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Mir gehört das Land: G.F. Barner 201 – Western
Mir gehört das Land: G.F. Barner 201 – Western
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eBook125 Seiten1 Stunde

Mir gehört das Land: G.F. Barner 201 – Western

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Über dieses E-Book

Begleiten Sie die Helden bei ihrem rauen Kampf gegen Outlaws und Revolverhelden oder auf staubigen Rindertrails.
G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie "Torlans letzter Ritt", "Sturm über Montana" und ganz besonders "Revolver-Jane". Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität.

Eines Abends sieht der alte Samuel Brush einen Reiter in die Stadt kommen. Er sieht einen Mann, dessen Hut weit in der Stirn sitzt und der vorgebeugt im Sattel hängt. Er sieht einen Mann, der einen Lederrock trägt, der mit Fransen verziert ist und der einen Hut auf dem Kopf hat, dessen Band von einer Klapperschlange stammt. Der Mann reitet langsam und kommt auf die Fähre zu. Es ist zu spät für den Fährmann, Leute über den Rat-Rot-River in Minnesota zu setzen. Der alte Fährmann blickt zu dem Mann, der um den Zaun kommt und unter dessen Pferd der Staub hochsteigt. Der Fremde ist sehr groß, hat schwarzes Haar und graue Augen. Samuel schätzt ihn auf etwa dreißig Jahre. Samuel Brush soll ihn für zwanzig Dollar übersetzen, denn soviel ist der Wert eines Doppeladlers. Er glaubt, nicht recht zu verstehen und erkundigt sich hastig, ob es so richtig ist. »Einen Doppeladler«, sagt der seltsame Fremde ruhig und wirft dem Alten das Goldstück zu. »Es ist schon richtig, Mister. Der Fluss geht hoch, und die Furt wird nicht passierbar sein, denke ich.« »Hallo!«, sagt Samuel Brush überrascht. »Kennst du dieses Land denn, Fremder? Ich sah dich niemals, und ich kenne alle Leute in hundert Meilen Entfernung. Sie müssen alle bei mir über den Fluss, aber es ist kein leichtes Stück Arbeit, tagaus, tagein den Fluss zu überqueren und die Winde zu bedienen. Mister, diese Arbeit ist hart.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum1. Juni 2021
ISBN9783740981884
Mir gehört das Land: G.F. Barner 201 – Western

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    Buchvorschau

    Mir gehört das Land - G.F. Barner

    G.F. Barner

    – 201 –

    Mir gehört das Land

    G.F. Barner

    Eines Abends sieht der alte Samuel Brush einen Reiter in die Stadt kommen. Er sieht einen Mann, dessen Hut weit in der Stirn sitzt und der vorgebeugt im Sattel hängt. Er sieht einen Mann, der einen Lederrock trägt, der mit Fransen verziert ist und der einen Hut auf dem Kopf hat, dessen Band von einer Klapperschlange stammt.

    Der Mann reitet langsam und kommt auf die Fähre zu. Es ist zu spät für den Fährmann, Leute über den Rat-Rot-River in Minnesota zu setzen.

    Der alte Fährmann blickt zu dem Mann, der um den Zaun kommt und unter dessen Pferd der Staub hochsteigt.

    Der Fremde ist sehr groß, hat schwarzes Haar und graue Augen. Samuel schätzt ihn auf etwa dreißig Jahre.

    Samuel Brush soll ihn für zwanzig Dollar übersetzen, denn soviel ist der Wert eines Doppeladlers. Er glaubt, nicht recht zu verstehen und erkundigt sich hastig, ob es so richtig ist.

    »Einen Doppeladler«, sagt der seltsame Fremde ruhig und wirft dem Alten das Goldstück zu. »Es ist schon richtig, Mister. Der Fluss geht hoch, und die Furt wird nicht passierbar sein, denke ich.«

    »Hallo!«, sagt Samuel Brush überrascht. »Kennst du dieses Land denn, Fremder? Ich sah dich niemals, und ich kenne alle Leute in hundert Meilen Entfernung. Sie müssen alle bei mir über den Fluss, aber es ist kein leichtes Stück Arbeit, tagaus, tagein den Fluss zu überqueren und die Winde zu bedienen. Mister, diese Arbeit ist hart. Sag, kennst du den Fluss und die Furt?«

    »Ich hörte von ihm«, erwidert der Fremde ruhig. »Es ist lange her, dass ich von ihm hörte, aber vergessen habe ich ihn nicht. Was machen die Leute in Fort Frances?«

