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Kein Wort
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eBook241 Seiten3 Stunden

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Über dieses E-Book

Geheimnisse für sich zu behalten kann Konsequenzen haben. Jenny hat ihr Leben damit verbracht, ein Opfer zu sein. Gerade, als sie denkt, sie hätte alles unter Kontrolle, kommt ihre Vergangenheit zurück und sucht sie heim, was dazu führen muss, dass sie eine schwierige Entscheidung treffen muss. Soll sie ihre Dämonen endlich konfrontieren und das Geheimnis verraten, das sie all die Jahre für sich behalten hat?

SpracheDeutsch
HerausgeberBadPress
Erscheinungsdatum19. Jan. 2020
ISBN9781071527573
Kein Wort
Autor

Cindy Vine

Born in Cape Town, South Africa, I have traveled to many different countries working as an international school teacher. Following a bout with breast cancer and being ripped off yet again, I wrote a self-help book called Fear, Phobias and frozen Feet, which deals with how to break the pattern of bad relationships in our lives. Last year, I self-published Stop the world, I need to pee! It's a fictional tale of how a headstrong woman manages to escape from an abusive husband. Currently, I am teaching at an international school in Tanzania. The Case of Billy B is my third book.

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    Buchvorschau

    Kein Wort - Cindy Vine

    Kein Wort

    Inhaltsverzeichnis

    Kein Wort....................................................................1

    Inhaltsverzeichnis.........................................................1

    Widmung.....................................................................3

    Danksagungen.............................................................5

    Kapitel 1.......................................................................7

    Kapitel 2....................................................................10

    Kapitel 3....................................................................13

    Kapitel 4....................................................................15

    Kapitel 5....................................................................18

    Kapitel 6....................................................................21

    Kapitel 7....................................................................23

    Kapitel 8....................................................................26

    Kapitel 9....................................................................29

    Kapitel 10..................................................................32

    Kapitel 11..................................................................35

    Kapitel 12..................................................................38

    Kapitel 13..................................................................42

    Kapitel 14..................................................................46

    Kapitel 15..................................................................49

    Kapitel 16..................................................................52

    Kapitel 17..................................................................55

    Kapitel 18..................................................................58

    Kapitel 19..................................................................61

    Kapitel 20..................................................................64

    Kapitel 21..................................................................68

    Kapitel 22..................................................................72

    Kapitel 23..................................................................75

    Kapitel 24..................................................................78

    Kapitel 25..................................................................81

    Kapitel 26..................................................................85

    Kapitel 27..................................................................89

    Kapitel 28..................................................................93

    Kapitel 29..................................................................96

    Kapitel 30..................................................................99

    Kapitel 31................................................................102

    Kapitel 32................................................................104

    Kapitel 33................................................................107

    Kapitel 34................................................................109

    Kapitel 35................................................................112

    Kapitel 36................................................................116

    Kapitel 37................................................................119

    ––––––––

    Widmung

    Dieses Buch widmet sich der Erinnerung an meine verstorbene Großmutter, Winifred Vine, meine Tanten, Joy Phillips und Muriel Hill; und meiner Mutter, Vivienne Owen, die auch heute noch bei uns ist. Vier starke Frauen, die in ihrer Zeit großen Herausforderungen gegenüberstanden und zu der Person beigetragen haben, die ich heute bin.

    Danksagungen

    Besonderer Dank gilt meinem Lektoren und geschätzten Freund, Robert Stark, der sich trotz seines vollen Terminkalenders die Zeit nimmt, mein Werk zu bearbeiten, zu kritisieren und zu kommentieren. Danke, Rob, dass du etwas aus mir gemacht hast.

    Mein Dank gilt all den mutigen Frauen bei Hubpages.com, die unbenannt bleiben. Ich bedanke mich dafür, dass sie ihre Erfahrungen mit Vergewaltigung mit mir geteilt haben, damit ich Einblick in die Auswirkungen bekommen konnte, die Vergewaltigung auf die Psyche hat.

    Danke an meine Freunde und Familie für ihre laufende Unterstützung.

    Wie immer bedanke ich mich besonders bei meinen drei wundervollen Kindern, Kerri, Tony und Siobhan. Ihr seid das, was mich antreibt.

