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The Shieldmaid
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eBook178 Seiten2 Stunden

The Shieldmaid

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Über dieses E-Book

Ein Krieger der Waräger Garde kehrt nach langer Zeit in seine Heimat zurück, doch nichts ist mehr so wie es einmal war. Ein Sturm verschlägt Björn an eine fremde Küste und er wird nicht als Freund empfangen. Geschwächt fügt er sich vorerst seinem Schicksal, plant aber schon insgeheim seine Flucht. Doch plötzlich ist die Siedlung in Gefahr, wird er seine Chance nutzen und fliehen, oder haben die Götter ein anderes Schicksal für Ihn bestimmt.

"The Shieldmaid" ist der erste Band einer drei teiligen Wikinger Geschichte. Band 2 ist "Die Reise des Björn" ein Prequel zu Band 1 und der Abschluss bildet Band 3 "Das Ende einer Ära". Die Bänder sind in sich abgeschlossen, Band 2 wird Ende 2021, Anfang 2022 erscheinen.
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum11. Aug. 2021
ISBN9783754151433
The Shieldmaid
Autor

Jens Schumacher

Ich bin am 08.07.1972 in Wiesbaden geboren, habe 2 Brüder und hatte eine glückliche, unbeschwerte Kindheit. Es gibt nur wenige dunkle Schatten in meinem Leben und ich bin wirklich glücklich, dass mir das Schicksal die Zeit gegeben hat meine Gedanken und Ideen auf Papier zu bringen. Ich liebe meine Familie, Tiere, die Natur und meine Freunde.

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    Buchvorschau

    The Shieldmaid - Jens Schumacher

    Kapitel 1

    Ein langer Weg

    Ein kalter Wind bläst über das Land, hoher Schnee bedeckt die Landschaft und zeugt von einem langen und eisigen Winter, der noch nicht einmal in vollen Zügen eingetroffen ist. Die Seen sind zugefroren und die Wälder von kahlen Bäumen besetzt. Wenn man ganz still ist und genau hinhört, hört man nichts, – nur das Pfeifen des Windes. Das sind die Töne des Winters.

    Ein Treck von Händlern und Gauklern hat sich im Jahre 873 in einem kleinen friesischen Dorf zur Rast eingefunden. Seit Tagen sind sie in der eisigen Kälte unterwegs, die Bärte und ihre Umhänge sind von Eis besetzt. Nun sonnen sie sich direkt vor einem großen Feuer in der Wärme, aber alle wissen, dass sie bald wieder aufbrechen müssen. Ihr Weg führt sie nach Südosten, ihr Ziel ist der Orient, wo der Handel blüht und wo ein Geschäft das nächste jagt.

    Viele Händler sehen dort ihre einzige Chance, um wichtige Kontakte zu knüpfen und genug Geschäfte zu machen, um durchs Jahr zu kommen. Die meisten sind nur darauf aus, ihre Familie ernähren zu können und ihnen ab und an etwas bieten zu können. Andere wiederum sehen nur den Profit. Sie wollen alles, was ihnen in die Finger kommt und scheuen auch nicht davor zurück, über Leichen zu gehen, wenn sie etwas haben wollen. Aber um all das zu erreichen, ist den Männern klar, dass ihr Vorhaben eine Reise ins Ungewisse ist, denn viele Gefahren und Herausforderungen liegen auf ihrem Weg.

    Ein großer Händler sitzt gedankenversunken am Feuer, er ist der wohlhabendste im Treck. Mit weit aufgerissenen Augen stiert er in die Flammen und geht die weitere Reise in Gedanken durch. Er weiß, dass es nicht leicht sein wird, dennoch ist er sehr optimistisch. Schließlich hat er eine starke Truppe, die hinter ihm steht und alle wissen, was sie wollen. Um ihn herum tobt das pure Leben. Bis jetzt noch, denkt er sich. Kaum ist sein Becher leer, wird von einer Magd Met nachgeschenkt. Männer und Frauen lachen und amüsieren sich. Kinder rennen umher und wirken sorgenlos auf ihn.

    Er reibt sich den langen Bart. „Wenn ihr alle wüsstet", nuschelt er und nimmt einen Schluck aus seinem Becher zu sich. Sorge breitet sich in ihm aus, denn er war sich sicher, dass viele Einwohner den strengen Winter nicht überleben werden. Als sie hier ankamen, kam ihm zu Wort, dass das Dorf wohl eine sehr schlechte Ernte hatte – das sind keine guten Voraussetzungen für einen Winter.

