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Trail to Heka: Seth auf der Suche
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Trail to Heka: Seth auf der Suche
eBook413 Seiten5 Stunden

Trail to Heka: Seth auf der Suche

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Über dieses E-Book

»Ich bin Seth, Herr von Ombos, Sohn von Nut. Herrscher über Deshret, Erschaffer von Feuer und Chaos – und Barkeeper in Nevada. Zumindest war ich das, bevor ich am Arsch der Welt einem Wichser nachstellen musste, der mein Zeug geklaut hat.«

»Sie haben etwas, das dir gehört :( Hole es zurück, oder sie werden es benutzen!« Die Nachricht einer alten Feindin führt den gefallenen Chaosgott Seth nach Kanada. Fernab seiner Wahlheimat begibt Seth sich auf die Suche nach einem zerstörerischen Teil seiner Kräfte, von dem er sich vor Langem losgesagt hat. Der Schaden, den sein Heka in falschen Händen anrichten könnte, gefährdet diese neue faszinierende Welt, die er gerade erst für sich entdeckt hat. Doch sind seine eigenen Hände tatsächlich die richtigen? Auf seiner Reise muss Seth sich nicht nur mächtigen Feinden stellen, sondern seiner eigenen Vergangenheit – und der alten Versuchung einer weltenverbrennenden Kraft.

Ein brandneuer Roadtrip aus dem Kemet-Universum quer durch die Wildnis Kanadas, mit neuen und alten Freunden – und dem Versprechen auf eine zweite Chance.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum21. Okt. 2023
ISBN9783949880544
Trail to Heka: Seth auf der Suche

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    Buchvorschau

    Trail to Heka - Melanie Vogltanz

    Trail to Heka

    Seth auf der Suche

    Über die Autorin

    Melanie Vogltanz wurde 1992 in Wien geboren und hat ihren Magister in Deutscher Philologie, Anglistik und Lehrer*innenbildung an der Universität Wien gemacht. Aktuell ist sie als selbstständige Lektorin und Korrektorin tätig und macht gute Bücher mit großartigen Menschen. 2007 veröffentlichte sie ihr Romandebüt; weitere Veröffentlichungen im Bereich der Dunklen Phantastik folgten. 2016 wurde sie mit dem »Encouragement Award« der European Science Fiction Society ausgezeichnet. Ihr Roman »Shape Me« wurde für den Deutschen Science Fiction-Preis und den Kurd Laßwitz-Preis nominiert. Mehr Informationen auf: www.melanie-vogltanz.net und www.lektoratvogltanz.com

    Impressum

    Alle Rechte an den abgedruckten Geschichten liegen beim

    Art Skript Phantastik Verlag und den Autor*innen.

    Copyright © 2023 Art Skript Phantastik Verlag

    1. Auflage 2023

    Art Skript Phantastik Verlag | Salach

    Lektorat » Isa Theobald

    Komplette Gestaltung » Grit Richter | Art Skript Phantastik Verlag

    Druck » BookPress | www.bookpress.eu

    ISBN » 978-3-949880-04-9

    Auch als eBook erhältlich

    Der Verlag im Internet » www.artskriptphantastik.de

    Alle Privatpersonen und Handlungen sind frei erfunden.

    Ähnlichkeiten mit realen Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.

    Content Notes

    Wir möchten unseren Lesenden den Genuss dieses Buches so angenehm wie möglich machen. Daher nutzen wir Content Notes, um auf eventuell problematische Stellen hinzuweisen. Da es keine allgemeinen Regelungen zum Umgang mit Inhaltswarnungen gibt, entstand die folgende Liste in enger Zusammenarbeit zwischen Verlegerin und den Autorinnen der Geschichte. Solltest du Stellen finden, die nicht mit Content Note versehen sind, zögere nicht dies mitzuteilen. Schreib gerne eine Mail an Verlegerin Grit Richter unter info@aspverlag.de

    Vielen Dank

    Ableismus/ableistische Sprache

    Alkohol

    Armut und Obdachlosigkeit

    Blitzeinschlag

    Blut und Verletzungen

    Bodyhorror (Verwandlung und grafische Darstellung veränderter Körper)

    Depression

    Erbrechen

    Erschöpfung und (freiwilliger) Schlafentzug

    Ertrinken

    Explizite Sprache

    Feuer und Verbrennungen

    Gewalt gegen Erwachsene und Tiere (explizit)

    Haft (erwähnt)

    Halluzinogene und Rauschzustände

    Hunger und (freiwilliger) Nahrungsentzug

    Isolation

    Kämpfe (explizit)

    Krankheit und medizinische Behandlung

    Mord

    Nacktheit

    Narben

    Naturgewalt und -katastrophen (Stürme und Überschwemmungen)

    Othering und Fremdenfeindlichkeit

    Probleme bei der Geburt (Kaiserschnitt)

    PTSD

    Suizid und parasuizidales Verhalten

    Tabak

    Tod wichtiger Figuren

    Vergiftung

    Verstümmelung

    Waffen (Speere, Klingen)

    Bitte achte beim Lesen auf dich und dein Wohlbefinden.