    Kapitel 1

    1986

    Ich habe meine Mutter umgebracht. Nicht mit einem Messer oder einer Pistole, aber ich war der Grund dafür, dass sie starb. Ich weiß es tief in meinem Herzen. Ich sehe es jedes Mal, wenn mein Dad wegsieht, wann immer ich ins Zimmer komme. Er kann mich nicht mehr ansehen. Er kann nicht mit mir sprechen. Ich bin für ihn genauso gestorben wie meine Mutter. Und natürlich hat mir meine Schwester Karen gesagt, dass ich meine Mutter umgebracht habe. Mehrmals. Ich höre ihre Stimme, während ich schlafe: „Du hast sie umgebracht, Jenny, es ist alles deine Schuld. Du bist dafür verantwortlich. Meine Schwester hat mich noch nie wirklich gemocht, aber jetzt hasst sie mich. Wer hätte gedacht, dass Windpocken tödlich sein können? Eine blöde Kinderkrankheit, ein Virus; so häufig wie Weintrauben auf einer Weinfarm. Dad hat Mom gesagt, dass es zwecklos ist, mich zum Arzt zu bringen. „Man kann Viren nicht heilen, sagte er. „Es muss einfach aus ihrem Organismus raus." Mom hat nicht zugehört. Sie war so stur. Sie hat gesehen, wie ich an etwas Schrecklichem gejuckt und gekratzt habe und wollte mich zum Arzt bringen, um sicher zu gehen, dass es wirklich Windpocken waren und keine tödliche Krankheit wie die Pest; und um etwas Zinksalbe für mich zu bekommen, die den Juckreiz lindert. Mom wollte nicht, dass ich Narben bekomme, weil ich die Bläschen aufgekratzt habe. Wir haben es gar nicht kommen sehen, meine Mom und ich. Ein Hund rannte über die Straße und vor unser Auto. Mom wollte ihn nicht überfahren; sie hasste es Lebewesen zu töten. Sie konnte auf der Farm nicht mal ein Huhn töten und rupfen. Betsy, das Hausmädchen, musste es übernehmen. Mom musste ausweichen, um den Hund verschonen zu können, und ist in einen Baum gefahren. Uns wurde gesagt Mom sei sofort tot gewesen. Sie habe keinen Schmerz gespürt. Aber ich muss sagen, dass die Narben in meinem Herzen nach dem Unfall viel schlimmer sind als die, die ich je vom Aufkratzen der Bläschen bekommen hätte. Mom hätte meinem Vater zuhören sollen. Ich wünschte ich wäre diejenige gewesen, die sofort gestorben ist.

    „Dad, Shirley hat mich gerade eingeladen heute Nachmittag zu ihr nach Hause zu kommen. Darf ich hingehen? Bitte, bitte, bitte?" Dad lächelte und wuschelte Karen durch die kurzen dunklen Haare. Karen sieht genauso aus wie meine Mutter damals, dunkles Haar und olivfarbene Haut, klein und zierlich. Ganz im Gegensatz zu mir. Ich komme nach der Familie meines Vaters. Groß und blond und eher Schwimmflossen als Füße. Obwohl Karen zwei Jahre älter ist als ich, bin ich schon jetzt größer als sie. Noch etwas, weswegen sie mich hasst.

    „Natürlich darfst du zu Shirley gehen. Ich bringe dich selber hin. Nimm aber bitte Jenny mit, fügte Dad hinzu.  „Ich will sie nicht alleine hier haben. Dad drehte sich um, verließ den Raum und verpasste Karens zusammengekniffene Augen und aufeinander gepressten Lippen, während sie mich anstarrte.

    „Ich wünschte du wärst nie geboren worden," höhnte sie und schubste mich aus dem Weg.

    Ich antwortete nicht. Was gab es schon dazu zu sagen?

