Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Adeline: Lady Archers Kredo
Adeline: Lady Archers Kredo
Adeline: Lady Archers Kredo
eBook289 Seiten3 Stunden

Adeline: Lady Archers Kredo

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

WENN EIN BIEST MIT EINEM HERZ AUS GOLD

Alles änderte sich für Jasper Benedict, den Grafen von Ailesbury, in der Nacht, in der seine Familie bei einem tragischen Brand ums Leben kommt – das gleiche Feuer, das auch ihn entstellt zurücklässt. Nun, haben seine Narben ihm den Namen „das Biest von Faversham“ gegeben. Aber, als er bei einem Unwetter auf eine, am Straßenrand liegengebliebene Kutsche stößt, erinnert ihn die schöne Reisende an den Mann, der er sein könnte: von seiner Vergangenheit befreit und fähig zu lieben.

EINE SCHÖNHEIT MIT EINER WILDEN VERGANGENHEIT ZÄHMT

Als ihre Kutsche vor Faversham Abbey zusammenbricht, ist das nur ein weiteres Malheur, in einer langen Reihe von Missgeschicken, für Miss Adeline Price. Ihre Schönheit verbirgt einen fatalen Fehler: Sie verurteilt schnell und schaut selten unter die Oberfläche. Aber je länger sie in Jaspers Nähe ist, desto mehr beginnt sie, sich bessern zu wollen – jemand zu sein, der ihn verdient.

Aber als es Zeit ist, Adeline mit ihrer Familie in London zu vereinen, wird Jasper glauben, dass sie nicht nur seine Narben sieht, sondern den guten, ehrenwerten Mann, der er ist?

SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum8. Nov. 2018
ISBN9781386847083
Adeline: Lady Archers Kredo
Autor

Christina McKnight

USA Today Bestselling Author Christina McKnight writes emotionally intricate Regency Romance with strong women and maverick heroes.Christina enjoys a quiet life in Northern California with her family, her wine, and lots of coffee. Oh, and her books...don't forget her books! Most days she can be found writing, reading, or traveling the great state of California.Sign up for Christina's newsletter and receive a free book: eepurl.com/VP1rPFollow her on Twitter: @CMcKnightWriterKeep up to date on her releases: christinamcknight.comLike Christina's FB Author page: ChristinaMcKnightWriterJoin her private FB group for all her latest project updates and teasers! facebook.com/groups/634786203293673/

Ähnlich wie Adeline

Ähnliche E-Books

Allgemeine Belletristik für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Adeline

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Adeline - Christina McKnight

    PROLOG

    Canterbury, England

    Februar, 1818

    MISS ADELINE PRICE , älteste Tochter des Vicomte Melton, starrte auf das halbe Dutzend Koffer und Reisetaschen, auf die sie bestanden hatte, die Reise mit ihr nach Canterbury zu machen. Der Kutscher hatte diese, am Ende der langen Fahrt, achtlos von der Postkutsche auf den feuchtkalten, schmutzigen Boden geworfen.

    Denken Sie ja nicht daran mich aus der Kutsche zu werfen und einfach hier stehen zu lassen. Adeline stampfte mit ihrem Stiefel auf den Boden und richtete ihren vorwurfsvollen Blick auf den Kutscher. Durch die plötzliche Bewegung, fielen ihre hellbraunen Locken über ihre Schultern. Ich werde meinem Vater schreiben und sobald Sie zurück in London sind, wird er Sie in vier Stücke reißen.

    Ich hab‘ zu arbeiten, Miss knurrte der Kutscher. Un krieg nich jenug Kohle um mich mit verzogenen Londoner Gören, wie ihresgleichen, rumzuärjern. Ich werd nich als Kindermädchen bezahlt.

    Sie haben Nerven- ihre Worte wurden jäh abgeschnitten, als der Mann auf den Kutschbock stieg, die Zügel in die Hand nahm, seinen Pferden zu schnalzte und Adeline verschmutzt vom aufgewirbelten Staub der wegfahrenden Kutsche, stehen ließ. Verdammter, unnützer Hornochse!

