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Absinth: (Richard-Tackert-Reihe-Bd. 2)
Absinth: (Richard-Tackert-Reihe-Bd. 2)
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eBook199 Seiten2 Stunden

Absinth: (Richard-Tackert-Reihe-Bd. 2)

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Über dieses E-Book

Ein spurlos verschwundener Journalist. Ein toter Politiker kurz vor den Landtagswahlen. Eine neue Kollegin mit sehr individuellen Ermittlungsmethoden. Und eine Partnerin, die die Abseitsregel nicht kapiert. Das ist zuviel für Tackert. - Nach mehreren Wochen Ermittlungen findet sich immer noch kein Motiv, und alles wird immer verworrener. Wo, zum Teufel, steckt der Fehler? Oder gibt es gar keinen?
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum4. Aug. 2015
ISBN9783737559638
Absinth: (Richard-Tackert-Reihe-Bd. 2)
Autor

Wolfgang Glagla

Wolfgang Glagla, Jahrgang 1955, lebt in Hannover. Schon seit dem sechzehnten Lebensjahr begleitet der Wunsch nach Kreativität sein Leben. Musik, das Fotografieren, bildende Kunst, und natürlich das Schreiben sind zu einem festen Bestandteil geworden. Nach einigen unterschiedlichen Buchprojekten sind aus der Richard-Tackert-Reihe bereits nuen Kriminalromane erschienen

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    Buchvorschau

    Absinth - Wolfgang Glagla

    Absinth

    Wolfgang Glagla

    Copyright: © 2015 Wolfgang Glagla

    Umschlaggestaltung: Wolfgang Glagla

    Verlag: epubli GmbH, Berlin

    ISBN: 978-3-7375-5963-8

    Dieses ist ein Roman. Handlung und Personen sind frei erfunden. Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder toten Personen wäre rein zufällig und nicht gewollt.

    Wir erschrecken über unseren eigenen Sünden, wenn wir sie an anderen entdecken.

    Johann Wolfgang von Goethe

    Wolfgang Glagla

    Absinth

    Kriminalroman

    Mit nur geringer Verspätung von wenigen Minuten erreichte die Fähre um 5.48 Uhr den Hafen von Rostock.

    Bei weit aufgerissenem Maul entließ der Bauch eine lange Kette von unterschiedlichen Fahrzeugen, die über eine Rampe auf den bereits warmen Asphalt zusteuerten. Fast arrogant langsam schlich die Prozession an den Wartenden vorbei, die eine Passage nach Schweden gebucht hatten, und auf ein Ampelzeichen warteten, das ihnen die Einfahrt freigab.

    Leise Wellen schlängelten um den Rumpf, um schließlich in einem kleinen Aufbegehren an der Spundwand zu brechen.

    Der Einweiser, der im hinteren Drittel für ein schnelles und sicheres Entladen verantwortlich war, informierte den ersten Offizier, dass ein einzelner führerloser PKW auf dem mittleren Deck verblieben war. Das untere, wie auch das obere Deck, waren bereits komplett geräumt.

    Die angeordnete Suche nach einem Passagier, der die Ankunft verschlafen hatte, verlief ohne Ergebnis.

    Nachdem dann eine weitere Stunde und diverse Anstrengungen der Crew erfolglos verliefen, und feststand, dass alle Passagiere von Bord waren, wurde das Fahrzeug in den Hafenbereich abgeschleppt und die Polizei verständigt.

    Der junge Beamte, der nach einer anstrengenden Nachtschicht seinem Feierabend entgegensah, konnte in dem unverschlossenen Fahrzeug keine alarmierenden Auffälligkeiten entdecken. Ein sorgsam eingewickeltes Gemälde im Kofferraum nahm er zwar wahr, veranlasste ihn aber zu keinem Verdacht.

    Erst als er die Kabine des als Fahrzeughalter ermittelten Andreas Liebrecht betrat, sorgte er umgehend für eine weitläufige Absperrung des Ortes und verständigte seine Kollegen.

