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Antagonist: (Richard-Tackert-Reihe-Bd. 7)
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Antagonist: (Richard-Tackert-Reihe-Bd. 7)
eBook160 Seiten2 Stunden

Antagonist: (Richard-Tackert-Reihe-Bd. 7)

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Über dieses E-Book

Die ersten Stunden einer Ermittlung sind wichtig, heißt es immer. Aber manchmal wenig gewinnbringend, wie Hauptkommissar Richard Tackert feststellen muss. Der Fund einer Frauenleiche gibt mehr Rätsel auf, als ihm lieb ist. Der Dienstalltag wird zum Frust.
Nur gut, dass Elisa und der Alte Fritz dafür sorgen, dass seine Wohlfühlskala nicht im Nirwana versinkt.
Und natürlich - nicht zu vergessen - eine neue Liebe, die ihn wie ein Blitzschlag trifft.
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum24. Aug. 2018
ISBN9783746756257
Antagonist: (Richard-Tackert-Reihe-Bd. 7)
Autor

Wolfgang Glagla

Wolfgang Glagla, Jahrgang 1955, lebt in Hannover. Schon seit dem sechzehnten Lebensjahr begleitet der Wunsch nach Kreativität sein Leben. Musik, das Fotografieren, bildende Kunst, und natürlich das Schreiben sind zu einem festen Bestandteil geworden. Nach einigen unterschiedlichen Buchprojekten sind aus der Richard-Tackert-Reihe bereits nuen Kriminalromane erschienen

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    Buchvorschau

    Antagonist - Wolfgang Glagla

    Dieses ist ein Roman. Handlung und Personen sind frei erfunden. Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder toten Personen wäre rein zufällig und nicht gewollt.

    Über den Autor:

    Wolfgang Glagla, Jahrgang 1955, lebt in Hannover. Nach einigen unterschiedlichen Buchprojekten sind aus der Richard-Tackert-Reihe bereits sechs Kriminalromane erschienen.

    Das Leben ist nicht so, wie es sein sollte.

    Es ist so, wie es ist. Wie man damit fertig wird, macht den Unterschied aus.

    Virginia Satir

    1

    Sie waren früh dran. Noch nie in der Vergangenheit lagen sie so gut in der Zeit wie heute.

    Sie hatten gerade die Schleuse in Anderten passiert, die auch das Tagesziel bedeutete. Am nächsten Morgen wollten sie weiter nach Misburg, um eine Ladung Kies aufzunehmen.

    Felizitas Lohmeyer steuerte routiniert auf den Anleger zu. Sie war eine der wenigen Kapitäninnen in der Binnenschifffahrt, die gemeinsam mit ihrem Mann Eike – als einziges, weiteres Besatzungsmitglied - die meiste Zeit des Jahres zwischen Holland und Polen pendelten.

    Auf Außenstehende wirkte diese Aufgabenverteilung vielleicht wie ein Rollentausch, nicht so für Felizitas und Eike selbst. Beide hatten den Zustand bewusst herbeigeführt, waren zufrieden und genossen das gemeinsame Leben an Bord.

    Der Lastkahn gehörte der Kl. III an, hatte eine Länge von siebenundsechzig Metern bei einem Ladevermögen von achthundert Tonnen und lag jetzt fest vertäut an der Anlegestelle.

    Von hier aus ließ sich ohne großen Zeitaufwand ein Einkauf erledigen, wie sie aus Erfahrung wussten. Also nahmen sie die Räder von Bord und strampelten den leichten Anstieg hinauf, der in zirka achthundert Metern Entfernung in den Stadtteil Anderten führte, wo sie sich mit frischem Obst, Gemüse und Brot versorgen wollten.

    Trotz des guten Wetters kamen ihnen nur auffallend wenige Spaziergänger oder Radler entgegen.

    »Ich glaube, die Deutschen haben heute ihr erstes Spiel«, versuchte Eike, sich zu erinnern, der sich nichts Langweiligeres als Fußball vorstellen konnte. Was Felizitas genau so sah.

