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Brüder Blut: Nach wahren Begebenheiten
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eBook138 Seiten2 Stunden

Brüder Blut: Nach wahren Begebenheiten

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Über dieses E-Book

Die Rivalität zweier Brüder scheint unüberwindbar, und grenzenlos. Es gab Zeiten, in denen sie sich bis aufs Blut gehasst haben. Einander nichts gegönnt, und sei es auch noch so wenig.
Willem, der Ältere von beiden, macht von seinen Rechten skrupellos Gebrauch, und schreckt nicht davor zurück, dem Jüngeren das Leben schwer zu machen. Clever und abgeschlagen ist seine Haltung. Kleine Unehrlichkeiten erhalten seine Lebensfreude. Sie scheinen eine Art Sport für ihn zu sein. Wie eine unaufhaltsame Dampfwalze rollt er durchs Leben. Bei Frauen hat er einen Schlag, was ihn aber nicht davon abhält, sich auch noch die zu nehmen, die ihm eigentlich nicht zustehen. Sein viriler Charme kommt ihm dabei Zugute. Man nennt ihn "den Büffel".
Alles, erreicht Willem "der Büffel", im Leben. Alles was er aufs Korn nimmt. Doch wieviel es auch sein mag, es ist nie genug.
Es kommt der Tag, an dem Willem etwas braucht, was man mit Währung nicht kaufen kann, und er bekommt es ohne eine Sekunde des Zögerns.
Die wahre Größe eines Menschen liegt in seiner Fähigkeit zu vergeben.
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum28. Okt. 2015
ISBN9783737569477
Brüder Blut: Nach wahren Begebenheiten
Autor

Lele Frank

Die Autorin Lele Frank – sie selbst bezeichnet sich als Schreibwerkerin - wurde 1957 in Bad Kreuznach geboren, ist Bauingenieurin und hat über 35 Jahre in dieser Ellbogen-Branche gearbeitet. Ende 2012 gab sie Beruf und Firma aus persönlichen und gesundheitlichen (ausgebrannt) Gründen auf. Nach dem Ende einer dramatischen Beziehung entdeckte sie die Liebe und Leidenschaft Bücher zu schreiben. Mit ihrem ersten Buch „Tanz der Optimisten“, welches eigentlich nur einen therapeutischen Zweck erfüllen sollte, hat sie sich ins Leben zurückgeschrieben. Sie lebt an der Nordsee und bezeichnet ihre jetzige Tätigkeit als: „Das Leben genießen.“

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    Buchvorschau

    Brüder Blut - Lele Frank

    Das Buch

    Die Rivalität zweier Brüder scheint unüberwindbar,  und grenzenlos. Es gab Zeiten, in denen sie sich bis aufs Blut gehasst haben. Einander nichts gegönnt, und sei es auch noch so wenig.

    Willem, der Ältere von beiden, macht von seinen Rechten skrupellos Gebrauch, und schreckt nicht davor zurück, dem Jüngeren das Leben schwer zu machen. Clever und abgeschlagen ist seine Haltung. Kleine Unehrlichkeiten erhalten seine Lebensfreude. Sie scheinen eine Art Sport für ihn zu sein. Wie eine unaufhaltsame Dampfwalze rollt er durchs Leben. Bei Frauen hat er einen Schlag, was ihn aber nicht davon abhält, sich auch noch die zu nehmen, die ihm eigentlich nicht zustehen. Sein viriler Charme kommt ihm dabei Zugute. Man nennt ihn „den Büffel".

    Alles, erreicht Willem „der Büffel", im Leben. Alles was er aufs Korn nimmt. Doch wieviel es auch sein mag, es ist nie genug.

    Es kommt der Tag, an dem Willem etwas braucht, was man mit Währung nicht kaufen kann, und er bekommt es ohne eine Sekunde des Zögerns.  

    Die wahre Größe eines Menschen liegt in seiner Fähigkeit zu vergeben.              

    B R Ü D E R Blut

    Nach wahren Begebenheiten.

    Lele Frank

    logo.png

    Impressum

    © 2015 Lele Frank

    Druck und Verlag: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de

    ISBN 978-3-7375-6947-7

    Printed in Germany

    Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

    Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

    Für Wolfgang 

    Wahrhaft gebt ihr erst, wenn ihr von euch selbst gebt.

