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Männer, Stahl und Pulverrauch: G.F. Barner 186 – Western
Männer, Stahl und Pulverrauch: G.F. Barner 186 – Western
Männer, Stahl und Pulverrauch: G.F. Barner 186 – Western
eBook124 Seiten1 Stunde

Männer, Stahl und Pulverrauch: G.F. Barner 186 – Western

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Über dieses E-Book

Begleiten Sie die Helden bei ihrem rauen Kampf gegen Outlaws und Revolverhelden oder auf staubigen Rindertrails.
G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie "Torlans letzter Ritt", "Sturm über Montana" und ganz besonders "Revolver-Jane". Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität.

Jake Cook fuhr sich mit dem Handrücken über die Oberlippe. Dort stand der Schweiß in kleinen Perlen, wenn Cook Angst hatte. Und nun hatte er Angst, denn er wußte, wie Fletcher sein konnte: gemein, brutal – ein eiskalter Mann, der erst zuschlug und dann fragte. Fletcher schlägt mich tot, dachte Cook, der schlägt mir alle Knochen entzwei, wenn er es jemals erfährt. Der stämmige Jake Cook blieb neben seinem Pferd stehen und blickte zur Schuppentür. Dunkelheit lag über dem Hof von Clintons Ranch und Pferdehandlung neunzehn Meilen östlich von Dodge City in Kansas. Nirgendwo brannte noch Licht, es war totenstill. Und doch steckte die Furcht in Cook, daß Fletcher vielleicht nicht schlief, sondern wach war und wartete. Einen Moment dachte Cook an Kathrine, das Mädchen mit den barocken Formen, dem üppigen Busen, den ausladenden Hüften, dem blonden Haar und lockenden Lächeln. Genauso hatte sie schon damals gelächelt, als Cook noch bei Sibleys Landing zu Hause gewesen war. Sie hatte im Heu gehockt, die Beine angezogen, den Rock hochgeschoben, so daß er ihre runden Knie gesehen hatte. Damals – das war so verdammt lange her – aber Cook hatte das Mädchen Kathrine niemals vergessen, weil es sein erstes Girl gewesen war. Ein paar Jahre älter war Kathrine gewesen, sie hatte ihn, den kräftigen Jungen, ins Heu gelockt. Und dann hatte sie ihm das beigebracht, was aus einem Jungen einen richtigen Mann machte. Jake Cook lauschte, blickte zum Schuppenfenster, aber alles blieb still. Sie schlafen, dachte Cook, bestimmt schlafen sie alle, auch Fletcher. Diese verfluchte Angst vor seinen Fäusten! Wo Fletcher hinschlägt, da wächst kein Gras mehr, so ist das. Ich werde ihm nicht sagen, daß ich Kathrine Geld gegeben habe. Früher hat sie es mal umsonst mit mir gemacht, da hatte sie Spaß dran, wenn ich sie packte und richtig ins Heu warf.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum3. Nov. 2020
ISBN9783740972820
Männer, Stahl und Pulverrauch: G.F. Barner 186 – Western

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    Buchvorschau

    Männer, Stahl und Pulverrauch - G.F. Barner

    G.F. Barner

    – 186 –

    Männer, Stahl und Pulverrauch

    G.F. Barner

    Jake Cook fuhr sich mit dem Handrücken über die Oberlippe. Dort stand der Schweiß in kleinen Perlen, wenn Cook Angst hatte. Und nun hatte er Angst, denn er wußte, wie Fletcher sein konnte: gemein, brutal – ein eiskalter Mann, der erst zuschlug und dann fragte.

    Fletcher schlägt mich tot, dachte Cook, der schlägt mir alle Knochen entzwei, wenn er es jemals erfährt.

    Der stämmige Jake Cook blieb neben seinem Pferd stehen und blickte zur Schuppentür. Dunkelheit lag über dem Hof von Clintons Ranch und Pferdehandlung neunzehn Meilen östlich von Dodge City in Kansas. Nirgendwo brannte noch Licht, es war totenstill. Und doch steckte die Furcht in Cook, daß Fletcher vielleicht nicht schlief, sondern wach war und wartete.

    Einen Moment dachte Cook an Kathrine, das Mädchen mit den barocken Formen, dem üppigen Busen, den ausladenden Hüften, dem blonden Haar und lockenden Lächeln.

    Genauso hatte sie schon damals gelächelt, als Cook noch bei Sibleys Landing zu Hause gewesen war. Sie hatte im Heu gehockt, die Beine angezogen, den Rock hochgeschoben, so daß er ihre runden Knie gesehen hatte.