    »Hocken wahrscheinlich alle vor der Glotze. Aber dafür ist es bestimmt schön leer beim Kaufmann.«

    Und so war es dann auch.

    Es war sogar vollkommen leer, weil heute Sonntag war und daher die meisten Läden geschlossen hatten.

    Ohne die geplanten Einkäufe rollten sie also dreißig Minuten später den Abhang hinunter, Richtung Anlegestelle.

    Beiden fiel das Fahrzeug auf, das am Ende der asphaltierten Strecke dicht an der Kanalseite stand. Aber beide dachten sich nichts dabei. Nicht in diesem Moment.

    Das sollte sich erst am nächsten Morgen ändern.

    ***

    Felizitas und Eike wurden fast gleichzeitig wach. Die Uhr zeigte 5.38 Uhr, als das anhaltende Brummen der Diesel und menschliche Stimmen ihren Schlaf beendete.

    Beide konnten aufgrund der geringen Entfernung von ihrer Schlafkabine aus verfolgen, wie Beamte der Wasserschutzpolizei den Leichnam einer Frau aus dem Wasser zogen.

    Eike wurde schlecht. Und auch Felizitas spürte, wie ihr die Knie weich wurden.

    ***

    Hauptkommissar Tackert traf um kurz vor 8.00 Uhr am Fundort ein. Sein Kollege Sven war bereits vor Ort und ließ sich vom Rechtsmediziner Dr. Schröder über die ersten Erkenntnisse aufklären. Tackert war froh, dass Sven diesen Teil übernommen hatte. Er mochte Schröder nicht besonders. Fachlich gesehen war er ein ganz Großer … aber menschlich?

    »Also: Der Gott in Weiß meint, wir haben Glück. Endlich mal eine Kanalleiche im Ganzen und nicht nur Einzelteile, die es in der Vergangenheit ja zur Genüge gab«, erklärte Sven eine Spur zu süffisant, wie Tackert fand. Aber vielleicht war es auch einfach nur noch zu früh am Tag?

    »Der voraussichtliche Todeszeitpunkt liegt bei etwa achtzehn bis zweiundzwanzig Uhr gestern. Todesursache steht noch nicht eindeutig fest. Es gibt keine offensichtlichen, äußeren Verletzungen. Auffällig sind ein paar Merkmale am Hals, die darauf hindeuten könnten, dass sie erwürgt wurde. - Als Täter kommt wahrscheinlich nur ein frustrierter Fußballfan in Frage, der die schmachvolle Niederlage gegen Mexiko nicht verkraftet hat … sagt Schröder. Weil sich der Zeitraum ja so schön deckt …«

    Tackert warf Sven einen missfallenden Blick zu, der aber so tat, als hätte er nichts bemerkt, und fuhr einfach fort. »Schröder eben. Du weißt ja, wie er ist. - Wir haben am Opfer Papiere gefunden. Demnach handelt es sich um eine Annemarie Funke, neununddreißig Jahre alt, zuletzt gemeldet in der Sutelstraße, Hannover. Sie wurde heute früh von einem Bootsführer im Wasser treibend entdeckt, der die Kollegen der Wasserschutzpolizei verständigt hat. Und die haben sie dann aus dem Wasser geholt.« Sven deutet auf den Lastkahn, der in dreihundert Meter Entfernung lag. »Nicola befragt gerade die Besatzung des Kahns da. Zum jetzigen Zeitpunkt sind das die einzig möglichen Zeugen, sollte es denn tatsächlich welche geben.«

    »Was sagen die Kollegen der Wasserschutzpolizei? Wo könnte sie ins Wasser abgelegt worden sein, wenn es nicht doch ein Unfall war?« Tackert deutete auf die Wasseroberfläche. »Hier gibt es gar keine nennenswerte Strömung, oder?.«

    »Na ja. Die Schleusentore, der Wind, vorbeifahrende Schiffe? – Jan versucht bereits, das zu klären, und holt entsprechende Informationen ein. Aber unabhängig davon. In den paar Stunden kann sie eigentlich nicht so weit abgetrieben sein, denke ich.«

    Tackert antwortete nicht, sondern starrte auf die grünlich-braun schimmernde Kanalbrühe, auf deren Oberfläche kaum Bewegung auszumachen war. Sein Blick wanderte in Richtung der Schleusentore, die im Westen in zirka sieben-, achthundert Metern Entfernung den Wasserweg zerschnitten.

