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Parker ließt die schwarze Messe: Butler Parker 186 – Kriminalroman
Parker ließt die schwarze Messe: Butler Parker 186 – Kriminalroman
Parker ließt die schwarze Messe: Butler Parker 186 – Kriminalroman
eBook106 Seiten1 Stunde

Parker ließt die schwarze Messe: Butler Parker 186 – Kriminalroman

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Über dieses E-Book

Butler Parker ist ein Detektiv mit Witz, Charme und Stil. Er wird von Verbrechern gerne unterschätzt und das hat meist unangenehme Folgen. Der Regenschirm ist sein Markenzeichen, mit dem auch seine Gegner öfters mal Bekanntschaft machen. Diese Krimis haben eine besondere Art ihre Leser zu unterhalten.
Butler Parker ist seinen Gegnern, den übelsten Ganoven, auch geistig meilenweit überlegen. In seiner auffallend unscheinbaren Tarnung löst er jeden Fall. Bravourös, brillant, effektiv – spannendere und zugleich humorvollere Krimis gibt es nicht!
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum10. März 2020
ISBN9783740956912
Parker ließt die schwarze Messe: Butler Parker 186 – Kriminalroman

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    Buchvorschau

    Parker ließt die schwarze Messe - Günter Dönges

    Butler Parker

    – 186 –

    Parker ließt die schwarze Messe

    Günter Dönges

    Agatha Simpson wirkte rundum zufrieden. An dem kalten Büfett, das die Immobiliengesellschaft »Plus« einem erlauchten Kreis betuchter Zeitgenossen im luxuriösen Seebad Brighton serviert hatte, gab es selbst für sie nichts auszusetzen. Die wortreichen Ausführungen von »Plus«-Geschäftsführer Marty Rodgers, der für angeblich profitträchtige Anlageobjekte auf den Kanarischen Inseln warb, hatte die majestätische Dame zwar zunächst als störend empfunden, dann aber mit bemerkenswerter Gelassenheit überhört.

    Dafür saß schließlich ihr Vermögensberater Mike Rander mit am Tisch. Randers (fast) ständige Begleiterin, die attraktive Kathy Porter, und Josuah Parker, Agatha Simpsons gemessen und würdevoll sich gebender Butler, vervollständigten die Delegation, mit der die extravagante Lady angereist war.

    »Papperlapapp! Was soll der Unsinn?« protestierte die passionierte Detektivin, als in diesem Augenblick die Lichter im Saal verloschen.

    »Myladys Aufmerksamkeit dürfte kaum entgangen sein, daß Mister Rodgers soeben die Absicht äußerte, Farblichtbilder der angebotenen Immobilien zu zeigen«, bemerkte Parker mit gedämpfter Stimme.

    »Natürlich habe ich jedes Wort mitbekommen, Mister Parker«, versicherte die füllige Lady umgehend. »Aber dieser ungezogene Mensch hätte ja wenigstens warten können, bis ich mit meinem Dessert fertig bin.«

    »Eine Feststellung, der man mitnichten widersprechen möchte, Mylady«, erwiderte der Butler höflich und wandte sich der Leinwand zu, wo gerade die erste Ansicht aufleuchtete. Auch Lady Agatha konzentrierte sich jetzt auf die Vorführung – wie jeder im Saal. Nur die Kellner huschten im Kalbdunkeln hin und her und schenkten Getränke nach.

    Die Bilder, die Rodgers zeigen ließ, hätten aus Urlaubsprospekten stammen können, wo die Sonneninseln vor der westafrikanischen Küste in den strahlendsten Farben präsentiert wurden. Mit deutlicher Genugtuung registrierte der Immobilienverkäufer die entzückten Ausrufe, mit denen das Publikum keineswegs geizte.

    Zwischen dem sechsten und dem siebten Bild verlor der wortgewandte Geschäftsmann im eleganten Nadelstreifenanzug jedoch unvermittelt die Fassung. Und daran war Agatha Simpson nicht ganz unbeteiligt.

    Ein klatschendes Geräusch ließ Rodgers mitten im Satz verstummen. Im nächsten Moment folgte ein sirenenähnlicher Heulton, dann war da Klirren und Krachen, schließlich vielstimmiges Weh- und Wutgeschrei.

    »Licht an!« schrie der graumelierte Mittfünziger, verließ seinen Platz am Rednerpult und stürzte in die Richtung, aus der der Tumult kam.

    Als Sekunden später die Lichter aufflammten, bot sich ihm und allen übrigen Anwesenden ein Bild grausiger Verwüstung. Nur der schwarzbefrackte Kellner, der im Halbdunkeln zwei Tische umgestoßen und damit eine folgenschwere Kettenreaktion ausgelöst hatte, zeigte sich ruhig und gelassen.

    Entspannt hatte sich der Mann in dem Chaos von Tischdecken, umgestürzten Stühlen und zerbrochenem Geschirr ausgestreckt. Er atmete friedlich und schien im Schlaf sogar zu lächeln.

    Verletzungen hatte sich der Kellner bei dem Sturz zum Glück nicht zugezogen. Nur die rechte Wange zeigte feuerrote Striemen in Form einer gespreizten Hand und schwoll zusehends an.

    »Wie ... wie konnte das passieren?« stammelte Rodgers und ließ entgeistert seine Blicke schweifen.

    »Der dreiste Lümmel ist mir zu nahe gekommen«, lieferte Mylady liebenswürdig lächelnd die Erklärung. »Deshalb mußte ich ihm Manieren beibringen.«

    Der Immobilienverkäufer schluckte hörbar und musterte die ältere Dame ungläubig.