    Damals – das war so verdammt lange her – aber Cook hatte das Mädchen Kathrine niemals vergessen, weil es sein erstes Girl gewesen war. Ein paar Jahre älter war Kathrine gewesen, sie hatte ihn, den kräftigen Jungen, ins Heu gelockt. Und dann hatte sie ihm das beigebracht, was aus einem Jungen einen richtigen Mann machte.

    Jake Cook lauschte, blickte zum Schuppenfenster, aber alles blieb still.

    Sie schlafen, dachte Cook, bestimmt schlafen sie alle, auch Fletcher. Diese verfluchte Angst vor seinen Fäusten! Wo Fletcher hinschlägt, da wächst kein Gras mehr, so ist das. Ich werde ihm nicht sagen, daß ich Kathrine Geld gegeben habe. Früher hat sie es mal umsonst mit mir gemacht, da hatte sie Spaß dran, wenn ich sie packte und richtig ins Heu warf. Ich dachte wirklich, sie würde es umsonst machen.

    Cook war langsam zum Corral geritten, hatte abgesattelt, dann war er zum Gatter gegangen, und sein Pferd war ihm gefolgt.

    »Hau schon ab«, zischelte Cook, als er das Gatter schloß. »Verschwinde!«

    Jake Cook ging leise los, hob den Riegel der Schuppentür sacht an und hörte die Männer schnarchen. Amos McQuinn röchelte immer im Schlaf, während Snyder so tief schnarchte, als müßte er einen dicken Baum durchsägen.

    Nur leise, dachte Cook, leise hinein, den Sattel ablegen, dann schlafen.

    Er zog die Tür auf, hielt die Steigbügel des Sattels mit der Linken fest, damit sie nicht aneinanderschlugen und durch ihr Geklirre womöglich Fletcher weckten.

    Der stämmige Mann stand nach einem Schritt im Stall. Hier war es stockfinster, draußen jedoch war Mondschein. Und gegen den Mondschein hob sich Cook etwas zu deutlich ab.

    Fletcher sah ihn so genau, als wäre es Tag, als er die Linke abfeuerte und der Hieb im Magen von Cook landete. Aus Cooks Mund brach ein Laut, der Carlos Sanchez an ein Rülpsen erinnerte.

    Harry Gipsum hörte den seltsamen Rülpser auch. Er stand links an der Schuppenwand und sah, daß sich Fletcher noch einmal bewegte. Diesmal traf Fletchers knochige Riesenfaust den stämmigen Jake Cook am Kopf. Der Schlag schleuderte den bereits eingeknickten Cook wieder in die Höhe, legte ihn nach hinten um und ließ ihn mit dem Kopf an den Türbalken fliegen. Holz dröhnte dumpf, und McQuinn, der so laut geröchelt hatte, als ob er wirklich tief schliefe, glaubte schon, daß Cooks Schädel den Stoß nicht aushalten würde.

    Der Sattel war längst von Cooks Schulter gefallen, nun fiel der Mann ihm nach, ein immer kleiner werdender Schatten, der als dunkler Fleck neben dem Sattel liegenblieb.

    »Licht!« befahl Fletcher mit einem Knurren, das Gipsum an das wilde Knurren eines Präriewolfes erinnerte. »Licht!«

    Der einzige Mann, der nun kicherte, war Carlos Sanchez. Sanchez kicherte immer, wenn andere starben oder zerschlagen wurden. Irgendwie hatte er seinen sadistischen Spaß daran.

    Er nahm die Laterne und riß ein Streichholz an. Im aufflackernden Licht starrten die Männer auf den zusammengesunken in der Tür liegenden Jake Cook. In Gipsums Augen war ein bösartiges Glitzern. Henry Snyder blickte mit seinen Fischaugen starr auf den reglosen Cook hinab. McQuinn erhob sich aus dem Heu, zupfte einen Halm von seinem Rockärmel und blies ihn gedankenverloren weg. Casey ­Jones grinste. Er hatte mal von Cook, als sie sich um ein Girl gestritten hatten, Prügel bezogen. Nun freute es ihn, daß Cook am Boden lag und alle viere von sich streckte.

    »Casey, mach ihn munter!«

    Auch das gefiel Casey Jones. Damals hatte ihn Cook in einen Tränketrog getaucht und beinahe ersäuft. Nun kam Caseys Revanche, eine billige Rache, die ihn nichts kostete, nur etwas Muskelarbeit.

    Jones holte den vollen Wassereimer, wartete ab, bis Fletcher sich gebückt und Cook in den Schuppen gezerrt hatte. Dann leerte er den Eimer.

    Carlos Sanchez hatte die Tür geschlossen, hielt die Laterne hoch und beobachtete, wie das Wasser aus dem Eimer stürzte und sich über Cook ergoß.

