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Fernab: Gedichte eines Vergessenen
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eBook72 Seiten26 Minuten

Fernab: Gedichte eines Vergessenen

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Über dieses E-Book

Seit der Veröffentlichung von "Querfeldein – Briefe eines Vergessenen" erreichten mich zahlreiche Anfragen, ob ich nicht mehr Texte des Vergessenen auffinden könne. Zwar konnte ich keine weiteren seiner Briefe finden, doch immerhin ist es mir gelungen, die von Empfindsamkeit geprägten Gedichte aufzuspüren, die er in der Tradition alter Romantiker, aber durchaus in Auseinandersetzung mit Gegenwärtigem geschrieben hatte.

130 der schönsten dieser Gedichte über Vergänglichkeit und Melancholie, Liebe und Sehnsucht, sowie über die Natur und den Menschen habe ich für all diejenigen in diesem Band zusammengetragen, die nach Poesie suchen, welche einer lauten Welt verborgen bleibt, weil sie im Stillen gründet.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum11. Juni 2019
ISBN9783748597094
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    Buchvorschau

    Fernab - Alexander Schreiber

    Über Vergänglichkeit und Melancholie

    Perpetuum mobile

    Scheinbar ohne einen Grund

    ach, haben deine Wangen

    deine Tränen, dick und rund

    behutsam aufgefangen.

    Gefangen darin schaut ein Mann

    zu mir und leidet stumm

    und fängt sogleich zu weinen an

    und weiß nicht recht, warum.

    Alte Briefe

    Nun sitz ich über deinen alten Briefen.

    Ich bin schon längst nicht mehr, wem sie einst galten.

    Und doch entsteigt ein Zittern jenen Tiefen.

    Wer mag derartig Aufgewühltes halten?

    In deinen Worten - deinem Meer - dort schliefen

    Gezeiten, die urewigen Gewalten,

    die mich dereinst aus meinem Schlummer riefen

    und wohl noch immer in den Träumen walten.

    Wärst du jetzt hier, ich wüsst dir nichts zu sagen.

    Gingst du dann fort, so fiel's mir wieder ein.

    Wer soll die Unzulänglichkeit ertragen?

    Wie einen Brief aus beinah fremden Tagen -

    der könnte auch an mich geschrieben sein -

    so schließ ich dich in mein Erinnern ein.

    Auflösung

    Wie leer sind nun die überfüllten Hallen!

    Wie wenig bin ich nunmehr ich,

    in tausend Nichtigkeiten schon zerfallen,

    nebensächlich ohne dich!

    Einem Herzen gleich

    Ich formte sorgsam Laub zu einem Zeichen,

    als wär's vom Wind auf deinen Weg geweht

    und doch als wollt es einem Herzen gleichen,

    das ganz aus deiner Fantasie entsteht.

    Du bliebst und hobst den Blick, nur um zu danken

    den Wipfeln und der Höhe wohl an sich,

    von wo die Gaben dereinst niedersanken,

    als träf dein Blick in weiter Ferne - mich!

    Dann sank dein Blick, zu Erden angekommen,

    nahmst du ein einzig Blatt nur in die Hand,

    fast so, als hättest du mich mitgenommen,

    als dort dein Schattenbild im Dunst verschwand.

    Noch eh ich ging, wollt ich zurück.

    Noch eh ich ging, wollt ich zurück.

    Noch als wir lachten, wollt ich weinen.

    Vielleicht kreuzt irgendwo dein Blick

    in der Unendlichkeit den meinen.

    Waldesrauschen

    Dem leisen Waldesrauschen

    entsteiget dein Gesang

    und im geneigten Lauschen

    erbebt geheim mein Drang.

    "Ach, könnt ich dich doch wieder

    mit offnen Augen sehn!"

    Dann senk ich meine Lider

    in dein Vorübergehn.

    Und wie ich dich erahne,

    dreh ich mich um nach dir.

    Was sehe ich im Wahne

    für Geistestblüten hier?

    Wo Nebel grade eben

    noch durch das Strauchwerk strich,

    dort füllt den Wald mit Leben

    dein schönes Angesicht.

    "Ach, sag bist du's tatsächlich

    in deinem weißen Kleid?"

    Du nickst mir zart, fast schwächlich

    in die Undeutlichkeit.

    Und wie in alten Tagen,

    so reizest du mich bald,

    dir hinterher zu jagen -

    vergnüglich durch den Wald.

    Die weißen Tücher wehen

    und ich - ich seh dich dort

    im Moore untergehen,

    just an demselben Ort.

    So dunkel und so stille

    wie meiner Seele Pein,

    wie ein verwirkter

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