    Sie trat einen Schritt näher an ihr weltliches Hab und Gut - alles was sie ihr Eigen nannte war hastig zusammengepackt und mit ihr im Schlepptau, zu der Londoner Postkutsche gebracht worden. Adeline ließ sich auf ihrem alten Koffer nieder. Die kalte Abendluft drang langsam durch ihren wollenen Mantel, bis zu ihrer Unterwäsche und ein Schauer durchlief sie. Sie biss die Zähne fest aufeinander, damit sie nicht klapperten.

    Ich wünsche dir die Pocken an den Hals, Alistair, rief sie, schäumend vor Wut, den trostlosen, sie umgebenden, Hügeln zu. Es war die Schuld ihres Bruders, dass sie unter dem Vorwand einer guten Erziehung von zu Hause fortgeschickt worden war. Adelaide und Amelia, ihre jüngeren Schwestern waren nicht aus London, für eine angemessene Erziehung, herausgeworfen worden. Nein, nur Adeline war, zu einem Mädcheninternat ins wilde Kent, verbannt worden. Hölle und Verdammnis

    Höllenfeuer hörte sich jetzt allerdings wesentlich angenehmer an, als wegen der Kälte der Nacht umzukommen.

    Adeline warf ihren wütenden Blick auf das heruntergekommene Gebäude, das in einen großen Birkenhain, am Ende der Auffahrt, gebettet war. Es schien unendlich weit weg zu liegen - nie würde Adeline es schaffen ihre Koffer, die lange Auffahrt entlang, zu schleppen.

    Der Drang zu schreien, mit ihrem Fuß aufzustampfen und auf etwas einzuschlagen, verzehrte sie. Wenn ihr Bruder hier wäre, würde sie ihm ihre Handtasche ins Gesicht werfen; auch wenn ihr bewusst war, dass sie ihm, durch ihr zartes Alter, physisch unterlegen war.

    Verdammter, erbärmlicher Teufel.

    Erst 12 Jahre alt, aber jahrelang unter vier Brüdern aufgewachsen, hatte Adeline, wenn sie sich recht erinnern konnte, bereits jegliche abscheuliche Äußerung entweder gesagt oder gedacht.

    Ihr Kinn auf die gebeugten Knie gestützt, musterte sie das alte Gebäude und sah wie sich die Eingangstür öffnete und zwei Personen auf sie zukamen. Als sie näher kamen war es klar, dass eine ein, in seine Uniform gekleideter, Diener war. Die andere Person war eine große Frau mit streng, im Nacken zusammengebundenem braunem Haar, die ein schwarzes, bereits ein Jahrzehnt aus der Mode gekommenes, Kleid trug. Es schien so, als ob sie hier das Sagen hatte.

    Für einen kurzen Moment dachte Adeline daran aufzugeben; dem Plan ihres Bruders zuzustimmen... aber dann musterte die Frau Adeline vom Kopf, über ihre schmutzige Kleidung, bis hin zu den vom Schlamm verdreckten Stiefeln, als ob Adeline nichts anderes als eine Landstreicherin sei, ein Kind, dass nicht zu dieser anspruchsvollen Luxusschule gehörte. Adeline versteifte sich in ihrer Entschlossenheit.

    Der Schmerz in ihrem Körper verschärfte sich, als sie aufstand um die beiden zu begrüßen. Über einen Tag lang in einer Postkutsche zu verbringen war ermüdend, um nicht zu sagen, das Allerletzte. Wie auch immer, sie weigerte sich einzugestehen, dass sie am Straßenrand einfach ausgesetzt worden war und ihre Sachen unzeremoniell vom Kofferdeck heruntergeworfen worden waren, ohne die nötigen Mittel, um auf eine anständige Art und Weise, zu Miss Emmelines erstklassiger Damenschule, für gute Erziehung und Anstand, gebracht zu werden.

    Nicht ein Zoll von Adeline fühlte sich erstklassig an, und es gab keine Chance die zwei sich nähernden Personen, auf Grund ihres unordentlichen Erscheinungsbildes, davon zu überzeugen.

