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Das Licht hinter den Sternen
Das Licht hinter den Sternen
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eBook95 Seiten1 Stunde

Das Licht hinter den Sternen

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Über dieses E-Book

Märchen: In seinem Bau träumt der Fuchs des Nachts Geschichten. Mit halbgeschlossenen Augen taucht er die Pfote ins Tintenfass und schreibt sie leise nieder. Christoph Große alias Fuchstraum widmet sich vor allem Texten, in denen Phantasie und Melancholie eng miteinander verwoben sind. Tief im Wald seiner Traumwelt schlägt sein Herz.
SpracheDeutsch
HerausgeberAdakia Verlag UG
Erscheinungsdatum22. Mai 2019
ISBN9783941935587
Das Licht hinter den Sternen
Autor

Fuchstraum

In seinem Bau träumt der Fuchs des Nachts Geschichten. Mit halbgeschlossenen Augen taucht er die Pfote ins Tintenfass und schreibt sie leise nieder. Christoph Große alias Fuchstraum widmet sich vor allem Texten, in denen Phantasie und Melancholie eng miteinander verwoben sind. Tief im Wald seiner Traumwelt schlägt sein Herz.

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    Buchvorschau

    Das Licht hinter den Sternen - Fuchstraum

    Fuchstraum

    Das Licht hinter den Sternen

    Märchen

    Für meine Eltern.

    adakia Verlag UG (haftungsbeschränkt), Leipzig

    Bibliographische Information der Deutschen Bibliothek:

    Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der deutschen Nationalbibliographie; detaillierte Daten sind im Internet über http://www.dnb.de abrufbar.

    Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechts ohne Zustimmung des Verlags ist unzulässig.

    Gesamtherstellung: adakia Verlag, Leipzig

    Illustrationen: Krajamine

    E-Book-Herstellung: Zeilenwert GmbH, Rudolstadt

    1. Auflage, Mai 2019

    ISBN 978-3-941935-58-7

    Inhaltsverzeichnis

    Cover

    Titel

    Impressum

    Herzvogel

    Das Weltenkleid

    Die hungrige Krone

    Waldesruh

    Der graue stählerne Beschützer

    Dunkelmärchen

    Ein Bär

    Warmer Fels

    Der Traumbus

    Wo es glänzt

    Der Heimsucher

    Der Herzblutbaum

    Die Tintengeborenen

    Das Geschenk

    Der Ladenhüter

    Vorwort

    Für mich reichen Märchen tiefer als andere Geschichten. Der Märchenton, das »Es war einmal« zieht mich zurück in eine magische Traumzeit, in der man mit angehaltenem Atem drinnen am Feuer saß und geflüsterten Worten lauschte, während draußen der kalte Wind heulte. Durch den Prozess des Schreibens wird dieses Gefühl im Kunstmärchen um eine psychologische Komponente erweitert.

    Die hier versammelten Geschichten sind, wie es auch der Titel schon vermuten lässt, ein Anschreiben gegen die Angst vor der Leere, die mich ein Leben lang begleitet hat – eine Leere, die hinter allem irdischen beständig zu lauern scheint. Sie ist es, die draußen heult und mich immer wieder zweifeln lässt.

    Also lassen Sie uns eine Kerze entzünden und den Worten folgen! Vielleicht öffnen sie uns eine Tür an einen besseren Ort.

    Herzvogel

    Es war einmal ein Mann, der fiel in die Liebe wie in einen tiefen Abgrund. Eben noch hatte er festen Boden unter den Füßen gespürt und plötzlich war da nichts mehr, was ihn hielt. Unaufhaltsam stürzte er diesem Gefühl entgegen, unfähig, seinen Fall zu bremsen. Er fiel lange und er fiel tief – und dann schlug er auf und sein Inneres zerbrach in tausend Scherben. Die Liebe aber war so weit entfernt, dass er ihre Wärme nicht einmal mehr erahnen konnte.

    Und während er dastand und seine Seele nichts mehr war als ein innerer Abgrund voller Splitter, die er nicht mehr zusammenzusetzen vermochte, da spürte er ein Flattern in sich. Und auf einmal tat sich seine Brust auf und ein kleiner Vogel flog daraus hervor, kaum größer als ein Sperling. Der Vogel war grau und seltsam blass, doch der Mann sah ihn nur kurz, ehe er davonflog und in die Wolken entschwand.

    Der Mann aber blieb zurück mit einem Loch in der Brust, voller Splitter und Nichts, doch er starb nicht. Trotz der Leere in sich lebte er - und er ging nach Hause und schlief. Als er erwachte, war das Loch noch immer da, aber kein Schmerz – nur die Leere. Der Mann setzte sich an den Tisch, um zu essen, aber alle Speisen waren Staub in seinem Mund. Er ging aus dem Haus und versuchte zu arbeiten, doch seine Hände hatten ihr Gefühl verloren. Er ging in den Tempel, um zu beten, aber seine Ohren waren taub geworden für die Stimmen der Götter.

    Also wanderte er ziellos durch die Straßen, bis es Abend wurde. Wind kam auf und wehte kalt in ihn hinein. Und als es in seinem Inneren immer kälter und kälter wurde, machte er sich auf den Weg zurück nach Hause.

    Lang war dieser Weg und dunkel, denn er war weit gelaufen. Schatten lagen in den Gassen und Häuserecken wie dicke schwarze Katzen, trunken von Mondmilch.

    Der leere Mann schritt dahin und auch die Welt schien sich leer gemacht zu haben. Doch dann gewahrte er auf seinem Weg eine Gestalt. Je näher er kam, desto größer wurde sie, bis sie schließlich hoch vor ihm aufragte. Es war ein großer Mann, fast ein Riese, mit wildem Bart und funkelnden Kohleaugen. Er war ganz in Schwarz gekleidet und an seinen riesigen Händen trug er glänzend silberne Ringe.

    Früher hätte der leere Mann Angst gehabt, doch jetzt schaute er sein Gegenüber nur sehnsüchtig an, denn dieser war nicht leer – das sah er deutlich. Er war voller Kraft und Schatten und wilder Wut, sodass es ihn umschwebte wie ein schwerer Geruch. Und dann hörte der leere Mann das Rauschen von Schwingen, als sich etwas in dem großen Mann regte.

    Voller Sehnsucht sprach er den Riesen an: »Was ist es, was dort in dir rauscht?«

    Der Riese lachte schallend, als hätte er etwas Lustiges gehört. »Das sind die Schwingen meines Herzvogels.«

    Der leere Mann fühlte sich jetzt noch leerer und sein Kopf lastete schwer auf seinen Schultern. »Wie machst du, dass er nicht wegfliegt?«

    Der Riese hörte auf zu lachen und wurde ernst, ja fast andächtig. »In mir ist ein Rabe. Er liebt die Schatten und den Tod und das glänzende Silber. Also habe ich ihm daraus ein Nest gebaut. Da, sieh selbst.«

    Und der Riese schob sein Hemd zur Seite und zeigte dem leeren Mann sein Inneres. Da saß ein Rabe auf einem silbernen Schädel und um ihn herum flossen Schatten. Der Rabe war groß und zerzaust und sein Blick war so wild wie der des Riesen, denn sie waren eins.

    Der leere Mann dankte dem Riesen und ging weiter. In einer Gasse hielt er an, um nach Schatten und Gebein zu suchen und damit die Leere zu füllen, doch der Schatten entglitt seinen tauben Fingern, und alles, was er finden konnte, war ein abgenagtes Hühnerbein. Traurig setzte er seinen Weg nach Hause fort.

    Als er eine Weile gegangen war, kam er an eine Brücke. Da

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