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Er starb für seine Partner: G.F. Barner 226 – Western
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eBook129 Seiten1 Stunde

Er starb für seine Partner: G.F. Barner 226 – Western

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Über dieses E-Book

Begleiten Sie die Helden bei ihrem rauen Kampf gegen Outlaws und Revolverhelden oder auf staubigen Rindertrails.
G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie "Torlans letzter Ritt", "Sturm über Montana" und ganz besonders "Revolver-Jane". Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität.

»Geh, du Faultier!« Jemand brüllt wütend, ein Holzscheit fliegt an dem großen, breitschultrigen Mann vorbei, der sich rasch duckt. Dann landet das Scheit dicht vor Kyhoe und wirft Schlammbrocken hoch. »Hallo«, sagt Kyhoe bedächtig, ehe er sich bückt und das Stück Holz aufhebt. »Sam, das war knapp, wie?« Der große Mann erwidert nichts, dafür aber erscheint nun der andere aus dem Hof und brüllt. »Du Enkel eines Affen, du Ausgeburt eines Trottels, du nachgemachter, gehirnloser Tagedieb, dem jemand den Verstand gestohlen hat! Ich werde dir noch zu essen geben – ich? Dreißig Porzellanteller, dreißig – oh, mein Gott, der Kerl ruiniert mich noch! Scher dich weg, du Affe, verschwinde!« »Ja«, sagt Little-Sam und senkt den Kopf. »Ja, Mr. Stringer, ich gehe ja schon. Ich wollte es nicht, aber der Junge mit seinem Ball…« »Zum Teufel mit dem Ball und dem Jungen. Paß doch auf, wenn er spielt! Kannst du nicht ausweichen, wenn der Ball kommt? Du bist das blödeste Rindvieh…«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum17. Mai 2022
ISBN9783740993764
Er starb für seine Partner: G.F. Barner 226 – Western

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    Buchvorschau

    Er starb für seine Partner - G.F. Barner

    G.F. Barner

    – 226 –

    Er starb für seine Partner

    G.F. Barner

    »Geh, du Faultier!«

    Jemand brüllt wütend, ein Holzscheit fliegt an dem großen, breitschultrigen Mann vorbei, der sich rasch duckt. Dann landet das Scheit dicht vor Kyhoe und wirft Schlammbrocken hoch.

    »Hallo«, sagt Kyhoe bedächtig, ehe er sich bückt und das Stück Holz aufhebt. »Sam, das war knapp, wie?«

    Der große Mann erwidert nichts, dafür aber erscheint nun der andere aus dem Hof und brüllt.

    »Du Enkel eines Affen, du Ausgeburt eines Trottels, du nachgemachter, gehirnloser Tagedieb, dem jemand den Verstand gestohlen hat! Ich werde dir noch zu essen geben – ich? Dreißig Porzellanteller, dreißig – oh, mein Gott, der Kerl ruiniert mich noch! Scher dich weg, du Affe, verschwinde!«

    »Ja«, sagt Little-Sam und senkt den Kopf. »Ja, Mr. Stringer, ich gehe ja schon. Ich wollte es nicht, aber der Junge mit seinem Ball…«

    »Zum Teufel mit dem Ball und dem Jungen. Paß doch auf, wenn er spielt! Kannst du nicht ausweichen, wenn der Ball kommt? Du bist das blödeste Rindvieh…«

    Dann sagt Stringer nichts mehr. Stringer sieht in diesem Moment Kyhoe, den Little-Sam bis dahin verdeckt hat. Kyhoe hat das Holzscheit in der Faust. Und irgend etwas scheint Stringer nun die Sprache zu verschlagen.

    »Eh«, sagte er endlich, als weder Sam noch Kyhoe reden, sondern ihn nur ansehen. »Kyhoe, ich habe dich doch nicht etwa getroffen?«

    »Nicht ganz, nur beinahe, Stringer«, antwortet Kyhoe ruhig. »Was hat Little-Sam wieder angestellt, Stringer? Dreißig Porzellanteller – wirklich dreißig?«

    »Nun – äh, zwanzig werden es wohl sein, Kyhoe!«

    »Zwanzig, bist du sicher, Stringer?«

    »Und wenn es nicht zwanzig sind, auf jeden Fall schmeißt er mir alles entzwei«, knurrt Stringer wütend. »Vorgestern Fensterglas – als wenn wir hier eine Glasfabrik vor der Nase und Glas zu jeder Zeit hätten.