    Ein Glossar befindet sich am Ende des Romans.

    Hier geht es zur Spotify Playlist

    Ombos ist niedergerissen.

    Seine Tempel sind vernichtet.

    Alle, die zu ihm gehörten, sind nicht mehr.

    Ihr Gott ist nicht mehr.

    Verfluchungstext aus der altägyptischen Spätzeit

    Kapitel 1

    Roadtrip

    1

    Wie ein Pfeil aus Feuer schneidet es durch das Land.

    Wo es seine Schritte setzt, wird wüst, was grünte.

    Die Quellen, aus denen es trinkt, färben sich rot.

    O Isis. O Osiris. O Horus!

    Gewährt uns euren Schutz!

    Das Chaostier ist nah.

    2

    Der Sturm zerrte an dem Stück Fotopapier in Seths Händen und drohte, es ihm zu entreißen. Er schloss die Finger fester darum und zog die Schultern hoch, um sich gegen den Wind abzuschirmen. Unangenehm peitschte sein Haar ihm ins Gesicht und erzeugte ein schwarzes Schneegestöber vor seinen Augen.

    War das seine dritte Nacht auf der Straße? Seine vierte? Es fiel ihm zunehmend schwerer, das Verstreichen der Zeit zu überblicken. Die Tage bestanden aus endlosen grauen Linien niemals endenden Asphalts und dem monotonen Knattern und Dröhnen seines Motors. Die Nächte waren erfüllt von trüben Gedanken, erschöpften Gliedern – und nun auch noch Kälte. Es war immer noch später Sommer, doch über Dakota fegte ein heftiges Gewitter. Fast war es, als wollte die Natur selbst Seth zurücktreiben. Als wollte etwas ihn zum Umkehren bewegen.

    Doch Seth konnte nicht zurück.

    Der ungepflasterte Platz, auf dem tagsüber die Autos von Ausflüglern und Wanderern parkten und den Seth sich in dieser Nacht als Schlafplatz auserkoren hatte, war von der nahen Baumlinie kaum vor Wind und Wetter geschützt. Als würden sie in Missfallen die Köpfe schütteln, beugten die Wipfel sich unter der Kraft des Sturms. Seth drehte den Oberkörper, sodass seine Jacke und sein Rücken das Foto in seinen Händen notdürftig gegen den Wind abschirmten, und betrachtete es durch das Flattern seiner Haare hindurch. Es zeigte das Leben, das er zurückgelassen hatte. Tara und Billy, Arm in Arm vor dem Heliopolis, die beide breit in die Kamera grinsten. Die Traurigkeit auf ihren Mienen war erst auf den zweiten Blick erkennbar. Vielleicht sah Seth sie aber auch nur, weil er sie sehen wollte.

    Er selbst hatte dieses Foto geschossen – mit der Polaroidkamera, die die Sterblichen ihm vor seiner Reise geschenkt hatten. Es schien ein halbes Leben zurückzuliegen, dass Tara ihm das schlampig verpackte Päckchen in die Hände gedrückt hatte.

    Ich habe doch schon ein Telefon, war seine irritierte Antwort gewesen, nachdem er das Paket von seinem Papier befreit hatte.

    Und Tara und Billy hatten ihn ausgelacht und ihm gezeigt, wie man das Gerät bediente.

    Es ist ganz einfach, hatte Billy gesagt. So einfach, dass sogar du das hinkriegst, Boss.

    Und wenn du zurückkommst, wollen wir viele Bilder von deiner Reise sehen, hatte Tara sich eingeschaltet. Dann ist es fast so, als wären wir dabei gewesen.

    In einem Punkt sollten die beiden rechtbehalten: Seth durchschaute schnell, wie er dem kleinen Kasten die stabilen Schwarz-Weiß-Fotos abringen konnte, die er mit einem leisen, freundlichen Surren ausspuckte. Das erste Foto – jenes, das er nun in Händen hielt – war ganz einfach gewesen.

    Was darauf folgte, war deutlich schwerer.

    Seth schüttelte unwillig den Kopf und schob das Foto zurück in die Innentasche seiner Lederjacke, an jenen sicheren Ort, an dem sich auch der unselige Briefumschlag befand, der ihn quer durch die Vereinigten Staaten getrieben hatte. Wenn sein Orientierungssinn nicht bereits komplett bei Apophis war, dann musste er morgen die Grenze erreichen.