    Die ältere Dame blieb vor Adeline stehen, ihren Blick immer noch auf ihr, ohne Zweifel verschmutztes, Gesicht gerichtet, und gab dem Diener mit einem verkrampften Lächeln ein Zeichen, die vielen, an der Einfahrt herumliegenden Koffer, einzusammeln.

    Sie müssen Miss Adeline Price sein. Der Tonfall der Frau lies nicht erkennen, ob sie erfreut war Adeline zu sehen, oder ob ihre weniger als ordnungsgemäße Ankunft eine Belastung für sie darstellte. Ich bin Miss Emmeline, die Schulleiterin dieser Schule. Bitte folgen Sie mir.

    Die Frau wartete nicht auf Adelines Antwort, noch machte Adeline, über den überflüssigen Wortschwall der Schulleiterin, eine Bemerkung. Das erste war sehr im Einklang mit ihrem Zuhause in London – niemand wartete je auf ihre Antwort. Dennoch war es nicht ihre Art den Mund zu halten. Egal bei welcher Gelegenheit, genoss sie es gehört zu werden- was vielleicht ein handfester Grund für ihr Exil nach Canterbury war.

    Adeline folgte der Frau und ließ den Diener zurück, um ihre Koffer einzusammeln.

    Die großen Flügeltüren standen noch offen und die Schulleiterin ließ Adeline eintreten um, ohne ihr die Zeit zu geben ihren Mantel auszuziehen, eine lange Halle entlang zu gehen, in der Fackeln den Weg wiesen. Adelines Stiefel hallten laut, als sie den Korridor entlang schritten. Ihr Mantel und ihre Röcke rauschten um ihre Beine, während sie damit kämpfte, mit Miss Emmeline Schritt zu halten. Adeline wollte die Frau gerade fragen, ob sie ihren Schritt etwas mäßigen könnte, als sie scharf abbog und in einen großen Raum eintrat und ihrer neusten Schülerin wieder eine Geste machte ihr zu folgen. Der Raum hatte eine Renovierung dringend nötig – oder gegebenenfalls eine Grundreinigung- und Adeline befürchte, dass die Wände um sie herum einstürzen würden, sollte sie sich hineinwagen.

    Wir haben nicht die ganze Nacht Zeit, Miss Adeline, schnappte die Schulleiterin, während sie auf einen Stuhl hinter ihrem Schreibtisch sank. Entweder setzen Sie sich oder Sie gehen zur Straße zurück und warten dort auf ihren weißen Ritter, der Sie errettet.

    Ihr war nicht bewusst, dass die Möglichkeit bestand wieder wegzugehen. Sie blickte über ihre Schulter, die lange Halle entlang, und sah den Diener ihren ersten Koffer aus der Kälte hereinschleppen und ihn, auf nicht sanfte Weise, im Eingang abzusetzen, welcher zu klein und eng war, um als Eingangshalle bezeichnet zu werden.

    Mit einem tiefen Seufzer betrat Adeline den Raum und stellte sich hinter den Stuhl der dem großen Tisch, der Miss Emmeline als Schreibtisch diente, gegenüber stand. Die Tischbeine waren schief und die Oberfläche sah aus, als ob man nur eine Feder darauflegen müsste, um ihn zum Zusammenbrechen zu bringen. Es war kein Wunder, dass sie nie den gewünschten Status als Mrs. erworben hatte, da ihr kaltes Auftreten jeden Anwärter, dem ihr Äußeres angenehm hätte sein können, abschrecken würde – woran, Adeline wiederstrebte es nicht zuzugeben, sie mehr arbeiten müsste, als an ihrer monotonen Stimme und steifen Haltung.

