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Ghostsitter: Vorsicht! Poltergeist!
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Ghostsitter: Vorsicht! Poltergeist!
eBook211 Seiten2 Stunden

Ghostsitter: Vorsicht! Poltergeist!

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Über dieses E-Book

Ahhhhhh!
Seit Tom eine Geisterbahn mit waschechten Geistern geerbt hat, ist er voll im Stress:
Wenn Vampir Vlarad in Fledermausgestalt auf dem Kirchturm landet und sich plötzlich wieder zurückverwandelt, sollte man ihm besser was zum
Anziehen raufbringen. Dann bebt auch noch die Erde, und ein mysteriöser Schatten schmettert den untoten Pharao Hop-Tep durch die Wände! Gespenstermädchen Mimi ist noch blasser als sonst, denn auch Geister können Angst vor Geistern haben. Aber Tom würde niemals zulassen, dass seinen Freunden etwas passiert. Nun muss er seinen ganzen Mut zusammennehmen, um das fremde Wesen zu stellen …
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum28. Jan. 2020
ISBN9783964260529
Ghostsitter: Vorsicht! Poltergeist!

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    Buchvorschau

    Ghostsitter - Tommy Krappweis

    Autor

    Kapitel 1:

    Leider verflucht

    T

    om tat das, was er in letzter Zeit schon so oft getan hatte. Er starrte. Inzwischen war er ein richtiger Starr-Profi geworden, und bei nächster Gelegenheit würde er mal ausprobieren, ob er im Wettstarren vielleicht sogar Zombie Wombie besiegen konnte. Jetzt allerdings war dafür keine Zeit. Denn schließlich starrte Tom ja aus einem ganz bestimmten Grund auf seine seltsamen Freunde, die rein zufällig die Bewohner seiner eigenen Geisterbahn waren.

    »Ihr wollt … was?«, stammelte Tom noch einmal, nur um sicherzugehen, dass er sich nicht verhört hatte.

    »Wir wollen nicht, aber wir sollten«, korrigierte Vlarad der Vampir.

    »Und zwar von hier verschwinden«, knurrte Welf der Werwolf. Sein Bonus-Onkel war um diese Tageszeit und ohne Vollmond zwar voll und ganz menschlich, aber der kurz angebundene Einwurf klang so wölfisch, dass Tom unwillkürlich einen Schritt zurückwich.

    Es war schon ziemlich seltsam, einen Werwolf als Erziehungsberechtigten zu haben. Aber Tom konnte mit vierzehn Jahren nicht einfach alleine in der Gegend herumreisen. Da war die Lösung mit Welf als angeblichem Verwandten natürlich perfekt gewesen, als Tom vom Bruder seiner Oma eine Geisterbahn geerbt hatte. Denn im Gegensatz zu den anderen Bewohnern der Schreckensfahrt sah Welf außer bei Vollmond recht normal und menschlich aus.

    »Aber … aber wir sind doch gerade erst hier angekommen, übermorgen muss die Geisterbahn fertig aufgebaut hier auf dem Marktplatz stehen!«, rief Tom jetzt und lief aufgeregt hin und her. »Wir haben schon mehrere Tage verloren, weil wir so lange gebraucht haben, um den Zirkuswagen in Schuss zu bekommen. Eigentlich sollten wir auf dem Kirchweihfest in Bad Reichenhall stehen, aber das haben wir jetzt verpasst.«

    »Wissen wir, Tom.« Das grün schimmernde Geistermädchen Mimi war im Zwielicht des Zirkuswagens dank der lichtdichten Vorhänge gut zu erkennen. Sie schwebte neben Vlarad und sah Tom aus ihren großen Augen traurig an. »Es bringt nichts, wenn du –«

    »Ich sag euch, was nichts bringt!«, unterbrach Tom sie. »Mit dem Gespann quer durch Deutschland bis hierher ins Saarland zu gurken und dann wieder heimzufahren – das bringt nix! Außer irrsinnige Benzinkosten, verdammt!« Genervt stampfte Tom auf, und das Geschirr in dem wackeligen Regal neben ihm schepperte lautstark mit.

    »Gmmmhhh«, machte Wombie der Zombie, und legte seinen rosa Stoffhasen schützend in die massige Armbeuge.

