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ich war in meinem zaubergarten
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eBook98 Seiten1 Stunde

ich war in meinem zaubergarten

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Über dieses E-Book

Ich war in meinem Zaubergarten ist ein lebensnaher, warmherziger aber realistischer Bericht über etwas was man meist nur über Presse, Nachrichten und Fernsehen kennt. Auch wenn es oft Thema Nr. 1 war und ist, wird man sich dem wirklichen Drama erst bewusst, wenn es die eigene Familie betrifft und wie falsch man doch mit der Tabuisierung dieser Krankheit umgeht.......Aids
Der Name Ravny klingt exotisch, denn es ist ein Name den er von einem kolumbianischen Schamanen bekommen hatte, Land in dem die Schriftstellerin über 40 Jahre lebte.
Die Autorin gibt keine Ratschläge wie man den Schmerz des Betroffenen oder der Angehörigen mindern kann, Sie lässt den Leser an einer persönlichen Tragödie von Leben, Krankheit und Tod die jeden treffen kann, teilhaben.
Mit diesem Buch versucht sie das frühe Sterben ihres Sohnes, der kurz vor seinem Tod das Paradies sehen konnte, wie auch die Untreue ihres Ehemannes, der zu dieser Zeit die Familie verließ zu verstehen, zu verarbeiten und will diese Erfahrung mit Menschen teilen die teilweise ihr eigenes Schicksal hier wiedersehen.

"Die schönste Zeit meines Lebens waren die letzten Wochen mit meinem Sohn, das große Glück gehabt zu haben ihn bis zu seinem Tod begleiten zu können und ihn wissen zu lassen wie sehr ich ihn liebte." (B.K.)
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum19. Feb. 2015
ISBN9783737532846
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    Buchvorschau

    ich war in meinem zaubergarten - brigitte kanzler

    Zur Autorin und ihr Buch:

    Ich war in meinem Zaubergarten könnte der Titel eines Songs, der Name eines Gedichts oder vielleicht der Romantischste Satz sein den Sie je gehört haben, sein. Was Sie sich am wenigsten vorstellen werden ist, dass es die letzten Worte eines Dreißigjährigen waren, der einige Stunden vor seinem Tod sehen konnte wo sein Weg enden würde -im Paradies-

    Der Name Ravny klingt exotisch, denn es ist ein Name den er von einem Kolumbianischen Schamanen bekommen hatte, Land in dem die Schriftstellerin über 40 Jahre lebte.

    Ich war in meinem Zaubergarten ist ein lebensnaher, warmherziger aber realistischer Bericht über etwas was man meist nur über Presse, Nachrichten und Fernsehen kennt. Auch wenn es oft Thema Nr. 1 war und ist, wird man sich dem wirklichen Drama erst bewusst, wenn es die eigene Familie betrifft und wie falsch man doch mit der Tabuisierung dieser Krankheit umgeht.......Aids

    Die Autorin gibt keine Ratschläge wie man den Schmerz des Betroffenen oder der Angehörigen mindern kann, Sie lässt den Leser an einer persönlichen Tragödie von Leben, Krankheit und Tod die jeden treffen kann, teilhaben.

    Mit diesem Buch versucht sie das frühe Sterben ihres Sohnes, wie auch die Untreue ihres Ehemannes, der zu dieser Zeit die Familie verließ zu verstehen, zu verarbeiten und will diese Erfahrung mit Menschen teilen die teilweise ihr eigenes Schicksal hier wiedersehen.

    Kwey und Ravny sind indianische Namen, Sie werden so geschrieben wie ausgesprochen, alle Namen der Beteiligten wurden geändert.

    Die schönste Zeit meines Lebens waren die letzten Wochen mit meinem Sohn, das große Glück gehabt zu haben ihn bis zu seinem Tod begleiten zu können und ihn wissen zu lassen wie sehr ich ihn liebte.

    B.K.

    ....

    An einem ganz gewöhnlichen Tag   

    Ravny und ich wurden Freunde, ganz plötzlich, an einem ganz gewöhnlichen Tag. Wir kannten uns schon länger von Ansehen, denn wir befanden uns an einem Punkt der Studienzeit, wo nie viel zu tun ist und man sich hier und dort die Zeit vertreibt. Oft sahen Ravny und ich uns irgendwo in der Stadt, aber wir waren nicht befreundet: Niemand hatte uns einander vorgestellt. Allerdings wusste jeder, wer der andere war, und zwar nicht nur dem Namen nach, sondern praktisch die ganze Lebensgeschichte, denn damals waren wir Gays noch nicht so zahlreich, und außerdem wurde mehr als heute geklatscht.

    Eines Abends in „Safaris", einer Diskothek, die Mitte der achtziger Jahre in Bogota Geschichte gemacht hat, schauten Ravny und ich uns einen langen Augenblick fest in die Augen, als ob jeder wartete, dass der Andere den ersten Schritt tat und sich vorstellte. Aber keiner von uns hat gegrüßt.

    Dies wiederholte sich noch oft in diesem Jahr 1988, denn wir beide waren einfach zu schüchtern.

    Als ich eines nachmittags im Sport´s Gym Gewichte hob, hörte ich einen Freund an der Tür nach mir fragen. Ich ging hinaus und sah neben dem Freund Ravny stehen. Er hatte zu der Zeit den traurigen Blick und das schlaksige Äußere eines Halbwüchsigen. Endlich wurden wir einander vorgestellt! Wir wechselten ein paar belanglose Worte, und dann sah ich ihn in seinem grauen Mazda wegfahren. Wir waren uns nicht gleich sympathisch, das muss ich sagen, und außer unseren Namen, die wir schon könnten, haben wir auch nicht viel zueinander gesagt.

