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Kein Fährmann wartet am Totenfluss: Die Flucht des Loran Moradi aus dem Iran nach Süddeutschland
Kein Fährmann wartet am Totenfluss: Die Flucht des Loran Moradi aus dem Iran nach Süddeutschland
Kein Fährmann wartet am Totenfluss: Die Flucht des Loran Moradi aus dem Iran nach Süddeutschland
eBook58 Seiten42 Minuten

Kein Fährmann wartet am Totenfluss: Die Flucht des Loran Moradi aus dem Iran nach Süddeutschland

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Über dieses E-Book

Die tragische Flucht einer iranischen Familie in ein Land, wo sie ein friedliches, menschenwürdiges Leben ohne politische Verfolgung und Unterdrückung führen möchte. An ihrem Fall wird exemplarisch das Schicksal unzähliger Menschen aus vielen Ländern dieser Welt aufgezeigt, die sich aus existentieller Not und Verzweiflung auf diese gefahrvolle Reise begeben, getrieben von dem Funken Hoffnung, eine neue Heimat zu finden. Oft bezahlen sie einen hohen Preis.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum10. Apr. 2019
ISBN9783897350120
Kein Fährmann wartet am Totenfluss: Die Flucht des Loran Moradi aus dem Iran nach Süddeutschland

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    Buchvorschau

    Kein Fährmann wartet am Totenfluss - Alexander Bertsch

    35-916_72dpi

    Titel

    Alexander Bertsch

    Kein Fährmann wartet am Totenfluss

    Die Flucht des Loran Moradi aus dem Iran nach Süddeutschland

    Impressum

    Impressum

    Autor: Alexander Bertsch

    Titel: Kein Fährmann wartet am Totenfluss

    Untertitel: Die Flucht des Loran Moradi aus dem Iran nach Süddeutschland

    Umschlaggestaltung: Jochen Baumgärtner, vr

    Satz: Katja Leschhorn, vr

    E-Book-Erstellung: Nico Busch, vr

    EPUB: ISBN 978-3-89735-012-0

    Die Publikation ist auch als gedrucktes Buch erhältlich.

    64 S., Broschur. ISBN 978-3-89735-916-1.

    Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek

    Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

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    Wenn du ein Flüchtling bist und du stirbst, stellt niemand Fragen, aber um anderswo leben zu können, werden dir tausende Fragen gestellt.

    (Zitat aus einem Flüchtlingsbericht)

    The answer, my friend, is blowing in the wind.

    (Bob Dylan)

    Sein Name ist Loran Moradi. So viel weiß ich inzwischen.

    Mario, der Kellner im Café Milano, hat es mir gesagt.

    Loran Moradi kommt immer wieder hierher, setzt sich an einen der beiden Tische an der hinteren Wand neben der Zwergpalme.

    Mario geht zu ihm hin. Wie immer? Der Mann nickt.

    Einen Kaffee!, ruft Mario.

    Ein warmer Oktobertag 2013. Im vorderen Teil des Lokals hat man einen ganz annehmbaren Blick auf den Fluss. Zwei kleine Ausflugsschiffe liegen gegenüber, Menschen gehen auf einem breiten Uferweg spazieren, ein paar Kinder erschreckensie mit ihren Fahrrädern, auf dem Wasser fahren Boote in verschiedene Richtungen.

    Im hinteren Teil des Cafés dagegen: eine schmutzig-braune Wand mit dieser Kübelpflanze. Nimmt der Mann das überhaupt wahr? Sein Blick hat etwas Weltabgewandtes, nichts Verträumtes, eher vielleicht Indifferentes, als würde Loran die reale Welt nicht interessieren.

    Ich beobachte ihn. Er trinkt mit kleinen Schlucken seinen Kaffee, holt sein Handy aus der Hosentasche, sieht nach, liest etwas, tippt eine Nachricht, schaltet das Gerät ab und steckt es ein. Alle seine Bewegungen wirken fast bedächtig und gleichzeitig unendlich gleichgültig.

    Er blickt auf diese braune Wand. Ein hoher, pfeifender Klingelton. Zögernd holt er das Gerät erneut heraus, blickt kurz darauf und lässt es wieder in seiner Tasche verschwinden.

    Irgendwann erhebt er sich, streift die Menschen im Lokal mit seinem abwesenden Blick und verlässt mit langsamen, gemessenen Schritten das Café.

    Ich sehe ihm nach, wie er den Uferweg entlanggeht, an den Menschen vorbei, an den großen Bäumen am Fluss, den Oberkörper leicht nach vorne gebeugt, die Schultern etwas hochgezogen, als würde er irgendeine Last tragen.

    Er wohnt im Heim, sagt Mario, der plötzlich neben mir steht und meinem Blick gefolgt ist. Er kommt aus dem Iran.

    Woher weißt du das?

    Von Hassan. Vor kurzem waren zwei von seinen Mitbewohnern hier. Sie saßen hier vorne.

    Loran auch?

    Nein, er saß dort hinten an seinem Tisch. Hassan sagte mir, dass der nur selten mit jemandem redet.

    Vielleicht können sie sich gar nicht verständigen.

    Sprechen die nicht alle arabisch?

    Ich muss ein wenig lachen. Nicht unbedingt. Wo kommt denn Hassan her?

    Aus dem Irak. Er spricht schon ganz gut deutsch.

    Aber Loran ist doch offensichtlich

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