    Kanada. Ein Teil von Seth begriff es immer noch nicht. So viel in seinem Leben hatte sich in so kurzer Zeit verändert, und vieles davon war positiv gewesen. Und dann war alles so dramatisch schief gegangen.

    Seth versuchte sich eine Zigarette anzuzünden, aber der Wind machte es ihm unmöglich. Nicht einmal die Flamme, die sein eigenes Heka erzeugte, vermochte den Tabak in Brand zu setzen, ehe der Sturm sie wieder ausstieß. Schließlich fluchte Seth lange und anhaltend, steckte die Zigarette zurück in seine Jacke und suchte seine Satteltasche nach einem Bier ab, in der Hoffnung, dass ihn der Alkohol ein wenig wärmen und ihm das Einschlafen erleichtern würde. Seine Finger fanden nichts. Offenbar hatte er seinen Reiseproviant bereits aufgebraucht.

    Schaudernd zog Seth den Schlafsack, auf dem er bislang gesessen hatte, höher und schob ihn über seinen Körper im vergeblichen Versuch, es sich bequem zu machen. Mit einem kriechenden Gefühl des Unbehagens stellte er fest, dass er bald Geld brauchen würde. Er hatte unterschätzt, wie schnell das Benzin ein Loch in seine spärliche Reisekasse brennen würde. Als er für seine Reise gepackt hatte, da hatte er gedacht, ein Schlafsack und seine Harley wären alles, was er benötigte. Es war das erste Mal seit seinem Fall, dass er so weit weg vom Heliopolis war, so weit weg von … nun, warum es nicht einfach sagen? Von zu Hause.

    Seit tausend Meilen versuchte Seth all diese Gedanken zu unterdrücken. Die Einsamkeit zu ersticken, und die Zweifel. Er fuhr den Erinnerungen auf seiner Harley davon, indem er Motor und Reifen zu Höchstleistungen antrieb. Doch nachts, im Stillstand, holten sie ihn stets wieder ein. Vielleicht lag es am Schlafsack und der Kälte – Dinge, die ihn zu jener Zeit unter der Brücke in Vegas zurückwarfen, als er und die Sterblichen noch heimatlos gewesen waren, als sie noch von einem Tag zum anderen gelebt hatten, ohne zu wissen, wo die nächste Mahlzeit, das nächste Bier herkommen würde. Niemals hätte Seth gedacht, dass er jemals wieder zu diesem Zustand zurückkehren würde – schon gar nicht allein.

    Seths Hand zuckte zu seinem Mobiltelefon, das er ebenfalls in seiner Satteltasche verwahrte. Doch wie all die Male davor zog er sie zurück, ohne das Gerät hervorgeholt zu haben. Seit er unterwegs war, hielt er es abgeschaltet. Um Strom zu sparen, aber auch, weil er den Kontakt zu seinem alten Leben so gering wie möglich halten musste, wenn er sich selbst und die anderen nicht in Gefahr bringen wollte. So sehr er sich wünschte, vertraute Stimmen zu hören – er durfte dem Drang nicht nachgeben.

    Er war doch noch gar nicht lange fort. Er musste stärker sein als das.

    Unwillig schnaubte Seth. Scheiße, er war der gottverdammte Herrscher des Chaos – kein Hund, den man vor die Tür gejagt hatte! Warum also konnte er nicht einfach abschließen mit dem, was hinter ihm lag, und nach vorne blicken? Nut wusste, dass er all seine Kraft brauchen würde für das, was vor ihm lag.

    Seth zog den Schlafsack über den Kopf. Der Wind hörte auf, an seinem Haar zu zerren, und der robuste Polyester um ihn erzeugte fast so etwas wie Stille in dem künstlichen Kokon. Die Anstrengung der vergangenen Tage verlangte ihren Tribut. Seth spürte, wie seine Gedanken träger wurden, seine Glieder schwer.

    Morgen würde er in Kanada sein. Und dann …

    Dann werde ich kämpfen. Denn das ist es, was ich kann. Das ist es, was ich immer schon getan habe und wohl immer tun werde.

    Da, ganz plötzlich: eine andere Stimme als seine eigene – samtig-weich in seinen Erinnerungen, schmeichelnd, warm, umtanzt von einem East Coast-Akzent. Eine Erinnerung, die wie mit Klauen in seinen müden Verstand schlug, bevor er im erstickenden Schwarz des erschöpften Schlafes versank.

    Aber nicht für immer. Richtig?

    3

    »Reid Sejad.«

    Seth nahm den druckfrischen US-amerikanischen Pass wieder entgegen, den die Grenzpolizistin mit der neongelben Warnweste ihm reichte, nachdem sie das Foto darin lange und intensiv mit seinem Gesicht verglichen hatte. »Haben Sie irgendwelche zollfähige oder genehmigungspflichtige Ware bei sich? Alkohol, Waffen, Medikamente oder Rauschgift?«

    »Schön wär’s«, murmelte Seth.

