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Sagenhaftes Wismar
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Sagenhaftes Wismar
eBook54 Seiten32 Minuten

Sagenhaftes Wismar

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Über dieses E-Book

Märchen und Sagen scheinen immer uralt zu sein. Diese hier sind jung. Die Autorin hat es meisterhaft verstanden der alten Zeit einen Hauch Gegenwart zu verpassen. Oder war es umgekehrt? Lesen Sie selbst und lassen Sie sich entführen in das mittelalterliche Wismar, das Sie im 21. Jahrhundert betreten haben.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum21. Juli 2015
ISBN9783738034387
Sagenhaftes Wismar

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    Buchvorschau

    Sagenhaftes Wismar - Petra Block

    Zum Geleit

    Sagen, das weiß jeder, sind von Mund zu Mund überliefert, und irgendwann einmal aufgeschrieben worden. Sagen müssen alt sein!?

    Diese hier nicht.

    Meine Sagen sind nagelneu erfunden, spielen meistens im Mittelalter und haben unbedingt einen Bezug zur heutigen Zeit. Einige von Ihnen sind Fortsetzungen der alten Überlieferungen.

    Die schöne mittelalterliche Stadt Wismar bietet, nicht zuletzt als Weltkulturerbestadt, einen unerschöpflichen Fundus für neue, alte Geschichten. Lassen Sie sich also entführen in die Welt der sagenhaften Geschehnisse vergangener und heutiger Zeiten.

    Viel Spaß wünscht Ihnen

    Ihre Petra Block

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    Der Türmer von Sankt Marien

    Am feierlichen Eröffnungstag der Sankt-Georgen-Plattform und des neuen Fahrstuhles im Mai des Jahres 2014 gab es einige technische Probleme. Eine unsachgemäße Verlegung der elektrischen Leitungen wurde vermutet, aber die wahre Ursache liegt Jahrhunderte zurück...

    Hinrich Pirsdorp schaute grummelnd aus der Türmerkammer von Sankt Marien hinüber nach Sankt Georgen. „Die Georgskirche soll wieder keinen Turm bekommen, morgen gehe ich zum Rat. Sie müssen mir erklären, warum sie ihr Versprechen nicht halten wollen."

    Wir schreiben das Jahr 1606, und Hinrich Pirsdorp ist einer der Türmer auf Sankt Marien. Sein Groll gegen den Rat scheint berechtigt. Die Verantwortung auf den Türmen der Stadtkirchen ist groß, der Lohn dafür eher bescheiden klein. Bekommt er für seine Dienste gerade einmal 40 Mark jährlich auf die Hand, so erhält Bartold Bolmeyer auf Sankt Nikolai 43 Mark. Diese Ungerechtigkeit schreit gen Himmel, muss doch der Bolmeyer viel weniger dafür tun. Um halb neun Uhr abends geht er das letzte Mal hinauf und dann braucht er sich erst morgens um vier Uhr die Stufen wieder hoch zu quälen. Pirsdorp dagegen muss die ganze Nacht stündlich von allen vier Seiten des Turms das Horn blasen. Noch dazu verdient sich Bartold den einen oder anderen Schilling als Kunstpfeifer bei Hochzeiten und dergleichen.

    So konnte es nicht weitergehen.

    Beim letzten Vorsprechen im Rathaus hatte man zu Hinrich Pirsdorp gesagt, dass nun endlich, nach Jahrhunderten, die Sankt Georgen Kirche einen Turm bekommen sollte. Höher und schöner als die der beiden anderen großen Stadtkirchen sollte er sein. Die Türmer würden umziehen und ihre Feuerwache künftig von der Georgskirche aus halten.

    Wie hatte er sich gefreut, sollte doch sein Lohn um 6 Mark und 9 Schillinge im Jahr steigen. Nun aber gingen Gerüchte um, dass der Rat den Turmbau zurückgestellt hätte.

    So zog er sein bestes Wams an und überlegte sich auf dem Weg zum Marktplatz, ob er der Ratsversammlung als Bittsteller oder fordernder Wismarer Bürger gegenübertreten sollte. Wohl war ihm bei der Sache nicht, aber zu Hause war bald ein neues Maul zu stopfen, also musste er diesen Schritt wagen.

    Die wenigen Stufen zur Rathaustür empor schienen ihm schwieriger zu erklimmen, als der tägliche Weg in die

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