Zeitloch: Konfekt zwischen Einsamkeit und Katastrophe
Von Ganna M
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Über dieses E-Book
Immer wieder stellen sich Fragen nach dem Platz, den ein Mensch sich wünscht, in seinem Leben einzunehmen. Die Erkenntnis wird deutlich, dass jede Lebenssituation nur eine vorläufige ist und unser Bedürfnis nach Sicherheit sich nur in Momenten erfüllt.
Dem gegenüber steht eine Natur, die ihren eigenen Gesetzen folgt. Unabhängig vom menschlichen Treiben bietet sie Trost, Schutz und Erbauung.
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Buchvorschau
Zeitloch - Ganna M
Es regnet
Es ist, wie wenn langsames Rauschen leise verebbt, sich in sich selbst noch kräuselnd in sich rollt. Stille ruht. Wind hat aufgehört zu sein, Regen schon lang, so dass kaum noch etwas daran erinnert. Gelbes Gras knistert, wenn meine Füße es betreten, zerbricht wie feines Glas in dünne Splitter, die die Füße kitzeln und die Haut meiner Waden ritzen.
Disteln, grau verdorrt, stechen stachlig in die Luft, die zitternd das Land bedeckt. Ich meide sie und setze meine Füße vorsichtig auf Erdinseln, die abgebrochen im Grasland treiben, auseinandergerissen und voneinander getrennt durch dunkle Erdspalten, in denen sich träge Wärme staut, hinabsinkt, bis sie sich tief im Erdinneren auf Magma legt.
Gottesanbeterinnen verharren wie braun geröstet, ihre Vorderfüße zum Gebet gefaltet, den Kopf schielend zur Seite gesenkt. Auch sie sind auf sich beschränkt und ihrem Schicksal voll ergeben, so wie nichts mehr aufbegehrt. Vertrocknete Brombeeren kleben im Gesträuch, Hagebuttenhüllen leuchten rot. Den Pilzen fehlt die Feuchte, sie stauben. Ich zerdrücke Beeren, in denen die Süße des Weines sitzt, mit der Zunge und spucke Schale und Kerne aus. Sie fallen hart auf die Erde.
Der Sommer weigert sich zu gehen. Erschöpft hat er Sträucher, Wiesenblumen, Gras und Beeren. Trocken welken sie dahin. Es fehlt ihnen die üppige Fülle überreifer Früchte. Durst hat sie schmal gemacht und widerstandslos, sie rascheln und brechen.
Nur früh, wenn Tau die Spitzen benetzt und auf den Weben der Spinnen sich Glitzerperlen reihen, duftet es feucht. Es seufzen die Halme sehnsuchtsvoll. Regungslos stehen die mächtigen Bäume, deren Wurzeln in der Tiefe noch an Wasser reichen, doch müde stöhnen auch sie. Der alles in den Regen taucht lässt auf sich warten. Äste hängen schwer vom Eichelgewicht, das sie nach unten biegt. Kastanien rollen auf den Weg und wollen Schweine fett machen.
Quellen trockneten vor Wochen schon aus, Bäche laufen nicht mehr, Steine hüten Staub in den Flussbetten. Jede Äußerung in Zeit und Raum ist verstummt, wie hinter einer gelblichen Dunstglasscheibe scheinen Flussbett und Landschaft zu liegen, ich mich selber zu bewegen im mattigen Schein des trüben Lichtes. Gleich werde ich einhalten, um mich ihnen anzupassen, die Starre um mich nicht zu stören und keine Aufmerksamkeit zu erregen. Da beginnt es.
Da bedeckt sich der Himmel mit einer dunklen Decke. Wolken ziehen heran. Blätter und Halme beginnen zu hoffen und der erste Tropfen fällt. Es zischt. Tropfen auf Tropfen erreicht die Erde, Steine, gelbes Gras und Baumblätter. Sie weichen Staub und bilden eine lose Schmiere. Rinnsale, dann Bäche brechen sich ihre Bahn in den alten Betten, graue Blätter werden wieder grün. Nun können sie sich füllen und pralle Früchte reifen. Nun ist es nicht mehr zu spät.
Ein Mädchen läuft barfuß durch den Regen. Ihre Füße sinken zwischen Grasbüschel in den weichen Boden. Alles an ihr ist nass, läuft hinab und tropft. Ihr Kleid klebt faltig wie eine durchsichtige Haut auf ihrem Körper, ihr Haar mischt sich dazwischen. Langsam kommt sie auf mich zu und lächelt durch das Fließen des Wassers hindurch. „Es regnet", sagt sie.
Die Überschwemmung
Wasser. Ringsum plätschert Wasser bis zum Horizont, wo ein diffuses Licht leicht aufhellt und sich unauffällig mit dem Himmel vereint. Überall schwappen graue Wellen unermüdlich vor sich hin. Ringsum. Nirgendwo gibt es klare Grenzen. Irgendwo, weit hinten, hat das Grau die Sonne verschluckt. Es will sie nicht mehr hergeben, nie mehr. Und gleichgültig dümpelt das Wasser.
Sie dreht sich in alle Richtungen und ihre Augen treffen keinen festen Gegenstand. Nirgends, nur Wasser, Luft und schwammige Wolken. Doch! Von rechts kommt langsam ein Haus geschwommen! Es ist ein hübsches Haus, weiß getüncht mit einem roten Ziegeldach in dessen Mitte ein Schornstein steht. Sie sieht feinen, weißen Rauch aufsteigen. Zu beiden Seiten der blau gestrichenen Tür befinden sich Fenster mit ebenso blauen Fensterläden. Davor wachsen rote Geranien in Blumenkästen. Ein einfacher Holzzaun umgibt das Haus, zwischen dessen Latten grünes Gras sprießt. So malte sie als Kind Häuser. In solch einem Haus ist es gemütlich. Dort kann nur Gutes geschehen. Es riecht nach Geborgenheit, Liebe und Freude. Dieses Haus schwimmt auf einer Schilfmatte. Wie merkwürdig, dass eine einfache Schilfmatte ein ganzes Haus tragen kann, denkt