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Veyron Swift und die Blinde Duchesse
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eBook62 Seiten50 Minuten

Veyron Swift und die Blinde Duchesse

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Über dieses E-Book

Veyron Swift bekommt Besuch von einem ungewöhnlichen Klienten: Einem Edelmann aus der magischen Elderwelt. Dort treibt eine Bande Schrate ihr Unwesen, die über einen Tarnmantel verfügen und die Schätze einer blinden Fürstin stehlen. Veyron und sein treuer Assistent, Tom Packard, machen sich sofort auf den Weg nach Elderwelt, um dieses Mysterium aufzuklären. Doch Veyron stellt schnell fest, dass nichts so ist, wie es zunächst scheint...
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum11. Okt. 2021
ISBN9783754172278
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    Buchvorschau

    Veyron Swift und die Blinde Duchesse - Tobias Fischer

    Die blinde Duchesse

    Tobias Fischer

    Veyron Swift

    und die Blinde Duchesse

    Den 23. Oktober des Jahres 2013 würde Tom Packard nicht so schnell wieder vergessen. Nicht nur, weil es seit Vormittag in Strömen regnete und der Wetterdienst vor lokalen Überschwemmungen warnte. Auch deshalb nicht, weil Veyron Swift auf der Couch lag, die karierte Wolldecke bis unter das Kinn gezogen, mit so schlechter Laune, dass man ihn am besten gar nicht ansprach. In solchen Fällen bekam man nämlich nichts anderes als Misanthropie und Selbstmitleid zu hören.

    Veyron Swift war ein wahres Energiebündel, wenn er an einem Fall arbeitete, mit seinem rastlosen, lichtgeschwindigkeitsschnellen Verstand zu schier übermenschlichen Leistungen imstande. Aktiv war er voll überschäumender Begeisterung – die jedoch in ein tiefes schwarzes Loch zusammenfielen, wenn nicht schnell ein neuer Fall in Aussicht stand. Wenn es nichts gab, an dem sich sein Verstand reiben konnte, verfiel Veyron in eine antriebslose Müdigkeit, die seinesgleichen suchte.

    »Urlaub«, hörte Tom ihn klagen. »Ich brauche Urlaub, Tom. Ich kann nicht mehr aufstehen, ohne die Last der ganzen Welt auf meinen Schultern zu spüren.«

    »Na, dann legen Sie die Last doch einfach ab«, rief Tom laut. Er saß in der Küche und schaute sich gerade ein spannendes Spiel im Fernseher an. Die Hotspurs gegen Liverpool. Für die Hotspurs stand es nicht schlecht – da konnte er Veyrons Selbstmitleid grad gar nicht gebrauchen.

    »Ach, du verstehst mich nicht«, seufzte Veyron. »Immerhin kannst du nichts dafür. Dein Verstand ist beklagenswerter Weise nicht so ausgeprägt, wie der meine. Ach, wie elend ist die Welt! Urlaub oder Arbeit! Gib mir Arbeit, Tom. Gib mir einen Fall, gib mir irgendetwas zu tun, woran sich meine Seele aufrichten und meinen Geist wieder mit Leben erfüllen kann!«

    »Mann, dann gehen Sie halt nach draußen und suchen Sie sich einen Fall«, maulte Tom. Er verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf. Selbst im Selbstmitleid war Veyron noch imstande, ihn zu beleidigen. Nein, das war garantiert nichts, was diesen Tag in Erinnerung bleiben lassen würde.

    Aber das kannte Tom nach ganzen zwei Jahren unter einem Dach mit Veyron Swift inzwischen zu genüge. Er wusste, dass würde wieder aufhören, sobald seinem Patenonkel neue Ideen in den Sinn gekommen waren, gleich ob sinnvoll oder absurd. Nur zu gut erinnerte er sich noch daran, wie Veyron nach genau einer solchen lethargischen Phase auf einmal aufgestanden war und mit dem Züchten eines Fliegenschwarms begonnen hatte – oder im vergangenen Frühjahr, als er auf die Idee kam, sich urplötzlich als Chemiker zu versuchen und beinahe das ganze Haus in die Luft gesprengt hätte.

    Am späten Nachmittag, inzwischen bildete sich im Garten ein regelrechter Teich und die Wisteria Road glich mehr einem Stadtbach als einer Straße, hämmerte es plötzlich laut und heftig an der Haustür. Tom schrak hoch und stellte den Fernseher lautlos. Als es ein zweites Mal hämmerte, stand er auf und ging in den Flur.

    »Wer ist da?«

    »Verzeihung«, antwortete ihm eine dunkle Männerstimme. Tom glaubte einen französischen Akzent zu hören. »Ist dies das Haus von Monsieur Veyron Swift? Dem Ermittler für mysteriöse Angelegenheiten?«

    »Ist es«, maulte Tom. »Warum klingeln …«

    Im nächsten Moment wurde er auch schon von Veyron grob zur Seite geschoben, der plötzlich wie von der Tarantel gestochen angerannt kam.

    »Lass den armen Mann doch endlich herein«, rief Veyron aufgekratzt, riss die Tür auf und zog den Fremden ins Haus, ehe dieser wusste, wie ihm überhaupt geschah.

    »Willkommen, Monsieur. Sie kommen gerade im rechten Augenblick, ein wahres Himmelsgeschenk! Bitte, legen Sie den nassen Mantel ab. Darf ich Sie ins Wohnzimmer bitten? Dort können Sie Ihren Fall in Ruhe schildern. Tom, setze bitte eine Kanne Tee auf, unserem Gast ist sicher kalt.«

    Veyron sprach so schnell, dass Tom Mühe hatte, alles mitzubekommen. Der Mann – hochgewachsen, mit breiten Schultern und einem verwegenen Blick, lächelte schräg, bedankte sich mit einem mehrfachen »Merci, merci« und folgte Veyron dann ins Wohnzimmer.

    Tom konnte nur den Kopf schütteln. Mit einem Fingerschnippen war Veyron aus der Lethargie erwacht, eilte hin und her, bereitete seinem Gast einen Platz auf der Couch und setzte sich selbst in den großen Ohrensessel, die Fingerspitzen aneinandergelegt und aufmerksam lauschend.

    Ihr Besucher stellte sich als Chevalier Tanneguy du Gerwagné vor und so weit Tom das beurteilen konnte, schien er in allerbester körperlicher Verfassung.

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