    Unser Haus ist wie ein Schrein für meine Mutter. Alles ist genauso, wie meine Mutter es hinterlassen hat, alles am selben Ort. Dad hat einmal ein Hausmädchen gefeuert, weil sie eins von Moms Ornamenten woanders hingestellt hatte. Betsy passt immer gut darauf auf, Moms Porzellanornamente hochzuheben, unter ihnen Staub zu wischen, und sie dann wieder genau an denselben Platz zu stellen. Der Kalender in der Küche ist vom letzten Jahr, mit Moms Notizen in ihrer ordentlichen Handschrift. An ihrem Todestag hat Dad ein Foto von ihr, das er von ihr im Weingarten gemacht hat, vergrößern und zu einem großen Poster machen lassen. Es hängt jetzt an der Wand im Esszimmer, wo früher das große Gemälde von einem Berg war. Sie sieht von der Wand herab und schaut uns beim Essen zu. Mom ist überall, wie eine ständige Erinnerung an das, was ich getan habe.

    Wir wohnen auf einer kleinen Farm am Hang des Berges in der Nähe von Bretherton in Südafrika. Dad baut ein paar Tafeltrauben an und wir haben eine kleine Herde mit Kühen und Schafen. Er verdient nicht besonders viel Geld, aber genug, um über die Runden zu kommen. Bretherton ist ein kleines Fischerdörfchen an der Küste, benannt nach einem Pfarrer Bretherton, der eine Missionsstation für die Einheimischen gegründet hat. Wir haben in der Schule alles über ihn gelernt. Shirley McGregor ist Karens beste Freundin. Ihre Familie ist reich und hat einen großen Weingarten. Shirley hat sogar einen Swimmingpool! Shirley sagt, Pfarrer Bretherton wäre ihr Uhrgroßvater. Ich glaube ihr das nicht. Shirley gibt immer an und spielt sich auf und ist genauso gemein und fies zu mir wie Karen. Das Letzte, wonach mir ist, ist den Nachmittag mit Karen und Shirley zu verbringen, wenn ich doch weiß, dass ich nicht erwünscht bin. Ihnen zuzuhören, wie sie über mich lachen und flüstern. Manchmal laufen sie vor mir weg und verstecken sich, und lassen mich ganz allein im Haus. Eigentlich finde ich das gar nicht so schlimm, weil ich dann draußen sitze und mit Shirleys Hund spiele. Es ist ein schwarzer Labrador namens Dolly. Dolly ist es egal, dass ich meine Mutter umgebracht habe.

    Shirley wartet draußen auf uns und hält Ausschau nach unserem Auto. „Shirley, wie geht es dir?", fragt Dad lächelnd. Er mag Shirley und erzählt uns immer wie schlau sie ist.

    „Gut, Onkel Jan. Oh, du hast Jenny mitgebracht." Shirley rümpft die Nase, als würde ich schlecht riechen.

    „Ja, ich hab’ ein paar Dinge zu erledigen und Jenny wäre dabei nur im Weg. Es ist das Beste, wenn sie bei Karen bleibt. Wo sind deine Eltern? Dad schaut sich um. „Bist du sicher, dass sie es o.k. finden, dass Karen und Jenny zum Spielen hier sind? Dad sieht besorgt aus. Er hat ein Problem damit, sich anderen aufzudrängen; Mom hat immer gesagt, er habe zu viel Stolz.

    Shirley nickt, und ihre blonden Zöpfe hüpfen dabei. „Ist kein Problem, Onkel Jan. Sie freuen sich, dass ich Gesellschaft habe; sie sagen, dass ich so keinen Unfug treiben kann. Sie sind im Betriebsbüro beschäftigt. Monatsabschluss hat mein Dad gesagt. Willst du, dass ich sie für dich herrufe?"

    „Ach, den muss ich auch noch machen. Nein, keine Sorge, am besten stören wir sie nicht. Ich bin um fünf zurück, um Karen und Jenny abzuholen." Dad steigt ins Auto, fährt los und lässt mich allein mit den Mädchen, die mich hassen.

