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Pferdeheimat im Hochland - Blühende Heide
Pferdeheimat im Hochland - Blühende Heide
Pferdeheimat im Hochland - Blühende Heide
eBook147 Seiten2 Stunden

Pferdeheimat im Hochland - Blühende Heide

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Über dieses E-Book

Auch wenn es sehr viel Arbeit ist, liebt Laura ihre Arbeit auf dem Gnadenhof "The Laurels" über alles. Im schottischen Hochland hat sie ihr Zuhause gefunden. Doch leider sind nicht alle begeistert von der Arbeit ihres Onkels. Ein Schuss mitten in der Nacht und zwei düstere Gestalten, verändern Lauras Leben nachhaltig. Sind die Pferde auf "The Laurels" wirklich in Sicherheit?Die 16-jährige Laura konnte ihre Eltern endlich davon überzeugen ein Jahr auf dem Gnadenhof ihres Onkels zu verbringen. Sie liebt die Arbeit dort mit den Tieren und als ihr Onkel Laura in Aussicht stellt den Hof an sie zu vererben, ist die junge Pferdenärrin im absoluten Glück. Lauras Eltern stimmen zu, dass sie auf dem Hof bleiben darf und die Teenagerin beginnt eine Freundschaft mit Danny vom Nachbarhof. Doch die Familien leben seit langer Zeit im Streit. Kann Lauras und Dannys Freundschaft dagegen bestehen?
SpracheDeutsch
HerausgeberSAGA Egmont
Erscheinungsdatum26. Apr. 2021
ISBN9788726877397
Pferdeheimat im Hochland - Blühende Heide

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    Buchvorschau

    Pferdeheimat im Hochland - Blühende Heide - Ursula Isbel

    Cover: Pferdeheimat im Hochland - Blühende Heide by Ursula Isbel

    Ursula Isbel

    Pferdeheimat im Hochland - Blühende Heide

    Saga

    Pferdeheimat im Hochland - Blühende Heide

    Coverbild/Illustration: Shutterstock

    Copyright © 1995, 2021 Ursula Isbel und SAGA Egmont

    Alle Rechte vorbehalten

    ISBN: 9788726877397

    1. E-Book-Ausgabe

    Format: EPUB 3.0

    Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit der Zustimmung vom Verlag gestattet.

    www.sagaegmont.com

    Saga Egmont - ein Teil von Egmont, www.egmont.com

    1

    Rascal, der Terrier, weckte mich mitten in der Nacht. Er war aus dem Bett gesprungen und kratzte an der Tür, und ich dachte, es wäre schon früh am Morgen, und ich hätte verschlafen. Ich knipste die Nachttischlampe an und sah, daß es hinter den Fenstern noch dunkel war, denn ich hatte die Vorhänge nicht zugezogen. Schlaftrunken raffte ich mich auf und murmelte: „Was ist los? Mußt du mal runter?"

    Rascal wedelte heftig mit dem Schwanz und wartete voller Ungeduld an der Tür, während ich aus dem Bett stieg und mir einen Pullover über den Kopf zog. Einer meiner Hausschuhe war unters Bett gerutscht, doch Rascals Blick bettelte um Eile. So tappte ich barfuß über den Teppich und öffnete die Tür.

    Der Terrier zwängte sich durch den Türspalt und verschwand blitzartig im dunklen Flur. Und noch während ich da auf der Schwelle stand, hörte ich es – ein Stöhnen, das aus der Finsternis kam, kurz nur; dann das klickende Geräusch von Rascals Krallen auf den Dielenbrettern.

    Meine erste Regung war, kehrtzumachen, die Zimmertür hinter mir zuzuschlagen, den Schlüssel umzudrehen und mich unter der Bettdecke zu verkriechen. Doch ich verharrte stumm und starr, hielt den Atem an und lauschte. Nur meine Knie schlotterten, ja, ich spürte richtig, wie sie sich bewegten. Dann stieß Rascal einen leisen, japsenden Laut aus, der anders war als alle Geräusche, die ich je von ihm gehört hatte.

    Mit zitternder Hand tastete ich nach dem Lichtschalter. Wieder ein Stöhnen, lauter als vorher, und Rascals Fiepen. Jetzt brannte die Deckenlampe in meinem Zimmer, und ein schräger Lichtkegel erhellte ein Stück des Flurs, einen Teil des Teppichs, den dunklen Holzboden, zwei Türen, ein Bild an der Wand ...

    Alles schien regungslos, unverändert; doch was war jenseits des Lichtstrahls, in den schwarzen Winkeln, auf der Treppe, hinter den geschlossenen Türen?

    Ich raunte: „Rascal?", doch es war mehr ein Krächzen als ein Wispern.

    Da löste sich etwas aus der Dunkelheit. Eine kleine, vierbeinige Gestalt kam auf mich zugerannt, sprang an mir hoch, jaulte und winselte leise, zerrte mit den Zähnen am Ärmel meines Pullovers.

    Mein Herz klopfte bis in den Hals hinauf. „Was ist? flüsterte ich. „Was ist los?

