Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Zwei Särge für die Hölle: G.F. Barner 213 – Western
Zwei Särge für die Hölle: G.F. Barner 213 – Western
Zwei Särge für die Hölle: G.F. Barner 213 – Western
eBook118 Seiten1 Stunde

Zwei Särge für die Hölle: G.F. Barner 213 – Western

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Begleiten Sie die Helden bei ihrem rauen Kampf gegen Outlaws und Revolverhelden oder auf staubigen Rindertrails.
G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie "Torlans letzter Ritt", "Sturm über Montana" und ganz besonders "Revolver-Jane". Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität.

David Jericho Graves, Sargmacher, Undertaker, Townmarshal und Posaunenblaskünstler von Jerome, hob erschrocken den Kopf. Das Gekreische, das ihm plötzlich in den Ohren gellte, kam todsicher nicht von der Kreissäge, an der sich Ben Ritchie seit etwa zehn Minuten Anmachholz für seinen Schnapsbrennkessel schnitt. Es war auch unmöglich, daß Ben die Kreissäge in den abgeteilten Polierraum von Jerichos Werkstatt getragen hatte. Im nächsten Augenblick flog die Tür zum Polierraum auf. »Master David!« kreischte Mary Maloney, David Jerichos Haushälterin, die sonst bei Gott nicht solche typisch weiblichen Töne von sich gab. »Master David, schnell, schnell, er schießt ihn tot – er schießt ihn tot!« Mary Maloney sah David Jericho aus rollenden Augen an. Ihr gewaltiger Busen wogte auf und nieder. In der Hand hielt sie den Spankorb, mit dem sie einkaufen ging, und ihr rundliches, sonst gutmütiges Gesicht war vom schnellen Lauf gerötet. »Alle Teufel!« sagte Jericho, während das durchdringende Kreischen der Säge verstummte und Ben Ritchie hinter Mary Maloney auftauchte. Ritchie sah aus, als hätte man ihn gepudert. »Mary, immer mit der Ruhe! Ich poliere, oder siehst du das nicht? Wer bringt wen um, Mary?« Mary hatte anscheinend schon draußen geschrien. Daß sie gerannt war, stand außer Frage. Mary schnappte wie ein dicker Karpfen, den irgendwer an Land geworfen hatte, nach einer neuen Füllung ihres Blasebalges und röchelte: »Fury Adamson – es ist Fury, Master David! Er will Old Maple ins Jenseits blasen – er schießt auf i… hiii!«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum10. Okt. 2021
ISBN9783740995065
Zwei Särge für die Hölle: G.F. Barner 213 – Western

Mehr von G.F. Barner lesen

Ähnliche Autoren

Ähnlich wie Zwei Särge für die Hölle

Titel in dieser Serie (100)

Mehr anzeigen

Ähnliche E-Books

Westliche Literatur für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Zwei Särge für die Hölle

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Zwei Särge für die Hölle - G.F. Barner

    G.F. Barner

    – 213 –

    Zwei Särge für die Hölle

    G.F. Barner

    David Jericho Graves, Sargmacher, Undertaker, Townmarshal und Posaunenblaskünstler von Jerome, hob erschrocken den Kopf. Das Gekreische, das ihm plötzlich in den Ohren gellte, kam todsicher nicht von der Kreissäge, an der sich Ben Ritchie seit etwa zehn Minuten Anmachholz für seinen Schnapsbrennkessel schnitt. Es war auch unmöglich, daß Ben die Kreissäge in den abgeteilten Polierraum von Jerichos Werkstatt getragen hatte.

    Im nächsten Augenblick flog die Tür zum Polierraum auf.

    »Master David!« kreischte Mary Maloney, David Jerichos Haushälterin, die sonst bei Gott nicht solche typisch weiblichen Töne von sich gab.

    »Master David, schnell, schnell, er schießt ihn tot – er schießt ihn tot!«

    Mary Maloney sah David Jericho aus rollenden Augen an. Ihr gewaltiger Busen wogte auf und nieder. In der Hand hielt sie den Spankorb, mit dem sie einkaufen ging, und ihr rundliches, sonst gutmütiges Gesicht war vom schnellen Lauf gerötet.

