Wolken über deblitz
Von Ernst Beer
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Über dieses E-Book
Einige vermuten, dass er gezielt mit einem Auftrag nach Deblitz gekommen ist.
Schon bald ahnt Jens Berg, das Dorf hat seine Geheimnisse. Ohne sein Zutun ist er schnell darin verwickelt verwickelt und die Ereignisse überstürzen sich.
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Buchvorschau
Wolken über deblitz - Ernst Beer
1
chapter1Image1.jpeg© copyright by Ernst Beer
Ernst Beer
W O L K E N
Über
D E B L I T Z
Roman
© copyright by Ernst Beer – 2019 -
Die Handlung dieses Romans sowie die darin vorkommenden Personensind frei erfunden; eventuelle Ähnlichkeiten mit realen Begebenheiten und tatsächlich lebenden oder bereits verstorbenen Personen wären rein zufällig.
Ende März, ab und zu blinzelt die Sonne durch die Wolken, dann gibt es wieder einen Regenschauer, so wechselt die Wetterlage ständig, kurz gesagt Aprilwetter. Jens fährt etwas ziellos mit seinem Wohnmobil ins Blaue.
Er hat noch die entsetzte Stimme Lars Wegeners, seines Chefs im Ohr: Berg, was hast du für Scheiße gebaut, unser Rechner ist abgestürzt, du weißt doch genau, was für Folgen das haben kann, durch die vielen Verknüpfungen und Hyperlinks. Willst du die Firmas ruinieren und uns die Staatsanwaltschaft ins Haus holen?
Obgleich übermüdet, hat er dann die halbe Nacht am Rechner gearbeitet und hat es geschafft, dass das System wieder fehlerfrei läuft.
Auf diese seine unfreiwillige erfolgreiche Nachtschicht blick er nun zufrieden zurück.
Danach bat sein Chef ihn in sein Büro, sagte Ihm: »Jens, du weißt selbst, dass du mein bester Mitarbeiter bist, dir aber in letzter Zeit einige Male dicke Fehler unterlaufen sind. Wir haben zusammen
einen schönen Auftrag von einem Zulieferer für Airbus bekommen, wenn es Hackern durch unsere Nachlässigkeit gelingt, Einfluss auf die von uns entwickelte Software zu nehmen, dann ….... mehr brauche ich wohl nicht zu sagen.
Aus diesem Grund möchte ich Dich, obgleich du mein wichtigster Mann bist, ab sofort für einige Zeit freistellen.
Nimm dir eine Auszeit, und komm mit klarem Kopf zurück. Sprich mit deinem Arzt und hör, was er dir empfiehlt. Dann kommst du entweder voll leistungsfähig wieder oder wir müssen unsere Zusammenarbeit beenden.
Du musst dich wieder in den Griff bekommen«!!!«
Mit Unbehagen denkt er daran, dass er an seinem Arbeitsplatz seit einiger Zeit immer wieder abrutscht in einen undefinierbaren Zustand, ähnlich einem Trauma.
In diesem Zustand sieht und erlebt er Situationen schemenhaft, nicht greifbar, irreal, jenseits des normalen Bewusstseins in einer ihm völlig fremden Umgebung. Er schläft wenig und schlecht.
Letztens schnitt er sich in der Küche mit einem Messer
in die Hand. Die Hand blutete stark, doch er empfand keinen Schmerz. Fasziniert schaute er zu, wie das hellrote Blut langsam vom Schneidebrett auf den Fußboden tropft, ohne Schmerz zu empfinden. Da bekam er Angst vor sich selbst.
Seinen Hausarzt, zu dem er Vertrauen hat, bat er um einen Termin. Nach eingehender Untersuchung und anschließendem Gespräch lautete die Diagnose, dass es sich um ein schweres Burnout bei ihm handelt, sogar die Gefahr eines Borderline-Syndroms nicht auszuschließen ist.
Da Jens aber innerlich stabil ist, wie der Arzt ihn zu kennen glaubt, riet er zu einer Auszeit.
-die er ja nun hat-, weg von Beruf, Familie und Freunden, möglichst in einem kleinen ruhigen, entlegenen Dorf, fernab von seinem Hamburg.Wie und wo so einen Ort finden? So in Gedanken ist er nun schon 3 Stunden (oder auch länger) unterwegs.
Als er einen Wegweiser mit dem Hinweis: Deblitz 4 Km sieht.
Ohne zu denken, intuitiv, fährt er Richtung Deblitz. Sein erster Eindruck, ein Urlaubsort ist Deblitz wirklich nicht. Wird er hier, in dieser dörflichen Einöde einige Monate leben können, er, ein echtes Kind der
Großstadt? Warum ist er nach Deblitz abgebogen und nicht in irgendeinen anderen Ort gefahren??? -Wenn er das wüsste-.
Im Ort, an zwei sich kreuzenden Straßen, oder sollte er sie besser befestigte Feldwege nennen, liegt ein Dorfgasthof.
