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Tote fliegen nicht: Kriminalroman
Tote fliegen nicht: Kriminalroman
Tote fliegen nicht: Kriminalroman
eBook217 Seiten2 Stunden

Tote fliegen nicht: Kriminalroman

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Über dieses E-Book

Der Chef einer kleinen Bierbrauerei engagiert Privatdetektiv Sopic, da er sich beobachtet und verfolgt fühlt. Auch bekommt er immer wieder Drohbriefe. Sopic erfährt von ihm, dass er einen mysteriösen Verein leitet, der sich „Gefolgschaft des goldenen Vogels“ nennt. Dieser hat sich die Aufgabe gestellt, den Menschen das Fliegen beizubringen – auf geistiger Ebene. Eines nachts wird der Chef auf eigenartige Weise ermordet und Sopic macht sich daran, den Mörder zu finden. Alle, die er befragt, beteuern ihre Unschuld, auch die Mitglieder des Vereins. Einer der Befragten wird kurz darauf ebenfalls tot aufgefunden, die Todesart der beiden Morde gleicht sich. Sopic braucht viel Zeit und Geduld, um den Mörder nach dessen dritter Tat mit Hilfe seiner Hündin Hanna zu schnappen.

SpracheDeutsch
HerausgeberFederfrei Verlag
Erscheinungsdatum27. Okt. 2020
ISBN9783990741238
Tote fliegen nicht: Kriminalroman

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    Buchvorschau

    Tote fliegen nicht - Eric Manz

    Prolog

    Die Sekretärin brachte ihm die Postmappe. »Der übliche Inhalt«, meinte sie, Rechnungen, Aufträge, Beschwerden, Werbung.

    In der anderen Hand hielt sie ein großes Kuvert.

    »Scheint nicht für die Firma zu sein«, sagte sie.

    Er nahm es entgegen und sah es sich genau an. Sein Name stand drauf und darunter dick unterstrichen: »Persönlich!«

    Die Adresse war sauber in Druckbuchstaben geschrieben, exakt in einer Linie, kein Strich verirrte sich unter die imaginäre Zeile.

    »Ein Künstler«, meinte er und lächelte die Sekretärin an, »oder ein I-Tüpferlreiter. Das kann ich mir jetzt aussuchen.«

    Als die Frau sein Büro verlassen hatte, schlitzte er das Kuvert auf und zog das Papier heraus. Goldbuchstaben prangten auf dem hellgrünen Papier.

    Geburtstag habe ich nicht, dachte er. Wurde er zu einer Ehrung eingeladen? Sollte er vielleicht selbst … Unsinn! Orden, Medaillen oder Titelverleihungen konnten es nicht sein. Die verliehen nur staatliche, offizielle Stellen, kenntlich am Aufdruck des Briefkopfes.

    Also erlaubte sich jemand einen Scherz. Er nahm noch einmal den Umschlag zur Hand, fand aber keinen Absender. Was soll das, dachte er, Witze kann man sich im Wirtshaus oder der Sauna erzählen, in einer seriösen Firma gab es keinen Platz dafür. Ärgerlich wollte er den Zettel zerknüllen und in den Papierkorb werfen, doch dann siegte seine Neugier. Er suchte seine Brille und begann zu lesen:

    »Wehret den Anfängen! Denke daran, schon Ikarus hat Häresie betrieben und wollte gottgleich sein. So werden auch Dir deine Flügel zerreißen, der Wind wird deine Federn über die Erde verstreuen. Kehre um, ehe es Dir so ergeht. Ein zorniger Engel!«

    Er schüttelte seinen Kopf, aber ganz geheuer war ihm das nicht.

    1. Kapitel

    Nach wochenlangem vergeblichem Warten klingelte es an der Eingangstüre. Fräulein Barbara Stein drückte aufgeregt den Knopf, um die Türe zu öffnen.

    Ich muss gestehen, auch meine Nerven waren angespannt. Als Berufsdetektiv, wie es so schön im Amtsdeutsch heißt, hatte ich mir nach meinen letzten Erlebnissen, die doch auch in der Öffentlichkeit Aufsehen erregten, mehr Geschäftsgang erwartet.