    Setzen. Die Schulleiterin wühlte sich durch einen Stapel Mappen und fand schließlich eine, die sie vor sich hinlegte. Sie öffnete die Mappe und Adeline tat ihr Bestes, ihren Blick auf die Frau gegenüber zu heften und nicht auf die Papiere vor denen sie saß, und die sie sich als Schulleiterin nun sorgfältig durchlas. Miss Emmelines Blick schweifte von den Unterlagen zu Adeline. Ihr Gesicht regte sich nicht, als sie das Mädchen, immer noch stehend, vor sich sah. Ihre Familie schreibt, dass es zu Hause gewisse, sagen wir Unstimmigkeiten, sie zog ihre Augenbraue hoch, gegeben hat.

    Adelines Kinn hob sich etwas, aber sie schwieg weiter.

    Miss Emmeline lachte leise, bevor sie fortfuhr. Ich bin mir sicher, dass Sie hier nicht für Unruhe sorgen oder zu einer Ablenkung werden. Sehen Sie, an meiner Schule sind wir stolz darauf, junge Damen herausfinden zu lassen, wer sie sind, und dafür die nötige Zeit und Mittel zur Verfügung zu stellen, damit sie zu den Frauen werden, die sie sein möchten. Die Schulleiterin atmete nach ihrem weitschweifigen und fantasievollen Wortschwall, bezüglich der unrealistischen Ideale ihrer Schule, tief ein. Ist das etwas was Sie erfassen können Miss Adeline?

    Das einzige was Adeline in diesem Moment erfassen wollte, war der Hals ihres Bruders, weil er ihre Eltern davon überzeugt hatte, sie für eine anständige Erziehung wegzuschicken.

    Anstatt zu sagen was sie dachte, schenkte sie der Schulleiterin ihr unschuldigstes und zurückhaltendes Lächeln. Es hatte keinen Sinn, die Frau über das Ausmaß der Unruhe und Ablenkung zu alarmieren, für die Adeline gedachte, an Miss Emmelines erstklassiger Damenschule für Anstand und gute Erziehung, zu sorgen.

    Ich habe keine andere Wahl, als meine Zeit hier zu akzeptieren, Schulleiterin.

    Die verengten Augen der Frau richteten sich auf Adeline, als ob sie direkt durch das schüchterne Lächeln und die unschuldigen Worte hindurchsehen konnte: Sehr gut. Sie schob die Papiere bei Seite und legte ihre gefalteten Hände vor sich auf den Tisch.

    Es ist an der Zeit herauszufinden mit wem Sie ein Zimmer teilen werden.

    Ein Zimmer teilen? Adeline verschränkte verärgert die Arme vor ihrer Brust. Ich denke nicht. Ich bin die Tochter eines Lords und ich werde das Zimmer nicht mit irgendeiner Landstreicherin teilen, mit der ich nicht bekannt bin.

    Ich kann Ihnen versichern, dass diese Schule für die Erziehung vieler, gut gestellter junger Frauen verantwortlich ist. Angefangen von Töchtern erfolgreicher Kaufmänner und Reeder, bis zu den Kindern italienischer Prinzen. Als Tochter eines Vicomtes sind sie nicht wichtiger oder haben mehr Beziehungen als andere Damen, die unter meiner Betreuung und meinem Schutz stehen.

    Die Abfuhr wurde, ohne Wut oder Verärgerung über Adelines Benehmen, erteilt.

    Und wenn Sie denken, dass Sie die erste Frau sind die, auf Geheiß von jemanden, hierhergeschickt wurde, täuschen Sie sich. Miss Emmeline sank auf ihren Stuhl und lehnte ihren Kopf zurück an die harte Stuhllehne. „Nun, um Ihr Schlafquartier zu bestimmen, müssen Sie ihr Können in drei verschiedenen Disziplinen beweisen: Wissenschaft, Kunst und Musik und körperliche Betätigung".

    Zählt das korrekte Tischdecken als körperliche Betätigung? Fragte Adeline herausfordernd.

    Nein-

    Das ist sehr gut, da ich Bedienstete habe, die sich darum kümmern.

