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Haus der Hüterin: Band 15 - Die Flüchtlinge: Fantasy-Serie
Haus der Hüterin: Band 15 - Die Flüchtlinge: Fantasy-Serie
Haus der Hüterin: Band 15 - Die Flüchtlinge: Fantasy-Serie
eBook194 Seiten2 Stunden

Haus der Hüterin: Band 15 - Die Flüchtlinge: Fantasy-Serie

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Über dieses E-Book

Rylees Tochter und Sohn sind ins Internat für Hüterinnen-Kinder nach Olundara abgereist, aber sie hat nur wenig Zeit zum Traurigsein, denn Haus Securus Refugium schlägt Alarm, als intergalaktische Flüchtlinge im See in der Nähe notlanden. Wegen ihrer Fähigkeit, Unsterblichkeit zu verleihen, werden sie gejagt und sind die letzten ihrer Art.
Securus Refugium scheint besorgt und bei Vlad kann Rylee sich keinen Rat holen, weil er auf Reisen ist. Also gewährt die Hüterin den Fremden Asyl und bietet ihnen Schutz gegen ihre Verfolger.
Doch dann geschieht in dem hermetisch abgeschotteten Haus ein Mord. Ein Gast wird getötet. Um den Fall aufzuklären, schickt die Gesellschaft einen Gesandten, ein alter Bekannter von Rylee. Er nimmt die Ermittlungen auf, doch bald verwischen sich die Grenzen zwischen Freund und Feind, Opfern und Tätern.

"Die Flüchtlinge" ist Band 15 der Fantasy-Serie "Haus der Hüterin" von Andrea Habeney. Band 1 "Das Erbe", Band 2 "Das Erwachen", Band 3 "Das leere Bild", Band 4 "Das Portal", Band 5 "Der Verrat", Band 6 "Der verschwundene Schlüssel", Band 7 "Die Hochzeit", Band 8 "Die Rettung", Band 9 "Die Fremden", Band 10 "Die Wächterin", Band 11 "Die Bedrohung", Band 12 "Der Händler", Band 13 "Der Umsturz" und Band 14 "Die Zeitfalle" liegen ebenfalls bei mainbook vor. Die Bände 1-15 auch als audiobooks (Band 15 ab Sept/Okt 2023!)

Die E-Book-Bände 1-3, 4-6, 7-9, 10-12 und 13-14 liegen auch als Taschenbuch-Sammelbände vor.
SpracheDeutsch
Herausgebermainebook Verlag
Erscheinungsdatum10. Aug. 2023
ISBN9783948987930

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    Buchvorschau

    Haus der Hüterin - Andrea Habeney

    Kapitel 1

    Rylee empfand eine Mischung aus Kummer und Erleichterung, als sich das Portal hinter ihrer Tochter schloss. Das Haus würde jetzt, wo auch Ivy das Internat auf dem Planeten Olundara besuchen würde, stiller sein. Der einzige Grund, dass sowohl sie als auch Vlad sich dazu hatten durchringen können, war, dass Rylees Eltern diese Schule gegründet hatten und leiteten. Der Plan war aus der Idee eines Augenblicks entstanden, als Rylee und Vlad darüber diskutierten, wie die Ausbildung ihrer gemeinsamen Kinder ablaufen sollte. Rylee hätte sie gerne auf eine ganz normale Schule geschickt, zumindest für einige Jahre. Immerhin war sie selbst auch so erzogen worden. Die nächste befand sich allerdings im etliche Kilometer entfernten nächstgrößeren Ort, und Vlad hatte den Gedanken, dass seine Kinder sich mehrere Stunden täglich ohne jede Bewachung unter Menschen aufhielten, für absurd erklärt. Auch hatte er argumentiert, dass der Stoff, den sie als Hüter-Kinder lernen mussten, ein gänzlich anderer war, als das, was anderen Kindern in ihren ersten Schuljahren beigebracht wurde. Und die Gefahr, dass sie ihre wahre Herkunft enthüllen würden, war groß.