    Wenig später trafen Beamte der Technischen Untersuchung ein und nahmen die Ermittlungen auf.

    Nach einem mehrstündigen Hin und Her verließ die Fähre mit entsprechender Verspätung und den Beamten der KTU an Bord den Hafen, um die Passage nach Trelleborg anzutreten.

    In der hannoverschen Polizeidirektion in der Waterloostraße begrüßten Richard Tackert und drei weiteren Kollegen gerade die neue Mitarbeiterin.

    Die bisher aus vier Personen bestehende Gruppe wurde nach langen und leidenschaftlich geführten Diskussionen um eine junge Beamtin aufgestockt, was nicht nur das Durchschnittsalter senkte, sondern auch das Geschlechterverhältnis auf ein gefordertes Niveau anglich.

    Die einmal gerade sechsundzwanzigjährige Nicola Kleinschmitt hatte kürzlich ihren Abschluss gemacht und einen besonderen Schwerpunkt im Bereich der Informatik gewählt. Mit ausgezeichneten Abschlussergebnissen war es ein Leichtes, kleine Forderungen hinsichtlich des Arbeitsgebietes zu stellen.

    Weder Richard Tackert noch seine Kollegen Sven, Sonja und Jan erwarteten eine derart authentische Erscheinung. Ihnen wurde eine zirka ein Meter siebzig große Frau vorgestellt, deren Arme eine Vielzahl von farbintensiven Tätowierungen zeigte. Dazu ein frecher und rostrot gefärbter Haarschnitt, der in seiner Art, sicherlich als ungewöhnlich zu bezeichnen war. Eingepackt war sie in einem Outfit, das Tackert irgendwo zwischen Opernball und Gothic beschreiben würde, was so viel bedeutet, wie: eigentlich unmöglich!

    Aber alle vier spürten deutlich, dass sie es hier mit einem offenen, fröhlichen und doch ernsten und selbstbewussten Charakter zu tun hatten.

    Gewöhnungsbedürftig, urteilte Tackert in Gedanken, aber nicht unsympathisch, da sich Nicola in einer erfrischend natürlichen Art präsentierte.

    Sonja war froh über ihre neue Kollegin, nicht nur, weil eine zweite Frau in ihren Reihen aktiv wurde, sondern weil sie vermutete, dass jetzt endlich mal frischer Wind in der Abteilung wehen würde.

    Das Telefon läutete.

    Jan, der dem Apparat am nächsten stand, nahm ab und führte ein längeres Gespräch, während Tackert, Sven und Sonja die Neue durch die Räume führten.

    Sie befanden sich gerade in dem Büro, das sich Jan mit Sonja teilte, und in Zukunft auch von Nicola genutzt werden sollte, als Jan hinzukam.

    »Kollegen aus Rostock. Die haben dort, in einer ankommenden Fähre aus Schweden, einen führerlosen PKW übernommen. Der Fahrzeuginhaber hat seinen Wohnsitz in Hannover und ist nirgends aufzufinden. Das ganze Schiff wurde aufwändig aber erfolglos abgesucht. In seiner Kabine fanden sich frische Blutspuren. Wir sollen da mal Amtshilfe leisten.«

    »Hast du schon Näheres?«, fragte Sven.

    »Kommt gleich per Mail!«

    »Gut! Dann würde ich sagen, unsere neue Kollegin kann gleich mit dir und Sonja gemeinsam aktiv werden«, ordnete Tackert an.

    »Hat heute schon jemand die Millionentruppe gefüttert?«, sorgte sich Sonja.

    Nicola fragte verwundert, von welcher Millionentruppe die Rede sei.

