P.I.D. - Verborgene Erinnerung: Kurzroman
Von Andrea Bugla
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Über dieses E-Book
Ryans Geschichte - Ein neuer Fall für die P.I.D.
Ohne Gedächtnis, dafür aber mit Verfolgern auf den Fersen - komplizierter könnte Ryans Lage kaum sein. Wie falsch er damit liegt, muss Ryan schon bald feststellen: Nach einer waghalsigen Flucht aus dem Krankenhaus findet er sich in einem Wochenendhaus wieder. Zusammen mit der attraktiven Krankenschwester Sylvie und einem Haufen Fragen, deren Antworten er nicht kennt. Doch nicht nur seine unklare Identität lässt ihm keine Ruhe. Auch die unerklärliche Anziehungskraft, die diese mutige und hinreißende Frau in ihm auslöst, gibt ihm Rätsel auf …
Ähnlich wie P.I.D. - Verborgene Erinnerung
Titel in dieser Serie (6)
P.I.D. 2 - Gefährliche Hingabe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenP.I.D. 1 - Im Visier der Vergangenheit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenP.I.D. 4 - Fatale Träume Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenP.I.D. - Verborgene Erinnerung: Kurzroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenP.I.D. 5 - Himmel in Gefahr Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenP.I.D. 6 - Zorn des Phoenix Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
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P.I.D. - Verborgene Erinnerung - Andrea Bugla
IMPRESSUM
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Copyright © 2016 by books2read in der
HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
Umschlagmotiv: Zoonar RF / Thinkstock
Umschlaggestaltung: Arne Reuter
Veröffentlicht im ePub Format im 07/2016
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733785758
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Story
Was führte der Mann, der ihm da entgegenblickte, nur für ein Leben? Nach dem zu urteilen, was er bisher gesehen und erfahren hatte, kein ganz ungefährliches. Er war von Hämatomen und Schürfwunden übersät, sein Kopf hatte hinten eine dicke Beule und vorne eine Platzwunde, und eine Rippenprellung ließ seine Seite bläulich schimmern.
„Wer bist du?" Er stellte die Frage nicht zum ersten Mal. Doch wie auch zuvor erhielt er keine Antwort. Der Typ starrte ihn nur dümmlich an.
Er trat vom Spiegel zurück und ließ sich auf den zugeklappten Klodeckel sinken. Frustriert legte er sein Gesicht in die Hände und fluchte wirsch, als er dabei unsanft auf die frische Naht an der Stirn traf. Wo war er nur rein geraten? Wem war er derart auf die Füße getreten? Und womit? Er wusste es nicht. Alles, was er wusste, war, dass man ihn vor zwei Tagen am Rand irgendeines Feldwegs gefunden hatte. Zusammengeknüppelt und ohne Papiere war er dort zurückgelassen worden. Zweifellos, um zu sterben. Die Dezembernächte waren selbst in diesem Teil des Landes arschkalt und die Gegend rund um seinen Fundort von Gott und der Welt verlassen, sobald die Felder im Herbst abgeerntet waren. Es war purer Zufall gewesen, dass man ihn entdeckt hatte. Irgendein Tourist hatte sich in der Abfahrt vertan und war so nicht am Haus seiner Verwandtschaft gelandet, sondern direkt bei ihm.