    Khalil Gibran

     Januar 1895 – April 1931

    „Ment sakkament …sakka. Himmel ment, sakka. Ze…ment…, Himmel. Der kleine Willem stampft zornig mit dem rechten Fuß auf den Dielenboden. Sein Blick ist nach unten-, fest, auf diesen Boden gerichtet, und er stapft und flucht bis ihm sein Fuß schmerzt. Er beschließt, sich nur noch aufs Fluchen zu beschränken, das tut weniger weh. Sein Onkel Ernst sagt zwar immer: „de Dunderwedder noch e mool, aber Willem sind in dieser Variante zu wenige zackige „K`s" und „T`s" drin, und es kracht nicht genug. Lieber mit seiner Version, den Unmut auszudrücken, da hat er länger etwas davon. Damit ist man nicht so schnell fertig. „Sakkament."

    Willem hatte die Faxen ganz schön dicke. Den lieben, langen Tag ständig das Gedöns um die Mutter, die bald ihr Junges wirft. Nee aber auch. Wieso konnte sie nicht einfach aufs Klo gehen, und das Ding ausscheißen? Auf was wartet sie denn noch? Sie sieht aus, als würde sie jeden Augenblick platzen. Dann sähe sie auch wieder besser aus, wenn sie diese riesige Trommel endlich los wäre, die Willem daran hinderte, die Mutter zu umarmen. Und ins Auto würde sie auch wieder besser hineinpassen. „Sakkament."  Seitdem Willem wusste, dass das neue Geschwisterchen bei seiner Ankunft nicht seinen eigenen Fußball dabei haben würde, war es sowieso schon durch das Raster seiner seltenen Sympathiebekundung gesaust. Ein Schmarotzer, das fehlte gerade noch im Karton. Braucht kein Mensch sowas. „Na ja, dachte Willem. „Vielleicht findet sich eine Gelegenheit, wo wir es gegen einen schönen, großen Hund eintauschen können. Zu Willems viertem Geburtstag hatte man diesen innigen Wunsch schamlos ignoriert. Es war schon allerhand, worüber sich die Eltern so alles hinwegsetzten. Wirklich allerhand. Sein Vater Kurt hatte ihm zum Geburtstag ein Schießgewehr aus Holz geschenkt. So ein Quatsch. Es machte nicht einmal richtig „peng." Willem hatte eine Schnute bis zu den Knien gezogen, als der Hund ausblieb. „Mit einem Baby im Haus hat das keinen Wert jetzt, hatte ihm Mutter Heide weißzumachen versucht. Alles faule Ausreden. Er solle mit dem Jagdhund von Onkel Ernst spielen, wenn er da sei. Aber der hörte wie ein Backstein. Oft genug ignorierte er den kleinen Willem auch, weil der ihn manchmal heimlich drangsalierte. Jacco war ein grundanständiger Münsterländer, mit Nerven wie breite Nudeln. Ein anderer Hund hätte schon längst  Zähne gezeigt. „Wie soll man so seine Grenzen kennenlernen, überlegte Willem zu tiefst enttäuscht. Außerdem gehörte ihm dieser langweilige Köter nicht, und alles was einem nicht wirklich gehört, ist nicht von Wert. „Sakkament." 

    Aufgrund vielerlei, tiefschürfender Überlegungen und Erkenntnisse, beschloss Willem eines Tages, reich zu werden. Sehr reich. Koste es was es wolle, er – Willem -  würde das schaffen. Das war so sicher wie das Halleluja in der Kirche.  Dann …, das wusste Willem, könne er sich einen ganzen Stall voller temperamentvoller Hunde kaufen, und brauchte niemanden mehr, vergeblich darum zu bitten. Genau so wollte er es machen. Willem schreit wie am Spieß, und klagt über Bauchschmerzen. Theatralisch krümmt er sich in der Wohnstube, auf dem harten Sofa, hin und her. Sogar Tränen laufen ihm übers hochrote Gesichtchen. Tränen der Wut. Seit über einer Stunde schon, schenkte ihm keine Laus mehr Beachtung, denn alle rannten wild durcheinander, und riefen sich unverständliche Dinge zu. Eine Frau mit dem seltsamen Namen „Hebamme führte dabei das Wort an. Sie hatte sich Willem gegenüber sogar die Ungeheuerlichkeit erlaubt, ihn kurzerhand zu schnappen, und auf das große, harte Sofa zu verfrachten. Er solle nicht ständig im Weg umherlaufen, am Ende würde sie noch über ihn stürzen. Unfassbar! Gerade so, als wäre er noch so klein, dass man ihn übersehen könnte. Die Schmerzattacke sollte dazu dienen, die Aufmerksamkeit umzulenken, war aber zum Scheitern verurteilt. „Sakkament.