    »Unsere Goldfische. Richard hat sie nach sechs Fußballern der Weltmeistermannschaft vom letzten Jahr benannt. Komm, ich stell euch einander vor. Wir glauben nämlich manchmal, die tun nur so, als wären sie stumm. Nach Feierabend lästern die wahrscheinlich ordentlich ab. So: Das hier ist Mesut … Per, Mario, Mats, … der da heißt Manuel und Toni hat sich versteckt. Der ist manchmal Fremden gegenüber etwas scheu.«

    »Klasse!« Nicola war begeistert. »Ein schönes, großes Becken. Goldfische brauchen ein großes Aquarium und keineswegs ein Goldfischglas«, erklärte sie. »Auch wenn sie gerne und lange nur Kreise drehen.«

    »Hm. Andreas Liebrecht, wohnhaft in der Bandelstraße in der Südstadt. Sechsundvierzig Jahre alt. Arbeitet als freier Journalist. Hatte ein Rückfahrticket für die Passage nach Trelleborg und war nur einen Tag in Schweden, bevor er gestern die Nachtfähre zurück nach Rostock nahm. In seiner Kabine hat die KTU eine Tasche mit einigen Kleidungsstücken und einem kleinen Betrag an Bargeld gefunden. Außerdem gibt es Hinweise auf einen Kampf. An seinem Fahrzeug ist bisher das einzig Auffällige ein Gemälde im Kofferraum. Von Liebrecht selbst fehlt jede Spur. Die Dresdner Kollegen schließen ein Gewaltverbrechen nicht ganz aus.«

    Als feststand, dass weder eine Ehefrau, noch eine Freundin zu ermitteln war, und sich auch sonst niemand fand, der hätte weiterhelfen können, traf man die Entscheidung, nicht lange zu zögern.

    »Dann nehmt euch mal seine Wohnung vor und seht zu, was ihr in Erfahrung bringen könnt«, ordnete der Hauptkommissar an.

    Nachdem der Schlüsseldienst die Wohnungstür geöffnet hatte, betrat Jan mit Sonja und Nicola im Schlepptau die Wohnung, die in einem modernen Häuserblock in der ersten Etage lag. Sie kamen in einen großzügig geschnittenen Eingangsbereich, von dem es in ein Schlafzimmer, eine Küche und einen sehr großen Wohnraum, der auch einen abgetrennten Arbeitsbereich enthielt, abging.

    »Da bist du ja vermutlich am besten aufgehoben«, meinte Jan zu Nicola, und deutete auf den Laptop, der auf einer großen Arbeitsplatte stand. »Schau mal nach, womit sich Liebrecht beschäftigt hat. Was waren seine letzten Recherchen, welche Artikel hat er zuletzt veröffentlicht, und so weiter …«

    Sonja nahm sich zuerst die Küche vor, danach untersuchte sie das Schlafzimmer. Jan blieb im Wohnbereich und beschäftigte sich mit dem Inhalt von Schränken und Regalen.

    »Vielleicht dauert das hier doch etwas länger«, vermutete Nicola. »Der Rechner ist passwortgeschützt. Können wir den ins Präsidium mitnehmen? Wird wohl doch etwas Zeit in Anspruch nehmen … Und dann gibt es hier auch noch eine separate Festplatte.«

    »Ich denke schon! Wir nehmen das ganze Zeug nachher einfach mit«, entschied Sonja.

    Inzwischen war es 14.00 Uhr geworden, als die drei die Wohnung wieder verließen und wurden draußen von einer gnadenlosen, schwülen Hitze erwartet. Ungewöhnlich hohe anhaltende Temperaturen in den letzten Tagen erstickten die Stadt.

    Und nachts war es auch nicht viel angenehmer.

    Nicola brauchte dann doch nicht lange, um sich Zugang zu Liebrechts Laptop zu verschaffen. Aber im Anschluss verbrachte sie mehrere Stunden vor dem Gerät und dachte am Ende: Und das an meinem ersten Arbeitstag!

    Gegen 21.00 Uhr verschloss sie das Büro und fuhr nach Hause.