    „Du wusstest damals nicht, dass du eine Hüterin mit magischen Kräften bist, hatte er ihr ungeduldig dargelegt. „Aber glaubst du wirklich, ein Sechsjähriger wäre in der Lage, was er sagt und tut, zu kontrollieren?

    Rylee hatte ihm recht geben müssen, konnte sich jedoch nicht mit der Alternative, die Kinder zu Hause zu unterrichten, anfreunden.

    „Sie brauchen soziale Kontakte, hatte sie vorgebracht. „Freundinnen und Freunde. Es ist ungesund, wenn sie nur einander haben!

    „Du führst eine magische Herberge, hatte Vlad gekontert. „Sie haben mehr als genug Gesellschaft.

    „Und wie oft sind Kinder darunter?, hatte Rylee ärgerlich geantwortet. „Außerdem bleibt kaum jemand länger als ein paar Tage. Wie soll sich da eine Freundschaft entwickeln?

    „Ich hatte auch keine Freunde", hatte der große Vampir geknurrt.

    „Und sieh, was aus dir geworden ist!, hatte Rylee nur halb im Scherz geantwortet. „Vlad, der Pfähler. Vielleicht werden unsere Kinder einmal Hüter und leiten ebenfalls magische Häuser. Dafür müssen sie Sozialkompetenz lernen.

    „Die können wir ihnen auch beibringen", hatte Vlad gemurrt und dabei so düster dreingesehen, dass Rylee unwillkürlich lachen musste und die Diskussion für den Moment für beendet war.

    Als sie ihrer Mutter von dem Disput erzählte, nickte diese nachdenklich. „Wir haben uns die gleichen Gedanken über deine Erziehung gemacht, erklärte sie. „Als dein Bruder Philipp auf die Welt kam, waren die Zeiten noch anders. Die meisten Kinder aus besserem Hause wurden zu Hause unterrichtet. Doch als du auf die Welt kamst, hatten wir irgendwie nicht das Gefühl, dass wir dir alles beibringen könnten, was du brauchst.

    Rylee, die schon als Kleinkind gewaltsam von ihren Eltern getrennt worden war und sie erst vor einigen Jahren wieder gefunden hatte, fragte neugierig: „Und wie habt ihr euch entschieden?"

    Ihre Mutter schüttelte den Kopf. „Dazu ist es nicht mehr gekommen. Ich weiß nicht, was wir letztendlich gemacht hätten. Nichts erschien uns richtig. Eigentlich müsste es eine Schule, oder besser eine Art Internat, speziell für die Kinder der neutralen Häuser geben. Sie sah einen Moment in die Ferne. „Genau, sagte sie dann leise. „Ein Ort, wo sie andere zukünftige Hüter kennenlernen und wichtige Kontakte knüpfen können."

    Rylee dachte einen Moment darüber nach. „Das wäre ideal. Aber so etwas gibt es nicht, oder?"

    „Nein. Ich glaube nicht, sagte ihre Mutter Maria nachdenklich. „Aber ich werde mich erkundigen.

    Zwei Tage später kündigte das Direkt-Portal nach Olundara überraschend einen erneuten Besuch ihrer Mutter an. Rylee hastete die Treppe hinunter in den Portalraum und musterte sie besorgt. „Ist etwas passiert? Ich wusste gar nicht, dass du heute kommen wolltest."

    Maria lächelte und umarmte sie. „Aber nein, ich wollte nur etwas mit dir besprechen. Eine Idee. Am besten mit dir und Vlad zusammen, wenn er da ist."

    „Er ist drüben im Haus bei seinen Leuten, erklärte Rylee. „Ich hole ihn.

    Und so kam es, dass Marias Eltern auf dem Planeten Olundara, auf dem sie eigentlich ihren Ruhestand verbringen wollten, ein Internat gegründet hatten, das allen Kindern der neutralen Häuser offen stand.

