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Road to Ombos: Seth ist gefallen
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eBook136 Seiten1 Stunde

Road to Ombos: Seth ist gefallen

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Über dieses E-Book

"Die Straße nach Ombos ist mit schlechten Vorsätzen gepflastert!"
Seth, Herr von Ombos und abtrünniger Gott des Chaos, findet sich unversehens im modernen Las Vegas wieder. Niemand fürchtet ihn, niemand huldigt ihm und seine göttlichen Kräfte gehorchen ihm nicht mehr. Glücklicherweise muss er diese missliche Lage nicht allein durchstehen. Tara, Billy und Fernando, eine Gruppe von wohnungssuchenden Außenseitern, nehmen den gefallenen Gott unter ihre Fittiche und weihen ihn in die Magie von Punk, Bikes und Bier ein. Fast könnte Seth sich an dieses Dasein gewöhnen – doch dann beginnen Obdachlose aus der Stadt zu verschwinden. Offenbar ist Seth nicht der einzige Gott, den es in diese Zeit verschlagen hat, und nicht alle sind den Sterblichen so freundlich gesinnt. Am Horizont über Vegas braut sich eine Bedrohung transzendenten Ausmaßes zusammen. Wird es Seth gelingen, ihr ohne seine Kräfte standzuhalten?
Ein rockiger Roadtrip durch die ägyptische Mythologie!
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum1. Aug. 2020
ISBN9783945045213
Road to Ombos: Seth ist gefallen

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    Buchvorschau

    Road to Ombos - Melanie Vogltanz

    gefallen

    Impressum

    Copyright © 2020 Art Skript Phantastik Verlag

    Copyright © 2020 Melanie Vogltanz

    1. Auflage 2020

    Art Skript Phantastik Verlag | Salach

    Korrektorat » Isa Theobald

    Gesamtgestaltung » Art Skript Phantastik Verlag

    Druck » BookPress | www.bookpress.eu

    Print-ISBN » 978-3-945045-52-7

    eBook-ISBN » 978-3-945045-21-3

    Der Verlag im Internet » www.artskriptphantastik.de

    Alle Personen und Handlungen sind frei erfunden.

    Ähnlichkeiten mit realen Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.

    Content Note

    Rassistische Polizeigewalt, Gewalt gegen Menschen und Tiere, Alkohol, Tod einer Figur. Körperliche Misshandlung (Prügel, Verstümmelung)

    Über die Autorin

    Melanie Vogltanz hat ihren Magister in Deutscher Philologie, Anglistik und LehrerInnenbildung an der Universität Wien gemacht. Sie wurde 1992 in Wien geboren und hat den berühmt-berüchtigten Wiener Galgenhumor praktisch mit der Muttermilch aufgesogen. Dem klassischen Happy End sagt sie im Großteil ihrer Geschichten den Kampf an, denn auch das Leben endet selten gut.

    2007 veröffentlichte sie ihr Romandebüt; weitere Veröffentlichungen im Bereich der Dunklen Phantastik folgten. 2016 wurde sie mit dem »Encouragement Award« der European Science Fiction Society ausgezeichnet.

    Wenn sie nicht gerade eigene Geschichten zusammenspinnt, korrigiert, lektoriert und übersetzt sie für Verlage und Kollegen oder hält ihre Frettchenmusen bei Laune.

    Mehr Informationen auf: www.melanie-vogltanz.net

    Vorwort

    Seht Seth und wer dahinter steht!

    Ein Vorwort von Katharina Fiona Bode

    Was ist ein Gott? Nach christlichem Glauben, dürften wir uns kein Bild davon machen, aber bei den alten Ägyptern sah das etwas anders aus.

    Wer oder was ist also ein Gott? Was macht ihn eigentlich dazu? Und was genau ist dieses ominöse Es, das ihn wahrhaft göttlich macht?

    Schöpft ein Gott die Kraft aus sich selbst? Ist es eine Art magischer Veranlagung oder etwa der reine Glaube anderer, wie der von uns Menschen, der ihn zu wahrer Göttlichkeit ermächtigt?

    In der Literatur begegnet man oft der Kraft des Schöpfungsaktes als Zeichen eines göttlichen Funkens, was in der Vergangenheit eine Verknüpfung zwischen Göttern und Künstlergenies zuließ, die prompt auf dieselbe Stufe erhoben wurden.

