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Unter Einsatz seines Lebens: Dr. Brinkmeier Classic 16 – Arztroman
Unter Einsatz seines Lebens: Dr. Brinkmeier Classic 16 – Arztroman
Unter Einsatz seines Lebens: Dr. Brinkmeier Classic 16 – Arztroman
eBook101 Seiten1 Stunde

Unter Einsatz seines Lebens: Dr. Brinkmeier Classic 16 – Arztroman

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Über dieses E-Book

Dr. Max Brinkmeier besitzt außergewöhnliche Fähigkeiten. Dennoch ist er, der lange Jahre erfolgreich in Afrika praktiziert hat und dort so viele Menschenleben retten konnte, einen Augenblick ratlos, als ihn der Hilferuf von daheim erreicht. Sein Vater, der in einem kleinen bayerischen Bergdorf als Landarzt mit ebenso großem Geschick jahrzehntelang tätig gewesen ist, kann die heimatliche Praxis nach einer Herzattacke nicht länger weiterführen.
Max war damals nicht ganz im Frieden von zu Hause geschieden, und jetzt überlagern sich bei ihm verschiedene existentielle Gefühle.
In Afrika hat er eine wirkliche Lebensaufgabe gefunden. In der Heimat wird er dringend benötigt.
Die Ärztin, der seine große Liebe gilt, wirkt mit ihm gemeinsam auf der Missionsstation und ist inzwischen fest verwurzelt auf dem afrikanischen Kontinent.
Dr. Max Brinkmeier muß sich entscheiden – und Sie erwartet die spannendste, gefühlvollste Arztromanserie! Die beliebte Schriftstellerin Sissi Merz erreicht in diesen eindrucksvollen Romanen den Höhepunkt ihres Schaffens.

»Mei, ist das heut ein schöner Morgen!« Anna Stadler ließ ihren Blick über die liebliche Landschaft des Berchtesgadener Landes schweifen, die in den schönsten Sommerfarben glänzte, und lächelte dann Dr. Max Brinkmeier zu. »Hoffentlich hält sich das Wetter, dann können wir unsere Kraxeltour so recht genießen.« Der Landarzt von Wildenberg nickte. »Ja, das hoffe ich auch. Lange genug hat es schließlich gedauert, bis wir uns endlich mal wieder Zeit für eine längere Tour genommen haben.« »An mir liegt's net«, betonte die bildhübsche Blondine, die in Wildenberg die Apotheke führte. »Du hast allerweil so sehr im Streß gesteckt, Max.« »Stimmt schon. In den letzten Wochen war viel los in der Praxis. Aber jetzt ist es ein bissel ruhiger geworden. Und wenn die Ferienzeit kommt, werden wir vielleicht öfter mal mit dem Toni Schwarz in den Berg eini steigen können.« »Das würde mir recht gut gefallen«, sinnierte Anna und maß den Mann an ihrer Seite mit einem verstohlenen Seitenblick. Von Kindesbeinen an kannten die beiden sich jetzt, und Anna hatte Max immer gern gehabt. Als er zum Studieren in die Stadt gegangen war, hatte sie noch Zöpfe getragen, aber gemocht hatte sie den hochgewachsenen feschen Burschen mit dem sandblonden Haar bereits damals. Da Max' Vater die Landarztpraxis in Wildenberg geführt hatte, war Anna überzeugt gewesen, daß Max nach dem Studium in sein Heimattal zurückkehren würde. Doch wie groß war die Enttäuschung, als der junge Arzt sich entschieden hatte, Deutschland den Rücken zu kehren und in die Entwicklungshilfe zu gehen.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum4. Aug. 2020
ISBN9783740969240
Unter Einsatz seines Lebens: Dr. Brinkmeier Classic 16 – Arztroman

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    Buchvorschau

    Unter Einsatz seines Lebens - Marie Francoise

    Dr. Brinkmeier Classic

    – 16 –

    Unter Einsatz seines Lebens

    Drama, Liebe, Eifersucht – und das große Glück

    Marie Francoise

    »Mei, ist das heut ein schöner Morgen!« Anna Stadler ließ ihren Blick über die liebliche Landschaft des Berchtesgadener Landes schweifen, die in den schönsten Sommerfarben glänzte, und lächelte dann Dr. Max Brinkmeier zu. »Hoffentlich hält sich das Wetter, dann können wir unsere Kraxeltour so recht genießen.«

    Der Landarzt von Wildenberg nickte. »Ja, das hoffe ich auch. Lange genug hat es schließlich gedauert, bis wir uns endlich mal wieder Zeit für eine längere Tour genommen haben.«

