Appenzeller, Entlebucher und Berner Sennenhund: Das große Schweizer Sennenhunde-Buch
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Über dieses E-Book
Alle drei Sennenhunde-Rassen benötigen zum Ausgleich eine artgerechte Auslastung und eine tägliche Beschäftigung, damit sie ein glückliches Leben führen können. Hundeanfänger sollten es sich jedoch überlegen, ob sie mit dieser Rasse beginnen möchten, da die Sennenhunde mitunter sehr stur sein können und sich nicht immer nach dem Willen ihrer Menschen richten.
In diesem Ratgeber wird alles Wissenswerte über die Sennenhunde näher vorgestellt:
· Herkunft, Körperbau und Aussehen
· Charaktereigenschaft
· Wer eignet sich als Halter?
· Der Welpe – Was zu beachten ist.
· Worauf man bei der Erziehung achten muss?
· Wie man Grundkommandos beibringt.
· Was sind die Besonderheiten dieser Rassen?
· Ernährung, Gesundheit und Pflege
· Typische Krankheiten
Das Buch behandelt die drei Schweizer Sennenhunde. Es gibt dabei über 10 Abbildungen. Die Rassen werden auf ähnliche Weise vorgestellt, sodass Sie die Rassen gut vergleichen können.
Es ist ein lohnenswerter Ratgeber für diejenigen, die sich einen Sennenhund anschaffen wollen und auf ihre offenen Fragen Antworten suchen. Das Buch bietet Entscheidungshilfen, damit Sie die richtige Auswahl der passenden Rasse treffen können. Das Buch ist die richtige Wahl für Sie, wenn Sie sich als Hundeanfänger für die Schweizer Sennenhunde interessieren.
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Buchvorschau
Appenzeller, Entlebucher und Berner Sennenhund - Mein Hund fürs Leben Ratgeber
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Sennenhunde waren nützliche Arbeitstiere
Abbildung 2: Appenzeller Sennenhund
Abbildung 3: Sennenhunde langsam an Leine gewöhnen.
Abbildung 4: Appenzeller Sennenhund spielt mit Labrador-Mischlingshund im Freien
Abbildung 5: Sichtzeichen Sitz
Abbildung 6: Sichtzeichen Platz
Abbildung 7: Sichtzeichen Aus
Abbildung 8: Pflegeset für Hunde
Abbildung 9: Sennenhund beim Agility-Training
Abbildung 10: Berner Sennenhund
Abbildung 11: Entlebucher Sennenhund
Die Geschichte der Sennenhunde
Die Vorfahren der Sennenhunde
Bislang konnten nur Spekulationen darüber angestellt werden, wo die Rasse ihren Ursprung hat. Es gibt unterschiedliche Theorien hinsichtlich der eigentlichen Herkunft der Sennenhunde, jedoch konnte nie eine Theorie zweifelsfrei belegt werden. Damit bleibt es nach wie vor ein Mysterium, dass noch aufgeklärt werden muss.
Eine sehr beliebte Spekulation besagt zum Beispiel, dass bereits im 1. Jahrhundert vor Christus mit den Römern ziemlich große Hunde in dem Umland der heutigen Schweiz Einzug hielten. Die Hunde, die dem heutigen Typ Mastiff und Molosser gleichen, wurden mit den einheimischen Hunden verpaart. Diese großen Hunde der Römer hatten die Aufgabe, die Lager zu bewachen und zu verteidigen. Gleichfalls wurden sie zur Bewachung an Wachtürmen eingesetzt. Noch heute haben die Sennenhunde das Bewachen, Hüten und Melden von fremden Personen in ihren Genen, obwohl sie fremden Menschen oder Besuchern gegenüber meistens freundlich sind und sich nicht als scharfe Bewacher aufführen.
Allerdings spricht gegen diese Theorie, dass derartig abgelegene und sehr ländlichen Gegenden nicht unter der Macht der Römischen Legionen gestanden haben und es angeblich schon Hunde in diesen Gefilden gab, lange bevor die Römer kamen. Interessanterweise fanden aber Archäologen Knochen, die aus der Bronze- und Eisenzeit herstammen und die die Theorie der Molosser und Mastiff tatsächlich belegen könnten. Ausgrabungen haben die Skelette von großen Hunden zutage befördert, die vermutlich als Vorfahren der Sennenhunde gelten könnten. Eine ganz andere Spekulation besagt, dass die Tibetanische Dogge als Vorfahr der Sennenhunde gilt. Aber auch das konnte nie ganz klar bewiesen werden.
Der Berner Sennenhund wurde von den Bauern und Hirten geliebt.
