Was bleibt?: Ein Leben voller Fügungen - Adalbert Mischlewski
Von Thorsten Rienth
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Buchvorschau
Was bleibt? - Thorsten Rienth
Versöhnungsdienst
Berliner Jahre
Die frühen 1920er-Jahre in Berlin. Womit hat der kleine Adalbert Mischlewski seine Zeit verbracht?
Meine erste Erinnerung ist die an meine Spielecke in unserer Wohnküche. Dort hatte ich einen eigenen kleinen Tisch, auf dem eine Landschaft mit kleinen – natürlich nicht angetriebenen – Eisenbahnen stand. Zu Weihnachten kam immer etwas Neues hinzu. Neue Menschen oder Tiere zum Beispiel. Diese Spielecke wuchs sozusagen mit mir mit, sie war mein ganz persönliches Reich. Im Frühling änderte sich dann alles. Ich wollte hinaus in die Sonne und an der frischen Luft spielen. Zum nächsten Weihnachtsfest packten meine Eltern die Spielecke dann wieder aus.
Sind Sie gerne nach draußen gegangen?
Auf jeden Fall. Im Hof konnte man gut spielen. Da gab es – obwohl mitten Berlin – einen Springbrunnen und auch etwas Grün. Nicht weit von uns, zu Fuß vielleicht eine Viertelstunde entfernt, gab es einen großen Volkspark. Da musste ich oft mit meinem Vater spazieren gehen. Ich sage ganz bewusst: musste, er war ein strenger und ordnungsliebender Mann, der einst als Berufssoldat diente. Ich konnte mich nicht einfach selbstständig machen und schmutzig zurückkommen. Alles, was ein Kind gerne gemacht hätte, war also bei diesen Spaziergängen undenkbar. Ich denke deshalb nicht gerne daran zurück. Ein fast schon stereotyper Satz meines Vaters war: „Komm‘ du mir mal nach Hause!"
Wo, wenn nicht bei solchen Spaziergängen, konnten Sie Ihre kindliche Neugierde stillen?
Das Schönste in der Volksschule war, dass ich lesen lernte. Ich habe alles Mögliche verschlungen. Bücher, Zeitungen, große Literatur – auch wenn ich in dem Alter von den Themen natürlich ziemlich wenig verstand. Darum ging es mir aber gar nicht. Ich wollte einfach nur lesen, lesen, lesen. Die Bücher waren in der Regel ältere Bücher aus der Vorkriegszeit. Aktuelle Kinderbücher kannte ich höchstens aus dem Schaufenster. Wegen der Inflation war das Geld knapp, oder besser gesagt: nichts mehr wert. Aber zumindest für den Staatsetat war die Inflation gut: Er konnte sich schnell entschulden.
Sie waren ein anstrengendes Kind?
Auf Widerstand war ich nicht programmiert. Wenn sich irgendwo Ärger abzeichnete, habe ich mich in aller Regel zurückgehalten. Anstrengend war ich wahrscheinlich auf eine andere Weise. Ich stellte meinen Eltern andauernd Fragen. Was um uns herum passierte, interessierte mich einfach unglaublich: Der Besuch des afghanischen Königs Amanullah Khan in Berlin war ein Spektakel für mich. Der Tod von Stresemann im Jahr 1929 ist meine erste tatsächliche politische Erinnerung. Bei solchen Gelegenheiten hörte ich mit dem Fragenstellen gar nicht mehr auf.
Wer war damals ihr Welt- und Werteerklärer–Mutter oder Vater?
Das waren beide. Meinem Vater waren Ordnung, Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit sehr wichtig, da schlugen seine Jahre als Berufssoldat durch. Auch bei meiner Mutter standen diese Werte hoch im Kurs. Wahrscheinlich waren sie damals schlicht Bestandteil der kleinbürgerlichen Berliner Identität. Bei meiner Mutter kam noch eine starke Affinität zur Bildung hinzu.
Das hatte einen interessanten Hintergrund: Während des Ersten Weltkriegs arbeitete sie in einem Unternehmen, zuletzt sogar als Prokuristin. Eine Frau, die Prokura hatte, das war damals etwas Außergewöhnliches! Als sie mit mir schwanger war, hatte ihr Chef sogar gesagt: Ich zahle dem Kind den Kindergarten. Er wollte, dass meine Mutter möglichst bald wieder bei ihm arbeiten könnte. Sie blieb allerdings zuhause, weil ihr die Kinder einfach wichtiger waren.
Trotzdem war ihr beruflicher Werdegang für mein