    Keine fünf Minuten nachdem Dad weggefahren ist laufen Karen und Shirley weg und lassen mich allein mit Dolly. Ich habe es aufgegeben ihnen nachzulaufen und zu versuchen sie zu finden. Shirley kannte Verstecke, die ich nie finden konnte. Wenn sie jetzt abhauen, ist es mir egal. Ich sitze einfach da und streichle Dolly. Ich kann mit ihr reden, meine Gedanken mit ihr teilen, ohne dass sie mich verurteilt oder verspottet; sie sieht mich einfach nur an mit ihren braunen Hundeaugen, als verstünde sie alles, was ich sage. Als ich höre, dass ein Auto in die Einfahrt fährt, stehe ich auf und sehe nach. Vielleicht hat Dad es noch einmal überdacht mich hier zu lassen und ist zurückgekommen, um mich abzuholen. Leider doch nicht. Es ist Shirleys Onkel Eddie, der kleine Bruder ihrer Mutter; der, der keinen Arbeitsplatz halten kann. Dad sagt, er sei ein Nichtsnutz und würde ohne das Geld der Familie auf der Straße leben. Er wohnt irgendwo in der Stadt in einem Apartment mit Blick aufs Meer. Dad sagt, er nehme Drogen. Ich erinnere mich, wie Mom und Dad darüber gesprochen haben, bevor sie starb.

    Onkel Eddie steigt aus dem Auto und kommt dahin, wo ich in einem Gartenstuhl sitze und Dolly streichle. Dolly bellt Fremde nie an. Shirleys Dad sagt, Dolly würde jemanden zu Tode schlecken, bevor sie irgendwen beißt; sie ist der nutzloseste Wachhund überhaupt. „Hey, du bist doch... äh... warte, ich hab’s gleich, ähm... genau, Jenny? Jan van Tonders Tochter? Die, die mit im Auto saß, als... äh... bist du Jenny?"

    Ich nicke und lege meine Arme um Dolly. Irgendetwas an Onkel Eddie macht mich nervös.

    „Wo sind denn alle?" Onkel Eddie kommt näher zu mir.

    „Im Betriebsbüro. Willst du, dass ich dich hinbringe?" Dolly leckt meinen Arm ab, der immer noch um ihren Hals liegt.

    Bevor Onkel Eddie antworten kann, kommen Shirley und Karen um die Ecke gerannt; sie haben mir wahrscheinlich hinterherspioniert. „Onkel Eddie! Shirley gibt ihrem Onkel eine feste Umarmung. „Wussten Mom und Dad, dass du vorbeikommst? Sie haben mir gar nichts gesagt.

    Onkel Eddie lacht: „Naja, es ist eine Art Überraschung. Ich war in der Gegend und dachte, ich könnte auf ein Glas Wein oder so vorbeikommen."

    „Oder so? Du meinst Geld?", fragt Shirley frech mit ihren leuchtend blauen Augen.

    „Du kennst mich zu gut," raunt Onkel Eddie in Shirleys Ohr und kneift ihr in den Po.

    „Onkel Eddie! Ich bin schockiert!, lacht Shirley, während sie aus Onkel Eddies Reichweite hüpft. „Geht nicht zu nah an Onkel Eddie ran, warnt uns Shirley mit einem Lächeln, „statt Armen hat er Tentakeln!"

    Karen und ich bleiben Onkel Eddie fern, sind ein wenig nervös. Wir haben so viele schlimme Dinge über ihn gehört. „Ach, macht euch keine Sorgen!, lacht Shirley. „Ich mach’ nur Spaß! Onkel Eddie ist mein Lieblingsonkel auf der ganzen, weiten Welt! Er könnte keiner Fliege was zu Leide tun, oder Onkel Eddie? Shirley gibt Onkel Eddie einen Kuss auf die Lippen. Er sieht mich an und zwinkert, und ich muss an die Echse denken, die wir im Terrarium im Klassenzimmer halten.

    „Also, sagt Onkel Eddie, als er Shirley loslässt und mir näherkommt, bis ich seinen Atem auf meiner Wange spüre, „Wie alt bist du jetzt, klein Jenny?

    „Acht," antworte ich und beiße mir auf die Lippe.

    „Die Zeit fliegt, du wirst so schnell groß. Während er mich anstarrt, leckt sich Onkel Eddie über die Lippen. Ich fühle mich ziemlich unwohl und Karen wahrscheinlich genauso, da sie sich von mir wegbewegt und sich neben Shirley stellt. „Welches Spiel spielt ihr denn gerade? Kann ich mitspielen? Onkel Eddie wendet seinen Blick nicht von mir ab und ich kann spüren, wie mein Herz schneller zu schlagen beginnt.