    Schnell versuchte ich, meinem Schreibtisch den Anschein eines vielbeschäftigten Detektivs zu geben. Alternativlos landeten Pappbecher, Gläser, Wurstpapier und Teller im Papierkorb.

    Griffbereit neben dem Tisch lagen einige alte Akten, die noch von meinem Vorgänger Alexis Wonder stammten. Sorgsam stapelte ich sie auf der Tischplatte. Man muss schließlich Eindruck schinden.

    Der Herr, den Babsi hereinführte, war ein gutaussehender Mann Anfang fünfzig, sein hellgrauer Anzug war sicher nicht von der Stange gekauft, die schwarzen Schuhe knarrten leise. Sicher aus England, vermutete ich.

    Seine schwarzen Haare waren straff zurückgekämmt, die hellen Augen blickten interessiert, ich glaubte auch ein wenig Sorge darin zu sehen.

    »Gestatten, Reinhold Mannlich«, sagte er. Seine Stimme war tief und volltönend. Neugierig blickte er sich um.

    »Sie werden sicher schon von mir gehört haben«, fuhr er fort. »Die Immobilienfirma Mannlich ist doch ziemlich bekannt. Schön haben Sie es hier«, setzte er nach.

    »Das Haus ist nicht zu verkaufen«, war meine erste Reaktion.

    Sein dunkles, heiteres Lachen hallte in dem Raum nach.

    »Nein, nein, Sie missverstehen mich. Ich will nichts von Ihnen, ich bin gekommen, weil ich von Ihnen etwas will.«

    Er sprach in Rätseln.

    Er musste meine Verwirrung erkannt haben, denn er setzte gleich nach: »Was ich von Ihnen möchte, Herr Sopic, nein, was Sie für mich recherchieren müssen – Tatsache ist, dass meine Frau fremdgeht. Ich möchte wissen, mit welchem meiner Freunde sie mir Hörner aufsetzt.«

    Eine leichte Aufgabe, dachte ich, schnell erledigt und, da Herr Mannlich nicht arm zu sein schien, konnte ich eine Menge Kohle lukrieren. Im Geist verdoppelte ich gleich einmal meinen Tagessatz.

    »Das erledige ich gerne für Sie«, sagte ich. »Sie werden zufrieden sein.«

    Ich erklärte ihm, was ich für meine Ermittlungen brauchte. Ein Foto seiner Frau, die Namen seiner Freunde und eventuell auch deren Fotos, die Adressen der Männer, vorteilhaft wären auch deren Berufe, beziehungsweise wo sie arbeiteten. Dann kam mir noch die Idee, einen Vorschuss zu verlangen.

    »Jetzt erledige ich für Sie bereits die halbe Arbeit«, meinte er lächelnd. »Eigentlich könnte ich Ihnen dafür auch ein Honorar stellen.«

    Ein raffinierter Geschäftsmann, dachte ich, noch habe ich nicht einmal mit der Arbeit begonnen, schon will er meinen Preis drücken.

    »Ich sehe das ein wenig anders«, meinte ich, »wenn ich alles selbst eruieren müsste, kostet Ihnen das eine Stange Geld.«

    Dann setzte ich nach: »Ich bin eine seriöse Detektei und will nicht, dass Sie sich übervorteilt fühlen. Deswegen versuche ich von meinen Klienten so viel als möglich zu erfahren, um ihre Kosten so gering als möglich zu halten.«

    »Entschuldigen Sie«, antwortete er, »es war eigentlich als Scherz gemeint.«

    Er richtete sich auf und beugte sich nach vorn.