    Aber Rascal hatte sich schon wieder umgedreht und rannte aus dem Lichtstreifen in die Finsternis zurück, dorthin, wo der Treppenabsatz war.

    Noch immer konnte ich mich nicht bewegen. Ich war unfähig, auch nur einen Schritt über die Schwelle zu tun, um den Lichtschalter des Flurs zu erreichen, der zwischen meiner Tür und der des Nebenzimmers war. Aus der Küche kam Darts Geheul, so langgezogen und klagend, daß es mir einen Schauer über den Rücken jagte. Fast überhörte ich dabei die Stimme, die meinen Namen flüsterte. „Laurie!"

    Sekundenlang dachte ich, ich hätte mich getäuscht; meine Ohren, empfindlich wie die Lauscher eines Wildkaninchens in höchster Gefahr, hätten mir etwas vorgegaukelt und den Nachtwind, der klagend ums Haus strich, für eine Stimme gehalten. Aber da war es wieder, ein flehendes, atemloses Wispern: „Laurie!"

    Endlich rannte ich los, vergaß, das Flurlicht anzuschalten, stolperte über die Teppichkante, fiel hin, raffte mich wieder auf, taumelte aus der Helligkeit des Lichtkegels ins Dunkel hinein – und da war Rascal, der mir entgegenkam. Ich spürte, wie er seinen warmen, vor Aufregung zitternden Körper gegen meine Beine preßte.

    Onkel Scott lag auf dem Treppenabsatz, ein schwarzer Schatten im nächtlichen Dunkel des Hauses.

    Ich plumpste neben ihm zu Boden, vor Angst schwerfällig wie ein nasser Hafersack. Mein einziger Gedanke war, daß etwas Schreckliches mit ihm geschehen war, und daß er sterben mußte.

    Es gibt Augenblicke im Leben, in denen die Furcht einen kraftlos macht. Man sinkt in sich zusammen, schlaff an allen Gliedern, total leer im Kopf; und inmitten dieses hilflosen Bündels ist das Herz wie ein frisch gefangener Vogel, der voller Panik gegen die Gitterstäbe seines Käfigs flattert, ein pochendes, zuckendes Stück Leben, das nicht mehr aus noch ein weiß.

    Schließlich hob ich die rechte Hand und berührte den Stoff von Onkel Scotts Schlafanzug. Ich schaffte es nicht, aufzustehen und Licht zu machen. Irgendwie hatte ich das Gefühl, daß dann alles noch schlimmer sein würde, daß die Dunkelheit mich davor bewahrte, etwas Unerträgliches sehen zu müssen.

    „Onkel Scott?" fragte ich. Mein Mund war trocken, und ich sagte es wieder und wieder, weil Rascal so laut winselte, und weil ich solche Angst hatte, er könnte mich nicht hören – er könnte mich nie wieder hören.

    Doch dann spürte ich eine Bewegung unter meinen Fingern und hörte ihn murmeln: „Du mußt den Doktor rufen. Es ist ..." Das klang so matt und schwach, daß ich mein Ohr näher an sein Gesicht brachte.

    Erst nach einer Atempause, wie nach großer Anstrengung, sprach er weiter: „Es ist wohl wieder mein Herz, hol’s der Teufel..."

    Daß er noch schimpfen konnte, tat mir gut. Ich merkte, wie mir die Tränen kamen, aber ich drängte sie gewaltsam zurück, richtete mich mit wackeligen Beinen auf und erwiderte möglichst ruhig: „Bleib ganz still liegen, ich kümmere mich um alles. Es wird schon wieder gut. Nur beweg dich nicht, und versuch auf keinen Fall, aufzustehen!"

    Schon wollte ich in der Finsternis die Treppe hinunterstürmen, doch eine innere Stimme warnte mich. Ich wußte, jetzt hing alles von mir ab, davon, daß mir nichts passierte und daß ich schnell war. Ich tastete nach Onkel Scotts Schlafzimmertür und fand nach einer kleinen Ewigkeit den Lichtschalter.

    Die plötzliche Helligkeit war ein Schock. Onkel Scott lag zusammengekrümmt neben dem Treppengeländer; ein Schritt nur, und er wäre hinuntergestürzt. Er war aschgrau im Gesicht und hatte die Augen geschlossen. Die linke Hand hielt er gegen die rechte Schulter gepreßt.

    „Doktor O’Toole, sagte er. „Die Nummer steht in meinem Adreßbuch...

    Ich schickte ein Stoßgebet zum Himmel, daß das Adreßbuch beim Telefon lag, nicht in Onkel Scotts undurchdringlichem Durcheinander auf dem Schreibtisch oder sonst irgendwo unter den Sachen in seinem Zimmer. Doch zum Glück gab es ja noch das Telefonbuch.

    Ich blieb nicht mehr stehen, um ihn zu fragen, ob er Schmerzen hatte. Mein Gefühl sagte mir, daß ich keine Zeit verschwenden durfte, daß es vielleicht um Minuten ging. Und so rannte ich die Treppe hinunter, während Rascal weiter bei meinem Onkel Wache hielt und Dart wie verrückt an der Küchentür kratzte.

