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DER UNSINN DES LEBENS
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eBook152 Seiten1 Stunde

DER UNSINN DES LEBENS

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Über dieses E-Book

Das Buch behandelt die elementarsten Fragen der Menschheitsgeschichte. Es enthält, neben der wahren Schöpfungsgeschichte (wissenschaftlich erwiesene Version!), extrem brisante, bisher noch nie veröffentlichte Informationen über Gott, den Teufel und Fritz Steiner. Warum musste Letzterer in der Figurenheilanstalt behandelt werden? Lebt Elvis noch in Obermaunzing? Führen die Wege des Herrn durch den Darmkanal? Wie entstand der Frauenhass? Warum hob Marcel das linke Bein? (Warum kann der Allmächtige Worte nicht lesen, wenn sie in Klammern geschrieben werden?) Was ist der (wissenschaftlich erwiesene) Sinn des Lebens? All das und vieles mehr erfährt der Leser in diesem hochseriösen, glänzend recherchierten Meisterwerk.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum21. Feb. 2018
ISBN9783742749529
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    Buchvorschau

    DER UNSINN DES LEBENS - Bachus Bogner

    Der Beinheber

    Er hob tatsächlich das Bein. Fritz musste lachen. Hubert würde zufrieden sein. Er würde viel Geld sparen. Chantal würde traurig sein. Sie würde viel Geld verlieren. Marcel würde enttäuscht sein. Er würde sein Bein in Zukunft woanders heben müssen. Wenn er nicht arbeiten wollen würde. Und arbeiten wollte er noch nie. Musste er auch nie, denn er war schön. Die Damen liebten ihn und sie finanzierten ihn. Dafür hob er auch sein Bein für sie. Gewiss war er zu dumm, um auch nur zu erahnen, warum die Männer von denen er sich das Beinheben abschaute, das Bein heben. Er war jedoch schlau genug, um zu wissen wie man eine Millionärsgattin ausnahm. Da hatten sich weder Hubert noch Herbert noch Heribert je getäuscht. Marcel wollte ihr Geld. Doch daraus sollte nichts werden. Immerhin hatten sie Fritz engagiert. Den zweifellos besten Schnüffler von Hintergrindelfing und Umgebung. Dieser hatte sein Handwerk wirklich von der Pieke auf erlernt. Schon als Heranwachsendem gelang es ihm unbemerkt in die Nachbarhäuser einzudringen und herum zu schnüffeln. Am liebsten schnüffelte er an den Höschen der Witwe Winifred. Und so kam er auch zu seinem ersten selbstverdienten Geld als Schnüffler bzw. Erpresser. Da Winifred im Sommer ihre Terrassentür stets offen ließ, war das Einschleichen in ihre Gemächer besonders einfach. Er wartete einfach bis sie, so wie jeden Sonntag, pünktlich um 9.45 Uhr das Haus verließ, um sich, wie fast alle anderen Hintergrindelfinger auch, in der Kirche einzufinden und Pfarrer Wunibald bei seinen Hetztiraden wider des allgemeinen Sittenverfalls zu lauschen. Heute waren wieder mal die Schwulen dran. „Das männliche Glied ist nicht für den Mastdarm bestimmt!, schallte es von der Kanzel. Die Leute nickten. Selbst die Schwulen. Schließlich lebte man sich ja nicht aus. Im Gegensatz zu Fritz. Der lag zu diesem Zeitpunkt bereits mit Witwe Winifreds Wollunterhose auf dem Gesicht in ihrem Bett, zog seine Feinrippunterhose runter und holte sich einen runter. Masturbation war zwar laut Wunibald auch verboten, doch wenn man hinterher drei „Vater unser und ein „Gegrüßet seist du Maria" betete, dann müsste man nicht erblinden. Fritz betete viel in jenen Tagen seiner frühen Jugend. So auch an diesem Tag, der für ihn ein äußerst Lukrativer, für Heribert ein Tragischer und für Marcel ein Überlebensnotwendiger werden sollte. Verantwortlich für diesen schicksalshaften Verlauf der Dinge war Gott der Allmächtige, der Dreifaltige, in Personal- bzw. Gottunion mit Jesus Christus und dem Heiligen Geist Herrschende, Schöpfer des Himmels und der Erde. Und des Weines. Davon konnte er gar nicht genug erschaffen, denn auch im Himmelszelt war man gerne sternhagelvoll, was ab und an dazu führte, dass man die ein oder andere Schweinerei 32.000 Meter tiefer übersah. Der Brief den Fritz an jenem Sonntagvormittag fand, stellte zweifellos eine solche Schweinerei dar. Als Gott am Abend von dessen Existenz erfuhr, wäre er beinahe aus allen Wolken gefallen. Er konnte nicht fassen, dass sich einer seiner eigenen Angestellten zu derartigen Lügen verstieg. Und das auch noch im Namen seines Heiligen Geistes. Das konnte nicht mit rechten Dingen zugegangen sein. Der Leibhaftige musste seine Finger im Spiel gehabt haben. Gott griff zum Hörer und wählte die 666. Kurz darauf läutete 66.666 Meter tiefer das Telefon.

