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Trigan, der Dreihornsaurier
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eBook128 Seiten1 Stunde

Trigan, der Dreihornsaurier

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Über dieses E-Book

65 Millionen Jahre vor unserer Zeit wird der Dreihorndinosaurier Trigan geboren. Doch ihn erwartet kein ruhiges Leben. Die Welt befindet sich im Umbruch. Er lebt zusammen mit seiner Herde. Was er nicht weiß? Es sind die letzten Tage der Dinosaurier. Es ist die Klimaveränderung, die ihre Welt so auf den Kopf stellt. Der Leser erlebt mit dem Jungtier diese dramatischen Veränderungen.In dieser spannenden und wundervoll geschriebenen Buchreihe für Kinder von 10-12 Jahren, lernt der junge Leser viele verschiedene Tiere kennen. Direkt durch die Augen des jeweiligen Tieres bekommt man eine faszinierende, erkenntnisreiche und einfühlsame Erzählung von dessen Leben. Dazu erhält man viele wissenschaftliche Informationen über die Umwelt und Lebensweise der Tiere und ihre Gefahren. In vielen Fällen werden unter diese Gefahren auch die Menschen gezählt. Dadurch bringt Streblow den jungen Lesern früh bei, dass bedrohte Tierarten geschützt werden sollten und das Menschen andere Lebewesen respektieren sollten. Diese Reihe macht nicht nur Kindern, sondern auch Erwachsenen, beim Lesen Spaß.
SpracheDeutsch
HerausgeberSAGA Egmont
Erscheinungsdatum20. Feb. 2018
ISBN9788711807613
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    Buchvorschau

    Trigan, der Dreihornsaurier - Lothar Streblow

    Dröscher

    Trigem

    In den schrägen Strahlen der Morgensonne glitzerte Tau am Halmgewirr der weiträumigen Lichtung, einem alten Windbruch mit modernden Stämmen, überwuchert von Grün. Insekten umsummten Magnolienblüten. Zikaden lärmten in den Zweigen. Im Farn raschelten Eidechsen, krochen, noch nachtträge, zu sonnigen Flecken, um sich aufzuwärmen. Und in der lauen Luft schwebten Vogelstimmen.

    Auch am Rand des lichten Waldes aus Eichen und Ahorn am Fuß der hochragenden Bergkette regte sich etwas, erhoben sich seltsame Wesen nach ausgedehntem Schlaf. Noch herrschte in dieser Welt vor rund fünfundsechzig Millionen Jahren, zur Zeit der Oberkreide, als Europa noch Teil eines riesigen Eurasien und Nordamerika umfassenden Superkontinents war, ein fast subtropisches Klima. Erst in der Endphase der Oberkreide begann es allmählich kühler zu werden. Und die bizarren Wesen, die diese menschenleere, urwüchsig wilde Landschaft bevölkerten, zählten zu den letzten der mächtigen Dinosaurier.

    Es waren Gestalten von furchterregendem Aussehen. An dem gewaltigen tonnenförmigen Rumpf saß vorn ein wuchtiger Schädel mit einem um die Nackenpartie aufgewölbten Knochenkragen. Aus dem Stirnbein wuchsen zwei lange spitze Hörner und ein drittes kleineres aus dem Nasenbein über dem papageienschnabelartig geformten Maul. Ihre kurzen kräftigen Beine waren wie der Rumpf und der nachgeschleppte Schwanz mit dicker Haut überzogen. Die größten unter den Ceratopsiern maßen sieben bis zehn Meter und wogen bis zu zehn Tonnen. Und doch waren sie im Grunde harmlose Wesen, die sich nur von Pflanzenkost ernährten.

    Nicht alle aber besaßen diese Ausmaße. In der Herde am Waldrand gab es nahezu alle Altersstufen: Erwachsene, Halbwüchsige und ganz Junge. Und die Schwächeren hielten sich, von den Großen beschützt, in der Mitte: auch Trigan, ein noch sehr junger Triceratops. Hier fühlten sie sich sicher vor den Angriffen der riesigen Raubsaurier.

