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Wenn du geredet hättest ...: Praxis Dr. Norden 3 – Arztroman
Wenn du geredet hättest ...: Praxis Dr. Norden 3 – Arztroman
Wenn du geredet hättest ...: Praxis Dr. Norden 3 – Arztroman
eBook93 Seiten1 Stunde

Wenn du geredet hättest ...: Praxis Dr. Norden 3 – Arztroman

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Über dieses E-Book

Sein Vater hat eine große Aufgabe übernommen: Dr. Daniel Norden leitet ab sofort die Behnisch-Klinik. Das führt natürlich zu entscheidenden Veränderungen in seiner Praxis. Jetzt wird es ernst für Danny, den Mädchenschwarm und allseits bewunderten jungen Mediziner. Er ist nun für die Praxis allein verantwortlich. Privat ist Dr. Danny Norden dabei, sein großes Glück zu finden. Seine Freundin, die sehbehinderte, zauberhafte Tatjana, ist mehr und mehr zu seiner großen Liebe geworden.
Die neue Serie Praxis Dr. Norden ist prädestiniert, neben den Stammlesern der Erfolgsserie Dr. Norden auch viele jüngere Leserinnen und Leser hinzuzugewinnen.

»Guten Morgen, liebe Gemeinde.« Tatjana Bohdes Lehrling Titus stand mitten in der Backstube und hob seine Tasse. »Aus gegebenem Anlass tragen wir die Augenlider heute auf Halbmast. Lasst uns die Kaffeetassen in stillem Gedenken auf den geliebten, viel zu früh gegangenen Schlaf heben.« Beifallheischend sah er hinüber zu seiner Chefin Tatjana. Normalerweise war sie für jeden Scherz zu haben. Doch in letzter Zeit stimmte etwas nicht mit ihr. Was er auch versuchte, sie verzog keine Miene. »Wenn du weiter so viel Kaffee trinkst, bekommst du demnächst ein Magengeschwür«, tadelte sie ihn und schob ein Blech mit Teigkugeln in den Backofen. »Dann habe ich wenigstens einen Grund für schlechte Laune. Im Gegensatz zu dir.« Er musterte sie eingehend. Obwohl Tatjana wegen eines Unfalls nicht besonders gut sehen konnte, fühlte sie seinen Blick auf sich brennen. Wider ihre Natur wurden ihre Wangen flammend rot. Sie versetzte der Ofentür einen Stoß und floh aus der Backstube hinüber in den Verkaufsraum, wo ihre Aushilfe Florentina alle Hände voll damit zu tun hatte, die wartenden Kunden zu bedienen. Während ihres Studiums der Orientalistik hatte Tatjana in der Bäckerei Bärwald gearbeitet und dort ihre Berufung entdeckt. Sie hatte ihr Studium beendet, um nach einer Ausbildung zur Bäckerin und Konditorin die Bäckerei samt kleinem Café zu kaufen. Ihrem überragenden Talent und gutem Geschmack war es zu verdanken, dass sich das ›Schöne Aussichten‹ in kürzester Zeit zum beliebtesten Café der ganzen Stadt gemausert hatten. Das lag nicht zuletzt an ihren Backwaren, die ihresgleichen suchten und reißenden Absatz fanden.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum7. Sept. 2021
ISBN9783740984816
Wenn du geredet hättest ...: Praxis Dr. Norden 3 – Arztroman

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    Buchvorschau

    Wenn du geredet hättest ... - Patricia Vandenberg

    Praxis Dr. Norden

    – 3 –

    Wenn du geredet hättest ...

    Du hättest uns viel Angst und Not erspart

    Patricia Vandenberg

    »Guten Morgen, liebe Gemeinde.« Tatjana Bohdes Lehrling Titus stand mitten in der Backstube und hob seine Tasse. »Aus gegebenem Anlass tragen wir die Augenlider heute auf Halbmast. Lasst uns die Kaffeetassen in stillem Gedenken auf den geliebten, viel zu früh gegangenen Schlaf heben.«

    Beifallheischend sah er hinüber zu seiner Chefin Tatjana. Normalerweise war sie für jeden Scherz zu haben. Doch in letzter Zeit stimmte etwas nicht mit ihr. Was er auch versuchte, sie verzog keine Miene.

    »Wenn du weiter so viel Kaffee trinkst, bekommst du demnächst ein Magengeschwür«, tadelte sie ihn und schob ein Blech mit Teigkugeln in den Backofen.

    »Dann habe ich wenigstens einen Grund für schlechte Laune. Im Gegensatz zu dir.« Er musterte sie eingehend.

    Obwohl Tatjana wegen eines Unfalls nicht besonders gut sehen konnte, fühlte sie seinen Blick auf sich brennen. Wider ihre Natur wurden ihre Wangen flammend rot. Sie versetzte der Ofentür einen Stoß und floh aus der Backstube hinüber in den Verkaufsraum, wo ihre Aushilfe Florentina alle Hände voll damit zu tun hatte, die wartenden Kunden zu bedienen.

    Während ihres Studiums der Orientalistik hatte Tatjana in der Bäckerei Bärwald gearbeitet und dort ihre Berufung entdeckt. Sie hatte ihr Studium beendet, um nach einer Ausbildung zur Bäckerin und Konditorin die Bäckerei samt kleinem Café zu kaufen. Ihrem überragenden Talent und gutem Geschmack war es zu verdanken, dass sich das ›Schöne Aussichten‹ in kürzester Zeit zum beliebtesten Café der ganzen Stadt gemausert hatten. Das lag nicht zuletzt an ihren Backwaren, die ihresgleichen suchten und reißenden Absatz fanden.