    Miss Emmeline, die deutlich ihren Siedepunkt erreicht hatte, sprang vom Stuhl auf. Ihre Geduld mit Adeline war am Ende. Sie werden schnell lernen, dass diese Schule, obwohl wir unsere Schülerinnen in Anstand und Etikette unterrichten, weit mehr Wert auf Rechnen, Wissenschaft, Geographie, Musik und Freiluftaktivitäten legt. Sie werden keine Zeit damit verbringen Handarbeiten zu erlernen, noch wie man, wenn man ein Kompliment bekommt, angemessen errötet.

    Adeline schwieg, während die Schulleiterin die Klingelschnur neben der Tür läutete und eine junge Frau in der Tür erschien, als ob sie draußen auf diese Aufforderung gewartet hätte.

    Die junge Frau lächelte Adeline freundlich an und wand sich an Miss Emmeline. Ist es Zeit Miss Adeline vorzustellen?

    Ja, bitte versammeln Sie alle jungen Frauen, Miss Dires.

    Mit einem Nicken, gab Miss Dires Adeline ein weiteres schnelles Lächeln und verließ so schnell den Raum, dass man kaum ihre Schritte hören konnte.

    Als erstes werden Sie uns ein wissenschaftliches Können unter Beweis stellen, so etwas wie ein Gedicht aufsagen oder mathematische Gleichungen vorrechnen. Dann ist es Zeit für die Darbietung von Musik oder Kunst. Sie können singen, tanzen, ein Instrument spielen oder malen. Das ist Ihnen überlassen. Und zu guter Letzt, gehen wir alle, für ihre sportlichen Fähigkeiten, nach draußen. Wenn wir damit fertig sind, werde ich Ihnen ein Zimmer zuweisen, das Sie mit einer jungen Frau, die Ihre Talente ergänzt, teilen werden.

    Adelines Entschiedenheit und Vertrauen sank bei dem Gedanken, vor den versammelten Mädchen, die sie nicht kannte, etwas vorzutragen. Wenn es Adelines Pflicht gewesen wäre einer neuen Schülerin bei einem Vortrag vor der ganzen Schule zuzusehen, würde sie sie eher streng beurteilen.

    Muss ich tun, was Sie verlangen? fragte sie.

    Die Schulleiterin nickte knapp. Oder Sie haben weder Abendessen noch ein Bett.

    Es gab keinen Zweifel daran, dass sich Alistair über ihr Unbehagen totlachen würde; allerdings war er zusammen mit der Familie im Londoner Stadthaus, oder vielleicht war ihre Familie bereits auf ihren Landsitz Melton zurückgekehrt. Es spielte keine Rolle. Adeline war in Canterbury... alleine.

    Es war in ihrem Interesse, sich nach den Spielregeln der Schulleiterin zu richten – zumindest vorerst.

    Sind sie bereit, Miss Adeline?

    Ja.

    Brauchen Sie für eines Ihrer Begabungen etwas aus Ihrem Gepäck?

    Adeline hatte keine Ahnung, wie sie durch die nächste Stunde kommen sollte. Es kam ihr eine Idee, als sie sich daran erinnerte, was sie aus dem Arbeitszimmer ihres Vaters gestohlen hatte, bevor sie London verließ. Es war in ihrer Handtasche, sicher versteckt.

    Wenn die Frau ihre Fähigkeiten sehen wollte, sollte es nicht an Adeline liegen, ihr dieses Privileg vorzuenthalten.

    Sie tätschelte ihre Handtasche und lächelte die Frau an. Ich habe mein wissenschaftliches Können hier.

    Lassen Sie uns zu den anderen Schülern gehen.

    Adeline folgte der Frau zurück durch die Halle bis zu einer Tür, die offen stand und einen großen, hohen Raum offenbarte. Fackeln, die den Raum beleuchteten, waren an den Wänden angebracht, da draußen bereits die Sonne unterging.

    Hauptsächlich saßen junge Mädchen, im Alter von elf bis hin zu denen, die fast für den Einstand in die Gesellschaft bereit waren, im Raum, die Köpfe zusammengesteckt, um sich leise zu unterhalten. Man konnte auch einige Lehrer sehen, die an der Wand entlang standen und ein Auge auf die Mädchen hielten.