    »Ich habe mich über Sie erkundigt. Sie scheinen eine Vorliebe für Mordfälle zu haben. Um das klarzustellen: ich will nicht, dass meine Frau ermordet wird.«

    »Bei mir finden Sie keinen Auftragskiller, da kann ich Sie beruhigen.«

    »So meinte ich das nicht.« Er schüttelte seinen Kopf. »Ich wollte damit sagen, dass Sie bei der Aufklärung verschiedener Morde sehr erfolgreich waren. Deswegen müssen die Ermittlungen über meine Frau doch ein Klacks sein.«

    Ich hoffte, dass er damit Recht hatte. Ein weiterer Mordfall prangte nicht auf meiner Wunschliste.

    »Wissen Sie«, sagte er seufzend, »ich liebe meine Frau. Leider habe ich zu wenig Zeit, um mich ihr entsprechend widmen zu können. Das ist mein Problem.«

    Ich nickte mitfühlend und zog aus der Schreibtischlade ein Auftragsschreiben hervor. Das hatte ich nach meinem letzten Fall entwickelt, weil ich vergessen hatte, welche Tarife und Konditionen ich mit meinem damaligen Kunden ausmachte.

    Er las das Papier durch, zog ein wenig die Augenbrauen in die Höhe, aber setzte seine Unterschrift darunter.

    »Fotos und Adressen lasse ich Ihnen so schnell als möglich zukommen«, sagte er und erhob sich. »Ich hoffe, dass Sie dann bald zu einem Ergebnis kommen. Ich brauche nur den Namen, eventuell ein Foto, alles andere erledige dann ich.«

    »Aber bitte keinen Mord«, verlangte ich lächelnd und schüttelte ihm zum Abschied die Hand.

    Mannlich drehte sich noch einmal um.

    »Einen lieben Hund haben Sie.« Er deutete zur Sitzgruppe, wo Hanna eingeringelt lag und leise schnarchte.

    »Lieb ist sie nur, wenn sie schläft«, antwortete ich, »sonst hat sie es faustdick hinter den Ohren.«

    Hanna hatte sich ein wenig gestreckt, ihre Beine begannen sich zu bewegen und aus ihrem geöffneten Maul hörten wir ein wimmerndes »Whip, Whip«.

    »Sehen Sie«, sagte ich, »jetzt ist sie auf der Jagd.«

    »Sie ist trotzdem lieb«, stellte er fest. »Ich hoffe nur, dass Sie beim Ermitteln nicht auch solche Laute ausstoßen.« Dazu lachte er so dröhnend, dass Hanna aus der Jagd gerissen wurde und beinahe vom Sitz fiel.

    »Entschuldigen Sie den Heiterkeitsausbruch. Ich möchte nicht … es ist nur so, ich hatte auch einmal einen Hund, aber als ich heiratete und er starb, gab es keinen weiteren. Meine Frau war dagegen. Sie hat Recht, der Hund wäre ganz allein ihr geblieben.« Nachdenklich fügte er hinzu: »Aber dann wäre sie vielleicht nicht auf so dumme Gedanken gekommen.«

    Da konnte der Mann Recht haben.

    »Ein Golden Retriever ist nun mal ein putziger Hund«, meinte er in Richtung Hanna, die sich nach dem langen Liegen streckte.

    Putzig! Vieles passte zu Hanna, dieser Begriff jedoch nicht. Obwohl sie durch meinen Vorgänger Alexis Wonder und meine Geduld viel gelernt hatte, auch das Alter vielleicht eine Rolle spielte, ein braver Hund war sie nicht.

    »Entschuldige, dass ich dich geweckt habe«, sagte Mannlich und beugte sich zu ihr. Hanna strafte ihn mit Nichtbeachtung, schließlich hatte er kein Leckerli in der Hand.

    »Kein Problem!«, antwortete ich für sie, »wir müssen jetzt eh Gassi gehen.«

    »Übrigens«, sagte Mannlich und drehte sich noch einmal um, »wollen Sie das Haus nicht doch verkaufen? Man könnte hier einen wunderschönen Wohnblock hinstellen. Ich garantiere Ihnen, Sie bekämen ein herrliches Büro zu einem einzigartigen Preis.«

    Wollte er meine Widerstandskraft testen?

    Ich schüttelte nur den Kopf.

