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Pferdeheimat im Hochland - Fionas Fohlen
Pferdeheimat im Hochland - Fionas Fohlen
Pferdeheimat im Hochland - Fionas Fohlen
eBook147 Seiten2 Stunden

Pferdeheimat im Hochland - Fionas Fohlen

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Über dieses E-Book

Lissy meets PETA: Eine ungewöhliche Geschichte über Freundschaft und die Arbeit auf einem Gnadenhof.Pferdenärrin Laura hat sich inzwischen auf dem Gnadenhof ihres Onkels eingelebt, als zwei Neuankömmlinge auf den Hof gebracht werden: eine Mutterstute und ein unterernährtes Fohlen. Und für Laura ist sofort klar, dass sie alles tun wird um Bairnie am Leben zu halten.Doch nicht nur das Fohlen macht Laura Sorgen, sondern auch die Tatsache, dass ihr Onkel nach wie vor gegen die Freundschaft mit dem Nachbarjungen Danny ist, da die beiden Familien seit Jahren im Streit liegen. Doch dann hat Laura einen schlimmen Reitunfall ...Die 16-jährige Laura konnte ihre Eltern endlich davon überzeugen ein Jahr auf dem Gnadenhof ihres Onkels zu verbringen. Sie liebt die Arbeit dort mit den Tieren und als ihr Onkel Laura in Aussicht stellt den Hof an sie zu vererben, ist die junge Pferdenärrin im absoluten Glück. Lauras Eltern stimmen zu, dass sie auf dem Hof bleiben darf und die Teenagerin beginnt eine Freundschaft mit Danny vom Nachbarhof. Doch die Familien leben seit langer Zeit im Streit. Kann Lauras und Dannys Freundschaft dagegen bestehen?
SpracheDeutsch
HerausgeberSAGA Egmont
Erscheinungsdatum26. Apr. 2021
ISBN9788726877366
Pferdeheimat im Hochland - Fionas Fohlen

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    Buchvorschau

    Pferdeheimat im Hochland - Fionas Fohlen - Ursula Isbel

    Cover: Pferdeheimat im Hochland - Fionas Fohlen by Ursula Isbel

    Ursula Isbel

    Pferdeheimat im Hochland - Fionas Fohlen

    Saga

    Pferdeheimat im Hochland - Fionas Fohlen

    Coverbild/Illustration: Shutterstock

    Copyright © 1990, 2021 Ursula Isbel und SAGA Egmont

    Alle Rechte vorbehalten

    ISBN: 9788726877366

    1. E-Book-Ausgabe

    Format: EPUB 3.0

    Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit der Zustimmung vom Verlag gestattet.

    www.sagaegmont.com

    Saga Egmont - ein Teil von Egmont, www.egmont.com

    1

    Der Hochlandmorgen dämmerte mit Dunstschwaden über den Koppeln. Hinter einer wabernden weißgrauen Wand waren die Bergketten verborgen, doch noch während ich aus dem Fenster sah, kam irgendwo zwischen den Schleiern eine bleiche Sonne hervor. Auf den Koppeln lösten sich vereinzelte Baumgruppen und die Köpfe oder Beine von Pferden aus dem Dunst, seltsam wie ein Gemälde von Dalí oder eine Szene aus einer Spukgeschichte.

    Die Morgenluft war rau und ich fröstelte; doch ich liebte den Hochlandwind, der den Duft von Kräutern und schottischer Heide, Harz, Moorwiesen und Meeresbuchten über die Berge und Hügel trug; ein Wind, auf dem die Möwen segelten, der nachts an den Fenstern rüttelte und in den alten Bäumen säuselte und brauste, die das Haus umstanden. Oft sang er mich abends in den Schlaf und weckte mich morgens wieder; dann kam es vor, dass ich minutenlang im Bett lag, verwundert lauschte und auf den Lärm von Autos, Flugzeugen und Nachbarn wartete, bis ich begriff, dass ich nicht mehr in München war, im Haus meiner Eltern, sondern bei Onkel Scott in den Highlands, wo man viel eher ein Pferd wiehern als ein Auto hupen hörte.

    Ich sah auf die Uhr. Es war kurz nach sechs, eine Zeit, zu der ich zu Hause nur unter wütendem Protest aufgestanden wäre. Doch hier begann mein Tag früh. Ich ging ins Badezimmer, in dem Onkel Scott die übliche Unordnung hinterlassen hatte. Er konnte sich nirgends aufhalten, ohne Kleidungsstücke und sonstige Gegenstände so großzügig um sich zu verstreuen wie früher ein Sämann seine Körner. Doch immerhin war die Schmutzwäsche verschwunden, die bei meiner Ankunft das Bad überschwemmt hatte, und Mrs. Kirkish hatte Badewanne und Fliesen gescheuert und den Boden geschrubbt. Der Wasserhahn aber tropfte wie eh und je und keiner hatte sich Zeit genommen, den zerbrochenen Lampenschirm über dem Waschbecken gegen einen neuen auszutauschen.