    Vater Kurt rief nach oben – dort waren die Schlafzimmer der Familie – dass er jetzt dringend auf die Baustelle müsste, er könne nicht länger bleiben. Willem war sofort klar: Es war die reinste Fahnenflucht, und kein wichtiger Termin, der nicht Zeit gehabt hätte. Nein, nein. Das war schnöde Flucht. Sonst, war Vater ja auch um diese Zeit zu Hause, um zu frühstücken. Es war halb zehn Uhr, und Willem knurrte der kleine Magen. Alles war heute durcheinander geraten. Alles. Und kein Mensch nahm von seinem Leiden Notiz. Ganz vorsichtig, vergewisserte er sich, ob denn die auch Luft tatsächlich rein war. Willem stand – vollkommen genesen - auf, und machte einen kleinen Rundgang durch die unteren Zimmer des großen Familienhauses. Gemächlichen Schrittes, trottete er von Raum zu Raum. Bloß nicht auffallen. Sein Oberkörper schwankte leicht hin und her, um besonders große Interessenlosigkeit zur Schau zu tragen. Das ging schon mal gut. Seine Schnute - zum Pfeifen gespitzt, es kam nur warme Luft und ein leises zischen - die Ärmchen hin und her schlenkernd, warf Willem erst einen Blick in die drei großen Büros, die vor drei Jahren ans Haus angebaut worden waren. Keiner da. Frau Kummer – die alte Sekretärin des Vaters – hatte heute, aus gegebenem Anlass, auch ihren freien Tag. Der Bauhof war leer, die Männer alle auf den Baustellen draußen. Optimale Bedingungen, um einem ganz besonderen Schrank auf die Lagerbestände zu überprüfen. Das große Sonntagsesszimmer war unverschlossen. Prima. Hektik hat auch ihre guten Seiten. Leise öffnete Willem die Tür, und luscherte ins Zimmer. Totenstille. Der große, schwarze Schrank aus der Gründerzeit machte immer einen düsteren Eindruck auf Willem, aber er verbarg ungeahnte Schätze, die, einem die Angst schon einmal überwinden lassen. Vorsichtig schob er einen der schweren, hochlehnigen Stühle vor das Schrankmonster, und erklomm-, den Blick, getrieben zwischen Hoffnungs-losigkeit und Gier, abwechselnd zwischen Zimmertür und Schrank, vorwärtsstrebend, unaufhaltsam, geschickt die gewölbte Sitzfläche. Seinem Ziel- der Verlockung, bereits ein großes Stück näher gekommen, hielt er inne um zu lauschen. Immer noch unentdeckt, ungestört. Leicht hätte es passieren können, dass das Unentdeckte, auch für ihn unentdeckt geblieben wäre, wenn jemand unverhofft die Zimmertür geöffnet hätte. Ein letzter Blick zur Tür - er konnte den süßen Genuss schon auf der Zunge schmecken – dann ein beherzter Griff nach oben … Ah, ja. Jetzt kommen wir der Sache schon näher. Willem musste alles geben. Er streckte sich soweit es sein kleiner Körper zuließ, und öffnete die Tür, ohne ein einziges Mal, damit zu quietschen. Sesam öffne dich, du Guter. Oh ja …, alles da, was ein hungriger Magen so begehrt. Man musste jetzt strategisch vorgehen, um keine Auffälligkeiten zu hinterlassen. Ganz vorsichtig, ganz sachte, zog Willem eine Tafel Schokolade aus dem sauber aufgestapelten Türmchen, als sein Blick auf eine besonders hübsche Schachtel fiel. Auf dem Bild der hübschen Schachtel waren lauter leicht gekrümmte, einzelne Schokoladenstücke abgebildet. Eigentlich eine viel bessere Variante, denn es würde beim Auseinanderbrechen keine verräterischen Geräusche verursachen. Gut. So war Willems Entscheidung schnell getroffen. Vorsorglich nahm er die Schokoladentafel aber trotzdem mit. Willem wollte sie in seinem Zimmer für schlechte Zeiten deponieren. Jetzt, wo er den Sesam schon so ungestört öffnen konnte, durfte man nicht zimperlich sein. Vorsichtig verschloss er wieder die Schranktür, und schob vorschriftsmäßig den Stuhl, wieder zurück an seinen Platz. Jetzt musste er nur noch ungesehen am Schlafzimmer des Geschehens vorbei, dann war der Fisch geputzt, und er, der Schokoladenpirat, in seinem Zimmer in ungestörter Sicherheit. Zum Verzehr solcher Schätze musste man unbedingt ganz ungestört sein. Schon alleine deshalb, um so, eventuelle Begierden anderer Mitesser auszuschließen. Diese Gefahr lief man schließlich immer. Das erste Stück der glatten, glänzenden, einzelnen, leicht gekrümmten Schokoladenstücke, schmeckte einfach widerlich. Willem verzog enttäuscht das Gesicht, und schüttelte sich. Was war das für ein bitterer Geschmack? Trotzdem wollte Willem die Tafel jetzt nicht auch noch anbrechen, das wäre zu schade gewesen. Aus der Not heraus, futterte er noch ein Zweites, Drittes, Viertes, dieser seltsamen, gefüllten Schokoladenstücke. Innendrin – wie kam das dort nur hinein? - war diese Flüssigkeit, die diesen, für den kleinen Willem, undefinierbaren, leicht scharfen Geschmack hatte. Trotzdem irgendwie auch süß. Anders süß eben. Es roch auch so seltsam. Gar nicht richtig nach Schokolade. „Sakkament. So einfach war das auch gar nicht, sie auf einen Happen in den Mund zu stecken. Für Willems Mund waren sie zu groß, diese glatten Stücke. Ein wenig Gekleckere ließ sich da leider nicht vermeiden. Wenn doch nur die Finger nicht so kleben würden, „Sakkament. Nach dem zehnten Stück allerdings, empfand Willem den bitteren, säuerlichen Geschmack, nicht mehr als besonders störend. Ganz und gar nicht. In der Not frisst der Teufel die Wurst auch ohne Brot. Ihm wurde es nur etwas heiß unter seiner groben Strickjacke. Dafür …, ließ der Schmerz der Missachtung etwas nach.

