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Nonni und Manni - Zwei isländische Knaben
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Nonni und Manni - Zwei isländische Knaben
eBook82 Seiten56 Minuten

Nonni und Manni - Zwei isländische Knaben

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Über dieses E-Book

Es sind die kleinen und großen Abenteuer, die Nonni und seinen jüngeren Bruder Manni zusammenschweißen. Und so ist Manni auch an Jonnis Seite, als sie sich auf einem Boot raus auf das Meer begeben, die Natur erleben, interessante Menschen kennenlernen und in große Gefahr geraten, aus der sie nur gerade so gerettet werden. ZUM AUTOR: Jón Stefán Sveinsson (1857 – 1944) war durch seine Nonni-Bücher einer der in Deutschland bekanntesten isländischen Schriftsteller. Er veröffentlichte seine Werke weltweit unter dem Namen Jón Svensson. Im Jahr 1870 verließ er Island. In Frankreich – nach dem deutsch-französischen Krieg - nahm er den katholischen Glauben an und trat in den Jesuitenorden ein. Seit 1906 schrieb er die 12 "Nonni-Bücher" über seine Jugend auf Island und sein späteres Leben und Wirken in Europa, USA und Japan in deutscher Sprache. Sie wurden in mehr als 30 Sprachen übersetzt.
SpracheDeutsch
HerausgeberSAGA Egmont
Erscheinungsdatum21. Jan. 2016
ISBN9788711445723
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    Buchvorschau

    Nonni und Manni - Zwei isländische Knaben - Jón Svensson

    Saga

    Vorwort des Verfassers

    Seitdem diese Erzählung auch in deutscher Sprache erschienen ist, habe ich von deren Lesern eine solche Menge liebenswürdiger Zuschriften erhalten, daß es mir leider unmöglich wurde, für eine jede einzeln zu danken. Es sei mir deshalb gestattet, all den freundlichen Briefschreibern, den großen und den kleinen, an dieser Stelle meinen herzlichsten Dank auszusprechen.

    Jon Svensson

    1. Die Zauberflöte

    In der Zeit, wo ich als elfjähriger Knabe noch in meiner Heimat lebte, in der kleinen, lieblichen Stadt Akureyri, am herrlichen Golf Eyjafjördur auf Nord-Island, kam eines Tages ein Mann zu uns auf Besuch. Sein Name war Arngrim.

    Er war etwas verwandt mit unserer Familie und wurde deshalb besonders freundlich aufgenommen.

    Obgleich dieser Besuch kein wichtiges Ereignis war, so sollte er doch von den entscheidendsten Folgen für mein ganzes zukünftiges Leben sein.

    Nachdem er sich gestärkt hatte, fragte Arngrim, ob er uns etwas auf seiner Flöte vorspielen solle.

    „O ja", antworteten alle einstimmig.

    Ich wurde sehr neugierig; denn bisher hatte ich ein solches Instrument noch nicht gesehen.

    Arngrim zog ein feines Lederfutteral hervor, legte es feierlich auf den Schoß und öffnete es.

    Da kam eine prachtvolle, schwarzpolierte Flöte zum Vorschein.

    Sie lag in mehreren Teilen da und mußte erst zusammengesetzt werden.

    Als er dies besorgt hatte, setzte er das sonderbare Ding an den Mund, feuchtete seine Lippen an und begann zu spielen.

    Ich war entzückt. Die lieblichen Töne bezauberten mich förmlich. So etwas Schönes glaubte ich nie gehört zu haben.

    Arngrim spielte übrigens auch meisterhaft.

    Das Flötenspiel war seine Leidenschaft; er sagte, daß er nie auf Reisen gehe ohne sein Instrument mitzunehmen.

    Vor dem Spiel erklärte er jedesmal den Sinn der Melodie.

    Wir bekamen die verschiedensten Stücke zu hören, deutsche, dänische, französische und englische.

    Einige von diesen Melodien machten einen so tiefen Eindruck auf mich, daß sie für immer in meinem Gedächtnis haften blieben.

    Ich wurde mehr und mehr für diese wunderbare, weiche Musik begeistert.

    Es war ja auch die erste musikalische Unterhaltung in meinem Leben.

    Am Abend, als alle schon zur Ruhe gegangen, schlich ich in das Zimmer unseres Gastes und bat ihn, mich seine Kunst zu lehren.

    Arngrim war über meine jugendliche Begeisterung sehr erstaunt, faßte meine Hände und sagte:

    „Mein kleiner Freund, das hätte ich nicht erwartet; aber leider kann ich nur diese eine Nacht hier bleiben. Deshalb wird die Zeit kaum hinreichen, dich zu unterrichten."

    „O, ich werde mir schon Mühe geben, lehre mich heute abend wenigstens noch die Anfangsgründe."

    „Jetzt? Heute abend, wo alle schon zur Ruhe gegangen sind? Glaubst du, das dürfen wir tun?"

    „Ja, das dürfen wir wohl. Wir können ja ganz leise spielen."

    Arngrim wunderte sich über meinen Eifer und ging darauf ein, mir die einzelnen Griffe zu zeigen.

    Ich blieb bis tief in die Nacht bei ihm und übte ununterbrochen.

    Zuletzt dachte ich, ich hätte es vorläufig weit genug gebracht, das Übrige würde ich schon selbst lernen.

    Darauf hub ich an:

    „Mir scheint, das Flötenspiel ist das Schönste, was ich je gehört habe."

    „Du hast recht, mein Junge. Ein gewisser, geheimnisvoller Zauber liegt in diesen Tönen, nicht einmal die Tiere widerstehen ihnen. Man kann Schlangen, Ratten, selbst die Fische im Meere damit bezaubern. In einer Stadt Deutschlands, erzählt man, habe einmal der sogenannte ‚Rattenfänger von Hameln‘ durch sein Flötenspiel es dahin gebracht, daß die Ratten von allen Seiten herbeikamen und ihm nachliefen."

    Ganz verwundert sagte ich:

    „Die Ratten, das verstehe ich. Aber kann man auch wirklich die Fische im Meere, wie du sagst, durch das Flötenspiel herbeilocken?"

    „Jawohl, mein Freund."

    „O, dann sage mir doch, wie man das anzufangen hat!"

    „Man fährt nach einer einsamen Stelle auf dem Meere, bleibt still liegen und fängt an zu spielen, am besten in langgezogenen, durchdringenden Tönen. Wenn man das einige Zeit fortsetzt, so werden die Fische an die Oberfläche gelockt, von allen Seiten schwimmen sie langsam heran, lauschen und lauschen und folgen dem Boote, wohin es auch treibt."

    „Ist das möglich? Und glaubst du, sie würden auch von mir sich locken lassen?"

    „Gewiß, mein Junge, wenn du nur die richtigen Töne triffst."

    Unterdessen war es sehr spät geworden. Deshalb mußte ich mich beeilen zu Bett zu kommen.

    In der Nacht träumte ich nur vom Flötenspiel.

    Ratten und Schlangen gibt es auf Island nicht, dagegen Fische in Menge.

    Das Meer rings umher und die Fjorde wimmeln davon.

    Mein Entschluß stand fest: ich wollte mir eine Flöte verschaffen und die Fische herbeilocken.

    Kaum war Arngrim am folgenden Tage abgereist, als ich auch schon in das Zimmer meines Vaters trat.

    Er saß an seinem Schreibtisch.

    Sofort kam ich mit meiner Bitte heraus:

    „Vater, ich habe so große Freude am Flötenspiel; bitte, gib mir Geld, um eine Flöte, wie Arngrim eine hat, zu kaufen."

    Er machte große Augen,

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