    Tom seufzte. »Tut mir leid, Wombie, ich wollte Odor nicht erschrecken. Aber könnt ihr denn meinen Frust nicht verstehen? Wir waren doch so froh, dass wir diesen Platz hier auf dem Jahrmarkt in letzter Sekunde ergattert haben, und jetzt wollt ihr nicht aufbauen, weil …«

    »Weil hier etwas nicht in Ordnung ist«, beendete der Vampir Toms Satz.

    »Gmpf mff gfmpf sgmpf«, setzte da Hop-Tep die Mumie hinterher, und Tom drehte sich seufzend zu dem einbandagierten Prinzen um. »Bitte was?«

    Mimi verdrehte die Augen, als wäre es sonnenklar, was Hop-Tep unter seinen Bandagen genuschelt hatte. »Er sagte: ›Ganz und gar nicht sogar.‹ Und er hat recht damit. Hier stimmt etwas ganz und gar nicht, und wir sollten hier auf gar keinen Fall die Schreckensfahrt aufbauen. Und wenn du Hop-Tep verstehen willst, solltest du vielleicht mal deine telepathische Verbindung mit uns einschalten.«

    Tom ließ sich laut stöhnend auf sein Bett fallen und schlug die Hände vors Gesicht. Mimi hatte natürlich recht, aber das nervte ihn nur noch mehr. »Wisst ihr eigentlich, wie nervig es war, diesen superoberschlecht gelaunten Veranstalter dazu zu kriegen, dass wir den Standplatz bekommen? Außerdem ist das nicht der einzige Markt, den dieser Typ veranstaltet! Wir brauchen den! Und jetzt soll ich zu ihm hingehen und erzählen, dass wir doch keinen Bock haben und wieder heimfahren? Was glaubt ihr, was der sagt? Ach, na gut, aber Hauptsache ihr kommt zu den anderen Terminen? Der streicht uns glatt komplett für all seine Märkte!«

    »Nicht nur das«, brummte Welf, und Tom drehte sehr langsam den Kopf zu dem Werwolf. »Nicht nur das? Was bitte ist denn schlimmer, als dass wir mal eben zehn Spielstätten verlieren, bevor wir überhaupt angefangen haben?«

    »Ist ein Scheißplatz für ’nen Markt. Nicht nur wir sollten abhauen. Auch alle anderen. Sag ihm das«, antwortete der Wolfsmensch ungerührt, und alle außer Wombie nickten.

    Tom hatte das Gefühl, ihm würden jeden Moment die Augen aus dem Kopf fallen und wie zwei Murmeln über den Holzboden rollen.

    »W… wie bitte?«, stotterte er. »Alle sollen weg von hier? Alle Buden, alle Schausteller, das Festzelt … Also echt alle? Niemand soll hier einen Jahrmarkt abhalten?«

    Wieder nickten alle außer dem Zombie.

    »Wombie!«, rief Tom mit einer letzten verzweifelten Hoffnung in der Stimme. »Du hast nicht genickt. Du bist auf meiner Seite, oder? Was sagst du dazu? Was sagt dein Stoffhase? Was meint ihr beide, sollten wir nicht einfach …«

    »Gmmmhhh«, machte Wombie und schüttelte den Kopf. Das war selten. Und eindeutig.

    Tom klappte den Mund zu. Er griff sein Kopfkissen und drückte es sich fest auf den Mund. Erst dann schrie er mit allem, was die Stimmbänder hergaben, in das Kissen hinein.

    Die anderen warteten geduldig, bis Tom tief durchgeatmet und sich wieder aufgerichtet hatte.

    Der nickte schließlich langsam. »Also gut. Okay, okay. Ich will keiner von diesen Typen sein, die alles ignorieren, bis es zu spät ist. Sagt mir bitte, was los ist, und dann versuche ich, mit dem Veranstalter zu reden.«

    »Wir wissen nicht, was los ist«, antwortete Vlarad und zuckte mit den Schultern.

    Tom stieß ein Geräusch aus, das klang wie eine Mischung aus Jammern, Schrei und Dampfturbine. »Ihr macht mich wahnsinniggggggggg…«, knirschte er zwischen zusammengepressten Lippen hervor, aber der Vampir sprach ungerührt weiter: »Alles, was wir wissen, ist, dass hier auf diesem Platz etwas nicht stimmt. Und darum ist es ein denkbar schlechter Ort für eine Geisterbahn und ein nahezu törichter Ort für einen Jahrmarkt.«

    »Das soll ich dem Veranstalter jetzt so sagen?«, fragte Tom mit lahmer Stimme, und Vlarad nickte.