    Die Grenzpolizistin zog die Brauen hoch.

    »Nein«, sagte Seth. »Nichts davon.« Er griff nach hinten zu seiner Satteltasche und hob das abgewetzte Leder an, damit sie einen Blick auf den spärlichen Inhalt werfen konnte.

    Die Uniformierte winkte ab. »Danke, das reicht mir schon. Herzlich willkommen in Emerson, Manitoba, Mister Sejad! Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Aufenthalt in Kanada.« Und dann lächelte sie.

    Es war das erste Mal, dass Seth von einem Bundesbeamten ehrlich angelächelt wurde, und es irritierte ihn. Mit einem knappen Nicken ließ er seinen Motor wieder an und fädelte sich in den fließenden Verkehr ein, der hier an der Grenze leicht ins Stocken gekommen war. Die meisten Fahrzeuge wurden jedoch, ebenso wie Seth selbst, rasch durchgewunken.

    Reid Sejad. Seth hatte noch keine Gelegenheit gehabt, sich an diesen neuen Namen zu gewöhnen, den er trug, seit sein früheres Alter Ego der Sterblichenwelt, ein gewisser Seth Ombos, offiziell in einem spektakulären flammenden Akt der Selbsttötung im North Nevada Correctional Center ums Leben gekommen war. Er hatte den Namen nicht selbst ausgewählt – das hatte Mafed für ihn übernommen. Seth wusste sehr genau, dass nichts von alldem ohne die tatkräftige Hilfe des Totengotts aus New York möglich gewesen wäre: Seths Reise hätte spätestens an der Landesgrenze geendet. Natürlich war ihm das erst klar geworden, als er gesehen hatte, wie viel bürokratischen Aufwand es kostete, von einem Flecken Land zum anderen zu wechseln. Für Seth waren diese Grenzen, die die Sterblichen zogen, willkürlich und unverständlich, und das waren sie bereits in den Alten Zeiten gewesen.

    Da Mafed im Moment mit seinen eigenen Problemen kämpfte und Seth nicht begleiten konnte, hatte er, ganz wie es nun einmal seine enervierend hilfsbereite Art war, sein Bestes getan, den Chaosgott mit Geld und Einfluss zu unterstützen, wo es ihm möglich war. Er hatte ihm seine Computerpriesterin zur Seite gestellt, eine Frau namens Zero, die in für Seth fast unverständlichem Kauderwelsch sprach, aber über die seltsame Gabe verfügte, Menschen aus dem Nichts erscheinen zu lassen. Mit ihrer Magie hatte Mafed Seth einen gültigen US-amerikanischen Pass und einige andere Dokumente besorgt, die auf seinen neuen Namen liefen. Auch eine nicht geringe Summe Geld hatte er Seth überlassen, eine Wiedergutmachung des Staates Nevada, nachdem eine windige Schlange namens Jerry einen von zwei Morden gestanden hatte, für die Seth verurteilt worden war. Seth, der den Yuppie mittlerweile gut genug kannte, um zu wissen, dass er kein Nein akzeptiert hätte, hatte so getan, als würde er die Unterstützung annehmen. In Wahrheit weigerte er sich aus Prinzip, irgendetwas von diesen paragraphenreitenden, heuchlerischen Anzugträgern anzunehmen. Deshalb hatte er das gesamte gutgefüllte Konto Billy und Tara überlassen. Nur zweihundert Dollar Benzingeld hatte er selbst behalten und in seine Jackentasche gestopft. So viel Geld hatte Seth nicht mehr besessen, seit er mit einem unrechtmäßig erworbenen Vermögen das ursprüngliche Heliopolis gekauft hatte. Ihm war nicht klar gewesen, wie rasch es aufgebraucht sein würde. Das bedeutete jedoch nicht, dass er seinen Schritt bereute. Billy und Tara brauchten das Geld dringender. Ihnen war die undankbare Aufgabe zugefallen, in seiner Abwesenheit die Bar zu leiten. Das wäre eigentlich Seths Job gewesen. Wenn er den schon nicht erfüllen konnte, dann wollte er wenigstens dafür sorgen, dass die Sterblichen finanziell abgesichert waren, solange er fort war.

    Schließlich wusste keiner von ihnen, wie lange das dauern würde …

    Nicht für immer – richtig?

