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Ärger mit den Blauröcken: G.F. Barner 305 – Western
Ärger mit den Blauröcken: G.F. Barner 305 – Western
Ärger mit den Blauröcken: G.F. Barner 305 – Western
eBook127 Seiten1 Stunde

Ärger mit den Blauröcken: G.F. Barner 305 – Western

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Über dieses E-Book

Begleiten Sie die Helden bei ihrem rauen Kampf gegen Outlaws und Revolverhelden oder auf staubigen Rindertrails.
G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie "Torlans letzter Ritt", "Sturm über Montana" und ganz besonders "Revolver-Jane". Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität.

Schlampiger Leichenbestatter von eigenen Gnaden, brummköpfiger Junggeselle mit Vorliebe für Zylinder, Schlitzohr vom Scheitel bis zur Sohle, ein undurchsichtiger Kauz in allen Lebenslagen, Weiberfeind und Weiberfreund. Da soll sich jemand auskennen. Und ausgerechnet diesem Typ heften die Bürger von Jerome eines Tages den Stern an die schwarze Joppe. Ob sie sich und ihrem kleinen Nest damit einen Gefallen getan haben, das weiß nur der liebe Himmel. Aber in Jerome steht Pokern hoch im Kurs. Ein Undertaker als Marshal – das schlägt dem Faß die Krone aus dem Gipfel. »Du großer Geist!« Das war alles, was Mike Burton noch sagen konnte. Dann sprang er mit einem Riesensatz über den niedrigen Staketenzaun. Burton landete haargenau zwischen den Oleanderbüschen und streckte seinen Kopf durch die Zweige. Obgleich man Burton einen kaltblütigen Mann nannte, schlug ihm jetzt das Herz im Hals. Die ersten Reiter kamen in diesem Augenblick zwischen der Schmiede und Talbots Store zum Vorschein. Die zweite Gruppe tauchte hinter dem Schuppen am Straßenrand auf. Es waren sieben Mann, während jene, die an Finnegans Schmiede herauskamen, ihre fünf Pferde zügelten. Ihre Waffen glitzerten im bleichen Mondlicht einen mattblauen Schimmer. Gerechter Gott, zwölf Hunde für einen lahmen, kranken Hasen, dachte Burton beklommen. Wenn sie mich erwischen, ist es aus. Da ist Bregg, und wenn er mich hat, schlägt er mich halb tot.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum26. Dez. 2023
ISBN9783989367241
Ärger mit den Blauröcken: G.F. Barner 305 – Western

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    Buchvorschau

    Ärger mit den Blauröcken - G.F. Barner

    G.F. Barner

    – 305 –

    Ärger mit den Blauröcken

    G.F. Barner

    DAVID JERICHO…

    Schlampiger Leichenbestatter von eigenen Gnaden, brummköpfiger Junggeselle mit Vorliebe für Zylinder, Schlitzohr vom Scheitel bis zur Sohle, ein undurchsichtiger Kauz in allen Lebenslagen, Weiberfeind und Weiberfreund. Da soll sich jemand auskennen. Und ausgerechnet diesem Typ heften die Bürger von Jerome eines Tages den Stern an die schwarze Joppe.

    Ob sie sich und ihrem kleinen Nest damit einen Gefallen getan haben, das weiß nur der liebe Himmel. Aber in Jerome steht Pokern hoch im Kurs.

    Ein Undertaker als Marshal – das schlägt dem Faß die Krone aus dem Gipfel.

    *

    »Du großer Geist!«

    Das war alles, was Mike Burton noch sagen konnte. Dann sprang er mit einem Riesensatz über den niedrigen Staketenzaun. Burton landete haargenau zwischen den Oleanderbüschen und streckte seinen Kopf durch die Zweige.

    Obgleich man Burton einen kaltblütigen Mann nannte, schlug ihm jetzt das Herz im Hals. Die ersten Reiter kamen in diesem Augenblick zwischen der Schmiede und Talbots Store zum Vorschein. Die zweite Gruppe tauchte hinter dem Schuppen am Straßenrand auf. Es waren sieben Mann, während jene, die an Finnegans Schmiede herauskamen, ihre fünf Pferde zügelten.

    Ihre Waffen glitzerten im bleichen Mondlicht einen mattblauen Schimmer.

    Gerechter Gott, zwölf Hunde für einen lahmen, kranken Hasen, dachte Burton beklommen. Wenn sie mich erwischen, ist es aus. Da ist Bregg, und wenn er mich hat, schlägt er mich halb tot. Alle Teufel, was ist das?

    Hinter und über Mike Burton rasselte etwas. Burton wagte nicht, sich umzublicken. Die geringste Bewegung, das ahnte er, konnte ihn verraten. Irgend jemand hatte die Gardine des Fensters oben, hinter dem Licht brannte, aufgezogen und starrte auf die Straße. Wer immer es war – er mußte die Reiter genauso gehört haben wie Mike Burton.