    »Die Stadt ist nicht viel größer geworden«, erwidert der Fährmann und steckt das Geld ein. »Suchst du jemand, mein Freund?«

    »Mollie MacClure«, antwortet der Fremde. »Ist sie noch in der Stadt?«

    »Die ist längst gestorben«, sagt Brush. »Wenn du etwas auszurichten hast, dann gehe zu ihrer Freundin. Sie wohnt gleich gegenüber. Mrs Lane. Vielleicht triffst du sie aber auch nicht mehr, mein Freund, denn sie soll sehr krank sein, hörte ich. Der Doc meinte neulich, sie mache es nicht mehr lange. Na ja, viel Freude hat sie nicht gehabt in ihrem Leben. Erst lief ihr der Mann weg und dann der Sohn. Waren beide Taugenichtse, die Lanes. Unruhiges Blut, Fremder.

    Ich kannte keinen der beiden näher. Den Alten sah ich nie und den Jungen nur einmal. Ist schon lange her, und ich bin darüber alt und krumm geworden. Nun, dann komm, ich setze dich über, obwohl es fast dunkel ist.«

    Der Mann im Sattel schweigt und blickt auf den Fluss. Er reitet hinter dem Alten her auf die Fähre, und der Alte macht das Tau los. Dann setzt er den Windenbalken ein und bringt den Fremden sicher an das andere Ufer.

    »Mister«, sagt der Mann auf dem großen dunklen Pferd, als die Hufe das Ufer berühren. »Mr Brush, ich würde nicht über andere Leute urteilen, wenn ich sie nicht kenne. Mancher lernt das nie, auch wenn er hundert Jahre alt wird. Vielen Dank für die Überfahrt.«

    Der Alte sieht ihm nach und denkt verwundert über die Worte nach.

    Taugenichtse, denkt Sharon Lane bitter. Die Meinung der Leute ist schnell gefasst, und ihre Reden sind noch schneller ausgesprochen. Er kennt weder mich noch meinen Vater, und urteilt, als wenn er mit uns zusammen aufgewachsen wäre. So wird das immer sein. Immer und überall dasselbe. Man ist ein Lump, ein Herumtreiber und Tagedieb, nur weil man seine Freiheit mehr liebt als alles andere auf der Welt. Dabei würde mancher Stubenhocker und Klatschmaulmister froh sein, wenn er seine Freiheit hätte.

    Vor ihm liegt die Stadt, und sein Pferd geht langsam und gleichmäßig auf die Häuser zu. Vor den Häusern hängen Laternen, und aus einem Saloon tönt das Klimpern eines Klaviers bis auf die Straße. In einigen Stores ist noch Licht. Aber in jenem alten Haus, in dem einmal ein Hutsaloon war, brennt keine Lampe.

    Sharon kommt als ein Fremder, und so wird er auch wieder gehen.

    Nur der Richter bekommt an diesem Abend Besuch und der alte Doc Grimsby. Diese beiden Männer sehen Sharon und sprechen mit ihm. Der Friedhofswärter sieht ihn nur kommen und vor dem frischen Grab seiner Mutter stehen.

    Sharon legt einige Blumen auf den Hügel und spricht ein Gebet. Und dann geht er wieder.

    Das Haus ist verkauft, und das Inventar hat seine Mutter dem Frauenverein vermacht. Er sieht sie nicht mehr lebend, aber vielleicht ist es gut so. Vielleicht hätte sie ihn noch mit der letzten Kraft aus dem Haus gewiesen.

    Am nächsten Morgen reitet Sharon weiter nach Westen.

    Hügel, Berge, Täler, ein Stück im schaukelnden Wagen der Northern-Union-Line. Keine gute Fahrt für einen Mann, der den Sattel mehr liebt als die Schienen und die Wagen auf ihnen.

    Das letzte Stück reitet er und kommt von Süden her nach Bowman.

    Irgendwo auf dem Weg holt ihn eine Stagecoach ein, rollt an ihm vorbei und verschwindet um die nächste Wegbiegung. Der Staub hüllt ihn ein und lässt ihn den seltsam trockenen Staubgeschmack auf der Zunge spüren.

    In der Tasche seines Rockes knistert eine Urkunde, die nun fast dreißig Jahre alt ist. Vergilbtes Papier, aber wertvoll.