    Im Osten war in einiger Entfernung eine Brücke auszumachen. Entlang der hier vorhandenen Anleger war der Seitenbereich auf eine Länge von einem guten Kilometer in einer großzügigen Breite asphaltiert worden, bevor er wieder zu einem schmalen, sandigen Betriebsweg wurde, der weite Teile des Mittellandkanals begleitete. Gegenüber bildete ein steil ansteigender, dicht bewachsener Hang eine natürliche Barriere zum Gaimweg, der einzigen nahegelegenen Straße.

    Genau in diesem Abschnitt hat sich jemand der Leiche entledigt, dachte Tackert, der an keinen Unfall glauben wollte.

    Die Umstände waren ideal.

    »Morgen, Richard.«

    Tackert bemerkte erst jetzt, dass Nicola in der Zwischenzeit erschienen war.

    »Der Kahn besteht nur aus zwei Mann Besatzung. Ein Ehepaar namens Lohmeyer. Die haben gestern gegen 17.30 Uhr hier festgemacht und sind dann für eine halbe Stunde mit dem Rad unterwegs gewesen. Als sie zurückkamen, stand da hinten ein dunkelgrauer Kombi. Der Wagen war gegen 20.00 Uhr wieder verschwunden und das ist dann auch schon alles, was die zwei beobachtet haben. Ansonsten kamen bis zum Anbruch der Nacht nur einige Leute mit ihrem Hund vorbei und ein paar Radler. Und auf dem Wasser nur wenige Sportboote.«

    2

    Die Aufgabenverteilung verlief routinemäßig.

    Das fünf Personen umfassende Team um den Hauptkommissar Richard Tackert arbeitete schon seit ein paar Jahren zusammen und jeder wusste von den Stärken und Schwächen des anderen. Um 14.00 Uhr trafen sie sich zu einer ersten Zusammenfassung.

    »Zu ihrer Person ist bisher Folgendes bekannt«, eröffnete Sonja das Gespräch. »Annemarie Funke, neununddreißig Jahre, ledig. Beide Elternteile verstorben, Geschwister gibt´s keine. Von Beruf Tierärztin mit eigener Kleintierpraxis im Klein-Buchholzer-Kirchweg. Die beiden jungen Mitarbeiterinnen dort berichten von einer intelligenten, selbstbewussten und warmherzigen Chefin. Offensichtlich konnte sie nicht nur gut mit Tieren, sondern auch mit Menschen. Ich hoffe, von den beiden noch mehr zu erfahren, aber aus verständlichen Gründen haben wir das Gespräch nach kurzer Zeit abgebrochen und uns für morgen verabredet.«

    »Gut, was noch?«, fragte Tackert in die Runde.

    »Ich beschäftige mich gerade mit ihrem Handy und dem Laptop«, übernahm Jan das Wort. »Da gibt es noch nicht wirklich viel zu berichten, außer einem scheinbar immer wiederkehrenden Kontakt zu einem gewissen Robert. Ich habe aber noch keine Ahnung, was für eine Rolle er spielt. Ansonsten zeigen die ersten Recherchen nichts Aufregendes. Es wird auch noch eine Weile dauern, bis sich da ein deutlicheres Bild ergibt.«

    »Versuch als Erstes, ein Bewegungsprofil über das Handy zu erstellen«, schaltete Tackert sich ein. »Das Wichtigste ist jetzt, die letzten Stunden zu rekonstruieren. Aber das weißt du ja selbst. – Was haben wir noch?«