    »An mir liegt’s net«, betonte die bildhübsche Blondine, die in Wildenberg die Apotheke führte. »Du hast allerweil so sehr im Streß gesteckt, Max.«

    »Stimmt schon. In den letzten Wochen war viel los in der Praxis. Aber jetzt ist es ein bissel ruhiger geworden. Und wenn die Ferienzeit kommt, werden wir vielleicht öfter mal mit dem Toni Schwarz in den Berg eini steigen können.«

    »Das würde mir recht gut gefallen«, sinnierte Anna und maß den Mann an ihrer Seite mit einem verstohlenen Seitenblick. Von Kindesbeinen an kannten die beiden sich jetzt, und Anna hatte Max immer gern gehabt. Als er zum Studieren in die Stadt gegangen war, hatte sie noch Zöpfe getragen, aber gemocht hatte sie den hochgewachsenen feschen Burschen mit dem sandblonden Haar bereits damals. Da Max’ Vater die Landarztpraxis in Wildenberg geführt hatte, war Anna überzeugt gewesen, daß Max nach dem Studium in sein Heimattal zurückkehren würde. Doch wie groß war die Enttäuschung, als der junge Arzt sich entschieden hatte, Deutschland den Rücken zu kehren und in die Entwicklungshilfe zu gehen. Zehn Jahre hatte Max in Afrika gelebt und gewirkt, dort ebenso die Frau seines Herzens gefunden wie seinen Lebenssinn. Eigentlich hatte Anna es einem Zufall zu verdanken, daß sie nun an Max’ Seite in dessen Jeep saß und zum Kinderheim St. Bartholomä fuhr, wo ein kleiner Patient auf den Landarzt wartete. Denn wäre Josef Brinkmeier nicht krank geworden und hätte die Praxis vorzeitig aufgeben müssen, würde Max jetzt noch in Ruanda leben. Er hatte sich schwer trennen können, hing vor allem noch immer seiner Liebe zu Dr. Julia Bruckner nach, die er einfach nicht vergessen konnte. Anna hatte Max von Herzen lieb, aber sie akzeptierte seine Gefühle, gab sich mit einer herzlichen Freundschaft zufrieden. Doch die Hoffnung, eines Tages das Herz des feschen Landarztes zu erobern, die hatte sie noch längst nicht aufgegeben.

    »Mal schauen, was der kleine Ralf heut macht«, meinte Max in ihre Gedanken hinein. Er steuerte den Besucherparkplatz an und stieg aus, Anna folgte ihm. Der imposante barocke Klosterbau, zwischen Wildenberg und dem Nachbarort Schlehbusch gelegen, beherbergte ein Waisenhaus und auch ein katholisch geführtes Internat. Dr. Brinkmeier betreute die kleinen Waisen seit einer Weile medizinisch, eine Aufgabe, die dem kinderlieben Mediziner sehr lag. Und Anna, die die Kleinen fest ins Herz geschlossen hatte, begleitete ihn, wann immer es möglich war.

    An diesem warmen und sonnigen Sommermorgen hielten die kleinen Kinder sich im Garten auf und spielten. Eine junge Nonne führte den Landarzt und seine Begleiterin in einen Innenhof, wo Ralf Hagenau recht einsam auf einer Schaukel saß. Der Hausmeister des Klosters hatte eine Spielecke abseits des Gartens für den Jungen eingerichtet, denn Ralf war Allergiker und durfte zu dieser Jahreszeit nicht in den Garten. Als er seine beiden Besucher bemerkte, flog ein Lächeln über sein rundes Gesichtchen. Anna Stadler drückte den Buben zur Begrüßung an sich und hörte zu, was er zu erzählen hatte. Es war ein Phänomen, das auch die Schwestern von St. Bartholomä immer wieder überrascht registrierten, wie unbefangen und zutraulich die Kinder mit dem jungen Landarzt und seiner Begleiterin umgingen. Der Mediziner, der sich vorher um die Waisen gekümmert hatte, war dagegen nicht sehr beliebt gewesen. Da waren die Tränen stets reichlich geflossen, und der Arzt war froh gewesen, wenn er das Waisenhaus wieder verlassen konnte. Bei Anna und Max war das ganz anders.

    »Ich mußte heut gar nicht niesen. Darf ich vielleicht bald zu den anderen? Im Garten ist es viel schöner als hier. Und ich fühle mich ziemlich allein«, erzählte der Bub niedergeschlagen.