    Lange war es noch nicht her, daß Trigan seine Eierschale durchbrochen hatte: erst wenige Sonnenjahre. Noch waren seine Hörner klein, taugten kaum zur Verteidigung. Nur manchmal übte er schon mit Altersgefährten die späteren Paarungskämpfe. Doch das war nur Spiel, verspieltes Lernen zum Überleben in der Wildnis.

    Im Moment war ihm nicht nach Spielen zumute. Sein Magen knurrte vernehmlich. Nach der durchschlafenen Nacht spürte er Hunger. Und hier an dem von vielen Füßen zertrampelten Waldrand gab es kaum etwas Frisches.

    Unbekümmert stapfte Trigan aus dem schützenden Kreis der noch schlafträgen Großen hinaus auf die Lichtung, bahnte sich einen Weg durch das niedergetretene Pflanzengewirr. Insekten umschwirrten ihn, doch sie störten ihn nicht.

    Wohlig spürte er die Sonne auf seiner nachtkühlen Haut, genoß die Wärme. Geschickt schnitt er mit seinem scharfrandigen Schnabelmaul ein Büschel Halme ab. Das frische Grün behagte ihm. Und gierig schnappte er nach dem nächsten saftigen Büschel.

    Mit einemmal spürte er, daß er nicht allein war auf der Lichtung. Ganz in der Nähe bewegte sich etwas zwischen den ausladenden Fächern der Farne. Und das war kein Gefährte aus seiner Herde. Was da seine spitze, mit struppigem Fell bedeckte Schnauze aus dem Grün schob, war ein etwas mehr als rattengroßes Säugetier: ein Zalambdalestes, ein früher Insektenfresser. Als es den hornbewehrten Trigan entdeckte, machte es raschelnd kehrt und verschwand flink im Dickicht.

    Doch das Rascheln verstummte nicht. Hier waren noch andere Wesen auf Nahrungssuche. Eine massige Schildkröte wuchtete ihren buckligen Panzer durch das Halmgewirr, blickte aus kleinen dunklen Augen zu Trigan empor. Diese Tiere kannte Trigan; vor ihnen spürte er keine Angst. Gemächlich futterte er weiter an einem Blattrest, während die Schildkröte schwerfällig an ihm vorbeikroch.

    Allmählich verklang das Rascheln. Doch plötzlich dröhnte der Boden unter Trigans Füßen. Die Halme rundum zitterten. Vom Waldrand näherte sich dumpfes Stampfen.

    Trunar, der größte der Dreihornsaurier, trampelte mit wuchtigen Schritten auf die Lichtung, gefolgt von Trigans Mutter und der übrigen Herde. Mit gesenktem Kopf warf Trunar nur einen kurzen Blick auf den gegen ihn winzig wirkenden Trigan und trampelte weiter. Morsche Äste brachen krachend, wo seine mächtigen Füße auftraten. So bahnte er sich einen Pfad durch das Dickicht, bis er an einem breitgefächerten Farn stehenblieb und ihn büschelweise abriß.

    Das war auch für die anderen das Signal. Die ganze Herde begann am wuchernden Grün ihre Morgenmahlzeit. Und Trigan beeilte sich, durch die freigetrampelte Gasse hinterherzurennen. Im Schutz der Großen fühlte er sich sicherer.

    Unruhige Erde

    Inzwischen hatte sich der Himmel bezogen. Faserige graue Wolkenfetzen milderten das grelle Sonnenlicht. Es roch nach Regen. Aber noch fiel kein Tropfen auf die Lichtung.

    Trigan achtete nicht auf den Himmel. Und er fraß auch nicht mehr; er war längst satt. Nur die Großen schnitten mit ihren scharfkantigen Schnabelmäulern unentwegt Blätter und Halme ab. Sie brauchten viel Nahrung für ihre tonnenschweren Leiber. Und sie ließen sich Zeit. Dabei verteilten sie sich allmählich über die ganze Breite der Lichtung, verschwanden trotz ihrer Größe fast im Dickicht.