„Zum Krug" steht an der leicht verwitterten Putzfassade. Nun, er will versuchen, erst einmal in dem Gasthof zu übernachten, solange, bis er eine gute Möglichkeit gefunden hat, sein Wohnmobil zu parken, möglichst mit Strom und Wasseranschluss. Doch zunächst einmal fährt er durch den Ort, immer noch voller Zweifel, ob Deblitz für einige Zeit sein Domizil wird.
Er fährt an der Dorfwirtschaft vorbei, der gegenüber einem Bauernhof liegt, die Straße weiter aufwärts ein Elektrikergeschäft auf der gleichen Seite. Im Hintergrund rechts ein großes Gut, „Gut Eube", so steht es an der Einfahrt. Vor dem Dorfausgang fährt er links, kommt dann auf einen großen Platz, auf dem mittig ein Kriegerdenkmal steht, dahinter die ehemalige Dorfschule mit einem großen Pausenhof.
Hinter der Schule der Friedhof mit einer Kirche. Rechts führt ein kleiner Weg zum Dorfausgang.
Dort, rechter Hand liegt ein toter Flussarm, dem man förmlich seinen Fischreichtum ansieht.
Er wendet und fährt zurück zum Gasthof, vorbei an einer Reihe von kleinen Teichen, auf denen sich Enten und Gänse sichtlich wohl fühlen (sie wissen ja noch nichts von Weihnachten).
Er parkt vor dem Gasthof, geht einige Stufen zur Eingangstür, kommt auf einen kleinen Flur, rechts die Tür zum Schankraum. Er geht hinein, links die Theke, an der sich einige Personen ein Bier schmecken lassen. Am hinteren rechten Tisch unterhalten sich Einige, vermutlich Bauern, hinten links, am Ende des Schankraums ein Tisch, mit einem Sofa als Sitzgelegenheit. Auf diesem sitzt eine etwas ältere Frau. Als Jens den Schankraum betritt, verstummen alle Gespräche, und die Blicke sind auf ihn, den Fremden gerichtet. Die ältere Frau, eine gepflegte Erscheinung, erhebt sich vom Sofa und kommt auf ihn zu, mit der Frage, was sie für ihn tun kann. Er fragt nach einer Übernachtungsmöglichkeit hier im Gasthof zum Krug.
»Wir haben drei Gästezimmer, die sind aber selten belegt und müssen erst hergerichtet werden. Bis meine Schwiegertochter kommt und dies erledigt, müssen Sie sich noch gedulden«. »Ob er etwas zu essen bekommen kann«, fragt Jens weiter. »Ja, hier ist unsere kleine Speisekarte, die Küche öffnet aber erst später«.
Jens bestellt sich ein Pils und fragt: »Gibt es hier im Ort für einige Wochen eine Abstellmöglichkeit für einen Wohnwagen, mit Wasser und Stromanschluss«? »Das kann ich Ihnen nicht sagen, fragen Sie doch meinen Sohn und meine Schwiegertochter, die kommen in etwa einer Stunde«.
Sie bringt ihm das bestellte Bier und setzt sich wieder auf ihr Sofa.
Seine Frage haben alle gehört und einer fragt »für wie lange soll das denn sein«? »Das weiß ich selbst noch nicht, für eine Woche bis vier Monate, je nachdem, was der Ort bietet«, antwortet Jens. »Was erwarten Sie denn, was Ihnen hier geboten wird«? fragt ein Gast, „Dieter" genannt, begleitet von dem Gelächter der Anwesenden. »Stille und Ruhe«, antwortet Jens.
»Davon haben wir hier reichlich«, sagt Dieter, wieder begleitet vom Gelächter der Anwesenden.
Er kommt zu Jens an den Tisch, »gestatten Sie, dass ich mich zu Ihnen setze? Sie machen mich neugierig. Wenn wir Urlaub machen, suchen wir immer einen Ort, in dem etwas los ist«, deshalb finden wir Ihren Urlaubswunsch sehr ungewöhnlich und es liegt nah, zu vermuten, dass Ihr Besuch hier in Deblitz einen anderen Grund hat, den Sie aber nicht nennen«.
»Da muss ich Sie leider enttäuschen, den Ortsnamen Deblitz habe ich vor etwa einer Stunde das erste Mal in meinem Leben gelesen«, erwidert Jens.
»Sicher finden Sie, dass ich sehr neugierig bin, das bin ich auch, denn Sie sind der erste, der hierhergekommen ist, um Urlaub zu machen, soweit ich mich erinnern kann«, sagt Dieter, »doch zu Ihrer Frage nach einem Abstellplatz für Ihren Wohnwagen, da wird sich hier im Ort sicher eine Möglichkeit finden. Versuchen Sie es doch einmal beim Kurt, der hat bestimmt Platz auf seinem Hof, nachdem er seine Viehbestände abgeschafft und auf Obst und Gemüseanbau setzt. Bis die Obstbäume Ertrag bringen, ist er sicher noch recht klamm und wird sich über jede mögliche Nebeneinnahme freuen«. »Danke für den Tipp, wo finde ich den Hof«? fragt Jens. » Direkt neben dem Gut „Eube". Herr Eube wollte immer gern den Hof von Kurt Hanke kaufen, weil einige Felder von Hanke in die Gemarkung des Gutes Eube reichen. Durch den Erwerb dieser Felder könnten dann die