    Nach einer langen Zeit reißt er sich von den Flammen los und lässt seinen Blick durch die ganzen Leute schweifen, dabei fällt ihm ein kräftiger Bauernjunge nicht weit von ihm entfernt auf. Der Junge gewinnt sofort seine Aufmerksamkeit, er sitzt bei seinen Eltern und seinen drei Geschwistern und nimmt gerade ein Mahl zu sich. Der Händler ist sich sicher, dass ihm dieser Bursche in ein paar Jahren wertvolle Dienste erweisen würde, soweit seine Eltern auf einen Handel mit ihm eingehen werden.

    Der Junge scheint auf den ersten Blick bei bester Gesundheit zu sein. Ganz im Gegenteil zu seinen drei Geschwistern, die kaum etwas auf den Rippen haben. Der Händler vermutet, dass sie wohl den Winter nicht überleben werden, vor allem der Säugling, der an der Brust seiner schmalen und ausgelaugten Mutter saugt.

    „He, Bauer, ruft der Händler und winkt den verwundert dreinblickenden Mann zu sich. „Komm her, ich möchte dir ein Geschäft vorschlagen. So beginnt er ein langes Gespräch mit dem Bauer. Der Händler weiß, wie und mit welchen Worten er seine Kunden überzeugen kann. Er versteht etwas von seinem Tun und ist sich sicher, dass er auch diesen Mann einen guten Handel vorschlagen kann.

    Ein paar Stunden später zieht der Treck weiter, mit unter ihnen der Bauernjunge im Wagen des Händlers. Er konnte also den Vater des Jungen mit einer Ziege, einem Bock und drei Hühnern überzeugen und er konnte ihm auch vermitteln, dass damit das Überleben der Familie über den Winter gesichert sei.

    Der Händler muss zugeben, dass es keine einfache Geburt war und dass der Bauer seinen Jungen zu Beginn des Gespräches auf keinen Fall hergeben wollte, doch je länger der Händler auf ihn einsprach, desto mehr gab er nach.

    Als der Händler den Jungen in den Wagen hebt, erfährt er, dass sein Name Björn ist. Der Abschied von seinen Eltern und seinen Geschwistern fällt ihm sehr schwer. In den Augen seiner Eltern ist Trauer und Dankbarkeit zugleich zu sehen. Trauer, weil sie ihren Sohn verlieren, Dankbarkeit, weil sie nun wissen, dass sie den Rest der Familie durch den Winter bringen können.

    Björn blickt mit Tränen in den Augen aus dem Planwagen und winkt seiner Familie zu, so lange, bis sie sich in ihrem Haus zurückziehen. Es ist das Haus, in dem Björn geboren und aufgewachsen ist. Es ist das Haus, das ihm Schutz, Wärme und Ruhe geboten hat, und es ist das Haus, welches er vermutlich nie wieder in seinem Leben sehen wird.

    Er schnieft und wischt sich mit der Hand über die Nase. Mittlerweile hat es angefangen zu schneien und am Horizont macht sich schon die Dunkelheit bemerkbar. Björn beobachtet, wie sein Heimatdorf mit jedem Schritt der Pferde immer kleiner wird, und er lässt es sich nicht nehmen, seinem alten Leben so lange nachzusehen, bis es hinter einem Hügel verschwindet.

    ***

    Viele Jahre sind seither vergangen, aber Björn kam es teilweise so vor, als wäre das alles erst gestern gewesen. In den vergangenen Jahren gab es kaum einen Tag, an dem er nicht an seine Familie dachte, und es gab kaum eine Nacht, in der er nicht von dem schrecklichen Abschied träumte. Zwar ist er mittlerweile ein starker Mann geworden, aber der Schmerz des Verlustes sitzt noch immer tief in seinem Herzen.

    An manchen Tagen verurteilt er seine Familie dafür, dass sie ihn damals für Essen eintauschten, aber größtenteils kann er verstehen, warum sie so gehandelt haben. Er würde es heute wahrscheinlich nicht anders tun. Björn erging es in den letzten Jahren nicht schlecht.