    Das rote Blinken der Warnleuchte an der Tankanzeige riss Seth unsanft aus seinen Gedanken. »Fuck.« Er lenkte die Maschine an den Straßenrand, tastete seine Lederjacke nach dem verbliebenen Geld ab und zählte die Dollarscheine. So gründlich er auch suchte: Mehr als sieben Dollar und ein paar Cents konnte er nicht finden. Das würde niemals für eine Tankladung reichen. Dabei war er noch nicht einmal in der Nähe der Adresse auf dem Umschlag.

    Sein Blick fiel auf den kleinen Laden, neben dem er sein Motorrad abgestellt hatte: Es handelte sich um eine Bar oder ein Diner mit dem Namen Times Change, deren pinke Leuchtreklame schwach im Licht des fortgeschrittenen Nachmittags flackerte. Seth verzog säuerlich die Lippen, dann zog er den Zündschlüssel an seiner Maschine ab.

    Vor dem Laden holte er seine Polaroidkamera aus der Tasche und schoss ein Foto von der Leuchtreklame mit der vielsagenden Botschaft. Auch wenn sie die Farben in silberne Schatten verwandelte, wollte er diese Erinnerung konservieren. Die Kamera spuckte Papier, das Seth abzog. Er wedelte mit dem kleinen Papierrechteck, bis es ein Bild gebar, dann steckte er es zu den wenigen anderen Fotos, die er bislang geschossen hatte, und trat ein.

    Bis vor wenigen Tagen hätte Seth niemals gedacht, dass ihm die Zeit auf der Straße jemals zu lang werden könnte. Doch vor vierhundert oder fünfhundert Meilen waren seine Augen von der Eintönigkeit des grauen Asphalts müde geworden, und das weiche Leder des Sitzes seiner Harley fühlte sich zunehmend wie Stein an seinem wundgesessenen Arsch an. Zigaretten und ein starker Drink, oder zwei oder fünf – das war es, was Seth nach Tagen des Rumfahrens jetzt dringend brauchte. Und zur Duat damit, dass er sein knappes Geld wohl lieber für Benzin hätte ausgeben sollen.

    Das Innere des Times Change wirkte auf den ersten Blick einladend: rustikales Holz, weißes und rotes Kunstleder, eine Deko, die anheimelnd, aber nicht kitschig wirkte. Hier konnte Seth es durchaus aushalten. Er zog sich auf einen Hocker direkt an der Theke und ließ den Blick über die Karte wandern, die über dem Regal angebracht war, in dem sich verschiedene Flaschen sammelten und auf ihren Einsatz warteten.

    »Tag, Buddy.« Ein Barkeeper mit Karohemd und Vollbart winkte Seth von der anderen Seite des Schankraums zu, wo er gerade mit dem Wischen von Tischen beschäftigt war. »Gib mir nur eine Minute, ich bin gleich bei dir.«

    Seth nickte knapp. Die Auswahl auf der Karte war bescheiden, doch das war in Ordnung. Seth hatte Konkurrenzunternehmen, die mit hochtrabenden Namen und schwindelerregenden Angeboten protzten, stets mit Misstrauen beäugt. Niemand konnte alles gut – nicht einmal eine Bar. Und sehr viel mehr als drei oder vier Sorten Alkohol brauchte man ohnehin nicht.

    »Was darf’s sein, Buddy?« Der Barkeeper legte im Vorbeigehen seinen Lappen beiseite und ging um den Tresen herum. Der Mann hatte einen melodischen Akzent, der Konsonanten rundete wie ein Fluss die Steine auf seinem Grund.

    »Wie ist euer Whiskey?«, fragte Seth.

    Der Barkeeper lachte. »Stark.«

    »Dann den. Doppelt.«

    »Kommt sofort, Buddy.«

    Seth zog eine Zigarette aus der Jackentasche – es war das bereits zerknautschte Exemplar, das er in der Nacht zuvor vergeblich anzuzünden versucht hatte. Suchend blickte er sich nach einem Aschenbecher um.

    »Sorry, das geht hier nicht«, informierte ihn der Barkeeper, als er über dem Einschenken einen Blick zu Seth hinüberwarf. »Rauchverbot.«

    »Scheiße? Im Ernst? Ist doch niemand sonst hier.«

    Der Barkeeper hob die Schultern. »Ich mach die Regeln nicht, Buddy.«

    »Irgendwie schon«, murmelte Seth und sah sich demonstrativ um. »Ist ja deine Bar hier …« Als sein Blick zurückschweifte und dabei dem des Barkeepers begegnete, stellte er fest, dass das freundliche Grinsen aus dem bärtigen Gesicht verschwunden war.

    Seth zerbiss einen Fluch auf den Lippen und schob die Zigarette wieder zurück an ihren Platz.

    »Amerikaner?«, fragte der Barkeeper beiläufig und schob Seth seine Bestellung zu.