Bereits bei den Kelten, die seinerzeit in den Alpen gelebt haben, gehörten die Berner Sennenhunde dazu und erwiesen sich als äußerst bedeutsame Arbeitstiere. Sie schützten ihre Menschen und die belebten Orte und bewachten das Vieh der Bauern. Einer ihrer Hauptaufgaben war es, das Vieh zu hüten und dafür zu sorgen, dass es in der Herde zusammenblieb. Das blieb auch für eine lange Zeit so. Die Sennenhunde sollte natürlich auch freundlich und aufgeschlossen den Menschen gegenüber sein, aber in der Zucht wurde überwiegend auf die Gebrauchsqualitäten geachtet, was bedeutete, dass nur diejenigen Hunde bleiben durften, die den Aufgaben auch gewachsen waren.
Hunde, die das nicht konnten, waren in den Augen der Bauern nur überflüssig und mussten durchgefüttert werden. Leider war die Konsequenz, dass solche Tiere getötet wurden und das sogar noch bis ins letzte Jahrhundert!
Der Berner Sennenhund musste seinem Menschen gegenüber treu und gehorsam sein. Das waren früher sehr wichtige Wesensmerkmale, die von ihm verlangt wurden. Letztendlich waren die Hunde fest eingebunden in das durchaus harte Leben in den Alpenregionen. Sie waren der ständige Begleiter ihres Menschen, ganz gleich ist es, ob es auf die Felder ging, zu steil gelegenen Weiden oder auf dem Hof. Doch im Gegensatz zu manch anderen Gebrauchshunden durften die Sennenhunde oftmals mit in die Wohnstuben (vor allem in den strengen Wintern). Normalerweise war es zu der Zeit üblich, dass die Hunde zu jeder Tages- und Nachtzeit draußen waren und den Hof bewachten.
Der Berner Sennenhund gehört zu den Rassen, die eine sehr innige Bindung zu ihren Menschen aufbauen und sie immer bei sich haben möchten. Die Tiere können sehr gut unterscheiden, wer Freund oder Feind ist.
Ein Beispiel hierzu: Ein Berner Sennenhund, der die Dorfgemeinschaft kennt, wird nicht anschlagen. Bei Personen oder Eindringlingen, die er nicht kennt, wird er diese sofort melden. Die Sennenhunde mussten damals „mitdenken bei der schweren Arbeit. Daher findet man auch heutzutage noch ein umsichtiges „Handeln
bei den Tieren – eine besondere Eigenschaft dieser Hunde.
Seinem ausgezeichneten Ruf verdankte der Berner Sennenhund dem Hundekarren und dem Käse. Hundekarren gehörten im 19. Jahrhundert zum täglichen Leben dazu. Die Hunde waren nicht so teuer im Unterhalt wie Pferde und sie konnten ohne weiteres auch kleine Lasten ziehen. Dazu gehörten auch Milchkannen, die die Bauern täglich zu den nahegelegenen Käsereien brachten. Doch nicht nur die Bauern, sondern auch die Händler und Metzger schätzten die kräftigen und leistungsstarken Hunde, die diese Arbeit übernahmen.
Abbildung 1: Sennenhunde waren nützliche Arbeitstiere
Die Hunde aus dem „Weiler Dürrbach (Kanton Bern) hatten einen exquisiten Ruf, der die „Dürrbächler-Hunde
(alte Bezeichnung für den Berner) immer bekannter machte und sie wurden zunehmend geschätzt. Die sehr kleine Wohnsiedlung (Weiler) bestand im Grunde genommen nur aus einem Bauernhof und einem Wirtshaus. Da aber auf der Route nach Bern viele Handelsreisende Dürrbach bereisten, war ein beliebter Treffpunkt das Wirtshaus und so begann auch der Handel mit den bunten, dreifarbigen Berner Sennenhunden.
Zu der damaligen Zeit hatte die Rasse aber noch keine einheitliche Bezeichnung. Vielmehr wurden sie von den Bauern „Bäri, „Vieraugli
oder „Ringli genannt. Mit der Zeit hat sich aber der Name „Dürrbächler
oder „Dürrbachhund" durchgesetzt.
Der Bernhardiner ist ein starker Konkurrent der Dürrbachhunde.
Neben den Dürrbächlern gewann auch der starke und große Bernhardiner, mit seiner einheitlichen Zeichnung, immer mehr die Oberhand. Er ließ die Herzen der Hundefans höher schlagen. Noch heute gilt er als großmütig und freundlich, der gerne arbeitet und einen ausgeprägten Beschützerinstinkt hat. Die eindrucksvolle Erscheinung machte den Hund attraktiv und zog viel Aufmerksamkeit auf sich. Die Bauern und Händler hatten an dem Dürrbachhund kaum noch Interesse, dadurch geriet er in den Hintergrund. Nur in den weit entlegenen Bergregionen, wo die Bauern schon lange mit ihrem folgsamen und loyalen Sennenhund lebten, war er immer noch beliebt. Diesen Menschen ist es auch zu verdanken, dass der Berner Sennenhund nicht ganz in Vergessenheit geraten oder schlimmer noch ausgestorben ist.