    „Hölle."

    „Himmel. Mit wem spreche ich bitte?"

    „Kahn."

    „Oli Kahn?"

    „Dschingis Khan."

    „Der Schlächter?"

    „Nein. Der Sänger. Und mit wem habe ich die Ehre?"

    „Gott."

    „Karel Gott?"

    „Gott der Allmächtige! Ich will deinen Chef sprechen!"

    „Was zur Hölle willst du von ihm?"

    „Das geht dich einen Dreck an! Scher dich zum Teufel und hol ihn um Himmels Willen an den Apparat!"

    Khan ging zum Teufel und holte ihn.

    „Satan."

    „Gott."

    „Welcher?"

    „Der Allmächtige."

    „Moment bitte."

    Der Teufel runzelte die Stirn. Es war wirklich ein Kreuz mit diesen ganzen Göttern heutzutage, dachte er, schlug sein dickes Götterbuch auf und arbeitete sich gewissenhaft durch das Verzeichnis.

    „Ich habe hier keinen Allmächtigen."

    „Versuchen Sie es mal unter Dreifaltiger."

    Der Teufel sah abermals nach und wurde fündig.

    „Treffer. Dreifaltiger, Schöpfer des Himmels und der Erde. Familienstand: ledig, ein Sohn, ein Heiliger Geist."

    „Dreifaltig eben."

    „Ich bin etwas verwirrt, hier mit Ihnen zu sprechen. Friedrich behauptet, Sie wären tot."

    „Friedrich leidet an Syphilis."

    „Na schön Gott. Was kann ich für dich tun?"

    „Herr Gott!"

    „Wie bitte?"

    „Für Sie noch immer Herr Gott."

    „Na gut Herr Gott nochmal! Was zum Teufel wollen Sie von mir?"

    „Eine Auskunft. Wo waren Sie letzten Samstag zwischen 18.00 Uhr und Mitternacht?"

    „Im Fegefeuer. Christen foltern."

    „Jetzt sagen Sie bloß, Sie machen das noch immer?"

    „Mein Gott. Die wollen das halt so."

    „Was haben Sie danach gemacht?"

    „Um 20.00 Uhr bin ich zurück zur Haupthölle, habe noch ein bisschen Brennholz gehackt, mit Adolf, Josef und Benito eine Partie „Mensch ärgere dich nicht gespielt und mich dann so gegen Mitternacht in die Glut gelegt.

    „Sie bestreiten also an jenem Tage in einen meiner Vertreter auf Erden gefahren zu sein?"

    „Absolut. Fragen Sie Papst Urban VIII, wenn Sie mir nicht glauben. Der war den ganzen Tag an meiner Seite."

    „Pah! Urban VIII! Das war doch derjenige, der seinen Studienkumpel Galilei vor dem Scheiterhaufen bewahrt hat. Dieser Versager trägt doch Mitschuld daran, dass heute die Menschheit die Erde für eine Kugel hält."

    „Ist sie ja auch!"

    „So ein Blödsinn! Die Leute würden ja herunterfallen und außerdem: Wo wäre denn dann die Hölle?"

    „Die Hölle ist in jedem von uns. Hahaha."

    „Wenn Sie so weitermachen schicke ich Ihnen nächste Woche ein Dutzend deutscher Schlagerstars."

    „Oh Gott, nein!"

    „Zum Teufel, ja! Ich werde Sie jetzt noch einmal fragen: Waren Sie in Wunibald?"

    „Nein. Ich schwöre bei Gott und meinen zwei Schwänzen, dass ich mit dieser Sache nicht das Geringste zu tun habe."

    „Na gut. Ich glaube Ihnen."

