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Eingemachtes: Der Uterussammler
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Eingemachtes: Der Uterussammler
eBook226 Seiten3 Stunden

Eingemachtes: Der Uterussammler

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Über dieses E-Book

Er ist der personifizierte Satan. Nachts lauert er auf seine Opfer, die alle weiblich sind. Ein unheimlicher Wald ist der Tatort. Die übel zugerichteten Leichen verfrachtet der narzisstische Serienkiller in sein perfekt eingerichtetes Labor. Jedes dieser grauenhaft verstümmelten Wesen wird nach einem "Eingriff" genau dort wieder abgelegt, wo es zuvor bestialisch und gnadenlos ermordet wurde.
Was ist der Grund für diese grausamen Taten?
Der psychisch angeschlagene und ungehobelte Kommissar Joe Malek meint, das nächste Opfer zu kennen.
Die Jagd beginnt…
SpracheDeutsch
HerausgeberVerlag Kern
Erscheinungsdatum20. Feb. 2018
ISBN9783957162786
Eingemachtes: Der Uterussammler

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    Buchvorschau

    Eingemachtes - Christine Richter

    Bibliografische Informationen der Deutschen Bibliothek:

    Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte Dateien sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.

    Impressum:

    © Verlag Kern GmbH, Ilmenau

    © Inhaltliche Rechte beim Autor

    1. Auflage, Februar 2018

    Autorin: Christine Richter

    Cover/Layout/Satz: Brigitte Winkler

    Covermotive: www.fotolia.com, Dripping blood © bupu,

    criminal with blood © Syda Productions

    Lektorat: Dorothea von der Höh, Kevelaer

    Sprache: deutsch, broschiert

    ISBN: 978-3-95716-2601-1

    ISBN E-Book: 978-3-95716-278-6

    www.verlag-kern.de

    E-Book-Herstellung: Zeilenwert GmbH 2018

    Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Nachdruck, Übersetzung, Entnahme von Abbildungen, Wiedergabe auf fotomechanischem oder ähnlichem Wege, Speicherung in DV-Systemen oder auf elektronischen Datenträgern sowie die Bereitstellung der Inhalte im Internet oder anderen Kommunikationsträgern ist ohne vorherige schriftliche Genehmigung des Verlags auch bei nur auszugsweiser Verwendung strafbar.

    Christine Richter

    Eingemachtes

    Thriller

    Widmung:

    Dieses Buch widme ich all meinen Lesern. Viel Spaß und gute Unterhaltung.

    Folgende Geschichte beruht nicht auf wahren Begebenheiten. Sämtliche Personen, Namen und Handlungen sind frei erfunden.

    Inhaltsverzeichnis

    Cover

    Titel

    Impressum

    Textbeginn

    Danksagung

    Weitere Informationen

    Die Kirchturmuhr schlug zwölf Mal. Es war Mitternacht. Lola befand sich gerade auf dem Heimweg von ihrem Nebenjob, dem sie zweimal pro Woche für circa drei Stunden nachging. Etwas angesäuert und todmüde hing sie ihren Gedanken nach.

    „Die paar Kröten, die ich in dieser Spelunke, wo sich überwiegend die endfertige Dorfjugend trifft, verdiene, sind diese Strapazen wirklich nicht wert. Das war mein letztes Gastspiel, ich habe die Schnauze gestrichen voll."

    Mali, die fest angestellte Kellnerin, war wieder einmal nicht in dem Lokal, das sich in einem Dorf außerhalb Münchens befand, zur Arbeit erschienen. Also blieb alles an Lola hängen. Erneut musste sie die plumpen Anmachversuche der pubertierenden Trottel ertragen. Das schlechte Trinkgeld machte den Job auch nicht attraktiver.

    „Jetzt kommt auch noch dieser blöde Wald", schimpfte Lola vor sich hin. Irgendwie hatte sie immer ein beklommenes Gefühl, hier durchzufahren. Da zu dieser Zeit kaum jemand unterwegs war, gab Lola immer etwas mehr Speed, als zugelassen war. Die drei Kilometer, die hier zu bewältigen waren, jagten ihr immer etwas Furcht ein.

    „Ich weiß nicht, was das ist, aber diese kurze Waldstrecke hat was Unheimliches an sich", ging es Lola durch den Kopf.

    Nach jener Odyssee waren es noch etwa zehn Minuten Fahrt, bis sie bei sich zu Hause ankam.

    In einem Zweifamilienhaus hattte sie nach langem verzweifelten Suchen eine kleine schnuckelige Zweizimmer-Mansardenwohnung gefunden, in der sie sich nach der Trennung von ihrem Freund sehr wohlfühlte.

    Tagsüber arbeitete sie in einem nahe gelegenen Supermarkt als Kassiererin. Um sich ein angenehmes Leben leisten zu können, half sie, meist am Wochenende, abends in der kleinen, mit einigen Spielautomaten versehenen Kneipe aus.