    „Wo ist denn der Kurze", rief die Frau Namens „Hebamme", besorgt aus der Küche. Es blieb still. Keine Antwort. In diesem Augenblick betrat der Vater ängstlich die Küche, und wollte von Frau Weirich wissen, ob alles glatt gegangen sei, und nein, er wisse nicht wo Willem steckte. „Ein strammer Bub isses, und es is` alles dran, und ohne Mängel, berichtete die Hebamme mit Erleichterung im verschwitzten Gesicht. „Ich suche den Willem, hast du ihn nicht gesehen? Ist er vielleicht draußen im Hof? Kurt schüttelte geistesabwesend mit dem Kopf, und eilte an der Hebamme vorbei, die Treppe hoch, zu seiner Frau. Frau Weirich schaffte indes wieder Ordnung, und verstaute schon mal alle Utensilien auf ihrem Fahrrad, die sie für eine Hausgeburt, immer mit sich herumschleppen musste. Einen allerletzten Blick wollte sie noch in das Zimmer der Wöchnerin werfen, um Bescheid zu sagen, dass sie spät abends nochmals vorbeikommen würde, um nach Kind und Mutter zu sehen. Sie stapfte schwerfällig nach oben. Ihre Beine schmerzten von der ganzen Rennerei. Bevor sie die Türklinke des Wöchnerinnenzimmers in die Hand nahm, fiel ihr Blick auf die Tür nebenan. Sie sah sofort, dass die Tür von Willems Zimmer nur angelehnt war. Frau

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