    Doch auch die zahlreichen Kunden, die geduldig vor der altehrwürdigen Vitrine mit Blick auf Brötchen, Brote, Gebäck und Torten warteten, konnten ihre Laune an diesem Morgen nicht aufhellen.

    Florentina schien es ähnlich zu ergehen.

    »Warum müssen eigentlich immer alle auf einmal kommen?«, raunte sie ihrer Chefin zu, als sie sich umdrehte und aus den Körben im Regal hinter sich Brötchen in eine Papiertüte packte. »Das machen die doch mit Absicht.«

    Froh, von ihrem eigenen Kummer abgelenkt zu werden, sah Tatjana ihre Aushilfe fragend an.

    »Nanu, welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen?« Die Frage war berechtigt. Seit ein paar Wochen war Florentina frisch verliebt in ihren Mitstudenten Sascha. Er erwiderte die Gefühle der jungen Frau, und eigentlich hätte alles perfekt sein können. »Stimmt was nicht mit Sascha?«

    Florentina verzog den Mund, ehe sie sich wieder ihrem Kunden zuwandte. Mit aufgesetztem Lächeln kassierte sie ab.

    »Das kann man wohl sagen«, flüsterte sie, als sie sich wieder zu ihrer Chefin umdrehte. »Am Anfang fand ich es ja sehr schön, dass er anders ist als die anderen und es langsam angehen lassen will. Der erste Kuss nach drei Wochen war ein Traum.« Ihr Gesicht nahm einen versonnenen Ausdruck an. »Wir waren im Planetarium, und er hat mir den Orion gezeigt. Aus Liebe zu ihm wollte Artemis ihr Keuschheitsgelübde brechen.«

    Florentina seufzte verzückt. »Und dann hat er mich geküsst.« Es fiel ihr schwer, in die Wirklichkeit zurückzukehren, um den nächsten Kunden zu bedienen. Wieder wechselte eine Papiertüte den Besitzer. Kleingeld klimperte in der Kasse. »Seitdem ist nichts mehr in dieser Richtung passiert.«

    Die Kaffeemaschine brodelte und zischte, als Tatjana die Bestellungen der Gäste im Café ausführte.

    »Hast du ihn schon mal nach seinen Gründen gefragt?« Sie hatte noch nicht ausgesprochen, als ihr einfiel, wie unsinnig diese Frage war.

    Florentina war schüchtern wie ein Veilchen im März. Daran hatte auch die kurze Episode mit Felix Norden vor ein paar Monaten nichts geändert.

    So nahm es nicht wunder, dass Florentina den Kopf schüttelte, dass ihre Haare hin und her flogen.

    »Wie stellst du dir das vor? Ich kann ihn ja schlecht fragen, wann er gedenkt, mich endlich mal anzufassen.«

    »Dann musst du ihm mit Ge­sten­ klarmachen, was du dir wünschst.«

    Florentina schenkte der Kundin gegenüber ein Lächeln. Zu Tatjana gewandt, verdrehte sie die Augen.

    »Das habe ich auch schon versucht.« Ihr Herz war schwer vor Kummer, und es fiel ihr alles andere als leicht, freundlich zu ihrer Kundschaft zu sein. Zum Glück leerte sich das Geschäft langsam. Die Kunden vor der Theke waren versorgt. Nur im Café saßen Gäste und warteten auf ihre Bestellung. »Ich schaffe es ja noch nicht einmal, ihn zu umarmen, und schon nimmt er Reißaus.«

    Tatjana war eine kreative Frau und selten um eine originelle Idee verlegen.

    Doch diesmal war auch sie mit ihrem Latein am Ende. Sie setzte sich das Tablett auf die Fingerspitzen der rechten Hand und balanciert es geschickt.

    »Dann gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder er hat festgestellt, dass seine Gefühle nicht reichen …«

    »Dann würde er sich doch nicht immer melden, oder?«

    »Oder er hat noch mehr Eisen im Feuer und kann sich noch nicht entscheiden.«

    »Vielen Dank.« Florentina verzog das Gesicht. »Du machst mir wirklich Mut.«

    »Gern geschehen!« Tatjana zwinkerte ihr zu, ehe sie sich endgültig auf den Weg hinüber ins Café machte.

    Ihr war selbst nicht zum Scherzen zumute, und sie fühlte mit Schrecken die vage Genugtuung, nicht allein zu sein mit ihrem Kummer.

    *

    Trotz der frühen Stunde ging es schon hoch her in der Praxis Dr. Norden. Das Wartezimmer war gut besetzt, das Telefon klingelte in kurzen Abständen. Dr. Danny Norden saß in seinem Sprechzimmer am Schreibtisch und studierte den Befund des Gastroenterologen, der seinen Patienten untersucht hatte.

    »Leider habe ich keine guten Nachrichten«, teilte er Tarik Jasari mit, der betrübt vor ihm auf dem Stuhl saß. »Sie haben ein Magengeschwür.« Danny lehnte sich zurück und nahm den glattrasierten Mann mittleren Alters ins Visier, der seit einigen Jahren in Deutschland lebte und arbeitete. »Seit vier Wochen haben Sie die Schmerzen? Warum sind Sie nicht früher gekommen?« Während er sprach, fasste sich Danny an die linke Wange.

    Tarik schickte ihm einen schüchternen Blick.

    »Ich habe keine Zeit gehabt.« Seine Stimme war tief, aber leise. »Immer viel Arbeit.«

    Danny seufzte und beugte sich vor zum Computer, um das richtige Medikament für seinen Patienten herauszusuchen.

    »Wie geht es denn Ihrer Familie?«

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