Mein Haus
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Über dieses E-Book
Die junge Hauptfigur Jenny ist vom Leben bereits geprägt und weiß kaum wohin mit ihrer reichen und intensiven Gefühlswelt. Sie scheint nach Jahren des Rauschgiftkonsums endlich im Leben angekommen zu sein, jedoch bleibt stets ein Teil von ihr im Schatten. Dieser Schatten scheint zu Beginn ihr Problem - entpuppt sich jedoch im Verlaufe der Handlung als ihre ganz persönliche, höchst unerwartete Lösung, welche ihr auch tatsächlich am Ende zum unabwendbaren Verhängnis werden wird.
Die detaillierten Beschreibungen der jungen Jenny, lassen den Leser atemlos nach jedem Kapitel in einer fantasievollen Welt der Unmöglichkeiten zurück. Unabsehbare Handlungen und Wendungen werden den Leser stets in einer ungewissen Spannung halten, in bis zum Ende hin ungebrochenem Staunen.
Das Wechselbad jenseits von Gut und Böse, zeigt die Autorin in fast realen Beschreibungen und teilweise nachvollziehbaren Momenten im übertragenen Sinne auf.
Lassen Sie sich in eine andere Welt entführen und am Ende durch einen befriedigenden Aha-Moment gefesselt und begeistert Ihren besten Freunden von diesem erfolgreichen Werk berichten.
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Buchvorschau
Mein Haus - Tamara Maria Kler
Inhaltsverzeichnis
Cover
Von Tamara Maria Kler
Widmung
Vorwort
Der Abschied
Der Tag danach
Die Lucke
Der Traum
Die Nacht
Das Tagebuch
Das Nichts
Der Spiegel
Das Erwachen
Nichts passiert
Drei Wochen für immer
Eine andere Welt
Meine Welt
Dennis und ich
Damals
Eines Tages
Ein neues Kapitel
Alles kam anders
Ach, mein Dennis
Täter und Opfer
Epilog
cover.jpgMein Haus
Von Tamara Maria Kler
Widmung
Ganz unabhängig vom Inhalt wohlbemerkt, widme ich dieses Buch meinem Papi und seinem unermüdlichen Rotstift.
Danke.
Vorwort
Schaust du manchmal das Haus deiner Nachbarn an und fragst dich, was sich wohl darin abspielt. Welche Geheimnisse sich darin wohl verbergen?
Gibt es Momente, wo du dir nicht ganz im Klaren bist, ob du gerade träumst oder nicht?
Oder wenn Dinge passieren und du erinnerst dich plötzlich an einen etwas ähnlichen Traum, den du erst kürzlich oder bereits vor Jahren mal hattest?
Gibt es eine Antwort oder sind wir dem puren Chaos ausgeliefert?
Was wenn nicht?
Kapitel 1
Der Abschied
Das war‘s also, dachte ich und winkte den beiden entspannt hinterher, bis sie endlich um die Ecke und somit aus meinem Blickfeld verschwanden. Außer Reichweite. Drei ganze Wochen „sturmfrei". Einfach meine Ruhe ... großartig! Meine Eltern hatten beschlossen eine Reise anzutreten. Eine Reise ohne bestimmtes Ziel – ‚einfach mal los’ hatte mein Vater gemurmelt. Warum nicht! Und ich genoss zwischenzeitlich das Gefühl, die vorübergehende ‚Hausdame’ zu sein. Herrlich! Ich bewegte mich in Richtung Eingang durch die Tür, setzte mich an den Küchentisch und sah der Sonne nach.Es dämmerte leicht und manchmal wurde mir zu dieser Tageszeit etwas mulmig, wenn ich alleine in meinem Elternhaus war - aber heute hatte ich doch noch so viel vor! Endlich war ich aus dem Büro raus! Dennis, mein Vorgesetzter, war heute wieder richtig unangenehm gewesen. Eigentlich war er ziemlich attraktiv. Er hatte total viel abgenommen in den vergangenen Wochen. Wahrscheinlich der Stress. Und zu viele Zigarillos. Naja, keiner ist wohl perfekt hm. Ich fragte mich sowieso, wie er den ganzen Druck aushielt. Ziemlich bewundernswert eigentlich. Und wenn er nicht so krass nach Tabak riechen würde, hätte ich vielleicht sogar eine Schwäche für ihn. Vielleicht. Ich war auf jeden Fall froh, dass ich dieses Laster vor einem guten Jahr aufgegeben hatte. Zeitgleich hatte ich auch den Drogenentzug in der Anstalt hinter mich gebracht. Ein Nerv tötendes Unterfangen. Jedoch war ich schon seit Kindertagen für meinen extremen Willen bekannt und dieser kam mir während dieser Zeit zu gute. Ich hatte das Unmögliche möglich gemacht.