    In der Mitte des Waldes musste sie abrupt abbremsen, da urplötzlich dichte Nebelschwaden die Bäume und leider auch die Fahrbahn umschlangen.

    „Was ist das jetzt wieder für eine Scheiße, schimpfte sie lautstark. „Diese Suppe wird ja immer dichter, ich seh kaum noch was. Mein Gott, ich will endlich nach Hause, muss denn das auch noch sein, wetterte sie etwas zornig in ihrem kleinen gelben Hustenbonbon, so nannte sie ihr Auto.

    Eine kleine Portion Panik fuhr in ihre müden Glieder und sie hatte ein ungutes Gefühl. Irgendetwas war in dieser Nacht anders.

    „Mannomann, ich mache hundert Kreuzzeichen, wenn ich heute heil nach Hause komme. Der Nebel verdichtet sich ja immer mehr, und wenn ich weiter so dahinzuckele, bin ich in einer Stunde noch nicht daheim", murrte sie.

    Zu allem Unglück fing ihr Wagen auch noch zu stottern an.

    „Was ist denn jetzt los, elendige Karre, du warst doch erst zur Inspektion. Bleib jetzt bloß nicht stehen, tu mir das bitte nicht an", schimpfte sie ein wenig kläglich.

    Kein Flehen und Betteln half, das Auto stand. So oft sie auch versuchte, neu zu starten, es rührte sich nichts mehr. „Um Gottes willen, was mache ich jetzt? Aussteigen kommt nicht in die Tüte, wozu gibt es Pannendienste", brabbelte sie vor sich hin. Nach langem konfusen Handtaschengewühle musste Lola aber feststellen, dass ihr Handy leider noch auf dem Tresen im Lokal lag.

    Bibbernd vor Kälte, da es ja schon Mitte November war, befiel sie auch noch eine seltsame Angst.

    „Jetzt hocke ich schon eine halbe Stunde in diesem eiskalten Wagen und bin völlig untätig. Kein Wunder, mein Gehirn ist anscheinend auch schon eingefroren", motzte sie. Wirre Gedanken fuhren durch ihren Kopf. Trotz aller Ängste würde sie ihren Mut zusammennehmen müssen, aussteigen und den restlichen Weg zu Fuß bewältigen. Noch einmal tief durchgeatmet, dann stieg Lola aus, schlüpfte in ihren Anorak, nahm die Handtasche und ging zum Kofferraum, um das Gefahrendreieck rauszuholen. Nachdem sie das Dreieck richtig platziert hatte, schob sie ihr kleines Gefährt an den Straßenrand, verriegelte alles, schaute sich noch einmal furchtsam um und machte sich auf die Socken.

    Der Nebel war kalt und feucht, sodass ihr langes dunkles Haar bereits nach einigen Minuten durchnässt war. Ohne sich umzudrehen, verschwand Lola in der Milchsuppe, die immer dichter wurde.

    „Ich zünde mir jetzt eine Zigarette an, um mich etwas zu beruhigen", dachte sie. Gedacht, getan. Sie hatte das Gefühl, dass dieser Suchtstängel noch nie so gut geschmeckt hatte. Sehr gierig zog sie daran.

    Mittlerweile konnte sie die Straße, auf der sie ging, kaum noch sehen, so dicht war die Nebelwand. In ihrer Verzweiflung versuchte sie, den Weg mit ihrem Feuerzeug etwas auszuleuchten, was leider nur kurz gelang, da die niederfallende Feuchtigkeit die kleine, spärliche Flamme schnell löschte. Aufgrund der fatalen Wettersituation kam die auffallend hübsche, attraktive dreißigjährige Frau nur sehr langsam voran.

    „Wenn ich doch endlich aus diesem verflixten Wald heraus wäre, dann hätte ich schon einiges gewonnen", dachte sie.

    Wie ein gesteuerter Roboter ging sie Schritt für Schritt. Mittlerweile fror sie so sehr, dass sie nichts mehr wahrnahm. Alles, was sie noch wollte, war, heil nach Hause zu kommen, ein heißes Bad zu nehmen und eine Tasse Kaffee zu genießen. Sie spürte und merkte nichts mehr. Alles, was ihr Körper noch machte, war gehen, gehen, gehen.

    „Lieber Gott, falls es dich gibt, lass mich das hier bitte heil überstehen", bettelte sie fast weinerlich. In dieser Apathie nahm sie nichts mehr um sich herum wahr.

    Was Lola leider nicht wusste geschweige denn überhaupt erahnen konnte, war, dass sich außer ihr noch jemand auf diesem Weg befand. Das Unheil nahte unaufhörlich und schleichenden Schrittes. „Der Mann" hörte bereits ihr monotones Gehen, obwohl der Nebel viele Geräusche schluckte.