    Seth stürzte das Glas in einem Zug. Trocken und bitter brannte der reichhalte Rye Whiskey sich durch seine Kehle. Der Mann hatte nicht gelogen – er war stark. Und verdammt gut.

    Aber wahrscheinlich hätte Seth nach der langen Fahrt sogar schalen Tütenwein genossen wie pure Ambrosia.

    »Wie kommst du darauf?«, fragte Seth, nachdem er mit einer knappen Geste Nachschub gefordert hatte.

    »Ist nicht so schwer zu durchschauen«, meinte der Barkeeper und schenkte schwungvoll nach. »Kein Gruß, kein Bitte, kein Danke. Keine Rücksicht auf andere – und keinen blassen Dunst von unseren Gesetzen. Du würdest nur noch lauter Amerikaner schreien, wenn du hier mit einer Knarre am Gürtel reinspaziert wärst. Buddy.« Das letzte Buddy klang längst nicht mehr so freundlich.

    Seth schloss die Hand um das aufgefüllte Glas, trank aber nicht. »Wenn du es genau wissen willst – ich bin …« kein Amerikaner, hätte er beinahe gesagt. Doch er biss sich gerade noch rechtzeitig auf die Zunge. Denn der Pass, den er mit sich herumtrug, behauptete etwas anderes. Er setzte neu an: »Ich bin nur auf der Durchreise. War eine beschissen lange Fahrt bis hierher. Ist mein erstes Mal in Kanada – und meine erste Bar hier. Ist noch alles neu für mich.«

    Der Barkeeper nickte. Es wirkte deutlich versöhnlicher. »Wohin geht’s denn, Buddy? Wenn ich so offen fragen darf.«

    Seth unterdrückte den Drang, nach dem Briefumschlag in seiner Innentasche zu fassen. »Winnipeg. Erst mal.«

    »Da hast du ja schon ein gutes Stück Weg geschafft. Winnipeg liegt nur noch knappe zwei Stunden von hier. Und woher kommst du ursprünglich?«

    Seth schloss die Augen und nippte an seinem Drink. Ursprünglich. Buddy – ursprünglich komme ich von einem Ort, der unerreichbar weit entfernt liegt. Einem Ort, den du dir nicht einmal in deinen wildesten Träumen ausmalen könntest. Und der mir und den meinen für immer verschlossen ist.

    »Nevada«, sagte Seth stattdessen. Das entsprach ebenfalls nicht der Information auf seinem Pass, doch Seth kümmerte es nicht. Er war müde, und der Alkohol half nicht gerade dabei, seine Konzentration zu fördern.

    »Aus der Wüste!« Der Barkeeper stieß einen leisen Pfiff aus. »Mann, da hast du wirklich eine ordentliche Strecke hinter dir. Und du bist all das gefahren? Mit dem Auto?«

    »Motorrad«, verbesserte Seth.

    Ungläubig schüttelte der Barkeeper den Kopf. »Habt ihr keine Flughäfen drüben in Nevada?«

    Seth trank einen deutlich größeren Schluck von seinem Whiskey. »Ich fahre gern.« Sein Magen zog sich schmerzhaft zusammen und machte Seth unangenehm bewusst, dass die letzte Mahlzeit bereits zwei Tage zurücklag. Von der letzten warmen Mahlzeit gar nicht zu reden. Er warf einen neuerlichen Blick auf die Karte an der Wand, aber die Buchstaben weigerten sich, in seinem Kopf anzukommen. »Habt ihr auch irgendwas Essbares? Was isst man denn so in Kanada?«

    Der Barkeeper warf ihm einen spöttischen Blick zu. »Karibuzungen und Fischlaich, Buddy.«

    »Dann nehm ich das wohl.«

    Der Barkeeper lachte. »Buddy, das war ein Witz! Du bist echt durch, hm? Wie wär’s mit ’nem Burger?«

    Seth nickte. »Ja. Das klingt gut.«

    Während der Bärtige sich umwandte und in die Küche ging, zog Seth erneut seine wenigen verbliebenen Dollarnoten hervor und versuchte im Kopf die Preise zu überschlagen. Der Whiskey hatte bereits begonnen, seine Wirkung zu entfalten, und das erschwerte ihm diese Aufgabe erheblich. Doch wie er es auch drehte und wendete – er befürchtete, dass er gerade auf dem besten Weg war, sich einen Abend als Tellerwäscher zu verdienen.

    »Scheiß drauf«, murmelte er und kippte den Rest des Whiskeys energisch in einem Zug.

    Das Klappern von Geschirr setzte ein, und kurz darauf auch leise Popmusik. Der Barkeeper hatte offenbar für Seth die Anlage angeworfen. Was er vermutlich für einen Gefallen hielt, jagte Seth Schauer des Grauens über den Rücken. Seit Tagen hatte er keine Musik mehr hören können. Nun mit diesem seichten Gitarrenzupfen und der von Alter rauen Stimme konfrontiert zu werden, war ein harter Kulturschock.