Durch die offene Badezimmertür betrachtete er das Bett, in dem er zu sich gekommen war. Das war auch so eine Geschichte gewesen. Erfüllt von Schmerzen und völlig wirr im Kopf – etwas, das sich noch nicht gänzlich geändert hatte – war er gleich mal der hübschen, blonden Krankenschwester an die Kehle gegangen, die sich gerade um seine Infusion gekümmert hatte. Gott, ihm wurde immer noch speiübel bei dem Gedanken daran, was er fast getan hätte. Einzig die ruhige Stimme und der zwar ängstliche, aber ungeheuer sanftmütige Blick aus diesen wunderschönen kobaltblauen Augen hatten ihn davon abgehalten, eine nicht wiedergutzumachende Dummheit zu begehen. Als ihm klar geworden war, was er tat, hatte er sich unendlich schlecht gefühlt und sich zutiefst beschämt entschuldigt. Sylvie, wie sie sich ihm schließlich vorgestellt hatte, war jedoch nicht nur nicht nachtragend gewesen, sie hatte ihn beruhigt und von jeder Schuld freigesprochen. Seine Reaktion nach dem Aufwachen sei nur verständlich gewesen. Dasselbe hatte Dr. Bernard wenig später in dieser Nacht gesagt, als er auch ihn, unabsichtlich grob aus dem Halbschlaf gerissen, attackiert hatte. Er schüttelte verärgert den Kopf. Sie mochten ja vielleicht recht damit haben, dass es eine rein instinktive Selbstschutzreaktion gewesen sei, doch er hatte dem Arzt beinahe das Genick gebrochen, das war nun mal Tatsache.
Die Bilder, die letztendlich den Ausschlag für seine Attacke auf den Arzt gegeben hatten, stiegen auch nun wieder in ihm auf. Er spürte die Gefahr regelrecht wie eine zweite Präsenz heranwachsen und über sich aufragen. Allein diese Erinnerung reichte aus, um seinen Adrenalinspiegel emporschießen zu lassen. Ihm war, als sprenge sein Herz jeden Moment seinen Brustkorb. Das Rauschen in seinen Ohren und auch der Schleier, der seine Sicht trübte, wollten sich nicht vertreiben lassen. Getrieben davon eilte er aus dem kleinen Raum und blieb erst vor dem riesigen Fenster stehen, hinter dem tiefste Dunkelheit herrschte. Die Hände an die Scheibe gelegt, senkte er den Kopf und atmete langsam und tief ein und aus, um sich zu konzentrieren und wieder unter Kontrolle zu bekommen.
Man hatte ihn attackiert, so viel war klar. Auch, dass ihn seine Instinkte selbst im Schlaf vor der Hand gewarnt hatten, die nach ihm gegriffen hatte. Einen hatte er erwischt. Doch wo war der andere gewesen? Es hatte einen zweiten Angreifer gegeben. Das wusste er so sicher, wie er wusste, dass draußen tiefste Nacht herrschte. Umzuschauen hatte er sich nicht erlauben können. Hätte er nicht die ganze Aufmerksamkeit auf den Gegner gerichtet, mit dem er gerungen hatte, hätte der ihn – und somit seinen Auftrag – erledigt.
Er riss den Kopf hoch, den pochenden Schmerz ignorierend, der seine hastige Bewegung begleitete. Der Auftrag! Er war der Auftrag!
Er hieb mit der Unterseite seiner Faust gegen die Scheibe. Verdammt, wenn er doch nur wüsste, was ihn zum Auftrag dieser Schläger gemacht hatte.
Vielleicht sollte er froh sein, dass es zumindest schon mal kleine aufblitzende Erinnerungsfetzen gab. Also welche, die mehr brachten als dieser dämliche Frosch, der ihm immer wieder durch die Gedanken schoss. Aber er war nicht froh darüber. Konnte er gar nicht sein. Er wusste vielleicht noch nicht, worum es ging oder wie er da hineingeraten war, aber er spürte mit jeder Faser seines Seins, dass die Erinnerung daran lebenswichtig war.
Und was, in drei Teufels Namen, hatte es mit diesem bescheuerten Frosch auf sich?
„Warum laufen Sie schon wieder rum? Sie sollen sich doch ausruhen."
Erschrocken fuhr er herum. Trotz des schabenden Geräusches der Tür, die beim Öffnen über den Boden schliff, und den auf dem Linoleum quietschenden Schuhen hatte er die Krankenschwester nicht hereinkommen hören. Die schnelle Drehung ließ ihn taumeln. Sofort war Schwester Sylvie an seiner Seite und führte ihn zum Bett. „Sehen Sie, Roger, genau deshalb hat der Arzt Bettruhe verordnet."
Roger. Er verzog den Mund beim Klang dieses Namens. Nicht, weil er ihn nicht mochte. Er hatte ihn ja selbst