    Adeline stieg geschwind auf das Podium, an der Vorderseite des Raums, als Miss Emmeline sie nach vorne winkte.

    Meine Damen, die Stimme der Schulleiterin schallte laut zu jeder Ecke des Raums und wieder zurück zu Adeline. Es ist mir eine große Freude Ihnen eine neue Mitschülerin vorzustellen, Miss Adeline Price.

    Verhaltenes Klatschen füllte den Raum, als Miss Emmeline auf Adeline zeigte, so als ob die versammelten Mädchen zu dumm wären zu bemerken, dass die Frau über das Mädchen neben ihr sprach.

    Adeline überflog, mit einem Blick, kurz die Menge, und verweilte auf niemanden mehr, als nur einen winzigen Moment. Es war nicht nötig Freundschaften zu schließen – sie würde bald wieder weggehen, wenn nicht wegen ihres schrecklichen Verhaltens, dann wegen der fehlenden Mittel der Familie, sich diese Ausgabe weiterhin leisten zu können.

    Sie erschreckte sich, als die Schulleiterin sie mit Wohlwollen betrachtete und ihr ihren Arm sanft auf die Schulter legte. Sie näherte sich, um ihr zuzuflüstern, egal wie ärgerlich Sie auf Ihre Familie sind, dieser Ort und diese Mädchen sind Ihr Neuanfang. Sie können diejenige sein, die Sie sein wollen, während Sie an dieser Schule verweilen. Ich hoffe Sie begrüßen das und fühlen sich hier wie zu Hause".

    Adeline entwand sich der Berührung der Frau und öffnete ihre Handtasche. Sie wollte keine Zeit verlieren und über die Worte der Frau nachdenken, obwohl sie ein Friedensangebot waren. Die Tatsache blieb, das Adeline gegen ihren Willen hier war, und sie musste es nicht mögen... niemals. Alistair würde den Tag bereuen, an dem er sich in die Zukunft seiner Schwester eingemischt hatte. Sie würde nicht lange ein kleines Kind von 12 Jahren sein. Der Tag würde kommen, an dem er sich bei ihr entschuldigen und um Verzeihung bitten würde. Adeline griff in ihre Handtasche und holte das Kartendeck heraus, das sie heimlich mit sich in die Kusche genommen hatte.

    Bitte sprechen Sie laut und deutlich, damit wir Sie alle hören können, Miss Adeline, spornte die Schulleiterin sie an. Mit welchem akademischen Können werden Sie uns nun beglücken?

    Aus Furcht, dass Miss Emmeline sie stoppen würde, bevor sie überhaupt angefangen hatte, hielt Adeline den Mund, um so ihr Können für sich selbst sprechen zu lassen.

    Sie hastete zum Klavier, dass zusammen mit weiteren Instrumenten, weiter hinten auf dem Podium, stand und schob die Sitzbank nach vorne, um sich hinter sie zu knien und so der Menge einen guten Blick zu ermöglichen, während sie das Band, das die Spielkarten zusammen hielt, entfernte und diese mit fachmännischer Präzision zu mischen begann.

    Die Schulleiterin trat mit zusammengezogenen Augenbrauen näher, um eine bessere Sicht zu bekommen. Nichtsdestoweniger machte Adeline weiter.

    Mit dem letzten Mischen der abgewetzten Spielkarten, wand sich Adeline ihrer Audienz, mit einem Grinsen auf den Lippen, zu. Es ist wichtig, dass jede junge Frau über die Mittel verfügt sich, zusätzlich zum Taschengeld, ein dezentes Einkommen zu verschaffen. Die jungen Mädchen nickten übereinstimmend. "Es gibt viele Möglichkeiten für eine Frau ihr Kapital zu ergänzen, einschließlich Kleidung flicken, Waren verkaufen, oder sogar eine Gouvernante oder Gesellschafterin zu werden. Wie auch immer, gehe ich davon aus, dass die Schülerinnen hier an Miss Emmelines Schule aus Familien stammen, die niemals solche niedrigen Tätigkeiten erlauben würden, um sich Geld auf solch eine geschmacklose Art zu verdienen.