    Olundara hatte sich in den letzten Jahren stark verändert. Schon lange wurden keine Gefangenen mehr dort abgeladen, und die wenigen, die noch dort lebten, blieben für sich und hatten kaum Kontakt zu der Siedlung, in der Rylees Eltern und ihr Bruder mit seiner Frau ihr Domizil aufgeschlagen hatten. Einige von ihnen hatten sich auch den Siedlern angeschlossen und waren zu wertvollen Mitgliedern ihrer Gemeinschaft geworden. Der kaum besiedelte Planet stellte ein noch weitgehend unerforschtes Naturparadies dar, und so hatte, nachdem die Einwohner zögernd die bestehenden Reisebeschränkungen gelockert hatten, ein bescheidener Tourismus an Naturliebhabern und -forschern eingesetzt. Sie stellten die wichtigste Einnahmequelle für Philipps magisches Haus dar.

    Das Internat schuf einen willkommenen Zusatzverdienst, da Eltern ihre Zöglinge ablieferten und abholten und dabei oft ein oder mehrere Tage übernachteten. Immer noch gab es kein öffentliches Portal, und das würde, wenn es nach dem Willen der Einwohner ging, auch so bleiben.

    Besucher mussten per Raumschiff anreisen oder Rylee bitten, ihr Direktportal zur Verfügung zu stellen.

    Es hatte ein paar Monate gedauert, bis sich die Nachricht über das Internat herumgesprochen hatte, dann jedoch war eine Anmeldung nach der anderen eingegangen. Rylees Sohn Finn war der erste Schüler gewesen. Ihre Sorge, dass er sich fern von Securus Refugium unwohl fühlen würde, hatte sich als völlig unbegründet erwiesen. Im Gegenteil, er genoss den Aufenthalt bei seinen Großeltern und seinem Onkel und dessen Frau und sog begeistert alles Wissen, was ihm in der Schule vermittelt wurde, in sich auf. Einige Wochen nach ihm waren die Zwillinge Thim und Bhob vom Planeten Xuvor hinzugekommen. In kürzester Zeit waren die drei beste Freunde geworden und verbrachten inzwischen die Ferien abwechselnd in den Häusern ihrer Eltern.

    Jetzt, zwei Jahre später, hatte Rylee auch Ivy in der Schule angemeldet und hoffte, dass ihre zarte, sensible Tochter sich dort ebenso wohl fühlen würde wie ihr älterer Bruder.

    Wahrscheinlich würde Ivy weniger Probleme haben als Vlad, dachte sie, seufzte und machte sich auf den Weg nach oben. Er war vom Tag ihrer Geburt an in sein kleines Töchterchen vernarrt gewesen und hätte sie nach Strich und Faden verwöhnt, wenn Rylee nicht ab und zu Einspruch erhoben hätte. Es war nicht so, dass er seinen Sohn nicht ebenso liebte, aber Ivy hatte ihn vom ersten Tag um den Finger wickeln können.

    Als Vlad und Rylee ein Paar geworden waren, hatte sie geglaubt, niemals Mutter werden zu können. Vampire waren unfruchtbar und konnten sich weder miteinander noch mit Menschen fortpflanzen. Doch die Magie der Hüter hatte diese Regel ignoriert, und so waren sie beide schneller, als Rylee es sich hätte vorstellen können, Eltern geworden. Als die beiden Kinder klein waren, hatte sie manchmal geglaubt, die Doppelbelastung mit Nachwuchs und einem magischen Haus nicht zu schaffen. Doch ihre Eltern hatten sie, wo immer es ging, unterstützt. Und zu aller Überraschung hatte sich Vlad, der düstere, einzelgängerische Vampir-Fürst, als fantastischer Vater herausgestellt, der so viel Zeit wie möglich zu Hause verbrachte, mit den Kindern spielte und sie hemmungslos verwöhnte.

    Rylee liebte ihre beiden Kinder bedingungslos und auf die gleiche Weise. Doch es war nicht von der Hand zu weisen, dass sie sich auch auf die in den letzten Jahren selten gewordene Zeit der Zweisamkeit mit Vlad freute. Der Alltag als Hüterin eines inzwischen so großen und mächtigen Hauses und als Mutter zweier kleiner Kinder war anstrengend, und es blieb nicht allzu viel Raum für romantische Unternehmungen mit ihrem Ehemann.