    Eine dicke schwarze Spinne war aus dem Efeu heraus durchs Fenster gekrochen und hatte sich in der Wanne breit gemacht. Onkel Scotts Kamm, der nur noch sieben Zähne hatte, lag auf dem Boden in trautem Verein mit einer löchrigen Wollsocke und einem Handtuch, das aussah, als hätte jemand ein Pferd damit trocken gerieben.

    »Junggesellenwirtschaft! Saustall!«, schimpfte ich, bückte mich und sammelte alles auf. Doch ich lächelte dabei, denn ich war glücklich. Seit mehr als einer Woche könnte nichts meinen Zustand von totaler Seligkeit erschüttern. Ein böswilliger Zeitgenosse wie mein Bruder Tim hätte vielleicht behauptet, ich würde herumflattern und gackern wie ein mondsüchtiges Huhn.

    Ich aber hatte das Gefühl, auf Wolken zu wandeln, und hätte am liebsten jeden umarmt, der mir in die Quere kam; ein Zustand, von dem einmal ein englischer Dichter gesagt haben soll: »Es ist, als gingen die Götter vorbei.«

    An mir waren sie vorbeigegangen. Denn ich war in Danny MacClintock vom Nachbarhof verliebt und Danny in mich.

    Beim Gedanken an Danny begann ich zu singen, schob die Spinne sacht in ein Mundwasserglas und kippte sie in den Efeu, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Denn in meinem Überschwang liebte ich die ganze Welt und ekelte mich nicht einmal vor einem behaarten, langbeinigen Ungeheuer wie dieser Spinne, der ich mich normalerweise nicht einmal mit Schutzhandschuhen genähert hätte.

    Rascal, der graue Terrier, wartete vor der Badezimmertür auf mich. Er begrüßte mich mit Luftsprüngen und freudigem Jaulen, erleichtert darüber, dass ich mich weder heimlich aus dem Staub gemacht hatte noch durchs Abflussrohr gespült worden war.

    Ich sang »Martha, Martha, du entschwandest!«, als ich in die Küche kam, wo Onkel Scott am Herd stand und Speck und Eier in der Pfanne briet.

    Kater MacDuff thronte majestätisch auf dem Sofa; er kniff die Augen zusammen und begann zu schnurren, als er mich sah. Der gefleckte Jagdhund Dart kam schwanzwedelnd unter dem Tisch hervor und drückte den Kopf gegen meine Knie.

    An meinem Onkel waren die Götter nicht vorbeigegangen oder jedenfalls seit langem nicht mehr.

    »Morgen, Laurie«, brummte er und nieste.

    »Hallo, Onkel Scott!«, sagte ich sonnig. »Ist dein Schnupfen noch nicht besser?«

    Er murmelte etwas Undeutliches. Onkel Scott hatte eine tiefe Abneigung dagegen, krank zu sein. Er gehörte zu den Leuten, die erst den Kopf unter dem Arm tragen müssen, um zuzugeben, dass sie sich schlecht fühlen.

    Sein Gesicht war rot, seine Augen glänzten fiebrig. Ich fragte, ob er Temperatur gemessen hätte, worauf er mir einen Vortrag hielt, wie unsinnig das sei.

    »Wenn man Fieber hat, hat man Fieber; das merkt man auch ohne Thermometer«, sagte er.

    »Man sollte aber feststellen, wie hoch das Fieber ist, damit man weiß, wann man sich ins Bett legen und einen Arzt holen muss«, erwiderte ich sanftmütig.

    »Ich brauche keinen Arzt«, erwiderte Onkel Scott. »Vor Jahren, als ich noch Lehrer war und diese Herzgeschichte hatte, war ich so oft bei diesen Quacksalbern, dass es für mein ganzes Leben reicht.«

    Aus dem Radio kam militärische Dudelsackmusik und dann die Mitteilung, dass die englische Königin Schloss Balmoral verlassen hatte, was der Sprecher mit dem Ende dieses Sommers gleichsetzte.

    Onkel Scott schnaubte. »Verdammtes, hirnrissiges Geschwätz!«, brummte er. »Als ob die schottischen Jahreszeiten sich nach irgendwelchen Königen richten würden! «Die Grippe hatte ihm offensichtlich ganz und gar die Laune verdorben.

    Ich beschloss, Shortbread Fingers für ihn zu backen; das war immer ein gutes Mittel, um ihn aufzuheitern. Doch jetzt blieb dazu keine Zeit. Die Pferde warteten auf ihr Morgenfutter und da Allan, der Pferdepfleger, heute seinen freien Vormittag hatte, gab es für Onkel Scott und mich mehr Arbeit als sonst.

    Ich stürzte meinen Kaffee hinunter, aß ein Marmeladenbrot, griff nach einer Banane und stürmte mit Dart und Rascal aus dem Haus, während Onkel Scott hinter mir her rief, er käme gleich nach, er müsse nur noch mit der Mühlenfarm wegen der Haferlieferung telefonieren.