    »Die Behandlung hat schon angeschlagen«, stellte auch Max Brinkmeier fest, der bei Ralf eine Desensibilisierung durchführte. »Er hat wirklich kaum noch Symptome.«

    »Dann darf ich?« Kurz blitzte Hoffnung in den klaren Augen des Kindes auf, das sich wie ein Außenseiter fühlte und unter diesem Zustand sehr litt. Leider mußte Max den Jungen aber enttäuschen.

    »Wir haben doch darüber gesprochen, daß diese Behandlung ziemlich lange dauert«, erinnerte er Ralf. »Vielleicht kannst du im nächsten Sommer im Garten mit den anderen spielen. Aber bis dahin mußt du schon noch ein bissel Geduld haben.«

    »Erst im nächsten Jahr? Dann komme ich doch zur Schule und habe zum Spielen nimmer so viel Zeit«, murmelte der Bub bedrückt. »Ich würde jetzt so gerne rüber gehen...«

    Anna wechselte einen fragenden Blick mit Max, doch dieser schüttelte angedeutet den Kopf. Er verstand sehr gut, daß sie Mitleid mit Ralf hatte. Doch er wollte die Therapie jetzt nicht gefährden. Die junge Frau überlegte kurz, dann fragte sie den Landarzt: »Und wenn er einen Mundschutz trägt, dann könnte Ralf doch wenigstens seine Freunde kurz besuchen. Was meinst?«

    »Ich weiß nicht, Anna, wir gefährden den Therapieerfolg. Ich möchte mich eigentlich nicht darauf einlassen.«

    »Was ist denn das – ein Mundschutz?« wollte der Junge da neugierig wissen.

    Dr. Brinkmeier seufzte leise, während seine Begleiterin zufrieden schmunzelte, holte er einen Mundschutz aus seinem Arztkoffer und reichte ihn dem Jungen. Ralf hatte ein wenig Mühe, ihn richtig aufzusetzen. Aber dann zeigte er sich richtig stolz und fragte: »Darf ich damit kurz zu Silberpfeil? Ich hab’ ihn schon ein paar Tage nimmer gesehen.«

    »Wer ist denn Silberpfeil?« forschte Anna Stadler nach.

    »Ein Pony. Ich möchte mich gerne darum kümmern, aber im Stall muß ich manchmal auch niesen. Und da hat die Schwester gesagt, es ist zu gefährlich. Aber mit dem Mundschutz geht’s, oder?«

    Dr. Brinkmeier mußte lächeln. »Na schön, dann gehen wir mal nach deinem Silberpfeil schauen. Kannst du denn schon reiten?«

    »Noch net, aber wenn man sich um ein Pony kümmert, dann darf man reiten lernen.« Ralf machte ein ganz sehnsüchtiges Gesicht. »Das würde ich so gerne, das wäre bestimmt ganz toll!«

    »Als dann, auffi geht’s zum Silberpfeil«, meinte Anna unternehmungslustig. »Ich hab’ Pferde nämlich auch gern.«

    Die Ponys standen in einem Offenstall, dem sich eine große Weide anschloß. Diese lag in einer sanften Talmulde, in der sogar ein kleiner Bach murmelte. Insekten summten von Blüte zu Blüte, Vogelgezwitscher und der makellos blaue Himmel machten die Idylle perfekt. Anna schaute sich lächelnd um, Max stellte fest: »Ein bissel wie im Paradies, net wahr?«

    »Ich kann dir nicht widersprechen.« Sie folgte Ralf, der auf eines der Ponys zusteuerte. Das kleine Pferdchen begrüßte den Buben mit hellem freudigem Wiehern. Die beiden schienen sich bereits angefreundet zu haben. Leider dauerte es nicht lange, bis Ralf anfing zu niesen. Der Mundschutz hatte nicht geholfen.

    »Komm, gehen wir wieder zurück«, bat Max das Kind und streckte ihm die Hand hin. Der Kleine war ganz niedergeschlagen. Er trottete neben dem jungen Mann her und murmelte: »Ich wäre so gerne noch beim Silberpfeil geblieben. Und ausreiten würde ich auch gerne, aber das geht ja net...«

    Anna musterte das Kind mitleidig. Sie wollte Ralf helfen, denn es tat ihr in den Seele weh, ihn so enttäuscht und niedergeschlagen zu sehen. Doch leider fiel ihr nichts anderes ein, als dem Jungen zu versprechen, daß er schon bald länger bei seinem Pferd würde

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