    »Alle Teufel!« sagte Jericho, während das durchdringende Kreischen der Säge verstummte und Ben Ritchie hinter Mary Maloney auftauchte. Ritchie sah aus, als hätte man ihn gepudert. »Mary, immer mit der Ruhe! Ich poliere, oder siehst du das nicht? Wer bringt wen um, Mary?«

    Mary hatte anscheinend schon draußen geschrien. Daß sie gerannt war, stand außer Frage. Mary schnappte wie ein dicker Karpfen, den irgendwer an Land geworfen hatte, nach einer neuen Füllung ihres Blasebalges und röchelte: »Fury Adamson – es ist Fury, Master David! Er will Old Maple ins Jenseits blasen – er schießt auf i… hiii!«

    Was David Jericho bis jetzt so wenig wie Ben Ritchie gehört hatte, weil die Kreissäge einen Höllenlärm gemacht hatte, war jetzt deutlich zu vernehmen. Irgendwo draußen dröhnte es so gewaltig, als hätte jemand eine Haubitze abgefeuert. Danach ertönte ein geradezu spitzes Supergekreische, und in das hinein schien etwas zu klirren.

    »Gerechter Gott!« brachte Ben Ritchie, den das gewaltige Brüllen förmlich herumriß, verstört hervor. »Was war das denn?«

    »Soll mich dieser und jener holen, wenn das nicht das Krachen von Fury Adamsons altem Bärentöter gewesen ist«, schnaufte Jericho. »Und das passiert mir mitten bei der Endpolitur, hol’s der Geier!«

    Mary Malony wankte gegen den Türrahmen.

    »Fort da, Mary!« knurrte David Jericho. Er feuerte den Polierballen in die Schüssel mit dem verdünnten Schellack, schnappte mit der Linken nach seinem Zylinder und sprang auf Mary zu.

    »Der… Der bringt Old Maple um!« stammelte Mary, ihre rundliche, bebende Masse zur Seite wuchtend. »Old Maple hat Fury das Maultier gestohlen, Master David.«

    »Waas?« entfuhr es Jericho, indem er an Mary vorbeisauste. »MM, rede keinen Unsinn! Old Maple hat selbst ein Maultier.«

    »Aber er hat sich das von Jury Adamson genommen«, kreischte Mary Maloney hinter Jericho her. »Schnell doch, schnell, Master David – hören Sie – schon wieder!«

    Das Brüllen des nächsten Schusses hallte über Jerome in Arizona hinweg. Ritchie rannte jetzt der Werkstattür entgegen, während Jericho die Schublade der Hobelbank herauszog und seinen Revolver ergriff.

    »Mary, wenn Old Maple etwas stiehlt, dann Fusel, aber niemals ein Maultier – und schon gar nicht das von Fury Adamson«, stellt Jericho grimmig fest. »Was ist in diese beiden alten Narren gefahren – was ist passiert, Mary?«

    »Ich weiß nicht, was passiert ist, Master David«, keuchte Mary hinter Jericho. »Keine Ahnung, was es gegeben hat. Ich bin gerade vom Store gekommen und an der Zaunpforte vorn gewesen, als ich hinter mir das Fluchen von Adamson gehört habe. Und dann hat dieser Herumtreiber auch schon auf Old Maple geschossen und gebrüllt, niemand stehle ihm sein Maultier. Master David, passen Sie nur auf, Sie kennen doch Fury Adamson. Der verrückte Alte schießt auch noch auf Sie, Master David.«

    »Das kann er ja mal probieren«, sagte David Jericho grimmig. »Heiliger Rauch, welche Furie kreischt denn da wie eine Sirene?«

    David Jericho rannte aus der Tür und sah Ritchie vor sich schon die Pforte aufreißen.

    »Wahrhaftig – es ist Fury, der Verrückte«, schnaufte Ritchie, vorsichtigerweise zurückbleibend und Jericho an sich vorbeilassend. »Er kniet auf der Straße – Himmel, er schießt schon wieder!«

    Genauso war es. Etwa vier Schritte vor dem Hotel und Saloon von Price hockte Fury Adamson, der alte Prospektor und Herumtreiber auf der Mainstreet von Jerome. Man konnte ihn im vollen Mondlicht gut erkennen und das etwa sechzig Schritte von Adamson entfernte Maultier ausmachen.

    Fury, den man nur »den tollen Adamson« nannte, weil er immer irgendwelche Verrücktheiten anstellte, schwankte genauso hin und her wie die Gestalt auf dem Maultier. Der Alte hob seinen Bärentöter, ohne den man ihn niemals sah.

    »Alle Teufel, er muß wieder mal betrunken sein, David«, stieß Ritchie hervor. »Er wird Old Maple noch treffen. Er muß schon irgend etwas getroffen haben – Amy Carlton, gerechter Gott!«

    In diesem Augenblick endete das langgezogene, durchdringende und fistelnde Kreischen der Frauenstimme und machte einem halbwegs verständlichen Geheul Platz, das sich allerdings nach dem irren, grellen Klang einer auf Stahl nicht greifenden, rostigen Säge anhörte: »Aaahaaa – ich sterbe, ich sterbe, ich bin getroffen und sterbe…, aaahhaaa!«

    »Gerechter Gott!«

    Das war alles, was David Jericho noch sagte, ehe er auf die Fahrbahn stürmte.