    Gerade blickte Trigan einer riesigen Libelle nach, die dicht an seinem Kopf vorbeischwirrte, da tauchte vor ihm im Pflanzengewirr ein hornbewehrter Schädel auf. Es war Tussan, ein Gefährte aus seiner Herde, nicht viel größer als er und nur wenig schwerer. Und Tussan stapfte mit gesenkten Hörnern stur auf ihn zu.

    Das wirkte ziemlich gefährlich, aber Trigan kannte es schon. Genauso stur blieb er stehen, wich keinen Zentimeter. Und auch Tussan wich nicht aus. Kampfbereit senkte Trigan seine kleinen Hörner, wartete auf Tussans Angriff.

    Und der Angriff kam auch. Krachend stießen die beiden zusammen. Ihre Hörner verhakten sich mit scharrendem Geräusch. Und beide drückten, drückten mit aller Kraft, die kurzen Beine fest in den Boden gestemmt.

    So standen sie eine Weile, schnauften und keuchten. Doch allmählich ließen Trigans Kräfte nach. Gegen Tussans Gewicht kam er nicht an. Schritt für Schritt wich er zurück. Und Tussan stieß nach.

    Jetzt hatte Trigan genug. Mit einer raschen Bewegung trat er zur Seite ins Gesträuch. Und Tussan stieß haarscharf an ihm vorbei, rammte sein Nasenhorn ungestüm in einen modernden Wurzelstock. Zunächst mal saß er fest. Und er schnaufte unwillig.

    Mühsam versuchte Tussan, sich zu befreien, rüttelte und zerrte. Holzsplitter flogen durch die Gegend. Schließlich gelang es ihm mit einem Ruck, sein Horn aus dem Holz zu ziehen. Und keuchend wandte er sich zu Trigan um.

    Doch mitten in einem erneuten Anlauf stutzte er. Und auch Trigan erschrak. Ein eigenartiges Grollen ließ die Erde erbeben, anders als beim Nahen schwergewichtiger Körper. Und es war auch kein heranstampfendes Tier zu sehen, obwohl Halme und Blätter zitterten. Das Geräusch schien von unten zu kommen, aus der Tiefe der Erde.

    Sekunden später verklang das Grollen. Nur oben auf der hochragenden Gebirgskette erhob sich eine dunkle Rauchfahne über einer schartigen Bergkuppe, vermischte sich mit den treibenden Wolken. Und ein rötlicher Schimmer waberte zwischen dem Rauch, glomm auf und verlosch. Aber die Stille danach wirkte unheimlich.

    Doch vorerst blieb es ruhig. Es war nur ein kurzer Erdstoß gewesen, einer von vielen in dieser unruhigen Epoche der Erdgeschichte: als die Kontinentalschollen in Bewegung gerieten, auseinanderdrifteten und anderswo zusammenstießen, wo sich allmählich gewaltige Gebirge auftürmten. Und überall an den Randzonen der aufeinanderprallenden Erdschollen bildeten sich Vulkane, spieen Feuer und Rauch und glühende Lava so wie hier.

    Die Tiere spürten nur das Unheimliche einer drohenden Gefahr. Und sie spürten ihre Angst.

    Trigan stand noch immer wie erstarrt, als es im Boden unter seinen Füßen wieder leise zu rumoren begann. Ein erneuter Erdstoß ließ die ganze Landschaft erzittern, stärker noch als der erste, begleitet von grollendem Getöse.

    Jetzt geriet die Herde in Panik. Trunar raste mit einer für sein Gewicht fast unglaublichen Geschwindigkeit durch den Niederwuchs der Lichtung auf den Waldrand zu, riß die Herde mit sich. Auch Trigan und Tussan jagten hinter ihm her. Und erst meilenweit jenseits des lichten Waldes verminderte Trunar sein Tempo, ließ die langsameren Tiere herankommen.

    Schwer atmend

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