    *

    Es war eine grüblerische Wanderung durch den Wald, ich zerbrach mir den Kopf, was Mannlich mit dem Liebhaber seiner Frau vorhatte und ob ich den Auftrag wirklich annehmen sollte. Schließlich wusste ich nicht, ob er nicht doch diesbezüglich Mordgedanken hegte. Andererseits war es ein gut bezahlter Job, den ich mehr als nötig hatte.

    Ich entschloss mich, die Entscheidung darüber auf später zu verschieben.

    Babsi erwartete mich mit einem glückseligen Lächeln auf dem Gesicht. Ich sah mich um, ob Wastl in der Nähe war. Sebas­tian Kerbl war ihr Freund, er war auch mein Freund und außerdem Bezirksinspektor bei der Mödlinger Polizei. Gemeinsam mit seinem Vorgesetzten, Abteilungsinspektor Johannes O. Ebner, leitete er die Kriminalabteilung.

    »Schwirrt Wastl irgendwo herum?«, fragte ich sie.

    »Nein, Boss, viel besser. Ein Mann hat angerufen. Da Sie nicht hier waren, hat er seine Telefonnummer hinterlassen.«

    Mannlich? Hatte er es sich anders überlegt? Fand er durch Zufall selbst den Liebhaber seiner Frau?

    »Der Mann, der vorhin hier war?«, fragte ich mit belegter Stimme.

    »Nein, Boss. Ein Herr Meixner. Sie sollen zurückrufen.«

    Der Name sagte mir nichts. Etwa noch ein Kunde? Das wäre wie Weihnacht und Ostern in einem. Vera, meine Freundin, würde Augen machen.

    *

    »Meixner!«, tönte es aus dem Handy.

    Ich stellte mich vor.

    »Ah, Herr Sopic!«, rief der Herr, »das ist schön, dass Sie so schnell zurückrufen.«

    »Wenn ich gebraucht werde, bin ich zur Stelle«, antwortete ich artig.

    »Nun, Herr Sopic«, redete er weiter, »ich befinde mich zurzeit als Kurgast in Ihrem schönen Mödling.«

    Als Kurgast hier in Mödling? Wir haben zwar einen Kurpark und einen Kursalon in der Stadt, aber die Zeit der Wasserkuren in der Pfarrgasse und im Prießnitztal lag doch mehr als einhundert Jahre hinter uns.

    »Darf ich fragen, welche Kur Sie machen? Die Voraussetzungen dafür sind in unserer Stadt doch kaum gegeben.«

    »Ich bitte Sie, denken Sie an den nahe gelegenen Wald. Die gute Luft ist für einen Großstädter doch das wahre Labsal«, entgegnete er.

    Ob das ausreichte? Dann könnten die Gemeindeväter eine Kurtaxe einführen, um die Finanzen aufzubessern.

    »Sie haben Recht, die Waldluft ist schon sehr erfrischend, ich genieße sie jeden Tag mit meinem Hund. Aber als Luftkurort liegen wir zu nahe an Wien und einige hundert Meter zu tief.«

    »Nun ja«, meinte er und senkte dann seine Stimme, als ob er mir ein Geheimnis anvertrauen wollte, »für die eigentliche Behandlung habe ich mich schon in die Obhut eines Arztes begeben.« Er schwieg kurz. »Genau genommen ist er ein Heilpraktiker. Aber die Luft unterstützt mich sehr«, setzte er nach.

    Erwartete er, dass ich ihn nach seinem Leiden fragte? Ich fand, dass es mich nichts anging und schwieg.

    »Der Grund, weshalb ich Ihre Dienste in Anspruch nehmen will, hat aber mit meiner Kur nicht direkt zu tun«, sprach er weiter. »Seitdem ich hier in Mödling bin, fühle ich mich beobachtet. Sie, Herr Sopic, sollen herausfinden, wer hinter mir herschleicht und warum. Und dann noch etwas«, setzte er nach kurzem Zögern hinzu, »in der Pension hier scheint es nicht mit rechten Dingen zuzugehen. Nicht, dass ich an Geister glaube, Herr Sopic, aber in der Nacht spukt es. Dunkles Gemurmel, spitze Schreie, knarrende Bretter, vielleicht könnten Sie auch diesbezüglich etwas unternehmen.«

    Geisterbeschwörer hatte ich keinen zur Hand, aber es war möglich, dass ein sehr realer Grund dahintersteckte.