    Dreihundert Meilen weit lasse ich mir Glas kommen. Und was macht er, der Tölpel? Er stellt es so hin, daß

    es umfallen muß, sobald ein Wind-stoß kommt. Sieben Quadratyard Glas zum Teufel. Da soll er gefäl-

    ligst auch zum Teufel gehen. Ich kann und will ihn nicht mehr beschäfti-gen.

    Es gibt andere Leute – genug Männer, die für Essen und Geld arbeiten. Da brauche ich keinen, der mir mehr Schaden macht als er.«

    »Sam, hast du sie so hingestellt?« fragt Kyhoe und schleudert das Holzscheit wieder in den Hof zurück. »Na?«

    »Nun, ich weiß nicht, Mr. Kyhoe. Das ist so eine Sache, ich war ganz sicher, es richtig hingestellt zu haben. Und dann ist es aber…«

    »Aber, aber«, brüllt der wütende Stringer heiser. »Das ist alles, was sich dieser Dummkopf einfallen lassen kann. Er weiß nie etwas, er ist dumm, so dumm ist niemand, den ich kenne. Außer mir, denn ich habe ihn eingestellt. Ich bin das dümmste Rindvieh in ganz Hays City!«

    »Du sagst es«, erwidert Kyhoe und grinst leicht. »Stringer, er ist also entlassen?«

    »Ja, zum Henker«, knurrt Stringer. »Das ist er. Er kann hingehen, wohin er will, er taugt zu keiner Arbeit. Richmond hat ihn gefeuert, weil er zuviel fraß und zu wenig arbeitete. Cartinson warf ihn hinaus, weil er was mit seinem Girl…«

    »Ist nicht wahr«, sagt Sam und schüttelt den Kopf.

    »Genug gestritten«, brummt Kyhoe. »Stringer, bekommt er noch Geld von dir?«

    »Geld – der und Geld? Und das Glas, die Teller, den Zuckersack, den er so wuchtig abgesetzt hat, daß er aufplatzte und der Zucker im Dreck lag? He, wer bezahlt mir das?«

    »Ich will kein Geld«, erklärt Little Sam Fryday mürrisch. »Ich gehe ja schon, Mr. Stringer. Aber vielleicht kriegen Sie keinen mehr, der für mein Geld arbeitet.«

    »Er wird noch frech!« japst Stringer wütend. »Elf Dollar den Monat und freies Schlafen und Essen – vom Trinken gar nicht zu reden! Mensch, dir sollte man doch – wird noch frech!«

    »Sechs Dollar«, sagt Sam Fryday leise. »Sechs, Mr. Stringer!«

    »Sechs?« fragt Kyhoe und sieht Stringer scharf an. »Moment mal, Stringer, hast du ihm wirklich nur sechs Dollar im Monat gezahlt?«

    »Der kann ja nicht zählen, natürlich waren es elf«, antwortet Stringer giftig. »Du Lügenbeutel, du hast elf Dollar bekommen.«

    »Sechs, so wahr ich meine Eltern nicht gekannt habe«, sagt Sam leise. »Ich lüge nicht, Mister, ich lüge nie, das weiß jeder. Es waren sechs, Mr. Kyhoe. Sechs Dollar im Monat, und ich habe sieben Monate dafür gearbeitet.«

    Kyhoe geht langsam los. Und es ist sicher sein Ruf, den auch Stringer kennt, der Stringer den Rückzug antreten läßt. Stringer, ein korpulenter Händler, der zwei Stores und einen Mietstall besitzt, verfärbt sich. Obwohl es schon fast dunkel ist und das Licht immer schwächer wird, sieht man deutlich, wie blaß Stringer wird.

    »Stringer, wirklich elf Dollar?« fragt Kyhoe gefährlich ruhig. »Hör zu, mein Freund, als der alte Baily und mein Vater vor zweiundzwanzig Jahren Sammy fanden, da schworen sie, immer auf ihn zu achten. Leider starb mein Vater zu früh. Und auch Baily ging davon mit einem Indianerpfeil im Rücken. Seitdem ist Sam allein. Ich hätte mich mehr um ihn kümmern müssen. Stringer, wenn du Halunke ihm wirklich nur sechs Dollar gezahlt hast, kannst du was erleben.«

    Stringer stolpert rückwärts gegen den Torpfosten. »Kann sein – ja, kann sein, daß ich mich verzählt habe, kann schon sein. Äh, es sind wohl sechs Dollar, aber – aber er hat nie mehr verlangt.«

    »Weil er mit allem zufrieden ist«, sagt Kyhoe grimmig. »Er würde sogar umsonst arbeiten. Stringer, er bekommt mindestens fünfundzwanzig Dollar von dir, den Rest kannst du für das Glas und die Teller abrechnen.«