    Doch wie sieht das Ganze gegenwärtig aus? Was passiert, wenn man heute kreative Geister an die Seite einstiger Gottheiten stellt; Schriftsteller*innen Götter neu beleben lässt, die eigentlich zusammen mit der altägyptischen Kultur verschwanden … irgendwo in der Vergangenheit abhandenkamen, nur um nun in unsere Gegenwart zurückgezwungen zu werden? Göttliche Wesen, die den Geschmack von Angst und Ruhm gekostet haben, ein konfliktreiches historisches Erbe in sich tragen, während sie sich plötzlich auf der Reise in eine zukünftige Welt wiederfinden, die nicht mehr die ihre ist.

    Wer verleiht dann wem Macht? Müssen die Götter uns gerecht werden oder dienen sie nur sich selbst?

    In diesem Spannungsfeld siedelten Verlegerin Grit Richter und ich als Herausgeberinnen die Anthologie »Kemet – Die Götter Ägyptens« an, für die wir uns abenteuerlustige Autoren und Autorinnen wünschten, die sich zusammen mit den Göttern auf die Suche nach Antworten begeben würden, auch wenn das hieße, sich auf verborgenen Pfaden durch staubigen Wüstensand zu graben. Denn die mythologischen Wurzeln sollten unverkennbar bleiben und Grundstein oder Reibungspotenzial für die Götter bei ihrem Streben bieten, sich einen Platz in der ‚neuen‘ Welt zu verschaffen.

    Zwar mögen wir den initialisierenden Funken gespendet haben, aber angefacht wurde das Feuer unseres Erzählkosmos‘ durch die belebende Vorstellungskraft der Autorinnen wie Melanie Vogltanz, die eine jener Wagemutigen gewesen ist, welche sich auf diese Mission begeben und Seth in ihrer Geschichte »Highway to Heliopolis« eine Stimme verliehen hat. Eine Stimme, die offenbar so gewaltig war, dass sie nach mehr geschrien hat.

    Und so können wir als Leser*innen uns allesamt glücklich schätzen, dass wir mit »The Roads to Ombos« in die Gesellschaft dieser betörend vielschichtigen und äußerst ambivalenten Figur zurückkehren dürfen.

    Wir lechzten nach Magie, Crime & God’N Roll und Melanie hat mit Seth geantwortet.

    Nun, lieber Leser*innen, wird es Zeit, dass ihr am eigenen Leib erfahrt WIE.

    Kapitel 1: Der Fall

    1

    Die Straße nach Ombos ist mit schlechten Vorsätzen gepflastert.

    Als Seth in die Welt der Sterblichen trat, geschah es in Dunkelheit und Kälte. Er ruderte mit den Armen und Beinen, aber um ihn war kein Halt. Wie ein herabgefallener Stern trieb er inmitten der eisigen, schwerelosen Finsternis. Da bemerkte er, dass er keine Luft zum Atmen und keine Stimme zum Schreien hatte. Die Kälte machte seine Glieder bleischwer, raubte ihm die Kraft zu kämpfen – und er wusste ohnehin nicht, wogegen er überhaupt kämpfte.

    Ist dies das Ende?, fragte er sich in vollem Ernst und ohne jede Reue.

    Doch es war der Anfang.

    2

    Da spürte Seth, wie Hände ihn packten – an den Armen und um die Brust. Plötzlich war da wieder ein Oben und ein Unten, und so begriff er, dass er von etwas oder jemandem hinaufgezogen wurde. Sekunden später durchstieß sein Kopf die Oberfläche der eisigen Schwärze. Prustend und spuckend rang er nach Atem.

    »Alles gut, Kumpel«, hörte er eine Stimme neben sich, die weder der ewigen Sprache der Götter noch der Gemeinsprache des einfachen Volkes ähnelte. Er verstand sie dennoch, denn er war ein Gott, und Götter mussten jedes Wort verstehen, das an sie gerichtet wird. »Wir haben dich. Alles gut. Du bist jetzt sicher.«

    Seine Augen waren nicht länger blind – waren es tatsächlich nie gewesen. Seth wurde klar, dass die schwerelose Kälte nichts anderes gewesen war als die Tiefen eines dunklen Flusses. Über ihm erstreckte sich ein wie von schwacher Glut diffus leuchtender, sternenloser Himmel.

    Und rechts und links von ihm traten zwei triefende Sterbliche Wasser, die fast ebenso schwer atmeten wie er selbst. Bevor er sich soweit sammeln konnte, um angemessene Worte an die beiden Menschen zu richten, hatten sie ihn mit vereinten Kräften ans Ufer gezerrt.

    Dort erwartete sie ein schmächtiger Junge, der mit mehreren Decken bereitstand. Zu seinen Füßen saß ein großer, struppiger Hund, der Seth misstrauisch beäugte.