    Als ich am Wintergarten vorbeikam, der mit seinen zerbrochenen Glasscheiben und den Spinnweben noch immer im Dornröschenschlaf vor sich hin dämmerte, dachte ich an Danny. In letzter Zeit tat ich kaum noch etwas anderes; sogar nachts träumte ich von ihm, wie er mit seinen Schafen über die Hügel zog oder auf dem Gatter zwischen Weißdornsträuchern saß und mich mit lächelnden Augen ansah. Denn Dannys Augen konnten lachen und das war etwas, was ich nie zuvor bei einem anderen Menschen festgestellt hatte.

    Wenn wir uns nur öfter sehen könnten!, dachte ich sehnsüchtig. Seit jenem Fest bei Moonie, wo wir uns unsere Liebe gestanden hatten, wie es in Romanen so schön heißt, hatten wir uns erst dreimal getroffen; und jedes Mal war die Zeit davongaloppiert wie ein Pferd, das von einem Schwarm wilder Hornissen verfolgt wird. Schuld daran war Onkel Scott, wenn man die Sache genauer betrachtete.

    »Wenn er sich bloß nicht so anstellen würde!«, sagte ich zu Dandy, dem grauen Wallach, der am Mäuerchen von Brooks Pasture auf mich wartete. »Ich weiß ganz genau, ich könnte sogar schwören, dass er Danny gern hätte, wenn er ihn nur einmal unvoreingenommen kennen lernen würde!«

    Dandy prustete freundlich. Sein Hals wurde lang und immer länger, weil er versuchte, den Kopf über das Mäuerchen zu strecken und einen der beiden Eimer mit Hafer zu erreichen, die ich den Pfad entlangschleppte. Seine zierlichen Ohren spielten aufgeregt, denn jetzt kamen auch schon andere Pferde über die Koppel zum Gatter — englische Vollblüter, Shetlandponys, Anglo-Araber, New-Forest-Ponys, Braune, Rappen, Schimmel ...

    Manche von ihnen waren alt und verbraucht, mit eingesunkenen Augen und Narben, die bis an ihr Lebensende von der Grausamkeit und Achtlosigkeit ihrer früheren Besitzer zeugen würden; mit schwachen, kranken Beinen und den Spuren von Sporen auf ihren Flanken, mit Zähnen, die von schlechter und mangelhafter Ernährung schadhaft waren; Pferde, die wild und auch schreckhaft oder handscheu sein konnten, Beißer wie Rae und Owlie, oder Ponys, die jahrelang ohne richtige Hufpflege bei Geländeritten eingesetzt worden waren und jetzt an Strahlfäule, Spat oder Hufrollenentzündung litten.

    Jedes unserer Pferde hatte seine eigene Geschichte; nur selten kannten wir sie. Onkel Scott wusste meist nur, wo und in welchem Zustand er die Pferde gekauft hatte — häufig so elend und erbarmungswürdig, dass »man sich schämt, ein Mensch zu sein«, wie er zu mir gesagt hatte.

    Vielleicht liebten wir sie gerade deshalb so sehr, mit all ihren Eigenarten, die den Umgang mit ihnen nicht immer leicht machten. Doch »Ein Pferd ist nicht schwierig; nur die Menschen machen es dazu« – auch das hatte Onkel Scott gesagt; und daran dachte ich, wenn Rae scheinbar grundlos versuchte auszuschlagen oder Myrddin manchmal ohne sichtbaren Anlass vor mir scheute und die Augen rollte, als wäre ich mit einer Peitsche auf sie losgegangen.

    Noch immer zogen Dunstschwaden in zerfetzten Schleiern über die Koppeln. Eine Vorahnung des kommenden Herbstes lag in der Luft.

    »Vielleicht«, sagte ich zu Brownie, dem schwarzen Pony, während ich seine Portion Hafer abmaß, »wär’s ja besser, wenn die englische Königin länger in Schottland bleiben würde; dann hätten wir ein paar Sommertage mehr.« Aber Brownie interessierte sich nur für sein Frühstück, und Rascal, der dicht neben mir im Heidekraut saß, kratzte sich gleichgültig hinter dem Ohr.

    Als ich den vierten und fünften Eimer über den Stallhof schleppte und mich fragte, ob ich irgendwann im Laufe dieses Vormittags Zeit finden würde, heimlich zum Efeubaum zu reiten, um nachzusehen, ob Danny mir dort eine Nachricht hinterlassen hatte, kam Onkel Scott um die Hausecke, von einem gewaltigen Niesanfall geschüttelt.

    »Der Lieferwagen von Mill Farm ist kaputt«, sagte er, nachdem er sich heftig geschnäuzt hatte. »Ich muss mit dem Lastauto los und die Hafersäcke selbst holen. Kommst du hier allein zurecht?«

    Ich nickte. »Sicher. Übrigens, du solltest dir später mal Bells rechten Hinterfuß ansehen. Ich hab das Gefühl, sie entlastet ihn ständig.«

    »Vielleicht hat sie sich was in den Huf getreten.«

    »Ich hab ihn mir schon kurz angesehen, aber nichts feststellen können.«

    Onkel Scott versprach, sich später darum zu kümmern. Auf seinen knochigen Wangen brannten rote Flecke. Er entfernte sich hustend, Dart auf den Fersen.

    Ich ging zur Koppel, verfütterte den Hafer, kehrte zum Stallhof

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