    Gott legte auf. Sein gefallener Engel schien ihm ehrlich zu sein. Seine Schwänze waren ihm sicher zu wichtig, um sie wegen eines Dorfpfarrers zu verlieren. Doch wenn Luzifer nicht in Wunibald war, wer dann? Wer war in Wunibald? Der Allmächtige war nicht allwissend. Er war ziemlich ratlos. Fritz nicht. Zwar wusste er auch nicht wer in Wunibald war, doch genügte es ihm vollkommen zu erfahren, dass Wunibald in Winifred war. Den dies beweisenden Brief hatte er rein zufällig auf dem Nachtkästchen entdeckt, als er auf der Suche nach etwas zum Abwischen mit seinen klebrigen Fingern an einem Umschlag haften blieb. Für Wini von Wuni, stand darauf und allein an der Handschrift konnte Fritz erkennen, dass es sich beim Verfasser um den, als Pfarrer und Vorstand des Ringervereins herrschenden Oberhintergrindelfinger, Wunibald Wutke handeln musste. Ein diabolisches, ja nahezu teuflisches Grinsen durchzog das, von hartnäckigen Pickeln übersäte und vom ersten Flaum über der Oberlippe verzierte, Gesicht des künftigen Privatdetektives. Ein Pfarrbrief war das sicher nicht. Zumindest kein Offizieller. Fritz las den Brief nicht. Nicht vor Ort, denn im Gegensatz zu den männlichen Hintergrindelfingern, gingen die Weiblichen nach der Kirche stets direkt nach Hause und deshalb drängte die Zeit. Witwe Winifred war bereits unterwegs. Wütend und traurig ging sie schneller als sonst. Er hatte sie nicht einmal angesehen. Er wollte selbst jetzt noch nicht zu ihr stehen. Er hatte nicht einmal den Mut, ihr das ins Gesicht zu sagen. Er würde sich wieder einmal mit seinen Ringerfreunden volllaufen lassen, statt mit ihr Liebe zu machen. Liebe (heterosexueller Natur) predigte er vormittags in der Kirche. Abends brüllte er: „Reiss ihm die Gedärme raus! in die Arena. Für die meisten Katholiken stellte das damals zwar keinen Widerspruch dar, doch Winifred begann langsam sich wegen des Geisteszustands des Geistlichen zu sorgen. Zwar schlicht vom Gemüte war sie doch mit einer hohen emotionalen Intelligenz gesegnet und hatte außerdem große Erfahrung im Umgang mit Geisteskranken. Ihr verstorbener Gatte war ein schwerer Neurotiker, der nicht auf die Toilette gehen konnte ohne sich vorher dreimal mit der Faust auf den Kopf zu schlagen und dabei Jummi Jummi zu schreien. Die Zahl drei und die Worte Jummi Jummi übten generell eine magische Anziehungskraft auf ihn aus. So sah er sich außer Stande morgens sein Grundstück zu verlassen, ohne vorher seinen Hund, den er ebenfalls Jummi Jummi nannte, dreimal am Schwanz gezogen zu haben, was regelmäßig zu kleineren Bissverletzungen führte. Im Wirtshaus bestellte er stets drei Bier gleichzeitig mit der Begründung, er trinke für seine Zwillingsbrüder Jummi und Jummi in Übersee, je eines mit. Als er einmal nur zwei Bier orderte und der Wirt ihn etwas verlegen fragte, ob denn ein Jummi gestorben wäre, gab er zur Antwort: „Nein, aber ich habe mir das Saufen abgewöhnt. In Wirklichkeit wollte er natürlich seine Neurosen loswerden. Tragischerweise gelang das nicht. Zum Verhängnis wurde ihm letztendlich das dreimalige Bohren mit dem Finger in der Steckdose, zu dem er gezwungen war, bevor er den Lichtschalter betätigen konnte. Eines Tages hörte Winifred daraufhin nicht das gewohnte Jummi Jummi, sondern ein zischendes Zssst, Zssst. Und seitdem leuchtet ihrem Waldemar das ewige Licht. Das behauptet jedenfalls Witwentröster Wunibald, der ihr ein sehr einfühlsames Gedicht zum Thema Auferstehung schrieb:

    "Waldemar komm doch heraus,

    setz dich zu unserem Leichenschmaus.

    Erheb dich von den Toten

    und lausche meinen Zoten.

    Für Christen ist der Tod ja nicht unendlich,

    die Auferstehung selbstverständlich.

    Drum kriechen heut' bejubelt vom Kirchenchor

    aus ihren Gräbern die lebenden Toten hervor.

    Gesalbt und geheiligt im Gotteshaus

    predigt der Pfarrer ihren Kadavern die Würmer heraus.

    Die Bibel zitierend,

    darin kann man es lesen,

    wer fleißig betet,

    der muss nicht verwesen.

    So kann und so wird es ewig weitergehen,

    doch nur wenn man glaubt,

    das muss man verstehen."

    Winifred glaubte fest daran, doch verstehen konnte sie an jenem Sonntag vieles nicht mehr. Sie war verzweifelt. Zu allem Überfluss lief ihr

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