    »Gefällt dir Neil Young, Buddy?«, rief ihm der Barkeeper über das regelmäßige Klopfen einer Klinge auf einem Schneidbrett zu.

    Seth schüttelte sich. »Fuck, erschieß mich.«

    »Was?«

    »Er klingt … krank«, befand Seth und meinte den Gesundheitszustand des Sängers.

    »Nicht wahr? Kranker Scheiß! Siehst du, Buddy, ich kann auch Yankee-Slang! Schnappt man so dicht an der Grenze automatisch auf. Du bist nicht der einzige Amerikaner, der hier durchrauscht. Wirst auch nicht der Letzte sein!«

    Seth entging einer Antwort, indem er sich die Whiskeyflasche vom Tresen griff und sich selbst nachschenkte. Wenigstens war die Anlage leise genug, dass er das schiefe Gejaule dieses Musikers, der entgegen seiner Selbstbezeichnung ganz und gar nicht mehr »young« klang, einigermaßen ausblenden konnte.

    Zumindest … versuchte er es.

    Seth räusperte sich. »Ich geh mal ein paar Minuten raus, ich brauch dringend ’ne Kippe. Meine Schlüssel lass ich hier, damit du weißt, dass ich nicht die Zeche prelle.«

    »Das ist doch nicht nötig, Buddy!«, rief der Barkeeper gut gelaunt aus der Küche. »Geh einfach! Bis du wieder da bist, ist dein Burger sicher auch schon bereit. Danke, dass du Rücksicht auf unsere Hausordnung nimmst!«

    Seth verzog säuerlich das Gesicht. Was bei den Feuern Deshrets stimmte eigentlich mit den Menschen hier nicht? Das war keine Höflichkeit – das war scheißunheimlich. Niemand, der so freundlich war, tat das ohne Hintergedanken.

    Kopfschüttelnd stieß Seth sich vom Tresen ab, holte seine mittlerweile stark in Mitleidenschaft gezogene Zigarette heraus und ging damit vor die Tür. Die zahlreichen Drinks machten seine Schritte beschwingt und angenehm weich.

    Noch bevor er die Tür erreicht hatte, entzündete sich die Zigarette in seinem Mund. Tief inhalierte er den Rauch, den er so lange hatte missen müssen, behielt ihn für die Dauer mehrerer Schritte in der Lunge und blies ihn aus, als er die mit Glas eingelassene Eingangstür aufstieß. Augenblicklich fühlte er sich besser. Er setzte sich auf den Vorsprung, der sich unter dem sorgsam geputzten Schaufenster befand, durch das man die gemütlichen Sitzecken des Times Change von der Straße aus sehen konnte, streckte die Beine mit den schweren Stiefeln aus und schloss die Augen. Der Whiskey summte angenehm in seinem Kopf, und der Qualm in seinem System beruhigte ihn.

    Ein hässliches metallisches Quietschen, gefolgt von einem widerlichen Krachen, riss ihn abrupt aus seinem Zustand der Entspannung.

    »Oh. Du meine Güte. Ach herrje.«

    Seth öffnete die Augen und knurrte unvermittelt, als er den dünnen Hänfling erblickte, der gerade aus seinem Pickup-Truck geklettert kam – und ebenso verzweifelt wie völlig ergebnislos versuchte, Seths fünfhundert Kilo schwere Maschine wieder aufzurichten, die er bei seinem abenteuerlichen Parkmanöver umgenietet hatte.

    »Hey.« Seth erhob sich von seinem Platz am Fenster. »Pisser.« Er schnippte die Kippe weg. »Was soll das werden?«

    Der Sterbliche, irgendwo zwischen Mitte dreißig und Bahre, wurde schlagartig bleich, als Seth auf ihn zusteuerte. Er hatte braunes, graumeliertes Haar, das in einem akribischen und grässlichen Bürstenschnitt gestaltet war, und trug einen hellblauen Anzug, der die Blässe seiner Haut unvorteilhaft betonte. Auf Seth wirkte sein Gesicht wie der Unterbauch eines toten Karpfens. Die übergroße Brille auf seiner Nase ließ seine Augen winzig erscheinen.

    »Oh! Es tut mir so furchtbar leid, Sir, ich habe nicht gesehen, dass Sie da stehen, ich meine, dass Ihr Fahrzeug da steht, ich wollte bestimmt nicht, ich meine, ich bin ganz untröstlich!«

    Seth marschierte auf den Mann zu, der hastig rückwärts stolperte. Doch Seths Ziel war gar nicht der Hänfling, sondern seine Harley, die traurig auf der Seite lag. Er schluckte all die Schimpfnamen hinunter, die ihm auf der Zunge lagen, und ballte die Hände, in denen sein Heka unangenehm zu kribbeln begonnen hatte, zu Fäusten.