    Adeline hielt einen Moment inne, um ihren Worten Nachdruck zu verleihen.

    Es ist wichtig sich zu merken, - Adeline hielt eine Karte hoch, die sie der Menge zeigte-  dass jede Spielkarte einen Wert hat. Sie legte die Spielkarte mit dem Gesicht nach oben auf die Bank und zog die nächste Karte. Einen Herzbuben. Zum Beispiel-

    Miss Adeline, sagte die Schulleiterin und räusperte sich. Würde es Ihnen etwas ausmachen, uns über ihr Talent zu informieren, bevor Sie es vorführen?

    Mist.

    Es bestand kaum die Möglichkeit, dass sich die Frau bewusst war, was Adeline im Schilde führte.

    Bitte sprechen Sie laut, damit alle Sie hören können.

    Gut, Kleidung zu flicken und als Gesellschafterin verfügbar zu sein, nimmt viel Zeit in Anspruch, stammelte Adeline, bevor sie eine Pause machte und tief Luft holte. Manchmal ist es auch keine Alternative für eine junge Dame aus gutem Hause. Wie auch immer, mindert das nicht die Notwendigkeit einer Dame für ein beständiges Einkommen.

    Wie Sie bereits gesagt haben, Miss Adeline.

    Es gibt einen einfacheren, weniger mühseligen, Weg, um das Taschengeld einer Dame zu ergänzen.

    Und das würde darin bestehen...

    In einer Spielhölle Spielkarten zu zählen, Frau Direktor.

    Die zusammengekniffenen Augen der Frau schienen aus den Stirnhöhlen hervorzutreten und ihr Mund blieb offen stehen, aber sie erholte sich rasch wieder von ihrem Schock, als die anderen Schülerinnen in schallendes Gelächter und Applaus ausbrachen.

    Miss Adeline, das ist sehr unangebracht-

    Aber ein sehr bemerkenswertes und nützliches Talent, viel ihr Adeline ins Wort. Eines, das jeder Frau die wenig Geldmittel zur Verfügung hat, sehr zu Nutzen sein würde. Und, ich wage es zu sagen, lebensrettend.

    Die jungen Frauen brachen erneut in ausgelassene Heiterkeit aus, als die Schulleiterin in die Hände klatschte und den Raum zur Ordnung rief.

    Meine Damen! schrie sie über den Lärm hinweg, die Stimme war nun nicht mehr die unbeeinflusste und monotone von vorher. "Meine Damen, beruhigen Sie sich, oder Sie werden die Treppe mit einem dicken Band von Robinson Crusoe auf dem Kopf so lange auf und ab gehen, bis Sie es 10 Mal geschafft haben, ohne zu straucheln.

    Adeline glaubte der älteren Frau aufs Wort, da die Mädchen sofort still waren und ihre Hände vor sich in den Schoss legten.

    Darf ich annehmen, dass Sie ein musikalisches oder künstlerisches Können vorzuweisen haben, Miss Adeline?

    Aber sicher, sagte Adeline mit einem Nicken. Ich bin ganz gut auf dem Dulzian.

    Miss Emmeline strich ihre Haare zurück, bevor sie ihre Wange rieb, auf dem was?

    Das ist eine Art altes Fagott? erklärte Adeline. Ihr war sehr wohl bewusst, dass nur noch drei solcher Instrumente existierten und eins davon im Londoner Museum. Ich würde mich freuen mein Talent unter Beweis zu stellen, wenn Sie mir zeigen könnten, wo Ihr Dulzian steht.

    Es tut mir leid Ihnen sagen zu müssen, dass wir keinen Dulzian an der Schule haben, vielleicht ein anderes Blasinstrument?

    Das geht leider gar nicht, sagte Adeline kopfschüttelnd. Vielleicht haben Sie eine Kantele?

    Miss Emmeline schüttelte den Kopf.

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1