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Wismar - Die Straßen meiner Kindertage
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eBook63 Seiten35 Minuten

Wismar - Die Straßen meiner Kindertage

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Über dieses E-Book

Augen zu und schon schwelgen Sie in Erinnerungen. Pfeffernussduft, Leimgerüche in der Schusterwerkstatt, Kindergeschrei beim Hopsespiel und Gummitwist, oder der Hammerschlag des Werftarbeiters, der die Nieten in den Schiffskörper schlägt. Die Autorin Petra Block erzählt unglaublich humorvoll Episoden ihrer Kindheit, die so oder ähnlich durchaus auch der geneigte Leser erlebt haben könnte. Dazu gibt es wunderbare alte s/w Fotos aus der Hansestadt Wismar, aufgenommen vom Fotografen Hanjo Volster, der schon in vielen Bildbänden seiner Stadt ein Denkmal setzte.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum22. Juli 2015
ISBN9783738034615
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    Buchvorschau

    Wismar - Die Straßen meiner Kindertage - Petra Block

    Zum Geleit

    Weißt Du noch damals…? Wer kennt diesen Satz nicht – tja, und weiß man dann wirklich noch, wie es damals war?

    In unserem Leben ändert sich eben alles. Selbst Erinnerungen sind nicht beständig, sie bekommen oft eine andere Farbe. Was gestern noch gelb war, ist heute grün und wenn Mutter sagt, das Kleid war blau und ich behaupte es war rot, dann machen Fotos in schwarzweiß die Erinnerungen nicht einfacher.

    Ich werde manchmal gefragt, warum ich Geschichten aus meinem Leben schreibe. Ein Grund ist sicher der, dass ich meiner Tochter einmal mehr hinterlassen möchte, als einen »Pott voll Asche« und eine Wohnung, die sie entrümpeln muss. Ein anderer sind die Stunden bei Kaffee oder Wein mit der Familie oder Freunden, glänzende Augen, verklärte Blicke, ein Schmunzeln oder Grinsen und der Satz – Weißt Du noch damals…?

    Genießen Sie deshalb mit diesem Büchlein das bunte Leben in schwarzweiß.

    Die im Buch verwendeten Aufnahmen des Wismarer Fotografen Hanjo Volster, die übrigens seinerzeit mit dessen erster Kamera zu Privatzwecken entstanden sind und erst kürzlich wieder gefunden wurden, mögen Ihnen dabei einen zusätzlichen visuellen Eindruck der »Straßen meiner Kindertage« vermitteln.

    Herzlichst, Ihre Petra Block

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    Von Klo-Lektüre und Holzkreiseln

    Wenn man fünf Jahre alt ist, dann kennt man noch nicht viel von der Welt. Diese besteht im Allgemeinen aus den Mitgliedern der Familie, dem Kindergarten und dem bösen Nachbarjungen. Weil dieser mich eines Tages mit seinem Holzgewehr erschießen wollte, zogen wir fort. Glaubte ich jedenfalls.

    Die Aussicht auf ein eigenes Kinderzimmer war sehr angenehm. Von der Aussicht auf einen eigenen Bruder ahnte ich damals noch nichts.

    Die Wohnung, in die wir zogen, war klasse, vor allem das Klosett auf dem Korridor. In der alten Wohnung mussten wir eine halbe Treppe tiefer gehen, mit Schlüssel und so. Hier konnte ich auch mal auf den letzten Drücker lossausen, war ja nicht weit. Ob das immer geklappt hat, ist Gott sei Dank nicht überliefert worden.

    Dieses WC fiel dann auch prompt in meinen Verantwortungsbereich. Ich war zuständig für das popogerechte Zuschneiden und Auffädeln von Zeitungspapier.

    Als ich lesen gelernt hatte, waren diese zerschnippelten Seiten die erste Bibliothek, zu der ich ungehinderten Zugang hatte. Hier konnte ich nachlesen, wovon Vater und Mutter sprachen, wenn sie mich vor die Tür schickten. Die dollsten Geschichten, unzensiert. Wo konnte man als Kind schon mehr von der Welt erfahren, als auf dem Klo? Einen Fernseher hatten wir damals noch nicht. Bis ich endlich Mitglied in allen Büchereien der Stadt werden konnte, holten mich meine Eltern öfter vom Lokus, weil

    sie glaubten, ich sei eingeschlafen.

    chapter2Image1.jpeg

    Nun wohnten wir also zwei Treppen hoch in der Nummer eins der Breiten Straße.

    Alles, was der Mensch zum Leben brauchte, gab es hier, sogar der Bus fuhr hindurch, in beide Richtungen. Doppelstöckig damals noch und mit Schaffner. Wir Kinder durften freilich selten nach oben, jedenfalls nicht ohne Begleitung. Hatte der

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