    »Von den beiden Binnenschiffern wissen wir, dass in unmittelbarer Nähe zur angenommenen Tatzeit ein PKW abgestellt war, wobei weder Fahrzeugtyp noch Kennzeichen bekannt sind. Da sollten Anwohner befragt und eventuelle Überwachungsanlagen ausgewertet werden«, erklärte Nicola. »Die Schleuse ist übrigens 24 Stunden im Dienst und wird videoüberwacht. Der in Frage kommende Bereich ist einzusehen, allerdings mit Einschränkungen … und aus einer gewissen Entfernung. Ich habe Kopien der Aufnahmen von Sonntag 12.00 bis Montag 10.00 Uhr angefordert. Die sollten heute noch eintreffen. Von den Kollegen der Wasserschutzpolizei, sowie dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt haben wir die Bestätigung, dass der Leichnam kaum mehr als drei-, vielleicht vierhundert Meter weit abgetrieben sein kann. Das bedeutet, dass sie zwischen der Schleuse und dem Liegeplatz des Lastkahns der Familie Lohmeyer … ja, ins Wasser geworfen wurde. Denn davon gehen wir ja wohl derzeit aus, oder?«

    »Auf jeden Fall«, schaltete sich Sven ein. »Jede Wette, dass es kein Unfall war.«

    Niemand widersprach ihm. »Hat sich Schröder schon gemeldet? Gibt´s da vielleicht schon erste Ergebnisse?«

    »Frühestens heute Abend«, informierte Tackert die anderen. »Gleiches gilt für die Kollegen der KTU, die ihre Wohnung gerade unter die Lupe nehmen.«

    »Wir dürfen nicht außer Acht lassen, dass sie genauso gut von einem Schiff aus über Bord geworfen worden sein kann«, gab Nicola zu bedenken. »Und ich glaube nicht, dass jeglicher Schiffsverkehr auf dem Mittellandkanal, wo auch immer, registriert wird und somit kaum nachzuvollziehen ist, wer sich wann wo aufgehalten hat. Auch wenn der Schleusenbereich überwacht wird: Ein Schiff ohne Positionslichter wird in den unbeleuchteten Gebieten nachts hier kaum auszumachen sein.«

    »Das wird sich hoffentlich klären, wenn weitere Ergebnisse vorliegen«, hoffte Sonja. »Weil, solltest du recht behalten, sehe ich schwarz für unsere Ermittlungen. Wie will man alle Bootsbewegungen überprüfen?«

    Dazu hatte im Moment niemand eine Idee und jeder hoffte, nicht nach einer Antwort suchen zu müssen.

    Nach der Besprechung fuhr Tackert nochmal nach Anderten.

    Der Fundort war weiterhin abgesperrt und einige uniformierte Kollegen, sowie Mitarbeiter der KTU waren immer noch damit beschäftigt, nach relevanten Spuren zu suchen, die es offensichtlich nicht gab. Auch als er den asphaltierten Bereich verließ, um einige hundert Meter nach Osten zu marschieren, entdeckte er keine Auffälligkeiten.

    Je länger er sich hier umsah, umso mehr gefiel ihm Nicolas Theorie.

    Eine Leiche über Bord werfen, wäre in diesem Bereich sogar mitten am Tag kein Thema. In der letzten viertel Stunde waren ihm nur sehr wenig Menschen begegnet und auch die andere Kanalseite schien fast menschenleer. Außerdem würde der dichte Pflanzenwuchs zu beiden Ufern dafür sorgen, einen Körper für eine gewisse Zeit, zu verbergen.

    Wir brauchen mehr Anhaltspunkte, sonst kommt hier nichts in Schwung, fasste er in Gedanken zusammen.

    Bei der ersten Gelegenheit kletterte er die Böschung hinauf und ging, den Gaimweg entlang, zurück zum Auto. Hier oben gab es zahlreiche Parkmöglichkeiten für nur wenige Anwohner.

    3

    Sandra und Shirin hatten den ersten Schock überwunden.

    Nachdem Sandra aus der Apotheke ein leichtes Beruhigungsmittel besorgt hatte, saßen nun beide im Aufenthaltsraum der Praxisräume und versuchten, die vergangenen Stunden aufzuarbeiten.

    »Glaubst du wirklich, dass sie deswegen getötet wurde?« In Shirins Stimme lag nicht nur Zweifel. Sie hörte sich auch

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