    Danach sah ich ihn lange Zeit nicht. Er war plötzlich aus dem Bogotaner Freundeskreis verschwunden. Später hörte ich, dass eine Liebe der Grund seiner Abwesenheit war.

    An einem gewöhnlichen Tag Ende 1989 trafen wir uns wieder, und da wurden wir plötzlich unzertrennlich.

    Wir trafen uns in Music Factory, einer Bar mit alternativer Musik in der 82. Straße, als diese noch wirklich die „Zona Rosa" von Bogota war. Es war eine kleine, viereckige Bar, im Hintergrund die Theke, die man vor lauter Rauch kaum sehen konnte. In Wirklichkeit gab es dort mehr Rauch als Leute, aber man hatte immer das Gefühl, sie sei proppenvoll und man könne kaum einen Schritt tun.

    Jedes Wochenende sind Ravny und ich in diese Bar gegangen und auch in viele andere, denn in diesem Moment begann unsere Freundschaft. Eine Freundschaft, in der viel Zuneigung und Loyalität enthalten war, am meisten aber Miteinandersein und –teilen. Wir taten so viele Dinge zusammen und erzählten uns alle täglichen Begebenheiten, so dass wir bald so viel voneinander wussten, dass es uns reichte, einfach ohne zu sprechen zusammen zu sein.

    Das ist der beste Zeitpunkt einer Freundschaft, wenn man das Schweigen in Gemeinschaft genießen kann, wenn es nicht nötig ist zu sprechen, um zu wissen, dass man mit einem Freund zusammen ist. Das war, was meine Freundschaft mit Ravny festigte.

    Ravny und ich hatten ein sehr verschiedenes Erbe: Er, mit dem europäischen Phlegma, ich mit der karibischen Spontaneität. Es sah so aus, als hätten wir nichts gemeinsam, denn wir hatten nicht einmal die gleiche Schule oder Universität besucht. Auch unser Berufe berührten sich nicht: er war Industriedesigner und ich Rechtsanwalt. Was wir allerdings gemeinsam hatten – so denke ich heute -, war ein tiefer Respekt vor der Persönlichkeit des Anderen und seinem kulturellen Erbe. Er bewunderte die tausendjährige Tradition der Indios der Sierra Nevada von Santa Marta genauso wie die Ungezwungenheit meines afrikanischen Blutes. Ich meinerseits habe stets der Geschichte und Kultur Europas eine große Verehrung entgegengebracht.

    Ravny hatte die Schlüssel zu meiner Wohnung, und als ich zu arbeiten begonnen hatte, kam er gewöhnlich gegen Ende des Nachmittags in die Wohnung, wo ich ihn dann auf meinem Bett liegend beim Fernsehen oder auch auf dem Sofa ausgestreckt beim Lernen vorfand.

    Eins muss ich sagen: Ravny hatte seine guten Eigenschaften und konnte ein sehr guter Freund sein, aber er war auch sehr reizbar und konnte übler Laune sein. Das kam natürlich nicht jeden Tag vor, aber wenn er wütend war, ging man ihm besser aus dem Weg.

    Ich erinnere mich da an einen Abend. Wir waren in die Picasso-Ausstellung der Suite Vollard im Museum der modernen Kunst gegangen. Ich hatte eine Einladung und nahm Ravny, Luis und noch ein befreundetes Paar mit. Durch einen seltenen Zufall trugen Ravny und ich an jenem Tag Sakko und Krawatte, während die anderen drei in Jeans und Tennisschuhen herumliefen. Ich zeigte meine Einladung vor und ging, gefolgt von Ravny, hinein. Wir nahmen an, die anderen würden hinter uns hineinschlüpfen. Aber als wir die Ausstellung verließen, war es nur Gottes Schutz zu verdanken, dass die drei Freunde, die wir in der Ausstellung wähnten, uns nicht „grün und blau schlugen". Man hatte ihnen den Eintritt ins Museum verwehrt. Besonders einer von ihnen brüllte wie ein verletzter Stier herum und griff uns auf fast irrationale Weise an.

    Schließlich nahm das befreundete Paar an der Ecke der 7. mit der 23. Straße ein Taxi und verschwand. Ravny und ich fuhren in dem grauen Mazda in den Norden Bogotas zurück. Das war am 22. April 1993, dem Geburtstag von Juan Carlos, und dahin fuhren wir inmitten der Bogotaner Verkehrsstauungen. Wir sind aber nie dort angekommen. Unterwegs ärgerte sich Ravny derart über die Wut unserer Freunde, dass ich mehr als einmal dachte, wir würden einen Autounfall bauen. Denn das Autofahren war nie eine Stärke von Ravny. Wenn er sich ans Steuer setzte, schlug ich immer das Kreuz in der Überzeugung, mein letztes Stündlein habe geschlagen. Auch an diesem Abend kreuzte ich mehr als einmal die Finger.

    Aber die Freunde muss man so nehmen und lieben, wie sie sind, und was Ravny an Reizbarkeit und mangelnder Fahrkunst eigen war, das machte er mit warmer Zuneigung und Liebenswürdigkeit wett und mit Solidarität, denn er nahm sich sehr zu Herzen, was seine Freunde bekümmerte und beschäftigte.

    Ein gutes Beispiel ist dies: Wir lasen zusammen das Buch „An den Freund, der mir nicht das Leben rettete", die Autobiographie eines französischen Schriftstellers, der an Aids erkrankt war. In

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