    Der Satan oder der Alkohol mußten Fury Adamson den Verstand völlig verwirrt haben. Aus welchem anderen Grund hätte Fury sonst auf Old Maple, seinen treuesten Sauf- und Nuckelpartner, schießen sollen?

    *

    Old Maple schielte erst auf die schöne Whiskyflasche, aus der vier kleine Gläschen fehlten. Danach äugte Old Maple zum Tresen, an dem der knollennasige Gus Blair, der Frachtwagenboß, stand. Blair war gut sechs Schritte von ihnen entfernt.

    Er war ein Mann, der leicht in die Luft ging.

    Es müßte klappen, überlegte Old Maple. Wenn Fury merkt, was gelaufen ist, während er draußen war, wird er mit Sicherheit verrückt und geht auf mich los. Warum soll er nicht auf Blair losgehen?

    Old Maple, der ehemalige Sanitätssergeant und einzige Bewohner von Upper-Jerome, der Geisterstadt in zwei Meilen Entfernung, grinste verstohlen. Dann erinnerte er sich, wie er zu seiner besten Zeit einmal in Fort Apache für eine Massenschlägerei zwischen jungen Rekruten und alten Kavalleristen gesorgt hatte. Damals hatte er sich sogar ein volles Gallonenfäßchen Brandy greifen können. Heute ging es nur um die eine Flasche. Er hatte sie vorhin, als Alan Price noch hinter dem Tresen gestanden hatte und Fury Adamson gerade draußen gewesen war, auf Furys Namen vom Tresen geholt.

    Jetzt steckte die Flasche in Old Maples Hosenbund. Alen Price war von Kugelkopf Landsky, seinem Waiter, abgelöst worden. Landsky wußte so wenig wie Fury von Old Maples Flaschenkauf in Furys gutem Namen. Landsky hatte vor weniger als zehn Minuten ahnungslos die neue Flasche gebracht und sie auf Furys Zettel geschrieben. Er konnte ja nicht ahnen, wie schnell hier getrunken worden war.

    Daß Fury heutzutage nicht mehr viel vertrug, wußte nur Old Maple.

    Old Maple schielte erneut zu Blair hinüber und peilte die unten leicht angeschlagene Whiskyflasche an.

    »Was der nur hat«, zischelte Old Maple. »Verstehst du, was der hat, Fury?«

    Fury Adamson, der wirklich nicht mehr allzuviel vertrug, hob den Kopf, glotzte Old Maple an und fragte dann mit schwerer Zunge: »W… wer hat w… was?«

    »Blair«, flüsterte Old Maple. »Der Bursche starrt dich dauernd an, Fury. Hast du ihm was getan?«

    Fury Adamson wandte träge den Kopf, blickte zum Tresen und schien Blair nicht genau zu sehen, weil er keine Brille auf der Nase hatte. Fury sah ohne Brille nur das, was er sich dicht vor die Augen hielt.

    »Ist das Blair?« erkundigte er sich, indem er in seiner Brusttasche nach der Brille zu suchen begann. »Was will der denn von mir, der Ochsentreiber?«

    »Weiß ich das?« meinte Old Maple achselzuckend. »Vielleicht hat er was gegen dich, Fury?«

    Fury Adamson setzte seine Brille auf und knurrte: »Wenn einer was gegen mich hat, habe ich auch was gegen ihn, verstehst du? Ich bin ein friedlicher Mensch, aber wehe, wenn ich wütend werde, Maple.«

    »Das ist wahr«, stimmte ihm Old Maple zu. »Wenn du richtig wütend wirst, nimmst du es mit fünf Mann von Blairs Sorte auf, das weiß ich doch. Jetzt sieht der doch schon wieder her!«

    Diesmal nahm Fury den Kopf ruckhaft herum – und tatsächlich, Blair blickte in diese Richtung. »D… Das will ich doch wissen!« knurrte Fury Adamson. »Was hat der mich dauernd anzuschielen, he? Dem stecke ich meinen guten, alten Bärentotmacher in den Bauch, wenn er frech wird. Der Bursche denkt wohl, er könnte einen alten Mann ärgern, was?«

    »Frage mich bloß nicht, was diese jungen Burschen von uns denken«, stichelte Old Maple.

    Old Maple grinste innerlich, denn er kannte Furys Ärger mit dessen Schwiegersohn nur zu genau. Fury Adamson lebte jetzt seit vier Jahren bei seiner Tochter. Sein Schwiegersohn hielt nichts

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1