    »Okay. Alles klar. Wird bestimmt supi. Boah, wie ich mich freu. Onkel Welf, kommst du wenigstens mit, falls er mir den Hals auf den Rücken drehen will?«

    »Das soll er probieren«, grollte Welf, und Tom hob die Hand. »Nein, das soll er bitte nicht. Bitte halt ihn vorher auf.«

    Kaum hatte Tom zu Ende gesprochen, da fühlte es sich plötzlich so an, als würden seine Knie weich. Gleichzeitig fing das Besteck in der Schublade an zu klappern, dann auch die Teller in dem kleinen Hängeschrank. Doch so schnell, wie es gekommen war, endete das seltsame Beben auch schon wieder, und Tom sah verwundert in die Runde. »Was bitte war das denn?«

    »Die landläufige Erklärung dafür wäre: ein Erdbeben«, antwortete der Vampir ausweichend.

    »Echt jetzt«, maulte Tom genervt. »Und was wäre die unlandläufige Erklärung?«

    »Es ist zu früh, um darüber Mutmaßungen anzustellen, die uns alle beunruhigen«, sprach der Vampir.

    Tom lachte trocken auf. »Ha. Du meinst Mutmaßungen, die mich beunruhigen, stimmt’s? Glaub mir, ich halt viel aus.«

    Der Vampir sah ihn ernst an und sagte dann: »Nein, in diesem Fall geht es nicht nur um dich. Damit meinte ich tatsächlich, dass es uns alle beunruhigt, mein Junge. Es gibt Dinge, die auch uns Respekt einjagen.«

    Kapitel 2:

    Anstalten vom Veranstalter

    F

    rank Barthelmann sah zwischen Tom und Welf hin und her. »Ich wiederhole das mal: Erst meldet ihr euch knapp zwei Tage vor der Eröffnung. Dann nervt ihr mich ohne Ende, bis ich euch einen Platz freiräume, und jetzt wollt ihr wieder abhauen, und ich soll auch gleich den ganzen Markt abblasen?«

    Der Veranstalter fuhr sich mit beiden Händen über die Glatze, und Tom bemerkte die vielen Tätowierungen auf den Armen des kräftigen Mannes. Der schnaufte kurz und heftig wie ein Stier und schüttelte dann den Kopf, als müsse er überprüfen, ob er wach sei. »Wisst ihr zwei Witzkanonen eigentlich, wie lange ich gebraucht hab, um diesen Jahrmarkt hier veranstalten zu können?«

    Tom und Welf schwiegen.

    »Vier verdammte Jahre hab ich am Bürgermeister rumgebaggert, bis er mitsamt den Kasperlköpfen im Stadtrat endlich sein Okay gegeben und die blöde Unterschrift auf den Wisch geschmiert hat! Vier Jahre! Und das nur wegen irgendeinem dämlichen Verbot aus dem 18. Jahrhundert, was heute gar keinen Sinn mehr macht!« Barthelmann begann damit, mitten auf dem Platz hin- und herzutigern. Erhitzt deutete er auf die umliegenden Buden, die fast fertig aufgebaut waren. »Und ich werde ganz sicher nicht zu denen allen hinkriechen und sie wieder nach Hause schicken, nachdem ich erst alle bekniet habe, hierherzukommen! Vor allem nicht, weil ein komisches Kind und sein Onkel das gerne hätten!«

    Er streckte den Zeigefinger aus und fuchtelte Tom damit vor der Nase herum. »Ihr zwei Reißzwecken könnt mir den Schwammbuckel runterrutschen!« Das Gesicht des Mannes lief genauso schnell rot an, wie auch seine Stimme immer lauter wurde. »Wenn ihr Spinner wieder abhauen wollt, von mir aus! Und das eins klar ist: Ich brauch euch dann auch nicht auf meinen anderen Märkten! Ich hab genug andere Hirnis, die mir nur Stress machen. Und eins sag ich euch: Die Platzmiete zahlt ihr mir trotzdääähhh…«

    Blitzschnell hatte Welf den Zeigefinger des wütenden Mannes eingefangen und hielt ihn einfach fest. Der Veranstalter versuchte, seinen Finger aus Welfs Faust herauszuziehen, aber zu seiner Überraschung bewegte sich diese keinen Millimeter. Es sah aus, als hätte Barthelmann seinen Finger in der Hand einer steinernen Statue verklemmt.

