Skrupellos II - Baby Farm: Thriller
Von Nicole Le
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Über dieses E-Book
Ein harter Thriller, der leider auf wahren Begebenheiten aufbaut. Skrupellos – grausam…
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Skrupellos Zerpflücktes Herz - Ein Lebensroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
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Buchvorschau
Skrupellos II - Baby Farm - Nicole Le
Kapitel 1
Skrupellos II - Baby Farm
Dogon Dawa war ein kleines nigerianisches Dorf nördlich von Abuja. Entlang der Malam Mudi-Zaria Road befanden sich kleine bescheidene Häuschen. Lisha lebte seit ihrer Geburt in diesem überwiegend katholischen 2000 Einwohner Dorf. Die meisten jungen Männer und Frauen hatten das Dorf verlassen, um in den nächstgelegenen größeren Städten Arbeit zu finden. Die meisten, die hier noch lebten, waren Alte, Kranke und Kinder, die man in der Obhut der Großeltern zurückgelassen hatte. Lishas Eltern betrieben den einzigen Lebensmittelladen und ihre Kinder halfen ihnen dabei.
Es war Nacht und Lisha lag in ihrem Bett, welches sie sich mit ihren Geschwistern Osaro und Yola teilte. Die Eltern, Tayo und Chioma, schliefen im hinteren Teil des gleichen Raumes auf einer Matte. Lisha wusste nicht, was sie geweckt hatte. Sie dachte erst an einen bösen Traum, doch dann hörte sie laute Rufe draußen und jemand trat gegen ihre Wohnungstür. Diese flog mit einem Krachen auf. Es war stockfinster und sie drückte sich ängstlich gegen die Wand, als sie von dem hellen Strahl einer Taschenlampe geblendet wurde.
Bewaffnete Männer in Uniformen drangen in ihre bescheidene Unterkunft. Lishas Vater war aufgesprungen, er griff nach einem Holzknüppel, den er neben seiner Schlafmatte liegen hatte, doch die Männer waren schneller. Zwei drückten ihn nieder, verdrehten ihm die Arme auf dem Rücken, dass er laut vor Schmerzen aufschrie, dann wurde es dunkel um ihn. Einer der Männer hatte ihm mit dem Gewehr auf den Kopf geschlagen. Mit blutigem Schädel, direkt neben Lishas Matratze lag er nun. Seine Augen waren Schreck geweitet, doch er bewegte sich nicht mehr.
„Nein!" Lishas Mutter schrie, außer sich vor Angst um ihren Mann und ihre Kinder. Sie stürzte zu Tayo und fiel neben ihm auf die Knie. Die Hände zum Schutz gegen die Männer hoch erhoben. Yola, die 10-jährige Schwester von Lisha weinte, Osaro, der 13-jährige Bruder, war stumm. Mit fest aufeinander gepressten Lippen verfolgte er schweigend das ganze Geschehen. Einer der Männer kam zu Lisha, packte ihr Gesicht mit einer Hand unter dem Kinn und drückte schmerzhaft zu. Er hatte goldene Zähne und roch aus dem Mund. Auf Kanuri sagte mit einem rauen Lachen zu den Anderen gewandt:
Die gehört mir!
Als Lishas Mutter das hörte, schrie sie noch lauter. Sie bettelte und flehte, man möge ihrer Tochter nichts tun, doch die Männer lachten nur und packten sie am Arm und zerrten sie hinaus.
Draußen sah Chioma das ganze Ausmaß des nächtlichen Überfalls. Freunde und Nachbarn drängten sich im Mondlicht eng aneinander. Sie weinten verängstigt und manche schrien. Tote und Verletzte lagen überall verstreut auf dem Boden. Manche erschlagen, bei dem Versuch zu entkommen. Blut tränkte die staubige Erde. Die Männer führten Chioma hinter das Haus. Dort musste sie sich ausziehen. Sie versuchte ihre Blöße mit den Händen zu bedecken. Sie ahnte was kommen würde. Zu oft waren Menschen bei einer Aktion der Boko Haram zu Tode gekommen und entführt worden. Alles was sie sich wünschte war, dass man ihre Kinder verschonen würde.
Ein bulliger Mann in Militäruniform trat zu ihr und zerrte ihre Arme weg, damit er sie betrachten konnte. Die Männer lachten. Der Bulle, drückte sie zu Boden und kniete sich hinter sie. Er öffnete seinen Gürtel und ließ die Hose hinab, während er sie abschätzig betrachtete. Sie kniete vor ihm wie ein Hund. Niemand half ihr, als einer nach dem anderen seine Bedürfnisse an ihr befriedigte. Sie schlugen sie, kniffen hart in ihre Brustwarzen, bissen hinein und steckten ihre Schwänze in alle Öffnungen ihres Körpers. Hilflos und weinend ließ sie alles über sich ergehen in der Hoffnung, dass sie danach weiterzogen, ohne ihren Kindern etwas anzutun. Bewusstlos und blutend, ließen sie sie danach im Staub, hinter ihrem brennenden Haus liegen.
Als sie wieder aufwachte, qualmten die Häuser ihres Dorfes, oder besser gesagt, dass was von ihnen übrig war. Beißender Rauch ließ sie husten. Blut floss ihre nackten Beine hinab. Sie konnte kaum etwas sehen. Ihre Augen waren zugeschwollen, die Lippen blutig. Sie stand wackelig auf und sah sich um, von ihren Kleidern war nichts zu sehen. Überall lagen Leichen von alten Frauen und Männern. Man hatte ihnen den Schädel eingeschlagen oder den Kopf und Gliedmaßen abgetrennt. Die Häuser waren alle abgebrannt. Sie rief mit rauer Stimme nach ihren Kindern, doch niemand antwortete. Sie humpelte weiter und fand die halb verkohlte Leiche ihres Mannes Tayo. Von ihren Kindern fehlte jede Spur.