    Nur nicht rühren, dachte Burton entsetzt, vielleicht geschieht ein Wunder.

    Er war nicht einmal dazu gekommen, seinen Revolver zu ziehen, der ihm erst seit drei Tagen gehörte und vorher in Breggs Holster gesteckt hatte. Der Revolver taugte nicht viel, aber das Ding war gut und schwer genug gewesen, Breggs verdammten Bürstenhaarschnitt zu glätten. Wahrscheinlich hatte Bregg eine birnengroße Beule am Schädel, und sicher dachte der Riesenkerl nur daran, wie Burton für den Hieb bezahlen könnte.

    Burton brach gleich darauf der Schweiß aus. Die Reiter kamen nun die Straße herunter, und einer trieb sein Pferd an – er kam genau auf Burton. Der Mann blickte hoch über Burton hinweg, hielt kaum vier Schritt vor dem Zaun und hätte Burton in das braungebrannte Gesicht spucken können.

    »Hallo, Madam«, sagte der Mann – es war Stafford, der hagere Schlagetot. »Madam, ist hier jemand am späten Nachmittag vorbeigekommen, der stark gehinkt hat und das gleiche am Leib wie ich?«

    »Nein, Mister«, sagte die Frau im nächsten Augenblick mit einer schrillen, durchdringenden Stimme. »Ich habe niemanden, der so wie Sie aussieht, zu Gesicht bekommen. Er soll zu Fuß gewesen sein und gehinkt haben? Ja, hatte er denn kein Pferd wie Sie und die anderen?«

    »Nein, Madam, der Kerl hat den Gaul unterwegs verloren und ist zu Fuß weiter geflüchtet.«

    »Geflüchtet?« fragte die Frau erregt. »Was hat er denn ausgefressen? Hat er jemanden umgebracht?«

    »Nun, er hat…«

    »Stafford, kommen Sie her! Wir fragen den Marshal!«

    »Ja, Sir«, antwortete Stafford gehorsam. Er zog sein Pferd herum, ritt zurück, und als die Kolonne weiter trabte, kreischte die Frau: »Der Mar­shal wird auch niemanden gesehen haben, Sie! David Jericho ist nur einmal aus seiner Werkstatt gekommen, um den ewig betrunkenen und dann randalierenden Trunkenbold Old ­Maple ins Jail zu sperren. Der Mar­shal ist im Office, Mister – ich kann ihn von hier aus sehen, Mister!«

    Allmächtiger, was für eine greuliche Stimme, dachte Burton schau-dernd.

    »Ist das eine Sirene«, hörte er Bregg laut ächzen. »Da platzt einem ja der Schädel.«

    »Sirene – hat dieser unverschämte Bursche etwa Sirene gesagt?« schrillte die Frau. »Die Höhe ist das, die Höhe! Dieses Volk, diese ungebildete Horde!«

    Dann flog das Fenster schmetternd zu, und Burton hörte auch noch das Klirren von Vorhangringen. Danach wurde es etwas dunkler um ihn – nur noch der Mondschein lag über dem Vorgarten.

    »Alle Teufel, wenn diese Stimme nicht die halbe Stadt aufgeweckt hat, will ich nicht mehr Burton heißen«, flüsterte der Flüchtige und hob sacht den Kopf. »Nichts wie fort hier und zu Jerichos Werkstatt. Wenn die Kerle mich überall suchen, aber nie dort, wo man Särge macht, was?«

    Wenn er etwas genau wußte, dann das, daß ihn David Jericho niemals an jene Burschen ausgeliefert, sondern eher ins Jail zu Old Maple gesperrt hätte. Ein Mann wie Jericho Graves, Sargmacher, Undertaker und Marshal in einer Person, legte sich eher mit Tod und Teufel an, statt jemanden, den er im Jail hatte, herauszugeben.

    *

    Irgendwann, dachte Burton und blickte sich noch einmal um, wird Jericho schon kommen. Ich wette, er sperrt Mund und Nase auf, wenn er mich sieht. Erst mal hinein und verkriechen, bis die zwölf Jagdhunde weitergeritten sind. Wenn mir Jericho nicht hilft, bin ich am Ende. Dieser verdammte Schmerz im Stelzen!

    Mike Burton zog die Werkstattür ganz auf und drückte sich sofort in die Nische, ehe er die Tür sacht heranzog. Nun hörte er auch den Gesang von Missis Maloney, Jerichos Haushälterin, nicht mehr. Der Teufel mochte wissen, weshalb sie noch in der Küche hantierte, statt zu schlafen, wie es sich für anständige Menschen gehörte.