    „Verstecken, antwortet Shirley. „Du kannst mitspielen! Karen und ich sind Partner und Jenny und du könnt Partner sein. Zählt bis hundert und kommt uns suchen.

    „Cool," lächelt Onkel Eddie und nimmt meine Hand.

    Kapitel 2

    Karen und Shirley laufen schnell weg, um sich zu verstecken, und lassen mich allein mit Onkel Eddie. Ich habe ein ungutes Gefühl im Bauch, genau wie in der Sekunde, in der ich den Hund vors Auto laufen sah. Onkel Eddie ist nicht hässlich oder so. Er sieht nicht aus wie ein Monster. Aber da ist etwas in seinen Augen. Ich kann nicht genau sagen, was es ist; es ist als würde er durch mich hindurchsehen können, als hätte er einen Röntgenblick, nur, dass er kein Superheld ist. Und dann ist da noch sein Grinsen. Er hat schiefe Zähne wie der Sandtigerhai, den der Fischer letztens zum Bretherton-Hafen gebracht hat. Ich stelle mir vor, von diesem Hai angegriffen zu werden und in kleine Stücke gekaut zu werden, mit Zähnen, die durch mich durchsägen wie die Fleischsäge beim Metzger.

    „Lass uns drinnen warten, schlägt Onkel Eddie vor und zeigt seine Haizähne. „Wir können ein kleines Spiel spielen, während wir bis hundert zählen. Magst du Spiele, Jenny?

    Ich nicke langsam und folge Onkel Eddie ins Haus.

    „Ich spiele jetzt ein besonderes Spiel mit dir, ein heimliches Spiel. Shirley liebt dieses Spiel, weil sie immer kichert und nicht mehr aufhören kann. Onkel Eddie lächelt mich mit seinen schiefen Zähnen an und ich spüre, wie sich der Knoten in meinem Bauch weiter zusammenzieht. Mir ist egal, wie sehr Shirley das Spiel gefällt; mir wird es sicherlich nicht gefallen. „Es ist ein Kitzelspiel. Es macht richtig Spaß, du wirst es lieben. Aber du darfst niemandem davon erzählen, weil es sonst kein Geheimnis mehr wäre. Verstehst du das? Nicht einmal Shirley oder deiner Schwester. Es muss unser Geheimnis bleiben. Wenn du etwas sagst, kommen alle Monster frei, die sich nachts unter deinem Bett verstecken, und der Geist deiner Mom. Wenn du etwas sagst, wäre es, als würdest du sie aus der Unterwelt herrufen, wo die Geister leben. Das willst du doch nicht, oder? Deine Mom herrufen, damit sie dich und deine Familie heimsucht? Onkel Eddie beugt sich herunter, um mir in die Augen zu sehen, und ich kann fast die Schatten der Geister und Monster sehen, die sich in seinen Augen verstecken. Jetzt habe ich solche Angst, dass ich aufs Klo muss.

    „Ich... Ich... muss aufs Klo, ich... ich... muss Pipi," stottere ich und beiße mir so doll auf die Lippe, dass ich Blut schmecke.

    „Mach schnell, Jenny, die anderen warten darauf, dass wir sie bald suchen kommen! Onkel Eddie setzt sich auf das blaue Sofa und lächelt mich wieder mit seinen schiefen Zähnen an. „Beeil dich, wir haben nicht mehr viel Zeit, unser tolles Spiel zu spielen. Onkel Eddie winkt mich mit der Hand weg und lehnt sich zurück an die Sofalehne.

    Ich bin auf dem Klo fertig und wasche mir die Hände. Ich lasse mir viel Zeit dabei, sie sorgfältig mit dem Handtuch abzutrocknen, dass auf einem Paar Antilopenhörnern hängt, die an der Badezimmerwand montiert sind. Langsam begebe ich mich auf den Weg zurück zum Wohnzimmer, wo Onkel Eddie auf dem Sofa auf mich wartet.