    »Sie sind bei mir an der richtigen Stelle, Herr Meixner«, sagte ich und dachte an den Geldregen, der unverhofft über mich hereinbrach. »Am besten, Sie kommen zu mir ins Büro, um den bürokratischen Kram zu erledigen.«

    Am Telefon herrschte Schweigen. »Nein, das geht nicht«, sagte er endlich. »Ich will nicht, dass man erfährt, dass ich mit Ihnen Kontakt aufgenommen habe. Das wäre kontraproduktiv. Mein Vorschlag, Herr Sopic: Sie kommen zu mir in die Pension Brenner und quartieren sich ebenfalls als Kurgast ein. Auf meine Kosten natürlich. So können wir unverfänglich mit einander bekannt werden und Sie Ihrer Aufgabe inkognito nachgehen.«

    Inkognito! Ich und mein Hund waren in Mödling, so fürchtete ich, ziemlich bekannt.

    »Wo ist denn Ihre Pension?«

    »In der Duursmagasse. Leider ein gutes Stück entfernt vom Wald. Ich komme ganz schön ins Keuchen, ehe ich herrliche Luft atmen kann.«

    Ich überlegte. Die Gasse lag fast an der Grenze zu Wiener Neudorf. Meine Ermittlungen und Spaziergänge hatten mich noch nie in diese Gegend geführt. Dass mich dort jemand kannte, war daher fast auszuschließen.

    »Gut, Herr Meixner«, sagte ich, »ich packe schnell eine Tasche, damit ich als Gast durchgehe, regle noch einige Kleinigkeiten und komme dann zu Ihnen.«

    »Ich freue mich. Das wird ein tolles Erlebnis«, meinte er und unterbrach die Verbindung.

    Ich dachte an die sogenannten Kleinigkeiten. Einen Vertrag, den ich Herrn Meixner zum Unterschreiben mitbringen muss­te. Was mache ich mit Hanna? Ich glaube nicht, dass ich sie mitnehmen kann. Wie regle ich die gleichzeitige Überwachung meiner beiden Kunden?

    Soll ich Babsi auf die Frau von Mannlich ansetzen? Davor graute mir, wusste ich doch, dass sie mit ihrer Figur und vor allem mit ihrem Bestreben, ihren Busen immer ins rechte Licht zu setzen, überall auffiel. Sie war die schlechteste mögliche Person, jemandem ungesehen zu folgen. Außerdem wäre das Büro nicht besetzt. Und Hanna konnte ich unmöglich allein zurück lassen.

    Da blieb nur mehr Vera übrig.

    Als ich die Detektei von Alexis Wonder übernahm, war sie begeistert. An sich ist Vera Journalistin, doch sie meinte, dass beide Berufe gut zusammenpassten, musste man doch da wie dort genau recherchieren, um etwas aufzudecken. Bei der Internetrecherche ist sie jedenfalls einsame Spitze.

    Ich hoffte, dass sie sich genügend Zeit freischaufeln konnte, um die Überwachung der Frau Mannlich zu übernehmen.

    Ich rief Vera an.

    Wie meistens meldete sich nur die Mail-Box.Das musste ich also auf später verschieben. Dann kam eben Herr Meixner als Erstes dran. Ich ging zu Babsi, um ihr von dem neuen Klienten zu erzählen.

    »Ich muss weg«, erklärte ich ihr, »Herr Meixner, also der zweite Kunde, hat das unbestimmte Gefühl beobachtet zu werden und ich soll herausfinden, von wem. Herrn Mannlich übernimmt Vera, ich werde das mit ihr klären. Sobald Herr Mannlich die Daten bringt,

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