Der Schmerz traf sie mit voller Wucht. Weinend brach sie neben Tayo zusammen und fiel auf die Knie. Aus ihrem tiefsten Inneren drang ein lauter kehliger Schrei.
Kapitel 2:
Josie, James, Sarah, Philip und das Kindermädchen Lucy mussten sich noch in Nigeria einleben. Sie waren erst vor kurzem in Abuja angekommen. Das Krankenhaus stellte ihnen ein Haus, aber es war fast unmöbliert und wirkte kalt und ungemütlich. Josie war unruhig und angespannt.
Die ganze Geschichte mit dem Organhandel in Ägypten und Sarahs Herztransplantation steckte ihr noch in den Gliedern. Josie hatte in ihrer Tätigkeit als Kriegsberichterstatterin schon vieles gesehen und Grausames erlebt, doch die letzten Monate in Kairo waren die härtesten in ihrem Leben gewesen. Erst war sie einem Organhändler-Ring auf die Spur gekommen und dann benötigte sie plötzlich selbst ein Spenderherz für ihre Tochter Sarah. Die ganzen Ereignisse mit den ausgeweideten Leichen im Wüstensand, deren Anblick sie nachts immer noch nicht losließ, die Anspannung und Sorge um Sarah, die Rettung in letzter Minute und doch immer dieses Gefühl, etwas Unrechtes getan zu haben. Die Unsicherheit, ob ihr Mann James in die ganze Geschichte involviert war und die eigene Integrität wurden in Frage gestellt. Ihr Leben hatte sich verändert und sehr viel Kraft gekostet. Sie war froh, dass James einverstanden war eine Stelle im Krankenhaus in Abuja, der Hauptstadt Nigerias anzunehmen, wo er nur noch normale chirurgische Eingriffe durchführen würde. Keine Transplantationen mehr. Die andere Umgebung und die neuen beruflichen Anforderungen würden ihnen guttun und ihnen hoffentlich, den gewünschten Abstand, zu dem Erlebten bescheren.
Josie hatte eine Stelle bei der örtlichen Nachrichtenstelle angenommen. Sie wusste, es konnte wieder ein gefährlicher Einsatz werden, denn die Terror-Milizen und die Boko Haram- Anhänger im Norden des Landes versetzen ganze Dörfer in Angst und Schrecken. Doch der Chef der Nachrichtenagentur beruhigte sie, indem er versicherte, dass die Terrormiliz nur im Norden und an der Grenze zum Tschad aktiv seien. Sie solle sich auf die lokalen Geschehnisse konzentrieren und dem Land eine positive Berichterstattung zukommen lassen, um den Tourismus zu fördern und das Ansehen des Landes im Allgemeinen zu fördern. Sarah und Philip würden auf die Internationale Schule gehen, doch zunächst hatten sie noch etwas Zeit, denn die Schule fing erst in drei Monaten wieder an.
Sarah hatte sich erstaunlich schnell von der Herztransplantation erholt. Sie stellte auch nicht viele Fragen zu dem Spender. Josie und James hatten sich darauf geeinigt ihr zu sagen, dass die Spender immer anonym blieben und sie sich freuen sollte, dass sie das Glück hatte, ein neues Herz bekommen zu haben. Damit war das Thema anscheinend für Sarah erledigt und schien sie auch nicht weiter zu beschäftigen. Josie beschloss es ihr gleichzutun. Sie war so unendlich dankbar, dass ihre Tochter leben durfte. Sie schloss deshalb sozusagen einen Pakt mit sich selbst, um das Thema in Frieden ruhen zu lassen.
Auch James schnitt dieses Thema nicht mehr an.
Philip und Lucy gingen anfangs sehr vorsichtig mit Sarah um. Sie waren ängstlich, dass ihr wieder etwas geschehen konnte, doch ihre Angst erwies sich als unbegründet und Sarah forderte sie auf, sie nicht immer wie ein kleines Kind zu behandeln und in Watte zu packen. Es war erstaunlich, wie erwachsen sie damit umging. Doch es half den Anderen, die Scheu vor ihr zu verlieren und ihr Familienleben war bald wieder so lebhaft, wie vor ihrer Zeit in Kairo.
Josie hatte noch frei, bis die Kinder wieder in die Schule gingen und sie genoss das Zusammensein mit ihnen sehr. James begann bald nach ihrer Ankunft in Abuja mit seiner Arbeit im Cedar Crest Hospital. Man sagte ihnen, es sei das fortschrittlichste Krankenhaus des Landes und es gab noch eine Zweigniederlassung in Lagos. James sollte also zwischen den beiden Städten pendeln. Josie fand das noch nicht einmal so schlecht. Ein bisschen Abstand würde ihnen sicherlich guttun.
Josie war James gegenüber überhaupt sehr reserviert. Zwiespältig ihre Gefühle, ob sie es wissen wollte, inwieweit James in die Transplantations-Geschäfte an seinem ehemaligen Krankenhaus verwickelt war. Was er wusste und was nicht und ob er seine Finger im Spiel hatte, als es darum ging ein Spenderherz für Sarah zu finden. Auf der einen