Die Geburtsstunde der Berner Sennenhunde Zucht
Die „Schweizerische Kynologische Gesellschaft wurde im Jahr 1883 von anspruchsvollen Hundeliebhabern ins Leben gerufen. Unter „Kynologisch
versteht man die Lehre von Rassen, Zucht, Pflege, Verhaltensweise, Ausbildung und Krankheiten der Haushunde. In den ersten Jahren wurden Registrierungen von unterschiedlichen Hunderassen in das schweizerische Stammbuch eingetragen. Ungefähr zehn Jahre nach dem Gründungsjahr gelang es dem Wirt Franz Schertenleib und Fritz Probst die Aufmerksamkeit und das Interesse für den Dürrbachhund wieder zu entfachen und die Dürrbächler wurden gezielt gezüchtet. Mit Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden weitere Ableger der Schweizerischen Kynologischen Gesellschaft und die ersten Hundeschauen fanden statt. Erstmalig 1902 nahmen auch die Dürrbächler und weitere Rassen der Hirtenhunde an diesen Veranstaltungen teil. Den Durchbruch der Sennenhunde war auf der Internationalen Hundeschau im Jahr 1904 in Bern. Dort wurden vier Hunde ausgezeichnet, die dann als „Dürrbacher Sennenhunde in das Schweizerische Hundestammbuch aufgenommen wurden. Unter anderem gilt die damalige Hündin „Belline
als Ahnmutter der Berner Sennenhunde.
Das war der Startschuss für die zunehmende Beliebtheit der Dürrbächler und die Reinzucht begann. Durch den Eintrag in das Schweizerische Hundestammbuch bekam der Dürrbächler den Stand eines Rassehundes.
Der erste Zuchtverband und seine Gründung
Neben dem Veterinär Dr. Scheidegger und dem Züchter Gottfried Mumenthaler war auch wieder Franz Schertenleib dabei, als im Jahr 1907 der „Schweizerische Dürrbach Klub" in Burgdorf gegründet wurde. Professor Dr. Albert Heim, Kynologe und Geologe, gehörte mit zu den Gründungsmitgliedern und er war darüber hinaus Richter bei den Hundeausstellungen, wo er in Luzern das erste Mal auf den schönen Berner Sennenhund traf. Nach ausführlichen Informationen über diese Rasse veröffentlichte er ein Schriftstück bei der Schweizerische Kynologische Gesellschaft. Seitdem war er ein großer Fan der Rasse und die Dürrbachhunde haben sein Herz erobert.
Mit Argusaugen begutachtete er nun auf Hundeausstellungen die ihm sehr liebgewonnenen Dürrbächler und er legte den Züchtern nahe, besonders bei den Hunden auf ein gutes Wesen und ein gleichmäßiges Aussehen achtzugeben. Die Zeichnungen des Fells der Dürrbächler wies zwar immer noch Unterschiede auf, aber mit der Zeit kristallisierte sich ein langhaariger Hundetyp heraus. Kritisiert wurde aber immer noch die Spaltnase.
Im Hinblick auf die weiteren Sennenhund-Rassen – bei deren Kategorisierung und Unterscheidung ebenfalls Prof. Dr. Heim mitwirkte – machten die Hundeforscher (Kynologen) den Vorschlag, den Dürrbächler in den Berner Sennenhund umzutaufen. Dies fand aber erst mal keine Zustimmung. Erst im Jahr 1913 wurde dem zugestimmt und so wurde aus dem Dürrbächler der Berner Sennenhund. Damit wurde auch der ursprüngliche Name von dem Klub „Schweizerische Dürrbach Klub in „Klub für Berner Sennenhunde
umbenannt. Durch die Reinzucht unterschied sich nun der Berner Sennenhund auch immer mehr von den weiteren Sennenhund-Rassen. Sein typisches Aussehen sowie einige andere Merkmale wurden nun als Rassemerkmale verbindlich gemacht.
Über die schweizerische Grenze hinaus beliebt.
Gegen Ende des Ersten Weltkrieges war die Anzahl der Klubmitglieder enorm zurückgegangen und auch die Berner Sennenhunde waren in ihrer Anzahl deutlich geschrumpft. Aber die allgemeine Zucht der Rasse nahm wieder an Fahrt auf und 1919 wurden erstmals in Deutschland (Schweißheim nahe München) Berner Sennenhunde gezüchtet. Da sich die Gründung von Klubs und Vereinen äußerster Beliebtheit erfreute, wurde auch so im Jahr 1923 der Verein „Schweizer Sennenhund-Verein für Deutschland" gegründet.
In den 1930er Jahren nahmen immer mehr Züchter an internationalen Ausstellungen teil und stellten stolz ihre Berner Sennenhunde vor, was ein breites Publikum erfreute. Der Erfolg war so groß, dass 1937 die ersten Berner Sennenhunde eine neue Heimat in