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...und am Ende war nur noch ohnmächtige Wut ! 2. Teil: Unsere schöne Kindheit in der Vorkriegszeit
...und am Ende war nur noch ohnmächtige Wut ! 2. Teil: Unsere schöne Kindheit in der Vorkriegszeit
...und am Ende war nur noch ohnmächtige Wut ! 2. Teil: Unsere schöne Kindheit in der Vorkriegszeit
eBook35 Seiten23 Minuten

...und am Ende war nur noch ohnmächtige Wut ! 2. Teil: Unsere schöne Kindheit in der Vorkriegszeit

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Über dieses E-Book

Der Familie unserer Mutter ging es wegen der umsichtigen Tüchtigkeit unseres Großvaters wirklich gut. Das Lederwarengeschäft war in seinem Angebot breit gefächert und auf den Bedarf der Kunden eingestellt. Die Umsätze waren entsprechend gut. Konkurrenz gab es zu dem Fachgeschäft nicht.Besonders interessant war es im Ledergeschäft für uns Kinder. Dort durften wir oft kleine Nägel für die Lederbesohlung von Schuhen bis jeweils zu genau 50 Gramm pro Tüte abwiegen. Wir konnten das für unser Alter schon sehr gut, denn wir Älteren waren zu der Zeit gerade mal 5 und 4 Jahre alt und lernten dadurch schon früh mit Gewichten und Waage umzugehen. Die Kunden, die das sahen, amüsierten sich königlich darüber, wie ernsthaft und eifrig wir bei der Sache waren. Feiertage waren unserem Großvater wichtig.An solchen Feiertagen kam meistens die ganze Familie zusammen. Oft war auch Onkel Johann aus Berlin mit seiner Frau Hellen dabei. Anna, Opas treue Haushälterin und Hausdame, kochte stets die herrlichsten Festmahlzeiten, und der Tisch war voll mit allen möglichen Leckereien. Es fehlte an nichts. Ich kann mich gut an die goldbraun gebratene Weihnachtsgans auf dem Tisch erinnern. Die ganze Familie saß in der großen Stube am ausgezogenen Tisch, genoss das leckere Mahl und war bester Stimmung. Anna-Tante, Onkel Eduards Frau, war besonders gut in Form. Sie wurde von uns Kindern wegen der vielen Annas in der Familie so genannt. Sie amüsierte sich köstlich, fühlte sich rundherum wohl und war glücklich in der Gemeinschaft. Oft hatte sie einen dicken Gänseknochen in jeder Hand und fuchtelte damit lebhaft in der Luft herum. Sie erzählte viel von sich und ihrem ehemaligen Zuhause in Russland und war kaum zu unterbrechen. An solchen Tagen hatten sie und Onkel Eduard ganz besonders viel Spaß mit uns, und wir Kinder waren kaum zu bändigen. Einmal tobte er mit meinem kleinen Bruder Robert so sehr, dass ihm die Hose zerriss.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum11. Mai 2013
ISBN9783847633051
...und am Ende war nur noch ohnmächtige Wut ! 2. Teil: Unsere schöne Kindheit in der Vorkriegszeit

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    Buchvorschau

    ...und am Ende war nur noch ohnmächtige Wut ! 2. Teil - Ingeborg Schob

    Kapitel 01 Vorwort

    In der Fortsetzung des Buches, in Teil 2, möchte ich die Vorkriegszeit, von  meiner frühesten Kindheit an, wieder aufleben lassen. Anschließend zogen wir nach Cuxhaven um. Wir konnten wohl behütet und gut versorgt unsere ersten Lebenserfahrungen sammeln und waren überall in der großen Familie herzlich willkommen.

    Die Familie meiner Mutter hatte es durch ihren Fleiß und wegen ihrer Sparsamkeit zu einem gewissen Wohlstand gebracht. Alle waren in der Lage, uns Kindern gegenüber eine sehr großzügige Lebenshaltung zu pflegen. Das begründete auch einige lustige Ereignisse, die ich hier gerne erzählen möchte. Es fließen auch interessante Geschichten ein, die mir von älteren, bereits verstorbenen Mitgliedern der Familie übermittelt worden sind.

    Während dieser Zeit hätte niemand geglaubt, dass alle Familien ihr Hab‘ und Gut ursächlich wegen des gewissenlosen Handelns von Adolf Hitler, dem Führer des Dritten Reichs, verlieren würden, wie Millionen anderer Bürger in Deutschland auch. Er hat den Zweiten Weltkrieg ausgelöst.

    Kapitel 02 Meine Familie von Mutters Seite

    Das Haus meines Großvaters war der Schoß unserer großen Familie und  für  mich und meine Geschwister der Platz, an dem wir viel Liebe fanden und alle Narrenfreiheit der Welt genossen. Es wurde uns kaum ein Wunsch abgeschlagen.

    Das lag vor allen Dingen daran, dass meine Mutter als Einzige von Großvaters drei Kindern Nachwuchs hatte. Wir waren unbeschwert und erlebten die glücklichste Zeit unseres Lebens.  Mein Großvater, Hermann Gutmann, hatte es nach einer guten Schuhmacher Lehre und anschließend dreijährigen Gesellenzeit mit Fleiß und Ehrgeiz zu einem geachteten Geschäftsmann gebracht. Er kaufte ein Haus in Geestendorf, dem heutigen Geestemünde in der Max-Dietrich-Straße 10 und gründete dort am 1. Oktober 1898 sein Geschäft für Schuhmacher- und Sattlerbedarf.

    Zehn Tage später, am 10. Oktober 1898, wurde seine Tochter Luise, unsere Mutter, geboren, die als jüngstes Kind der Familie mit zwei älteren Brüdern aufwuchs. Unser  Großvater  führte  sein Haus äußerst preußisch.

    Die Kinder durften zum Beispiel beim Essen nicht sitzen, sie mussten am Tisch stehen. Sie wurden

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