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Offene Fehde: G.F. Barner 214 – Western
Offene Fehde: G.F. Barner 214 – Western
Offene Fehde: G.F. Barner 214 – Western
eBook127 Seiten1 Stunde

Offene Fehde: G.F. Barner 214 – Western

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Über dieses E-Book

Begleiten Sie die Helden bei ihrem rauen Kampf gegen Outlaws und Revolverhelden oder auf staubigen Rindertrails.
G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie "Torlans letzter Ritt", "Sturm über Montana" und ganz besonders "Revolver-Jane". Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität.

Torry Coward reitet zum Feuer. Er hält die Arme locker, blickt auf den Mann hinab, der nur schwach von der Glut beleuchtet wird. Der Mann muß einen Schlaf wie ein Toter haben. »Hallo, Fremder!« ruft Coward laut. Aber der Mann rührt sich nicht. Hinter Torry knackt es. Und niemand braucht Coward zu sagen, daß dieser Jemand seinen Revolverhammer gespannt hat. »Ganz still, Freund«, sagt hinter dem Busch, an dem Coward gerade vorbeigeritten ist, ein Mann heiser. »Nicht rühren, du Strolch, sonst knallt es. Ich kannte mal jemanden, der hatte ein Loch zwischen den Schulterblättern, als er von seinem Pferd fiel. Du kannst es ihm nachmachen!« Torry Coward rührt sich nicht. Er hat keine Chance, vielleicht hat sie der Mann unter der Decke auch nicht gehabt. Und was immer Coward in Zukunft sagen wird – kein Mensch wird ihm glauben, daß er den Mister nicht umgebracht hat. »Einer würde kommen, das wußte ich«, sagt der Mann hinter ihm grimmig. »Mit einem verdammten Mörder halte ich mich nicht lange auf. Streck die Hände hoch!«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum12. Okt. 2021
ISBN9783740995072
Offene Fehde: G.F. Barner 214 – Western

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    Buchvorschau

    Offene Fehde - G.F. Barner

    G.F. Barner

    – 214 –

    Offene Fehde

    G.F. Barner

    Torry Coward reitet zum Feuer. Er hält die Arme locker, blickt auf den Mann hinab, der nur schwach von der Glut beleuchtet wird. Der Mann muß einen Schlaf wie ein Toter haben.

    »Hallo, Fremder!« ruft Coward laut.

    Aber der Mann rührt sich nicht.

    Hinter Torry knackt es. Und niemand braucht Coward zu sagen, daß dieser Jemand seinen Revolverhammer gespannt hat.

    »Ganz still, Freund«, sagt hinter dem Busch, an dem Coward gerade vorbeigeritten ist, ein Mann heiser. »Nicht rühren, du Strolch, sonst knallt es. Ich kannte mal jemanden, der hatte ein Loch zwischen den Schulterblättern, als er von seinem Pferd fiel. Du kannst es ihm nachmachen!«

    Torry Coward rührt sich nicht. Er hat keine Chance, vielleicht hat sie der Mann unter der Decke auch nicht gehabt. Und was immer Coward in Zukunft sagen wird – kein Mensch wird ihm glauben, daß er den Mister nicht umgebracht hat.

    »Einer würde kommen, das wußte ich«, sagt der Mann hinter ihm grimmig. »Mit einem verdammten Mörder halte ich mich nicht lange auf. Streck die Hände hoch!«

    Langsam hebt Torry Coward die Hände über den Kopf. Einen Augenblick glaubt er, sich abstoßen zu können, aber der Bursche macht keinen Fehler: Er tritt noch mehr nach rechts, so daß Coward ihn nicht mit einem Satz erreichen kann. Vorsichtig versucht Torry den Kopf zu wenden, aber der Mann sagt sofort barsch: »Sieh geradeaus, Mister. Das linke Bein anheben. Die Hände nicht bewegen, keinen Versuch machen, zu springen, du schaffst mich ganz bestimmt nicht.«

    Coward antwortet ruhig: »Schon gut Freund, ich bin kein Narr, der sich selbst umbringt. Noch was?«

    »Jetzt langsam drehen, quer auf den Sattel und auch den rechten Fuß aus dem Bügel nehmen.«

    Der Mann kann noch nicht alt sein, aber er muß Erfahrung besitzen, denn er läßt Coward keine Chance.

    Kaum zuckt Coward mit den Beinen, als der Bursche seinen Revolver mit einem Ruck anhebt und ihn mitten auf Cowards Kopf richtet.