    Zu Hause setzte sie sich an ihren eigenen Rechner, den sie durch ein paar zusätzliche Geräte zu einem wirkungsvollen Equipment aufgestockt hatte. Um 2.45 Uhr ging sie zu Bett und glaubte zu wissen, dass die Kollegen morgen große Augen machen würden!

    Die Fähre fasste 600 Passagiere und war für 440 Fahrzeuge ausgelegt. In den Sommermonaten waren die Fahrten in der Regel ausgebucht. Die 36.000 PS-Motoren schoben bei einer Reisegeschwindigkeit von 17 Knoten das zweihundert Meter lange Schiff in sechs Stunden über die Ostsee.

    An Bord befand sich ein Mann, von dem jeder ohne Weiteres behauptet hätte, dass sich die Wurzeln der Wikinger in seinem Erscheinungsbild spiegelten. Von großer kräftiger Statur, rotblondes halblanges Haar und eine Größe von annähernd ein Meter neunzig.

    Nur war dem nicht so. Der Mann besaß einen deutschen Personalausweis, der seinen Wohnsitz mit Hannover angab. »Ja Mann! Ich bin noch auf der Fähre. Jetzt schon wieder auf dem Weg nach Schweden. Ist alles schiefgelaufen. Ich werde erst morgen zurück sein, wenn die mich hier nicht vorher schon am Arsch kriegen! Die Bullen sind nämlich mit an Bord!« Er lauschte, um den Anrufer zu Wort kommen zu lassen. »Leck mich! … Ich erzähl´ s dir morgen!«

    Damit brach er das Gespräch ab, obwohl er wusste, dass das Telefonat eigentlich noch nicht beendet war.

    Die Entscheidung, den Auftrag anzunehmen, fiel ihm seinerzeit nicht schwer. Ein Kinderspiel, war er überzeugt. Wie sich jetzt herausstellte, war das ein großer Irrtum. Sein Handeln bestand aus einer einzigen Fehlerkette, die dazu führte, dass er sich in eine fatale Situation manövriert hatte. Die daraus resultierende Unentschlossenheit war ihm fremd und hatte zur Folge, dass er zwar planmäßig zunächst die Fähre mit seinem Fahrzeug verließ, dann aber doch, nach einigen Überlegungen, erneut das Schiff betrat, um seinen Auftrag, wenigstens in Teilen, der Vereinbarung gemäß abzuschließen. Allerdings schien es ihm verkehrt, den Crewmitgliedern zu begegnen, die intensiv nach dem Besitzer des einzigen, noch an Deck verbliebenen PKWs, suchten.

    So fuhr er jetzt - als blinder Passagier – notgedrungen nach Trelleborg zurück.

    In Hannovers Altstadt verkaufte Harald Herzog seit über zwanzig Jahren allerlei mehr oder weniger interessante Antiquitäten.

    Das Angebot versuchte er den sich verschiebenden Kaufinteressen anzugleichen. Die Umsätze hatten in den letzten Jahren bedrohliche Verluste angenommen, weil seine stärkste Käuferschicht wegbrach.

    Die Kluft zwischen Arm und Reich wurde immer größer, und sein Kundenstamm immer kleiner. Hinzu kam die Tatsache, dass nach der Wiedervereinigung, durch das Öffnen der Grenzen zum Osten hin, der Markt derart überschwemmt wurde, dass die zu erzielenden Preise stark nach unten korrigiert werden mussten.

    Als eines Tages ein Kunde den Laden betrat und ein lukratives Geschäft in Aussicht stellte, überlegte er nicht lange, obwohl das seine finanziellen Reserven aufbrauchen würde. Der Artikel entsprach genau der Art, die er in der Regel anbot, und die Aussicht auf ein lohnendes Geschäft war zu verlockend. Zudem er sich sicher war, dass sein Geschäftspartner den wahren Wert nicht einzuschätzen wusste.