    Natürlich war das Adreßbuch nicht da, wo es hätte sein sollen. Fieberhaft begann ich im Telefonverzeichnis zu blättern. Zugleich lauschte ich nach Geräuschen von oben, und vor Angst und Aufregung kamen mir wieder die Tränen.

    Es gab mehrere O’Tooles in unserer Gegend, und ich hatte keine Ahnung, wie Onkel Scotts Arzt mit Vornamen hieß, aber da stand es endlich: Dr. Richard O’Toole in Strathpeffer.

    Mit zitterndem Zeigefinger wählte ich die Nummer. Was tu ich bloß, wenn er nicht zu Hause ist? dachte ich verzweifelt, während ich das Telefon wieder und wieder anläuten hörte. Meine Nase lief, und ich wischte mit dem Handrücken darüber, hörte Dart kratzen und Rascal winseln und die alte Uhr im Wohnzimmer ächzend ticken. Da, endlich, sagte eine verschlafene Stimme: „Ja, hallo?"

    Ich war so erleichtert, daß ich sekundenlang kein Wort hervorbrachte. Erst als die Stimme ein zweitesmal „hallo sagte, konnte ich antworten. „Bitte kommen Sie sofort rief ich. „Es ist schrecklich dringend! Mein Onkel – Mr. Montrose – er sagt, es ist sein Herz ... Er liegt auf dem Treppenabsatz. Ich glaube, er hat Schmerzen..."

    Jetzt verlor ich endgültig die Fassung und begann zu weinen. Ich konnte einfach nichts dagegen tun. Die Tränen ließen sich nicht zurückhalten. Doch die Stimme am Telefon war freundlich und sanft.

    „Was ist passiert? Beruhige dich erst mal, ich komme ja. Aber ich muß wissen, worum es sich handelt!"

    „Es ist sein Herz, wiederholte ich schluchzend. „Er ist so grau im Gesicht! Vielleicht ist es ein... Natürlich wußte ich nicht, was Infarkt auf Englisch heißt, doch der Arzt wartete nicht ab, sondern fragte rasch: „Ist er bei Bewußtsein?"

    „Ja, sagte ich. „Und er hat die Hand an die linke Schulter gepreßt...

    Dr. O’Toole erwiderte: „Ich komme, so schnell ich kann. Und ich werde auch die Ambulanz vorbeischicken. Sorge dafür, daß er ruhig liegenbleibt. Und versuch das Herzmittel zu finden, das ich ihm verschrieben habe. Es sind Kapseln in einer Glasflasche mit grünem Etikett. Gib ihm zwei von den Kapseln mit reichlich Wasser. Ich komme!" Und schon wurde der Hörer aufgelegt.

    Ich zog mich am Treppengeländer hoch wie eine alte Frau, so schlapp und kraftlos waren meine Beine. Onkel Scott lag noch auf der gleichen Stelle wie vorher; zum Glück hatte er sich nicht bewegt. Oder hatte er das Bewußtsein verloren?

    Der Gedanke ließ eine neue Welle von Panik in mir aufkommen – denn wie sollte ich ihm seine Medizin geben, wenn er ohnmächtig war? Außerdem wußte ich nicht mehr genau, wie man mit Bewußtlosen umgeht. Der Erste-Hilfe-Kurs in der Schule lag so lange zurück. Ich erinnerte mich schwach an die Warnung, daß Bewußtlose an ihrer eigenen Zunge ersticken können. Verdammt, warum hatte ich nur nicht besser aufgepaßt?

    „Onkel Scott? flüsterte ich und war unendlich froh, als ich merkte, daß seine geschlossenen Lider leicht zuckten. Ich beugte mich über ihn und sagte: „Der Doktor kommt gleich! Er schickt auch die Ambulanz vorbei.

    Er stieß einen leichten Seufzer aus, und ich fügte hinzu: „Du darfst dich nicht bewegen! Und ich soll dir zwei von den Kapseln geben, die er dir für dein Herz verschrieben hat. Wo finde ich sie?"

    „Irgendwo ... in meinem Zimmer", erwiderte er stockend.

    Rascal kauerte dicht neben seinem Herrn. Er winselte jetzt nicht mehr, lag nur da und zitterte. Erst jetzt bemerkte ich, wie blau Onkel Scotts Lippen waren. Er fror sicher in dem kalten Flur. Ich mußte ihn in Decken packen, warum hatte ich nur nicht früher daran gedacht?

    Ich rannte in mein Zimmer, zerrte Tante Annes Patchworkdecke vom Bett, dazu mein Kopfkissen, lief zurück zum Treppenabsatz und schob meinem Onkel vorsichtig das Kissen unter den Kopf. Dann deckte ich ihn zu, so gut ich konnte, wobei Rascal völlig unter den bunten Vierecken aus Samt verschwand, und stürzte anschließend in Onkel Scotts Zimmer.

    Es war in wilder Unordnung, wie immer. Überall lagen Zeitschriften und Klamotten, Pfeifen,

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