    »Es... es wird sich um ein Versehen gehandelt haben«, mutmaßte er. »Ein Mißverständnis ...«

    »Ausgeschlossen, junger Mann«, gab Lady Simpson grimmig zurück. »Das war weder ein Versehen noch ein Mißverständnis, sondern ein eindeutiger Angriff.«

    »Sie wollen doch nicht etwa behaupten, der Kellner hätte Sie unsittlich ...«

    »Wo denken Sie hin, Mister Lodgers!« fiel Mylady ihm ins Wort. »Dann wäre der Lümmel nicht so glimpflich davongekommen.«

    »Na, wenn Sie das glimpflich nennen«, stöhnte der Graumelierte.

    »Ich kann auch anders, Mister Lodgers«, trumpfte die Detektivin auf und schwenkte neckisch ihren perlenbestickten Pompadour. »Möchten Sie vielleicht eine Kostprobe?«

    »Nein, nein, besten Dank. Was ich gesehen habe, reicht mir«, versicherte ihr Gegenüber eilends. »Übrigens heiße ich Rodgers, Mylady. Marty Rodgers, nicht Lodgers.«

    »Sagte ich etwas anderes, Mister Lodgers?« entgegnete Mylady überrascht. »Sie müssen sich verhört haben.«

    »Schon möglich«, gab Rodgers ausweichend zur Antwort. »Aber was ist denn nun eigentlich passiert, Mylady?«

    »Der Lümmel wollte mir den Pompadour rauben«, teilte die resolute Dame mit und bedachte den allmählich zu sich kommenden Kellner mit einem mißbilligenden Blick. »Da habe ich ihn zur Ordnung gerufen.«

    »Eine Ohrfeige etwa?« Der Immobilienhändler schüttelte fassungslos den Kopf. »Und dann diese Verwüstung?«

    »Was kann ich dafür, wenn der Lümmel nicht fest auf den Beinen steht?« reagierte die Detektivin vorwurfsvoll. »Der Mann muß betrunken sein.«

    »Unmöglich, Mylady«, widersprach Rodgers. »Das Personal hier ist absolut zuverlässig.«

    »Ich weiß, was ich weiß«, beharrte Agatha Simpson.

    »Vermutlich sind Sie aber doch einem Mißverständnis unterlegen, Mylady«, fuhr Rodgers fort. »Der Mann wollte Ihnen Champagner nachschenken, und Sie haben gedacht …«

    »Sie nehmen den Schurken auch noch in Schutz?« grollte die gewichtige Dame. »Das ist die Höhe! Eigentlich sollte ich Ihnen auch Manieren beibringen.«

    »Wir wollen die Sache nicht auf die Spitze treiben«, lenkte ihr Gesprächspartner ein. »Sind Sie einverstanden, wenn der Kellner sich bei Ihnen entschuldigt, Mylady?«

    »Nun, ich bin nicht nachtragend, junger Mann«, signalisierte Lady Agatha Zustimmung.

    Herbeigeeilte Kollegen halfen dem Befrackten vom Boden auf und sorgten mit routinierten Handgriffen für Ordnung. Widerstrebend verneigte sich der Gemaßregelte vor Mylady, murmelte etwas Unverständliches und strebte anschließend mit schwankenden Schritten dem Hinterausgang zu.

    Tuschelnd zogen sich die Gäste, die neugierig ihre Plätze verlassen hatten, wieder an die Tische zurück. Im Saal wurde es dunkel. Von der Leinwand leuchtete das nächste Farbdia.

    *

    Ohne weitere Zwischenfälle ging die Vorführung zu Ende. Beim größten Teil des Publikums schienen Rodgers’ Ausführungen und die prachtvollen Fotos den gewünschten Eindruck hinterlassen zu haben. Als der Immobilienhändler mit einer Vorbeugung vom Rednerpult abtrat, rauschte sogar Beifall auf.

    Entsprechend groß war die Nachfrage nach Anteilscheinen, die gleich an Ort und Stelle gezeichnet werden konnten.

    »Man lernt eben immer noch dazu«, meinte Agatha Simpson nachdenklich. »Daß in Kanada Palmen wachsen und fast pausenlos die Sonne scheint, höre ich zum erstenmal.«

    »Wieso Kanada, Mylady?« fragte Kathy Porter entgeistert.

    »Mylady dürfte mitnichten Kanada, sondern die Kanarischen Inseln gemeint haben, Miß Porter«, griff Parker erläuternd ein.

    »Richtig, die Kanadischen Inseln«, nickte Mylady. »Sagte ich das nicht, Kindchen?«

    »Die Kanarischen Inseln, die Mylady zweifellos zu meinen geruhen, gehören mitnichten zu Kanada, sondern unterstehen der spanischen Krone«, ließ der Butler verlauten. »Der aus sieben Inseln bestehende Archipel liegt vor der Westküste Afrikas, sofern der Hinweis gestattet ist.«

    »Wie auch immer, Mister Parker«, überging Agatha Simpson souverän den kleinen Unterschied. »Eine Feriensiedlung auf diesen Inseln ist jedenfalls eine Geldanlage mit Zukunft.«

    »Da würde ich Ihnen grundsätzlich zustimmen, Mylady«, meldete Rander sich zu Wort. »Im vorliegenden Fall wäre ich allerdings äußerst vorsichtig. Die Sicherheiten, die die

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