    Wie ein König sitzt er mit erhobenem Haupt auf seinem Pferd. Ein prächtiges Tier, wie er es gerne nennt. Genauso eindrucksvoll ist auch er gekleidet. Seinen hohen Status als Krieger verrät der robuste Lederwams mit einem Kettenhemd, dazu ein Helm, den er schützend auf seinem Kopf trägt. Neben einem Langschwert besitzt er eine Streitaxt und Pfeil und Bogen. Björns Reise war lang, voller Abenteuer, Schmerz und Entbehrung, aber auch voller Liebe, Glück und Freude, aber das ist eine andere Geschichte.

    In seinen Gedanken geht er noch einmal den Abend durch, als er seine Heimat das letzte Mal aus der Ferne sah. Mit einem traurigen Blick starrt er nun auf die Ruinen seiner Siedlung. Nicht mehr als Trümmer sind von seiner alten Heimat übriggeblieben.

    Ein kleines Lächeln zeigt sich auf seinen schmalen Lippen, als er hinter den Ruinen das Meer erblickt. Wie damals, als er noch ein kleiner Junge war, hört er das Rauschen und spürt den frischen Seewind auf seiner Haut. Er schließt kurz die Augen und denkt an die Fischausflüge mit seinem geliebten Vater zurück. Björn ist endlich daheim, nach so einer langen Zeit.

    In seinen Augen sammeln sich Tränen. Wäre er nicht allein, würde er behaupten, dass es an dem frischen Wind liegt, aber es liegt mehr an dem traurigen Anblick, der sich ihm bietet. Wie konnte es nur so weit kommen? Er reibt sich die Augen, steigt mit einem lauten Seufzen von seinem Pferd ab und bindet es an einen einsamen Baum fest, der schon, seit er denken konnte, auf diesem Hügel steht.

    Björn muss sich unbedingt Erleichterung verschaffen. Es ist immer ein Risiko, sein Geschäft im Freien zu verrichten, darum macht er es so, wie er es einst von einem großen Krieger der Waräger Garde am Hof des Kaisers von Byzanz lernte. „Stoße dein Schwert neben dich in den Boden, damit du genau sehen kannst, was hinter dir passiert, aber achte darauf, dass du nicht das vergisst, was vor dir und um dich herum passiert. Du musst immer überall deine Augen haben."

    Harald, so war der Name des Kriegers, stieß sein Schwert in den Boden, deutete mit dem Zeigefinger auf seine Augen, anschließend auf die Umgebung. „Man weiß nie, ob irgendwo ein Vagabund lauert, um dich zu ermorden oder um dich auszurauben. Er nickte. „Und achte darauf, dass der Wind von hinten kommt, denn meist stinken diese Bastarde so dermaßen, dass man sie riecht, bevor man sie hört.

    Solche lebensnotwendigen Ratschläge nimmt sich Björn sehr zu Herzen und zu seinem Glück brennen sich diese gleich in sein Gehirn, sodass er sie nicht mehr vergisst. Björn hat den ganzen Tag schon ein mulmiges Gefühl. Seit seiner letzten Rast im Tal, einen halben Tagesritt von seiner Siedlung entfernt, bekommt er das Gefühl nicht los, dass ihn jemand verfolgt. Aber dank seiner guten Ausbildung kann er solche Wahrnehmungen sehr gut verstecken.

    Der Tag ist trist und eine gewisse Melancholie liegt über der Gegend, als er sein lang ersehntes Geschäft erledigt. Plötzlich tritt eine unheimliche Stille ein, welche Björn einen kalten Schauder über den Rücken jagt.

    „Hier stimmt etwas nicht", murmelt er, runzelt die Stirn und schluckt laut. Sein Pferd wiehert leise und wird nervös. Sein Blick schwenkt schnell nach links, dann nach rechts. Er nimmt ein Knacken wahr, vielleicht von einem Tier, aber vielleicht auch von einem Menschen. Er kann es nicht erkennen.

    Drei Atemzüge später erfasst er einen bestialischen Gestank, kurz darauf einen Schatten in seinem Langschwert, das er in den Boden gerammt hatte. Björn wird mit einem Mal klar, dass er nicht mehr allein ist.

    Im selben Moment hört er einen lauten Kampfruf des Angreifers. Anschließend nimmt er eine Axt wahr, die direkt auf seinen Kopf zu saust. Björns Reflexe sind sehr gut, mit einer schnellen Bewegung nach vorne, greift er nach seinem Schwert.