    Vlad hatte dafür jedes Verständnis, doch sie wusste, dass auch er sich nach mehr Nähe sehnte.

    Deswegen hatte sie von langer Hand etwas vorbereitet. Sobald er am Abend nach Hause käme, würde sie ihn mit einem gemeinsamen Paris-Wochenende überraschen. Zu Beginn ihrer Beziehung, zu einem Zeitpunkt, an dem sie nie gedacht hätte, dass sie einmal ein Paar werden würden, hatte er sie zu einem Kurztrip in die Stadt der Liebe eingeladen. Der Aufenthalt war von der ersten bis zur letzten Minute unvergesslich gewesen. Nun würden sie das erste Mal als Paar dorthin fahren, in einem romantischen Hotel an der Seine übernachten und all die albernen Dinge tun, die Liebespaare nun mal taten, wie zum Beispiel den Eiffelturm zu besichtigen oder abends an der Seine entlang zu bummeln. Sie konnte es kaum erwarten, bis er nach Hause kam.

    Es wurde spät und die Sonne stand schon tief, als Securus Refugium ihr endlich Vlads Rückkehr ankündigte. Da das Haus viele Gäste hatte, war ihr Tag mit Arbeit angefüllt gewesen. Majs Tochter Maja ging ebenfalls seit einigen Wochen auf das Internat, sodass die Tabatai wieder ganztags als Haushälterin arbeitete. Emilys Nichte Emmea sprang ab und zu ein, wenn sie zwischen Studium und Kindererziehung ein bisschen Zeit fand und eine junge Frau von Olundara kam stundenweise, um Maj zu unterstützen. Nur so war es möglich, dass Rylee sich für ihren geplanten Kurzurlaub mit Vlad drei Tage frei nehmen konnte. Wenn die Zahl der Gäste weiter so anstieg, wie bisher, musste sie sich eine weitere Hilfe suchen, auch wenn der Gedanke Maj ganz und gar nicht gefiel. Doch seit Maj Ehefrau und Mutter war, hatte sogar sie gelernt, Freizeit zu schätzen.

    Rylee rieb sich die Augen. Es würde schwierig werden, jemand Passenden zu finden. Immerhin konnte sie nicht einfach ein Mädchen aus dem Dorf anheuern, nicht in einem Haus, wo Vampire, Hexen und alle Arten von Außerirdischen ein- und ausgingen. Vielleicht würden noch andere junge Frauen aus Olundara die Gelegenheit ergreifen, etwas von der Welt zu sehen und sich dabei etwas dazu zu verdienen.

    Rylee eilte in die Eingangshalle, um Vlad zu empfangen. Sie öffnete gerade in dem Moment die Haustür, als er den Weg von der Gartenpforte entlang kam. Lächelnd ging sie ihm die wenigen Schritte entgegen und breitete die Arme aus. Ohne seinen Schritt zu verlangsamen, küsste er sie im Vorübergehen auf die Stirn und ging an ihr vorbei ins Haus. Über die Schulter rief er: „Tut mir leid, Schatz. Ich habe es unheimlich eilig."

    „Was?, fragte sie verwirrt und lief ihm nach. „Wieso eilig?

    Als sie die Halle betrat, ging gerade die Tür zu ihrem Schlafzimmer im ersten Stock zu. „Vampire und ihr Tempo", murrte sie und folgte ihm langsamer.

    Als sie ins Zimmer trat, sah sie, wie er Kleidungsstücke in seine große Reisetasche packte. Ohne aufzusehen, sagte er: „Hast du meine Nachricht nicht gelesen? Ich muss für einige Zeit verreisen. Du weißt, dass ich seit Wochen Probleme mit unserem brasilianischen Handelspartner habe. Unsere Unstimmigkeiten lassen sich nur vor Ort klären. Ich habe es lange vor mir her geschoben, aber jetzt droht die Angelegenheit zu eskalieren."

    „Aber …", wandte Rylee ein.

    Er hörte einen Moment auf zu packen, und sah zu ihr. „Es tut mir leid, wenn es für dich überraschend kommt. Jetzt, wo du dich nicht um die Kinder kümmern musst, kommst du doch sicher einige Zeit alleine zurecht."