    Ein paar Tage später musste er sich eingestehen, sich in dem Mann, den er auf etwas vierzig Jahre einschätzte, getäuscht zu haben. Es waren harte Verhandlungen, die sein finanzielles Polster auf den Nullpunkt führten.

    Und dennoch war es ein gutes Geschäft, war er sich sicher.

    ***

    Donnerstag, und die Aussicht auf ein freies Wochenende. Der Morgen kündigte einen angenehmen Tag an, und Tackert hatte richtig gute Laune, was nicht alltäglich war.

    Auch Sven Weiss konnte die Aufregung der bevorstehenden Hochzeitsfeier, die er am Samstag als Hauptdarsteller, … oder zumindest als die Hälfte davon, ausrichten wollte, nicht mehr verbergen.

    »Du sitzt am Steuer deines Polizeiautos, und hältst eine konstante Geschwindigkeit. Auf deiner linken Seite befindet sich ein Abhang. Auf deiner rechten Seite befindet sich ein Feuerwehrwagen und fährt die gleiche Geschwindigkeit wie du. Vor dir rennt ein rosa Schwein, das eindeutig größer ist als dein Auto. Dich verfolgt ein Hubschrauber auf Bodenhöhe. Das Schwein und der Hubschrauber haben exakt deine Geschwindigkeit. Was unternimmst Du, um dieser Situation gefahrlos zu entkommen? - Warten, bis das Karussell anhält und aussteigen!«

    Tackert gab sich großzügig, und verzog den Mund zu einem erkennbaren Lächeln. Manchmal empfand er die humoristischen Vorträge seines Kollegen als anstrengend. Aber anderseits auch als Zeichen von wirklicher Konsequenz, da es nicht selten passierte, dass kein Mensch über die eigenartigen Witze lachte. Aber Sven gab nie auf, und es gab Kollegen, die sich fragten, wo er den ganzen Blödsinn aufgabelte, oder ob er nichts Besseres mit seiner ohnehin knappen Freizeit anzufangen wisse.

    Wenn es aber mal vorkam, dass Sven für drei bis vier Tage keinen Witz erzählte, fragten sich alle, ob er vielleicht krank wäre oder psychische Probleme ihn belasteten.

    Nicola wirkte etwas nervös, als Tackert mit der Frage auf sie zukam, ob denn die Auswertung von Liebrechts Rechner schon etwas ergeben hat?

    »Alles geknackt, Chef! Was wollen sie zuerst wissen. Berufliches, Bankkonto, Freundin, Schuhgröße …«

    »Äh… Nicht Chef! Es gibt hier keinen Chef außer dem Chef, und der sitzt ein Stockwerk höher«, murmelte Tackert. »Und … wir duzen uns hier alle. Richard! Okay?«

    »Unbedingt! … Nicola … oder auch Nicki, wie ihr wollt! Okay?« Sie verschoss ein Lachen durch den Raum, das ihn an Elisa denken ließ, die ihm, seit einem halben Jahr den Kopf verdrehte.

    »Erzähl mal einfach …«

    »Also: Andreas Liebrecht gehört scheinbar zu den ernsthaften Journalisten. Kein Sensationsreporter! Die letzten beiden Reportagen behandelten zum einen das Thema Magersucht in der Modelbranche unter der Einflussnahme diverser Modezaren, die aus weiblichen Rundungen Vogelscheuchen machen wollen. Und zweitens eine Auseinandersetzung mit zockenden Bankern und die Folgen für den Steuerzahler. Aktuell aber arbeitet er an einer umfassenden Reportage über den Handel mit Kunstfälschungen. Aus diesem Grund wollte er sich auch mit einem Schweden treffen, und hoffte dabei wohl auf weitere Insiderinformationen. Er hat sich als freischaffender bildender Künstler ausgegeben und sich intensiv auf die Rolle vorbereitet. Als Muster seiner Arbeit wollte er eine Kopie von Caspar David Friedrichs Ostermorgen

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