Seitdem war ich voller Tatendrang und machte regelmäßig Leistungssport – was mir ausgesprochen guttat. Auch meine Disziplin lebte wieder auf. Endlich lohnte es sich wieder, etwas im Leben zu erschaffen. Meine Schwester war da eher ein störender Faktor. Ihre mütterlich gemeinte Fürsorge äußerte sich in Form eines krankhaften Beschützersyndroms gegenüber jedem, meist männlichen Wesen in meinem Leben. Auch ihre herrschsüchtige und rechthaberische Art half mir nicht wirklich. Eine Wahl hatte ich jedoch nicht. Ich wollte jeden Cent sparen, damit ich irgendwann die Kosten des Hauses meiner Eltern übernehmen konnte. Hier zu wohnen war da die beste Lösung, aber damit war ich auch jederzeit in Reichweite für die Familie. Meine WG-Versuche waren meist kläglich gescheitert. Mittlerweile war ich auch nicht mehr bereit, in eine Wohngemeinschaft mit Fremden zu ziehen und dazu kam, dass meine Mutter mich vehement davon abgehalten hatte, mir eine eigene Wohnung zu suchen, da sie so wahrscheinlich die Kontrolle über mich behalten konnte. Meine Schwester Anika war da ganz und gar anderer Meinung. Diese arbeitete schon länger in der Firma ihres Ehemannes ‚Heinrich’ und hatte ihr Leben so was von im Griff! Schon mehrfach hatte sie mir angeboten in der Firma anzufangen. Ich war jedoch schlicht und einfach keine Verkäufernatur. Das war nicht meine Welt und es fiel meiner Schwester wahnsinnig schwer, dass zu verstehen - geschweige denn zu akzeptieren.Mein Verhältnis zu mir selbst hatte sich im Allgemeinen sehr verbessert, nachdem ich die Abhängigkeit besiegt hatte. Jetzt war es an der Zeit neu zu säen - mein Leben in eine neue Richtung zu lenken. Jeden Tag meditierte ich. Ich war manchmal sogar in der Lage, mich in einen tranceartigen Zustand zu versetzen und ab und zu empfing ich sogar Visionen, mit denen ich jedoch nichts anzufangen wusste. Etwas merkwürdig war das schon, aber ich wollte mich auch nicht zu lange mit solchen Fragen aufhalten, indem ich mir zu viele Gedanken machte. Meine Psychologin meinte, dass dies die Nachwirkungen meiner wilden Drogenjahre waren.Allerdings hatten auch meine Angstzustände zugenommen. Nur Gott weiß, wie ich da reingeraten war. Manchmal schlief ich Nächtelang nicht, bis ich vor Erschöpfung zusammensank und mein Körper einfach wegschlummerte. Manchmal erinnerte es mich stark an die Zeiten, in denen ich noch regelmäßig Rauschgift konsumiert hatte. Paranoia sowie Schockzustände waren damals meine Normalität. Wie hatte ich mich in dieser Zeit bloß von allen Seiten dermaßen beeinflussen lassen können? Meine innere Stimme schüttelte bei dem Gedanken den Kopf mit Bedauern. So viel verlorene Zeit dachte ich, während ich in den Sonnenuntergang blickte. Aber wie man so schön sagte, habe ich ja auch daraus gelernt. Jawohl. Und außerdem hatte ich den ganzen mühsamen Weg da raus geschafft. Eigentlich wollte ich gar nicht mehr daran denken. Die Vergangenheit ruhen zu lassen, war eines meiner größten Themen. Glücklicherweise hatte ich eine Handvoll guter Freunde, die mich in der einen oder anderen Weise verstanden. Mehr brauchte ich gar nicht für den Moment. Liebesbeziehungen waren mir generell ein Graus. Nur daran zu denken, verursachte mir Bauchkrämpfe. Vorerst hatte ich mich jedenfalls entschieden, die Finger davon zu lassen. Das funktionierte soweit prima. Deshalb