    »Nicht springen, Freundchen, es wäre dein letzter Satz, klar?«

    »Well«, sagt Coward mürrisch, »du bist mächtig bissig, Mister. Ich habe mit diesen Dingen hier nichts zu schaffen!«

    »Ich habe schon bessere Lügen gehört!« gibt der kleine, sehnige Mann grimmig zurück.

    Gehorsam gleitet Coward vom Pferd. Dieser Mann ist verprügelt worden. Ein geschlagener Mann aber ist doppelt gefährlich. Sicher wird er nicht zaudern, zu schießen.

    Torry Coward steht nun, blickt den kleinen Burschen ruhig an und fragt: »Warum hast du den Mann dort am Feuer umgebracht?«

    »Ich? Was habe ich?«

    »Den Mann dort getötet«, antwortet Coward. »Habt ihr euch erst geprügelt, oder was ist sonst passiert?«

    »Sieh nach, dann kannst du feststellen, was ich mit ihm gemacht habe«, gibt der kleine Mann zurück. »Sag nur, du gehörst nicht zu Big Sam Andrews’ Gaunern, Freundchen. Du könntest der Bruder von Tony Mills sein, und das ist verdammt der größte Halunke, den ich jemals gesehen habe. Deine Ähnlichkeit mit diesem Schuft würde selbst ein Blinder feststellen.«

    Coward starrt den Kleinen durchbohrend an. Von Sekunde zu Sekunde kommt ihm das Benehmen des Mannes immer seltsamer vor. Er kennt weder Big Sam Andrews, noch hat er jemals etwas von Tony Mills gehört.

    »Langsam, Mister«, sagte er ruhig. »Ich bin nicht der Bruder von Mills, und Big Sam Andrews habe ich noch nie gesehen. Wenn dieser Mann Gauner beschäftigt – ich bin keiner von ihnen.«

    »Du Schleicher, du lügst!« knirscht der Kleine. »Du reitest ein Pferd mit dem Stern-Brand: Andrews Zeichen, klar? Versuch mich nicht zu tricksen, Tricks kenne ich selber genug. Er hat dich mir nachgeschickt, weil ich einen der Hundesöhne angekratzt habe. Das ist es doch, was?«

    »Moment«, sagte Coward, steckt die Finger in den Mund und pfeift zweimal. »Gleich ist das Pferd da und nahe genug am Feuer, damit du seinen Stern-Brand auch ganz deutlich sehen kannst. Komm her, King!«

    Sein großer schwarzer Hengst kommt nach dem Pfiff angetrabt. Als seine Kruppe vom Feuer beleuchtet wird, reißt der Kleine das rechte Auge weit auf, während er mit dem geschwollenen linken nur blinzelt.

    Zwar trägt der Hengst ein Stern-Brandzeichen, aber in dem Stern steht ein Hammer aufrecht.

    »Kein verdammtes ›A‹!« sagt der Kleine heiser. »Und ich wollte schwören und…«

    »Du schwörst zu schnell!« unterbricht ihn Coward kühl. »Mein Name ist Torry Tate Coward, Mister. Ich reite nur so, bin zufällig über die Hügel geritten, um den Weg abzuschneiden, der ins Green Valley führt, und habe dein Feuer gesehen. Das ist ein Pferd mit dem Hammer-im-Stern-Zeichen, denke ich. Und ich wette, Andrews hat ein großes ›A‹ im Stern stehen, was? Jetzt spuck es aus, und versuch nicht zu lügen, wie ist der Mann dort umgekommen?«

    Der Kleine schüttelt verwirrt den Kopf und sagt endlich: »Du gehörst bestimmt nicht zu Sam Andrews’ Haufen?«

    »Nein, zum Teufel! Und jetzt sag endlich, was mit dem Mann dort ist. Ein Lebender hätte sich wohl bei der Prügelei gerührt, wie?«

    Der Kleine kichert, nickt mit dem Kopf in Richtung des Toten und erwidert: »Sieh ihn dir nur an, ich schieße schon nicht. Oh, verdammt, diese Andrews-Halunken, sie haben mich fast kaputtgeschlagen!«

    Torry Coward blickt sich um, dann geht er los und sieht einmal zu dem kleinen Burschen hin. Der setzt sich, beobachtet ihn und wartet, bis Coward neben dem Mann unter der Decke ist.

    Als Torry Coward die Decke wegzieht, bewegt sich der Hut, kollert davon und zeigt den Kopf des Mannes.

    *

    »Teufel!« sagt Coward überrascht. »Mann, das ist nicht schlecht gemacht!«

    Und dann blickt er auf jenen vermeintlichen Toten hinab, den der kleine Bursche aus zusammengedrehten Grasbüscheln geformt hat.

