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Das verlorene Wort
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Das verlorene Wort
eBook47 Seiten37 Minuten

Das verlorene Wort

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Über dieses E-Book

bei Martin den Zustand andauernder Heiterkeit. "Flümen" sonderte sein Großvater ab was soviel wie Furzen bedeutete. Martin hatte schon einige diesbezügliche Umschreibungen gehört. "Einen ziehen lassen", "Pupsen", "Furzen". Martin wählte "Flümen" zu seinem persönlichen ganz besonderen Wort. Martins Mutter schimpfte
ebenfalls Martin hieß." Darauf folgten Stories von Martin Luther und dem heiligen Martin, der aber katholisch war, was Martin ziemlich verwirrte, denn seine Familie war streng protestantisch. Noch mehr verwirrte ihn, dass der heilige Martin seinen Mantel geteilt haben soll
den Namen Martin getauft und auch weil unser Reformator Luther ebenfalls Martin hieß." Darauf folgten Stories von Martin Luther und dem heiligen Martin, der aber katholisch war, was Martin ziemlich verwirrte, denn seine Familie war streng protestantisch. Noch mehr verwirrte
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum17. Nov. 2014
ISBN9783737514668
Das verlorene Wort
Autor

Manfred Peter Oebel-Herrmann

Ich bin und werde gehen.

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    Buchvorschau

    Das verlorene Wort - Manfred Peter Oebel-Herrmann

    Das verlorene Wort

    Mape

    published by: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de

    Copyright: © 2014 Mape

    ISBN 978-3-7375-1466-8

    Die Leichenwäscherin hatte den leblosen Körper des kleinen Jungen nach der Waschung mit einem weißen Totenhemd bekleidet und somit ihre Tätigkeit routiniert und teilnahmslos beendet.

    Sie verließ die Eltern des toten Kindes, die stumm und starr neben dem Leichnam standen. Der Mann hatte seine Frau in die Arme genommen und streichelte ihr tröstend über das Haar.

    Das tote Kind lag auf einem Tisch, der am Kopfende mit zwei brennenden Kerzen geschmückt war und so die Anmutung eines Altars vermittelte.

    Martin war auf einen Stuhl geklettert um einen letzten Blick auf seinen kleinen Spielgefährten zu werfen. Er betrachtete das winzige, schneeweiße Gesicht mit den geschlossenen Augen, das im Tode geschrumpft schien.

    Auf den Augenlidern lagen je eine Münze. Martin konnte sich keinen Reim darauf machen, welche Bewandtnis es mit den Münzen hatte.

    Zu Hause würde er seinen Großvater fragen. Martins Mutter war ziemlich unwissend und konnte ihrem wißbegierigen Sohn selten Auskunft geben, während seine Großmutter vieles zu wissen schien aber nicht interessiert war ihrem Enkel Auskunft zu geben.

    So wurde der Großvater zum viel Befragten.

    Martin hatte mit dem kleinen Wölfi, der eigentlich Wolfgang hieß und Wölfi gerufen wurde, öfter gespielt, sobald der einigermaßen laufen konnte und anfing zu sprechen.

    Mit viel Geduld hatte Martin dem Kind langsam und mit Betonung Wörter vorgesprochen, in der Hoffnung, dass er sie nachspräche.

    Martin war sich nicht bewußt, dass er selber intelligenzmäßig frühentwickelt war und Wölfi mit seinen Bemühungen überforderte.

    Zunächst kam auch bei den ganzen Übungen nichts heraus. Erst kurz vor seinem Tode konnte der Kleine einige Wörter absondern wobei er mit dem „R" Mühe hatte.

    Wölfi hatte etwas gesagt was Martin nicht verstanden hatte. Es war für Martin das erste mal in seinem, auch erst kurzem Leben, dass er ein Wort aus einem Mund gehört hatte, aus dem zuvor noch nie ein richtiges Wort gesprochen wurde. Dieses Ereignis, ein verlorenes Wort, hat sich fest in Martins Gedächtnis eingegraben.

    Martin kletterte von dem Stuhl und verließ die Wohnung ohne sich von den Eltern zu verabschieden.

    Der, von einem Pferd gezogene Leichenwagen fuhr gerade vor. Ein weißer Kindersarg wurde von dem Kutscher und einem Helfer in das

    Haus getragen. Martin ging zu dem Fuchswallach, der Fritz gerufen wurde und ihm erwartungsvoll den Kopf zuwandte. Die beiden kannten sich, denn Fritz stand in einem Stall auf dem Hof von Martins Familie.

    Martin hatte für Fritz immer ein Stück Würfelzucker, manchmal ein Brötchen vom Vortag oder einen Apfel in der Hosentasche.

    Auch jetzt wartete Fritz auf sein Leckerli.

    Martin streichelte das Pferd, während es mit seinem weichen Maul das Zuckerstück aus seiner Hand nahm. Fritz schnaubte leise und stieß Martin sanft mit dem Kopf.

    Fritz war mit einem schwarzen Puschel auf dem Kopf, einem Staubwedel nicht unähnlich, verunstaltet worden.

    So sollte signalisiert werden, dass hier ein Leichentransport unter-wegs war. Oft blieben Männer stehen und zogen ihre Hüte oder Mützen.

    Martin wartete bis die Männer den Sarg auf das Fuhrwerk

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