    „O.k., Jenny, du warst ja schnell. Also, so spielt man das Spiel. Du musst die Augen zumachen; du darfst aber nicht blinzeln. O.k.? Aber zuerst musst du herkommen und dich auf mein Knie setzen, damit ich dir die heimlichen Regeln ins Ohr flüstern kann. Es ist nur ein Kitzeln, das verspreche ich, das Spiel wird gar nicht wehtun. Shirley liebt es. Du wirst es auch lieben."

    Ich will mich nicht auf Onkel Eddies Knie setzen, aber ich habe zu viel Angst, nein zu sagen, also klettere ich darauf und mache dir Augen zu. Ich habe viel zu viel Angst, zuzusehen, und ich kann hören, wie sich seine Atmung verändert, als wäre er gerannt. Ich spüre seinen Atem an meinem Hals, während er mein langes blondes Haar berührt und es zur Seite streicht. Seine Lippen sind an meinem Hals, sanfte Küsse, Schmetterlingsküsse, und es kitzelt wirklich ein bisschen, so wie er es gesagt hat.

    Dann spüre ich seine Hand auf meinen Beinen, er streichelt sie langsam und wandert mit ihr zu meinem Schlüpfer hoch. Ich schnappe nach Luft, da ist keiner erlaubt! Mom sagte, an die Stelle dürfe nur ich!

    „Ich werd’ dir nicht weh tun, es kitzelt nur ein bisschen, flüstert mir Onkel Eddie ins Ohr und ich spüre seinen heißen Atem auf meiner Haut. „Mach nicht die Augen auf, lass sie zu, nicht blinzeln, und wir können bis hundert zählen und dann die anderen suchen gehen. Eins... zwei... drei... Onkel Eddie beginnt bis hundert zu zählen, während er mit seiner Hand an meinem Bein immer weiter nach oben wandert, bis sein Finger unter das Gummi meines Unterhöschens schlüpft. Ich versuche mit ihm zu zählen, aber die Wörter wollen einfach nicht aus meinem Mund kommen, ich kann nur keuchen. Als sein Finger meine persönlichste Stelle berührt, schnappe ich laut nach Luft. „Sch, alles ist gut, flüstert er. „Hab keine Angst, zähl einfach mit, zehn... elf... zwölf. Onkel Eddie kitzelt mich zärtlich an meiner persönlichen Stelle, und es ist gar nicht so schlimm und ich fange wieder an normal zu atmen. „Achtzehn... neunzehn... zwanzig...", murmelt Onkel Eddie leise. Dann hört er ohne Vorwarnung auf zu kitzeln und bewegt seinen Finger zur Mitte meiner persönlichen Stelle, nach innen, in den Teil, wo das Pipi rauskommt, und er zwängt seinen Finger hinein, in meine persönliche Stelle, und dieses Mal schreie ich vor Schmerz auf.

    „Au! Stopp, bitte hör auf! Au!" Die Schmerzen waren schlimmer als das eine Mal, als ich mir meinen Zeh gestoßen habe und mein Nagel abgefallen ist. Ich versuche mich von seinem Knie zu winden, aber Onkel Eddie hält mich so fest, dass es weh tut.

    „Sch... Nicht weinen, Shirley weint nie. Weinen ist für Babys, zähl weiter... dreißig... einunddreißig... zweiunddreißig." Onkel Eddie hebt mich von seinem Knie und legt mich aufs Sofa. Ich kneife meine Augen ganz fest zu; ich habe viel zu viel Angst, sie zu öffnen, viel zu viel Angst, Onkel Eddie anzusehen. Ich kann ihn zählen hören, dann spüre ich seinen Finger am oberen Teil meines Schlüpfers, und er zieht ihn langsam herunter.

    Ich liege nur da, kann mich nicht bewegen. Ich will ihn aufhalten, aber ich kann nicht. Ich habe zu viel Angst. Oh Gott, ich habe solche Angst und in meinem Kopf beginne ich zu Gott zu beten, zu Jesus, zu meiner Mutter, zu irgendjemandem, der mich retten kommen kann. Mich retten vor dem Sandtigerhai, den ich jetzt von mir fressen spüre, der meine persönliche Stelle isst, leckt, küsst, an ihr saugt. Und dann hört es auf, das Fressen, und ich bin erleichtert. Ich höre Onkel Eddie wieder zählen: „Fünfzig... einundfünfzig... zweiundfünfzig..."

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