    Den Kopf der Figur bildet ein Grasball, an den der Kleine mit nassem Lehm ein paar Pferdehaare geklebt hat. Er hat es so geschickt gemacht, daß er auch einen Torry Coward täuschen konnte.

    »Schade um die Schwanzhaare meines Gauls«, meldet sich der Kleine seufzend. »Ich war sicher, daß diese Burschen jemanden schicken würden, um mir den Rest zu geben. Mills, dieser Hundesohn, sagte, wenn Charlies Vetter erst wüßte, daß Charlie ein Loch in der Schulter hätte, würde ihn keine Macht der Welt aufhalten, um mich über den Jordan zu jagen. Dabei zog der verdammte Charlie zuerst.«

    Coward läßt die Decke fallen, dreht sich um und geht zum Feuer zurück. Dort kauert er sich neben dem kleinen Mann hin.

    »Erzähl mal der Reihe nach, Freund­chen«, sagt er kühl. »Du bist also mit Big Sam Andrews’ Burschen aneinandergeraten. Wer ist Big Andrews, wer ist Tony Mills?«

    »Ich heiße Neels – Lester Neels«, antwortet der Kleine. »Mein Zuhause liegt tausend Meilen von hier, ich reite auch so umher wie du, Coward, nur, ich arbeite.«

    Er hat nur einen Blick auf Cowards Hände geworfen und scheint sich einige Dinge auszurechnen, denn Torry Cowards Hände sind kaum von Lassonarben gezeichnet.

    »Ich arbeite auch«, erwidert ­Coward knapp. »Aber das ist nicht wichtig, Neels. Wie bist du zu dem Ärger mit Andrews’ Leuten gekommen?«

    Der kleine Neels zuckt die Achseln.

    »Versuch ins Green Valley zu reiten und für einen anderen als Big Sam Andrews zu arbeiten, dann weißt du es«, gibt er bissig zurück. »Seine Leute haben den Weg gesperrt, sie lassen niemanden durch, der nicht zu ihnen will. Alle anderen müssen umdrehen, sonst erleben sie es, daß man sie ein wenig verprügelt. Den verdammten Mills hat die Hölle ausgespuckt.«

    »Moment«, sagt Coward und blinzelt leicht. »Ich wollte nach Valley City – die Stadt kann keine zwanzig Meilen entfernt sein – und der Weg ist gesperrt? Wo gibt es denn das, he?«

    »Bei Sam Andrews«, antwortet Neels wütend. »Wenn du es nicht glaubst, dann reite nur immer den Weg entlang, Freund, du wirst schon sehen, wo er zu Ende ist.«

    Torry Coward greift in die Tasche, zieht eine Zigarre heraus, bemerkt den Blick des Kleinen und reicht ihm auch eine. »Vergessen wir den Irrtum, Kleiner«, sagt er sanft. »Keinen Tabak, eh?«

    »Woher, wenn man auf Arbeitssuche ist und noch sieben lumpige Cents in der Tasche hat?« fragt Neels klagend.

    Er zwinkert, beeilt sich, einen glimmenden Ast aus dem Feuer zu nehmen und ihn Coward zu reichen. Sicher ist er sonst ein ganz friedlicher Bursche wie all jene, die um diese Zeit des Auftriebes auf Arbeitssuche sind.

    Neels sieht Coward durch den Rauch an und grinst leicht. »Ich bin kein Herumtreiber«, sagt er heiser, als wolle er sich entschuldigen. »Vielleicht hätte ich bei meinem alten Boß bleiben sollen, aber ich weiß nie, was hinter dem nächsten Berg liegt, und bin ein wenig neugierig, verstehst du?«

    »Ja«, antwortet Torry ruhig. »Mir ist das auch einige Jahre so gegangen, zur Auftriebszeit hielt es mich nie zu Hause. Du hast im Green Valley Arbeit haben wollen und Prügel bekommen. Warum wolltest du nicht für Big Sam Andrews arbeiten?«

    Lester Neels saugt heftig an der Zigarre, hustet dann und sagt wütend: »Ich suche mir meine Arbeit, begriffen? Wenn plötzlich zwei Mann hinter und vor mir auftauchen und ihre Kanonen auf meinen Bauch halten, dann gefällt mir das verdammt nicht. Und wenn sie mir dann sagen, es gäbe keine andere Arbeit als die für Andrews, dann werde ich sauer, Bruder. Na gut, ich habe erst mitgespielt, aber ich wußte nichts von dem zweiten Trupp, der an der Weggabelung liegt. Ich Narr nahm den linken Weg zur Stadt, und schon versuchten

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