    Sie wusste nicht, was sie darauf antworten sollte. Der Traum vom gemeinsamen Paris-Wochenende löste sich gerade in Luft auf. Vermutlich hatte sie sich nur eingebildet, dass er sich ebenso auf die freien Tage zu zweit freute. Doch dann schob sie den Gedanken energisch beiseite. Eine Krise war eine Krise und wichtiger als persönliche Gefühle. Da ging es ihr in ihrer Position als Hüterin eines magischen Hauses nicht anders als Vlad, der einer riesigen Vampir-Familie vorstand und die Verantwortung für sie innehatte. Sie zwang sich zu einem Lächeln und trat zu ihm. „Natürlich, kann ich dir helfen?"

    Er wandte sich wieder seiner Tasche zu. „Danke, ich bin schon quasi fertig."

    Rylee hörte, wie sich das Geräusch eines Hubschraubers näherte. Vlad küsste sie kurz auf den Mund und verschwand, die Reisetasche in der Hand und ohne sich noch einmal zu ihr umzusehen, durch die Tür.

    Rylee verharrte eine Weile reglos. Als sie sich endlich in Bewegung setzte und das Zimmer verließ, hörte sie noch, wie unten die Haustür zuschlug. Ratlos blieb sie oben an der Treppe stehen. Was war da gerade passiert? Vor nicht allzu langer Zeit hatten ihre Verabschiedungen völlig anders ausgesehen, zärtlich und voller Leidenschaft. Hatte sie im Doppelstress der Leitung des Hauses und als Mutter übersehen, dass etwas in ihrer Beziehung zu Vlad nicht in Ordnung war? Sie strich sich über die Hüften, die auch nach zwei Geburten kaum voller geworden waren. Sie war noch immer schlank und durch die Magie des Hauses nicht gealtert. Daran konnte die mangelnde Aufmerksamkeit ihres Gatten also nicht liegen.

    Ein Gefühl von Angst schnürte ihr einen Moment die Brust zusammen. Sie atmete tief durch und schob es energisch fort. Sobald Vlad zurück war, würde sie mit ihm reden.

    Das Haus knarrte besorgt, und Rylee legte eine Hand auf den Türrahmen. „Keine Sorge, sagte sie sanft. „Wir bekommen das schon hin.

    In den letzten Jahren hatte das Haus durch die vielen Gäste so sehr an Magie gewonnen, dass seine Fähigkeiten Rylee täglich aufs Neue überraschten. Sie hatte ihre Eltern nach deren Erfahrungen gefragt, und diese versicherten ihr, das Haus habe nie zuvor über solche Kräfte verfügt.

    Rylee musste manchmal einschreiten, weil es ihre Kinder maßlos verwöhnte. Vor Kurzem hatte Finn sich einen Pool gewünscht, und am nächsten Morgen hatte Rylee beim Aufstehen im Garten einen Schwimmteich von olympischen Ausmaßen vorgefunden. Das Haus und der Lebende Baum strahlten um die Wette. Das Haus ging sogar so weit, die Tiefe des Beckens zu verringern, wenn die Kinder darin spielten und es zu vertiefen, wenn Vlad, Rylee oder einer der anderen Erwachsenen darin schwammen.

    Doch Securus Refugium beruhigte sich, trotz ihrer Beteuerung, nicht. Wo immer Rylee sich im Haus bewegte ächzten die Dielen und knarrten die Fensterrahmen jämmerlich. Immer wieder nahm sie Verbindung auf und versuchte, ihm gut zuzureden. Doch das Haus schien sich mehr und mehr aufzuregen.

    Irgendwann gab Rylee genervt und verzweifelt auf und rief ihre Mutter an. Erst vor einigen Monaten hatte Squeech es geschafft, eine Telefonverbindung zwischen den beiden weit voneinander entfernten Planeten einzurichten, und so war es, obwohl sie inzwischen regelmäßig telefonierten, noch ein ungewohntes Gefühl,

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