    Kurz darauf dreht er sich herum. Dadurch, dass seine Hose heruntergezogen ist, kann von einer Leichtigkeit und Schnelligkeit nicht die Rede sein. Schon erblickt er den stinkenden Angreifer direkt über sich, in seinen Augen ist Hass und Zorn niedergeschrieben.

    Björn zögert nicht, er holt mit seinem Schwert aus, trifft ihn jedoch nur leicht an der Schulter. Der Angreifer lacht hämisch und beugt sich über Björn. Er öffnet den Mund, um etwas zu sagen. Björn überkommt Ekel, als er die faulenden Zähne sieht und ihm ein verwesender Geruch entgegenkommt. Bevor der Mann zu Wort kommt, hebt Björn seinen Oberkörper und schlägt seinen Kopf mit voller Wucht gegen den des Angreifers. Diesmal ist es für ihn ein Leichtes, ihn abzuwehren. Der Mann jault auf, torkelt nach hinten und landet genau in Björns Scheißhaufen.

    „Warum jetzt?, flucht Björn. „Nicht einmal in Ruhe kacken kann man. Mit einem eleganten Satz springt er auf und zieht sich schnell die Hose hoch. Plötzlich vernimmt er noch einen zweiten Mann, der mit einem Knüppel bewaffnet völlig verdutzt einen Meter vor ihm steht. Björn atmet schwer. „Im Ernst? Noch einer?" Er fackelt nicht lange. Um einen langen und unnützen Hin- und Herkampf zu vermeiden, holt er mit seinem Schwert aus. Die lange und scharfe Klinge trennt den Kopf sauber von den Schultern des Mannes ab.

    Schon als Björn ihn sah, war sein Todesurteil gesprochen, er hatte gar keine Chance zu reagieren oder sich zu wehren. Während der Kopf fällt, sieht man in dem Gesicht noch immer den Ausdruck der Fassungslosigkeit. Man erkennt, dass der zweite Angreifer enttäuscht von diesem misslungenen Angriff ist und man merkt, wie er seiner Beute nachtrauert. Schon allein das Pferd hätte ihnen lange eine sorglose Zeit beschert.

    Sobald der Kopf auf dem Boden aufschlägt, klappt der Mund des Mannes zu. Jetzt hat er auch keine Sorgen mehr, denkt sich Björn.

    Der Angreifer, der sich erst eine Weile in Björns Kacke suhlt, bevor ihm ein Aufstehen gelingt, steht nun mit seiner Axt bewaffnet vor ihm. „Das hättest du nicht tun sollen, sagt er durch zusammengebissen Zähnen. Sein Brustkorb hebt und senkt sich vor Aufregung, Angst und Zorn. „Du wirst jetzt sterben.

    Björn weiß, dass das ein leeres Versprechen ist und er weiß, dass der Angreifer gegen ihn keine Chance hat. Das erkannte er schon, als er von seinem Kopfstoß nach hinten fiel, als hätte ihn ein Katapult erwischt. Außerdem redet er viel zu viel.

    Bei einem Kampf sollte man eher Taten sprechen lassen und diese Aussage setzt Björn jetzt um. Ehe der Mann mit seiner Axt zum Schlag ausholt, stößt er ihm sein Schwert in den Bauch. Die Bewegungen des Mannes erstarren sofort, mit großen Augen starrt er Björn an. Er will etwas sagen, aber der Schwall Blut, der aus seinem Mund kommt, verhindert dies.

    Björn zeigt keinerlei Reue. Ganz im Gegenteil, das Töten mancher Menschen bereichert ihn. Als er seine Klinge im Körper des Mannes dreht und herauszieht, fällt der Meuchelmörder nach vorne, mit seinem Gesicht landet er erneut in dem Scheißhaufen. Er schnappt nach Luft, hustet und hechelt wie ein alter Hund. Mit einem kräftigen Tritt in den Nacken bricht Björn ihm das Genick, damit endlich wieder Ruhe herrscht. Er atmet tief durch und ist etwas genervt von der verpesteten Luft, die sonst so frisch ist.

    In der kurzen Zeit des Kampfes ist sein Pferd ruhig geblieben. Schließlich hat Azzam schon mehrere Kämpfe miterlebt, auf ihn konnte und kann sich Björn immer verlassen. Er ist ein wahrer Freund. Azzam ist arabisch und heißt Entschlossen. Björn hat ihn einst geschenkt bekommen und er ist das Einzige, was ihm geblieben ist, neben all den Sachen, die er mit sich führt.

    Bevor Björn

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