    »Heilige Scheiße, ist das kalt«, bemerkte einer der Menschen – eine junge Frau – zähneklappernd und wickelte sich eilig in die gereichte Decke. »Da hast du dir echt nicht den besten Zeitpunkt zum Baden ausgesucht, Kumpel.«

    »Ich bin Seth«, verkündete Seth. »Herr von Ombos, Sohn von Nut, Herrscher über das Rote Land, Gebieter über das Chaos und Verschlinger von Seelen.«

    Seine Worte erzielten nicht den erwarteten Effekt. Anstatt sich vor ihm in den Staub zu werfen und ihn um Gnade anzuflehen, glotzten die drei Sterblichen ihn lediglich an.

    »Billy«, stellte einer der nassen Menschen sich vor.

    »Tara«, ergänzte die Frau. »Und das sind Fernando«, sie deutete auf den schmächtigen Burschen, dann auf den Hund, »und Cupcake. Und was auch immer du eingeworfen hast, muss ordentlich reinhauen. Im Übrigen bist du splitternackt.«

    Da er selbst keine Anstalten machte, nach der Decke zu greifen, die der Junge – Fernando – ihm anbot, nahm die Sterbliche namens Tara das in die Hand und legte sie ihm kurzerhand um die Schultern. »Komm, wir bringen dich in unser Lager. Ist nicht weit von hier. Dort kannst du dich aufwärmen, und vielleicht haben wir noch ein paar Sachen zum Anziehen für dich.« Sie schüttelte den Kopf. »Du hattest echt verdammtes Glück, dass wir zufällig in der Nähe waren. Hier ist es nachts oft ziemlich einsam. Du hättest absaufen können.«

    Seth fühlte sich von der Reaktion der Sterblichen so vor den Kopf gestoßen, dass er einfach willenlos hinter ihnen hertrottete. Nach wenigen Metern erreichten sie eine Brücke, die sich über jenen Fluss spannte, aus dem sie ihn soeben gezogen hatten. Ein wohliges Feuer prasselte in einer kindshohen Tonne. Erst, als er den Flammen nahekam, spürte Seth, wie stark er fror. Er stellte sich vor die Tonne, um sich daran zu wärmen, und zog fröstelnd die Decke enger um seine Schultern.

    »Wir haben leider keine zusätzlichen Schlafsäcke mehr«, erklärte Billy, während Tara ihre nassen Klamotten ablegte. »Aber mit ein paar Decken ist es aushaltbar.«

    »Mach mal halblang, Billyboy!«, rief Tara über die Schulter. »Niemand hat behauptet, dass der Kerl hier übernachten darf. Die Rede war vom Aufwärmen, nicht davon, dass er sich hier häuslich einrichtet. Das ist ein völlig Fremder. Könnte genauso gut ein gesuchter Sexualstraftätet sein, bei allem, was wir über ihn wissen!«

    »Tara, nun sei doch nicht so!«

    Sie verzog missbilligend die Lippen. In ihrer neuen, trockenen Kleidung trat sie vor Seth und musterte ihn von oben bis unten. So hatte noch kein Sterblicher gewagt, ihn anzusehen. Ihre triefend nassen Haare, die sie mit einer beispiellosen Kunstfertigkeit zu zahlreichen dünnen Zöpfen geflochten hatte, die meisten davon schwarz, einzelne dazwischen grellrot, waren unter einer weiteren Decke verschwunden. »Das hier ist vielleicht nur ‘ne Brücke, aber es ist verdammt nochmal ‘ne saubere Brücke, und darauf legen wir großen Wert, klar? Wenn du hierbleiben willst, musst du clean sein. Also, auf was bist du drauf? Acid? Angel Dust? Crystal? E, H, K?«

    »Sollten mir diese Buchstaben irgendetwas sagen?«, erwiderte Seth.

    »Punktionsstellen scheinst du schon mal nicht zu haben, also bist du wohl kein Hardcore-Junkie. Ich nehm an, das kann man zu deinen Gunsten verbuchen.«

    »Tara meint es nicht so«, schaltete Billy sich ein. »Sie will nur nicht, dass du uns Ärger ins Lager schleppst, wie unangenehme Typen oder Kredithaie und so’n Scheiß. Und das wirst du doch nicht, richtig?«

    Seth ließ sich diese Frage genau durch den Kopf gehen. Obwohl er jedes der Worte dieser kuriosen Menschen in Isolation verstand, fiel es ihm erstaunlich schwer, ihren Sinn in seiner Gesamtheit zu erfassen. Schließlich antwortete er mit einem kurz angebundenen: »Wohl kaum.« Er sah nach unten, wo der struppige Hund begonnen hatte, vorsichtig seine nackten Füße zu beschnuppern. Als ihn Seths Blick traf, zog er den

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