verstand ich auch meine Schwester, mit ihrem vehementen Vorhaben, mich unbedingt verkuppeln zu müssen nicht.Wieso denn?Mein Handy klingelte plötzlich. Gedankenverloren stand ich vom Küchentisch auf und versuchte das Klingeln zu orten. Wo hatte ich bloß mein Handy abgelegt? Ach – in der Waschküche! Ich bewegte mich zügig die Steintreppe hinunter und öffnete die Kellertür. Nichts. Es hatte aufgehört. Merkwürdig. Und wenn ich es mir recht überlegte, hatte ich doch den Klingelton gestern geändert oder nicht…? In diesem Moment knallte es im Wohnzimmer. Für eine Sekunde zog sich jeder Muskel in mir zusammen. Ein Einbrecher. Das Adrenalin stieg mit einem Male in mir hoch und schnürte mir die Kehle zu. Ich war nicht mehr fähig mich auch nur einen Millimeter zu bewegen. Ich lauschte. Sogar mein eigenes Herz glaubte ich pochen zu hören. Aber ansonsten war da nichts mehr. Ich nahm all meine Konzentration zusammen und schlich Schritt für Schritt die Treppe hinauf. Mit jedem Schritt war mir bewusst, dass mich jederzeit etwas hätte anspringen können. Eine unsichtbare Blase aus Wiederstand umhüllte mich. Nur noch ein paar Schritte trennten mich von der Ecke zum Wohnzimmer. Ich brüllte los - ohne mir groß zu überlegen was – wobei ich nichts als ein halblautes Krächzen herausbrachte. Wieder lauschte ich... jeder Moment schien mir eine Ewigkeit. Da war nichts. Die Spannung zerbröselte langsam. Allmählich wurde mir das ganze zu blöd... oder...war da nicht wieder was? Etwas hatte sich angehört wie Schritte. Oder war das Einbildung? Auf einmal meinte ich eine Melodie zu hören. Verdammt nochmal. Langsam überkam mich eine schwache Wut. Wut über mich selber, dass ich mir tatsächlich so einen Stress machen konnte und zwar um womöglich absolut nichts! Ich nahm meine ganze Wut zusammen und spähte um die Ecke ins Wohnzimmer. Mit einem Satz stand ich auf dem roten Kaschmir Teppich und checkte die Lage um mich herum ab. Keiner da. Alles war an seinem Platz. Die Türen und Fenster verschlossen, genauso wie sie das vorher gewesen waren. Aber woher war dieses Geräusch bloß gekommen? Das hatte ich mir auf keinen Fall eingebildet. Unfassbar. Ich fing an, an meiner Wahrnehmung zu zweifeln. Ich wusste doch genau, dass da ein Geräusch gewesen war, während dem ich in der Waschküche nach meinem Handy gesucht hatte. Aber da war tatsächlich absolut nichts. Keiner da. Schon wieder klingelte mein Handy. Diesmal aber mein erwarteter Klingelton und ganz deutlich vom oberen Stockwerk. Es musste wohl irgendwo in meinem Schlafzimmer liegen. Ich raste nach oben, ohne Blick zurück und rutschte auf der letzten Stufe aus – gab sofort Gegengewicht nach vorn und hielt mich gleichzeitig im letzten Moment noch mit beiden Händen links und rechts an der rustikalen Wand fest. Mist, dass hatte an mehreren Orten weh getan. Ich sank auf die Knie. Ein Blitz schoss mir in die Hüften und meine Handflächen waren wund geschürft. Ich schleifte mich noch einen halben Meter am Fußboden entlang - auf allen Vieren in Richtung Zimmertür. Schon sah ich mein Handy auf dem Bett hell aufleuchten. Endlich gefunden. Ich drehte mich auf den Rücken und schaute auf das Display. Immer noch außer Atem von den Komplikationen auf der Treppe, nahm ich den Anruf sitzend und an die Bettkante gelehnt entgegen. Im selben Augenblick legte der Anrufer auf.