    Ich war noch niemals in diesem Land, denkt Sharon Lane. Ich habe genug von den wilden Städten des Mittelwestens. Hier im Norden wird es nicht schlecht sein. Und nach dem, was Vater damals geschrieben hat, ist es ein herrliches Tal mit einer mächtig guten Weide. Ich werde sehen, ob dort noch niemand ist. Dann werde ich mir ein Haus bauen und dort wohnen. Vielleicht gehe ich dann in den Wäldern auf die Jagd und lebe in den Tag hinein. Und wenn dort jemand sitzt? Nun, dann werde ich ein Stück Land beanspruchen, denn es gehört mir. Ich werde sehen.

    Er reitet langsam weiter und kommt um die Biegung an den Felsen rechter Hand. Hinter diesem Höhenzug beginnt ein weites und sanft geneigtes Tal, dessen Gras an einigen Stellen trocken ist.

    Das Tal wird von dem Weg in zwei Hälften geteilt. Der Weg schlängelt sich weiter bis zur nächsten Erhebung, einem langen Hügelkamm, zwischen dessen Hügeln etwas silbrig schimmert.

    Swansee-River, denkt Sharon. Kein schlechtes Land, aber ich bin nicht auf der richtigen Seite. Was ist denn mit der Kutsche los? Warum hält sie hier?

    Er blickt schärfer hin und reitet etwas schneller. Und dann ist er nahe genug heran, um den Schlagbaum und die einfache Blockhütte zu sehen, die direkt am Weg stehen.

    Ein Schlagbaum auf meinem Land?, denkt Sharon erstaunt. Von dieser Bergkette an bis zu der anderen, zehn Meilen weiter, gehört mir alles Land. Und auf diesem Land hat jemand eine Blockhütte errichtet und einen Schlagbaum gebaut. Weiter rechts sind eine ganze Menge Rinder. Sicher mehr als dreitausend Stück. Aber einen Schlagbaum auf meinem Land?

    Er reitet weiter und kommt der Kutsche näher, die noch immer steht. Nun sieht er, dass ein Mann links von der Kutsche steht und die Arme verschränkt hält, während ein anderer rechts von ihr ist, nun auf den Schlag zugeht und sich auf das Trittbrett stellt.

    Am Schlagbaum steht ein dritter Mann und stützt sich auf den Doppelpfosten, während ein vierter Bursche auf der Bank vor der Hütte hockt und breit grinst, als sich Sharon nähert.

    »He, Bud, da kommt einer, der zu viel Geld hat!«, ruft der Mann auf der Bank seinem Partner zu, der auf dem Trittbrett steht. »Mach schon! Lass das Girl in Ruhe und nimm dem Bruder den Dollar ab.«

    Der Kerl am Schlagbaum bewegt sich und mustert Sharon wie einen Mann, der gerade vom Mond gefallen ist. Der Bursche links von der Kutsche stiert Sharon auf dieselbe Art an, und der auf dem Trittbrett reißt auch Mund und Nase auf.

    »Hallo, Julie!«, ruft der Bursche in den offenen Schlag hinein. »Ein Jammer, dass mich dieser Mister bei der Betrachtung stört. Du siehst verdammt nicht schlecht aus. Aber Old Timber wird mir die Hölle an den Hals schicken, wenn ich nicht das Geld kassiere.

    Wie der alte Fillmore zu einer so prächtigen Tochter kommen kann, ist mir ein Rätsel. Wirst du mit mir tanzen, wenn wir feiern?«

    »Mr Stanner, ich bin für Sie nicht zu sprechen, weder jetzt noch später. Für mich sind Sie ein kleiner Kuhtreiber auf Timber Lanstons Ranch, weiter nichts. Und nun scheren Sie sich gefälligst aus meiner Nähe! Es könnte sein, dass mein Vater wütend wird.«

    »Hast du gehört, Bud?«, fragt der Mann am Schlagbaum, ein untersetzter und vierschrötiger Bursche grinsend. »Sie denkt, weil sie die Tochter vom alten Clint Fillmore ist, ist sie eine Königin. Mädchen, du bist gar nichts, und dein alter Ziegenbart von Vater wird weder bissig werden noch sonst etwas. Dazu fehlen ihm nämlich die Zähne, verstehst du? Er war einmal ein König, aber er ist es nicht mehr. Du bist verdammt zu hochmütig, Baby!«

    »Gimp, Sie können nur trinken, Leute zusammenschlagen und große Worte führen«, sagt die Lady im Kasten wütend. »Timber Lanston hat kein Recht, hier einen Schlagbaum hinzusetzen und Zoll zu kassieren.«

    »Hat er!«, sagt der Mann links von der Kutsche kurz und hart. »Ihm gehört dieses Land, und kein Reiter und kein Wagen tritt sein

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