    »Casey, Henry, helft ihm hoch!«

    Sie waren gewohnt, daß Fletcher nur knappe Befehle gab. Henry Snyder und Casey Jones bückten sich langsam. Cook bewegte die Arme, stöhnte. Er patschte mit den Händen in der Wasserlache und faßte sich mit schlammbeschmierten Händen an den Bauch. Sie rissen ihm die Arme zur Seite und stellten ihn auf die Beine. Er knickte sofort wieder ein, aber sie zogen ihn erneut hoch.

    Anfänglich schien Cook nicht zu begreifen, was mit ihm passiert war. Irgendwie mußte sein Verstand in Unordnung gekommen sein. Es dauerte jedoch nur eine Minute, bis Cook zusammenfuhr, den Kopf hob und dann Fletcher vor sich stehen sah. Im selben Moment wurde Cook steif vor Schreck oder Furcht.

    »Na?« erkundigte sich Fletcher finiter. »Was hatte ich gesagt, wann solltest du zurück sein, du Hundesohn? Am Abend! Und wie spät ist es jetzt? In einer halben Stunde wird es hell. Was für ein Weib war es diesmal?« Zweimal hatte Fletcher Cook schon gedroht gehabt. Dreimal warnte Fletcher keinen Mann seines Vereins.

    »John«, stöhnte Cook. »John, es ist – es war…« Seine Stimme erstickte in einem Lallen. Cook hatte noch nicht genug Luft, um vernünftig sprechen zu können.

    »Sieh ihn dir gut an, Snyder«, forderte Fletcher Henry Snyder finster auf. »Er und du, ihr habt denselben Fehler: Weiber! Cook, wieder irgendein billiges Weib?«

    »Nein – nein«, würgte Cook. »Das war – das ist Kathrine gewesen. Nicht – nicht schlagen, John, nicht schlagen! Ich erkläre es, ich kann alles erklären, John, hör mich wenigstens an.«

    »Anhören?« fauchte Fletcher. Er ballte die Hände und starrte Cook wütend an. »Keine Frauen in unserem Geschäft! Habe ich das nicht hundertmal gesagt? Es gibt keine Frau, die den Mund halten kann, sie sind alle geschwätzig und diebische Elstern. Wer ist Kathrine, Mensch?«

    »Unsere Nachbarstochter aus Sib­leys Landing«, stieß Cook hervor. »John, ich schwöre dir, es ist das Mädchen, von dem ich euch erzählt habe. Sie war Köchin bei Sibley – die Köchin, erinnerst du dich?«

    »Davon hat er wirklich mal erzählt«, sagte Snyder. »He, sie ist doch nicht etwa in Dodge City?«

    »Ja«, stöhnte Cook. »Sie arbeitet in Hillmans Saloon. Als sie mich sah, wollte sie wissen, wie es so zu Hause aussieht. Wir kamen ins Reden, John, wirklich, wir kamen ins Gespräch über die alten Zeiten.«

    »Und später hast du mit ihr im Bett gelegen, was?« knirschte Fletcher. »Ich kenne dich doch, du Halunke! Was hatte ich dir gesagt?«

    »Ich habe ja aufgepaßt«, sagte Cook verzweifelt, als Fletcher die Rechte hob. »Die Pferde sind gut angekommen, Markus Loccum kassiert bestimmt morgen oder übermorgen ein. John, ich wollte ja pünktlich zurück sein, aber…«

    »Aber da war diese Katy, und da war ihr Bett, du alter Hundesohn«, knurrte Fletcher. »Und da hast du nicht widerstehen können, eure Jugenderlebnisse fortzusetzen, was? Dir werde ich beibringen, meine Befehle zu vergessen!«

    »John, ich…«

    Der schrille Aufschrei Cooks erstickte in einem Gegurgel. Fletcher schlug ihn zweimal unter die Rippen, den dritten Hieb jagte er ihm ans Ohr, und der einknickende Cook hörte den Kansas-City-Posaunenchor die Instrumente anblasen. Es war eine fürchterliche, kreischende Heulmusik, die Cooks Trommelfelle zu zerreißen drohte.

    »Du Drecksferkel!« fuhr ihn Fletcher an. »Noch einmal, Mister, dann breche ich dich in Stücke, verstanden? Da hast du den Rest!«

    Der Schwinger riß Cooks Kopf hintenüber. Für Cook ging die Welt in feurigen Ringen unter.

    »Schmeißt ihn vor die Tür!« befahl Fletcher eisig. »Soll er sich draußen einen abfrieren, vielleicht bringt ihn das zur Vernunft, was?«

    Casey Jones grinste, als er Cook einen Stoß gab. Der stämmige Cook flog vor dem Schuppen zu Boden. Casey wollte hinter ihm die Tür schließen, doch Fletcher stellte den Stiefel zwischen die

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