    Scheiße. Ich bin nicht mal mehr wirklich überrascht.

    Er stieß die Luft aus, und mit ihr die Anspannung, die sich in ihm hatte aufbauen wollen.

    »Anpacken.«

    »Was?«, fragte der Mann mit angstgeweiteten Augen.

    »Anpacken. Hier.« Seth deutete auf den Lenker. »Das Ding wiegt eine halbe Tonne, ich krieg die nicht allein wieder hoch.«

    »Oh. Natürlich, selbstverständlich, sofort!« Der andere beeilte sich zuzugreifen. »Auf drei?«, fragte er.

    »Drei«, brummte Seth.

    Gemeinsam stemmten sie sich mit ihrem ganzen Gewicht gegen das Monstrum aus Metall, Leder und Chrom. Seth konnte sehen, wie dem dünnen Mann im Anzug der Schweiß ausbrach. Mit der zugegeben kümmerlichen Unterstützung des Sterblichen gelang es Seth, seine Harley wieder aufzurichten. Er bockte sie sorgsam auf ihrem Ständer auf und versuchte, den Schaden einzuschätzen. Das Heck des Trucks hatte die Maschine offenbar nur gestreift, doch ein hässlicher, langer Kratzer im schwarzen Lack zeigte, wo die beiden Fahrzeuge aufeinandergetroffen waren. Seths Gesicht verzog sich wie unter Schmerzen, als er mit den Fingern behutsam über die zerschundene Lackierung tastete. Mit ein wenig Polieren würde das nicht getan sein.

    Ausgerechnet die Harley … Scheiße.

    »Das tut mir … so unendlich leid«, stotterte der Fremde neben ihm. »Ich bezahle den Schaden selbstredend, ich …«

    Seth seufzte schwer und zog eine neue Zigarette aus der Jackentasche. »Vergiss es.« Der Sterbliche sah nicht danach aus, als könnte er sonderlich viel Geld entbehren. Sein altersschwacher Truck war von Rost zerfressen, das linke Seitenfenster mit Panzertape verklebt – vielleicht, weil es nicht mehr ganz schloss, vielleicht wegen eines Schadens im Glas. Seth schüttelte den Kopf. »Ist sowieso egal.«

    Im Umdrehen zündete er seine neue Zigarette an. Durch das Schaufenster des Times Change konnte er sehen, dass der Barkeeper sie angespannt beobachtete. Hatte er sich darauf eingestellt, Seth die Bullen auf den Hals zu hetzen, sollte er sich auf den Hänfling stürzen? Bei dem Gedanken fühlte Seth eine erdrückende Schwere in sich. Ja, er kannte diese Blicke. Er kannte sie allzu gut. Am Ende war es doch überall das Gleiche, egal, welche Bezeichnungen auf den Karten standen.

    »Ihr Kennzeichen – was ist das? Ausland, richtig?« Der dünne Kanadier war ihm unbemerkt nachgelaufen. »Wo kommen Sie her?«

    »Von weit weg«, sagte Seth.

    »Sie kommen von außerhalb! Wissen Sie, das dachte ich mir schon. Also«, seine Miene drückte Erschrecken aus, als ihm klar wurde, was er da eben gesagt hatte, »nicht wegen Ihres Aussehens, das wollte ich damit auf keinen Fall andeuten! Sie sehen nicht fremd aus, wegen Ihrer Hautfarbe oder … ich meine … Sie sehen sehr nett aus, richtig sympathisch, und so, als würden Sie hier absolut hingehören, ich meinte nur, wegen … der Piercings und des Halstattoos und … Nicht, dass daran irgendetwas nicht in Ordnung wäre! Es steht Ihnen, sieht man nur nicht allzu oft, das wollte ich sagen, und …«

    »Redest du immer so viel?«, fragte Seth.

    »Nur, wenn ich nervös bin«, murmelte der Mann geschlagen.

    »Bist du oft nervös?«

    Darauf antwortete der andere nicht. Stattdessen räusperte er sich umständlich. »Mein … mein Name ist übrigens Ned. Ned Thibault. Freut mich, Ihre Bekanntschaft zu machen, auch wenn die Umstände etwas … unglücklich waren. Ich wollte hier gerade eine kleine Rast einlegen, ich bin seit Wochen unterwegs und schon ein wenig, na ja, Sie wissen schon.« Er machte eine kreisende Bewegung mit dem Finger an seiner Schläfe. »Wenn man so lang mit sich allein ist, so lange auf der Straße, da wird man

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