    Burton lauschte noch einen Augenblick. Dann schob er den schweren Vorhang, der den Vorraum in einem Halbkreis abschloß, beiseite. Wie es Burton erwartet hatte, wenngleich von draußen nichts zu sehen gewesen war, brannten die großen Deckenlampen. Jericho hatte seine Werkstatt so abgedunkelt, daß kein Lichtstrahl hinausfiel.

    »Er hat also vor, wieder mal die Nacht zum Tag zu machen«, stellte Burton grinsend fest. »Wahrhaftig, er poliert einen Sargdeckel.«

    Burton humpelte los und an den beiden Böcken vorbei, auf denen der Sargdeckel lag. Nun spürte der Flüchtling wieder den ziehenden, stechenden Schmerz im rechten Bein. Solange er gerannt war, hatte er kaum etwas von ihm gemerkt, aber nun um so mehr.

    »Weiß der Teufel, wie ich es geschafft habe, zwanzig Meilen mit dem lädierten Ding zu laufen«, knurrte Burton vor sich hin. »Die verdammte Angst ließ mich rennen, sollte ich mich erwischen lassen?«

    Er fluchte leise, war hungrig wie ein Wolf und hundemüde, schließlich hatte er seit zwei Tagen nichts mehr gegessen und kaum geschlafen. Burton zog die Schublade der Werkbank auf, aber er fand nichts, was er zwischen die Zähne schieben und herunterschlingen konnte.

    »Bratkartoffeln und ein Steak«, ächzte Burton, während er weiterhumpelte. »Vielleicht ist drüben etwas?«

    Burton kannte sich seit der Beerdigung von Crockman in Jerichos Werkstatt aus. Ganz vorn gab es eine Art Besichtigungsraum, in dem Jericho mit den Hinterbliebenen verhandelte, die entweder einen Sarg für einen lieben Verblichenen oder für einen noch zu Verbleichenden haben wollten. Dort standen meist drei oder vier Särge zum Aussuchen. Auch Crockman hatte sich damals einen ausgesucht.

    Der Gedanke an Crockman ent­lock­te Burton ein breites Grinsen. Verrückte Burschen wie Crockman gab es immer weniger.

    »Er hätte nicht so viel saufen und noch weniger wetten sollen«, brummte Burton. »Nun, vielleicht hätten die drei Seiltänzer ihr verdammtes Seil doch besser gleich vom Kirchturm abgemacht, von dem aus sie es bis zum Giebel vom Hotel gespannt hatten. Irgendein Teufel muß Crockman damals geritten haben, sonst hätte er nicht gewettet, er könnte genauso über das schwankende, schaukelnde Ding laufen. Schade, daß er es nicht ganz schaffte und lächerliche vier Schritt vor dem Hotelgiebel herunterstürzte. Da lag er nun und wußte verdammt genau, daß ihm nichts auf der Welt mehr helfen konnte, aber er hat bis zuletzt seine Späße gemacht. Das war noch ein Kerl!«

    Burton stieß die Tür zum Besichtigungsraum auf. Das Licht fiel hinein und auf die beiden Särge. Das Unterteil jenes braunen Sarges stand leer auf dem einen Podest. Auf dem Tisch lag Papier, in der Kommode, deren Schubladen Burton durchsuchte, war nichts für einen hungrigen Mann, und Burton setzte sich fluchend auf den Besucherstuhl.

    »Hol’s der Geier«, knurrte Mike Burton finster. »Jericho, du verdammter Bursche, hoffentlich kommst du bald. Ich verhungere, du mußt mir was zu essen verschaffen, Mensch. Teufel, ist das ein harter Stuhl!«

    Burton erhob sich ächzend, weil die Stuhlkante genau gegen seinen lädierten Oberschenkel drückte. Der sehnige, große Mann humpelte zum ersten Sarg, zauderte etwas, hob dann jedoch den Deckel an und blickte hinein.

    Im Sarg lag matt schimmernd das dicke und mit Seide bezogene Polster, und das Kissen sah aus, als lüde es gerade zu Burtons Kopf zum Ausruhen ein.

    »Wenn schon nichts zu kauen, dann wenigstens liegen«, brummelte Burton. »Mal sehen, ob ich es bequem genug habe.«

    Er zauderte keinen Augenblick, stieg, den Deckel hochstemmend, in den Sarg, legte sich nieder und war zufrieden. Besser hätte er auch im Hotel von Alan Price nicht liegen können. Burton nahm Breggs krummläufigen Revolver, ließ den Deckel so weit herunter, daß der Colt den Deckel stützte und fuhr im nächsten Moment zusammen.

    Mike Burtons scharfe Ohren vernahmen die hastigen Schritte und ein Klappern, das nur von Geschirr herrühren konnte. Die Schritte näherten sich dem Eingang zur Werkstatt.

    »Die Pest!« stieß Burton

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