    »Sie können das bestimmt auch alles erklären, ohne uns zu beleidigen«, knurrte Welf. »Ich bin mir da ganz sicher.«

    Er wartete noch einen kurzen Moment, dann erst ließ er den Finger des Mannes so plötzlich los, dass der ein paar Schritte rückwärts stolperte.

    Tom versuchte, die Wogen ein wenig zu glätten. Es half nichts, wenn diese Diskussion jetzt völlig aus dem Ruder lief.

    »Wir würden sehr gerne bleiben, Herr Barthelmann. Aber wir glauben, dass alle Menschen hier in Gefahr sind. Die Leute mit ihren Buden und Fahrgeschäften, die Gäste, die ab morgen kommen, und Sie selbst genauso.«

    Der Veranstalter rieb sich den Zeigefinger und sah Tom genervt an. »Blödsinn. Das hier ist einfach nur ein alter Marktplatz, auf dem seit Ewigkeiten nix mehr stattfindet, weil sich das Zentrum in den Osten der Stadt verlagert hat. Was bitte soll denn hier so Gefährliches sein? Tödliche Taubenscheiße? Raketenwürmer?«

    Tom sah Hilfe suchend zu Welf hinüber, doch der schüttelte kaum merklich den Kopf. Tom seufzte. »Aber haben Sie denn das Beben vorhin nicht gespürt?«

    Der Veranstalter sah Tom an, als würde er gleich einen Arzt rufen wollen. »Beben? Was für ein Beben? Hast wohl was Falsches gegessen. Das fühlt sich manchmal so ähnlich an.«

    »Oh Mann! Das war kein Blubbern wegen Pupsgemüse, verdammt!« Tom wurde nun richtig sauer. »Das war was anderes! Wir wissen nicht genau, was los ist. Aber wir wissen, dass was los ist. Glaub ich.«

    Tom wusste, dass er mit dieser Begründung wohl kaum Erfolg haben würde. Hoffnungsvoll suchte er im Gesicht des Mannes nach irgendeiner Regung, die man positiv deuten konnte, fand aber keine.

    »Sie glauben uns nicht«, seufzte Tom. »Warum sollten Sie auch.«

    Barthelmann sah ihn regungslos an. »Genau. Und jetzt haut ab und macht, was ihr wollt, ist mir egal. Ich hab zu tun.«

    Dann drehte er sich um und stapfte einfach davon.

    »Und jetzt?«, fragte Tom.

    »Jetzt müssen wir wohl bleiben«, brummte Welf, und Tom sah ihn verwundert an.

    Kapitel 3:

    Eine folgenschwere Entscheidung

    W

    elf hat recht. Wir müssen bleiben«, sprach Vlarad der Vampir salbungsvoll, nachdem Tom ihnen allen von seinem Gespräch mit dem Veranstalter berichtet hatte. »Wir lassen die Menschen hier nicht ahnungslos ins Verderben rennen.«

    »Wow.« Tom war wirklich beeindruckt. »Das ist ja cool.«

    »Oder saudumm«, entgegnete Welf. »Kommt drauf an, mit was wir es zu tun bekommen.«

    »Was oder wer auch immer es sein mag«, der Vampir richtete sich auf, und seine Augen blitzten voller Tatendrang, »wir haben einst geschworen, den Menschen kein Leid zuzufügen. Und dazu zählt auch unterlassene Hilfeleistung. Vor allem, wenn wir die Einzigen sind, die die Gefahr spüren.«

    Vlarad streckte seine Hand aus. »Wir bleiben.«

    Welf legte seine haarige Hand stumm auf die des Vampirs. Mimi tat ihr Bestes, um ihre schimmernden Finger an einer Stelle zu halten, ohne dass sie durch die anderen Hände hindurchglitten.

    Auch Hop-Tep die Mumie nickte und legte ihre bandagierten Finger auf die der anderen.

    »Gmmmhhh«, machte da sogar Wombie, legte seine Hand auf die des ägyptischen Prinzen und hielt dann mit der anderen Hand behutsam den Plüscharm seines Stoffhäschens Odor so, dass auch das Kuscheltier den Pakt mitbeschließen konnte.

    Tom war so ergriffen von dem Moment und bemerkte erst gar nicht, wie alle auf ihn warteten. »Oh, sorry, klar!«, rief er und legte seine Hand ganz oben drauf.

    Vlarad nahm einen tiefen Atemzug. Dann ließ er einen leisen Summton

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