    »Fünfundzwanzig? Dann bin ich ruiniert, Kyhoe. Das kannst du nicht mit mir machen.«

    »Hol den Geldbeutel, sonst…«

    »Gott der Gerechte, ich bin ein armer Mann, ich werde drei Wochen nicht essen können, aber wenn du Gewalt anwenden willst, Kyhoe… Ja, doch, warte, ich habe sie hier. Fünfundzwanzig? Können wir uns nicht auf fünfzehn Dollar einigen? Ich meine, das ist ein anständiges Angebot.«

    »Soll ich dreißig sagen, du Gauner?«

    »Gerechter Himmel, er zieht mich aus. Sagtest du zwanzig, Kyhoe?«

    »Für den Rest darf ich dich fünfmal an den Ohren ziehen. Na, Stringer?«

    »Also gut, fünfundzwanzig, aber dann bin ich pleite, ich schwöre es. Da hast du sie!«

    Er langt in den Geldbeutel, den er sicher nicht mit Zeitungspapier ausgestopft hat, zählt fünfundzwanzig Dollar ab und gibt sie Kyhoe.

    »Ich armer Mann«, sagt er dabei ächzend. »Meine Frau und meine Kinder werden hungern müssen.«

    »Kinder? Einen Lauselümmel hast du«, sagt Kyhoe grinsend. »Und dann merk es dir – geben ist seliger als nehmen, verstanden? Du wirst noch mal in die Hölle kommen, Stringer.«

    »Pest und Verdammnis, ich ersticke. So hat mich noch keiner erleichtert.«

    »Doch«, sagt Kyhoe ruhig. »Die Cheyennes vor sechzehn Jahren, Stringer. Wenn mein Vater dich nicht in letzter Sekunde gerettet hätte, würdest du nicht mehr am Leben sein. Stell dir vor, du wärest seit sechzehn Jahren tot.«

    Stringer sagt nichts mehr, dreht sich brüsk um und verschwindet in seinem Hof. Sein Gemurmel ist noch einen Augenblick zu hören, aber es klingt auch nicht gerade freundlich. Dann knallt die Haustür zu, geht jedoch gleich wieder auf, und Stringer schreit laut:

    »Sam, du Tagedieb, hol deine verdammten, lausigen Sachen aus dem Stall, sonst verbrenne ich sie! Und läßt du was mitgehen, was dir nicht gehört, dann schicke ich den Sheriff, dich einzulochen, verstanden?«

    »Ich stehle nicht, ich hab’ nie gestohlen, das weiß jeder! Mister Kyhoe, ich stehle doch nicht?«

    »Nein«, antwortet Kyhoe und reicht Sam das Geld. »Du lügst und stiehlst nicht, Sam, ich weiß das so gut wie alle anderen. Geh und hole deine Sachen!«

    »Ja, Mr. Kyhoe. Und vielen Dank für das Geld. Ich bin immer satt geworden, Mr. Kyhoe, und ich war zufrieden.«

    »Ich weiß«, murmelt Kyhoe knapp. »Geh schon, Sam.«

    Dann sieht er ihm nach, einem Burschen von dreiundzwanzig Jahren, der sogar ihn um einen halben Kopf überragt und in den Schultern sicher um sieben Zoll breiter ist.

    Dabei ist Kyhoe alles andere als klein. Man sieht, denkt Kyhoe, als Sam im Hof verschwindet, nichts mehr von der Narbe, die Haare sind darüber gewachsen.

    Schade um den Jungen, ich bin sicher, er würde manchen Mann auch im Denken in die Tasche gesteckt haben. Wer weiß, welcher Indianer ihm damals sein Beil über den Kopf geschlagen hat. Er war ja noch ein Baby, als die Roten seine Eltern und seine Schwester töteten und dann den Wagen ansteckten. Als Old Baily und Vater ihn fanden, lag er schon drei Tage unter einem Busch. Ein Wunder, daß ihn kein wildes Tier angefallen hat.

    Sam Fryday – Samuel Freitag, so genannt, weil man ihn an einem Freitag fand und es nie einen Hinweis auf seinen richtigen Namen gegeben hat, ist nicht dumm, aber friedlich und so arglos, daß er allen guten Worten Glauben schenkt, auch wenn ein Gauner ihn hereinlegen will.

    Einige Male hat er schon Geld verliehen – an wildfremde Leute, ohne es jemals wiederzusehen. Einmal hat er sogar einem angeblichen Freund von Old Baily aus dessen Corral ein Pferd gegeben. Das Pferd kam so wenig wieder wie der angebliche Freund. Man kann nicht sagen, daß Sam nicht denken kann, es dauert nur etwas länger, als bei anderen Männern seines

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