    „Meine Herren, bin ich froh, die Bäume werden weniger und endlich lichtet sich diese Dunstbrühe, bald habe ich es geschafft", dachte Lola und zündete sich mit ihren klammen Händen eine weitere Zigarette an. Zitternd und wie eine Ertrinkende zog sie an ihrem Glimmstängel. In ihre Gedanken versunken, merkte Lola nicht, dass sich von vorn Schritte näherten. Als sie ihren Kopf anhob, der den ganzen Weg nach unten geneigt war, um die Spur einzuhalten, war es bereits zu spät.

    Wie aus dem Nichts stand vor ihr ein großer, dunkel gekleideter Mann mit tief ins Gesicht gezogener Mütze. Lolas Blick starrte in zwei schwarze, leere Augen, die nichts Irdisches hatten. Eine gezählte Ewigkeit war sie starr vor Schreck. Ihr Gehirn setzte völlig aus.

    Mit einem „Verschwinde, sonst klatsch ich dir eine, du perverses Arschloch" stachelte sie diesen irren Typen erst so richtig an.

    Ein schauriges Lachen drang durch die Stille des Waldes. Jeglicher Fluchtversuch, den Lola startete, war sinnlos. Er holte sie sofort wieder ein und platzierte seine große, hagere Gestalt vor ihrem panisch-ängstlichen Gesicht. Mit letzter verzweifelter Kraft schlug sie auf den Kerl ein. „Der Mann" sagte nach wie vor keinen einzigen Ton. Nur dieses irre, laute Gelächter gab er von sich.

    Lola schrie aus Leibeskräften: „Du Schwein, du elendiges Schwein, lass mich in Ruhe, sonst …"

    Ein langes Messer blitzte vor ihrem Gesicht auf. Spätestens jetzt wusste sie, dass ihr kurzes Leben hier und heute Nacht zu Ende gehen würde. Nur ein leises, gurgelndes „Bitte nicht, bitte, bitte nicht" konnte sie noch von sich geben.

    Sie spürte mehrere harte Hiebe gegen ihren durchgefrorenen, geschundenen Körper. Wehrlos ergab sie sich ihrem grausamen Schicksal. Warme Flüssigkeit überflutete langsam ihren Leib. Das war das Letzte, was sie noch wahrnahm. Gnädigerweise hatten die ersten Stichattacken sie bereits aus dieser Welt entrissen.

    * * *

    In der Nacht fiel bereits der erste Schnee. Es war gerade fünf Uhr, als ein schriller Ton David aus seinem Schlaf riss.

    „Nein, ich will nicht, ich bin noch so müde", faselte er etwas unverständlich, machte den Wecker aus und mit einem langgezogenen Gähnen huschte er aus dem warmen, kuscheligen Bett.

    „Oh Mann, und jetzt wieder raus in die Kälte. Mit müdem Blick sah er aus dem Fenster, wo eine weiße Schneedecke ihn anblitzte. „So ein Mist, jetzt kann ich mich aufs Scheibenkratzen freuen.

    Er verschwand eilig im Bad, aus dem er circa fünfzehn Minuten später geschniegelt wieder rauskam. David war wirklich ein hübsches Kerlchen. Mit seinen grünbraunen Augen, den halblangen, dichten braunen Haaren, einem modischen Bärtchen am Kinn war er wirklich ein Blickfang für die Frauenwelt. Auch sein Körperbau ließ nichts zu wünschen übrig. Er wirkte mit seinen sechsundzwanzig Jahren richtig männlich und auch etwas verwegen.

    „Eine Tasse Kaffee und eine Zigarette müssen noch sein, murmelte er, „und dann geht’s auf zur Arbeit. Wieder einmal. Diese Woche werde ich auch noch schaffen, ja und dann sind zwei Wochen Urlaub angesagt. Endlich ausschlafen können, faulenzen und abends ohne Stress ausgehen, dachte er. Bei diesen positiven Gedanken stieg seine Laune gleich etwas an. Warm angezogen stapfte er zu seinem Auto, das natürlich von Eis und Schnee zu befreien war.„Juhu, auf zum Frühsport, ich hab’s mir doch gedacht", meinte er etwas laut und frustriert.

    Als er nach zehn Minuten im Auto saß, suchte er wie jeden Tag seinen Rocksender im Radio.

    „Yeah, das kann doch nur ein guter Tag werden, freute sich David, da gerade AC/DC ihr „Highway to Hell schmetterten. Headbangend zum Takt fuhr er mitgrölend los.

    „Jetzt muss ich aber etwas langsamer werden, da die Strecke durch den Wald sicher wieder glatt sein wird, dachte er. „Einen Gang runterschalten und sehen, dass es keine Rutschpartie wird. Vorsichtig fuhr er weiter. „Oh, da haben wir es schon, dachte er, als er ein verschneites Dreieck am Straßenrand wahrnahm, und schon einige Meter weiter stand ein kleines Auto, auch eingeschneit. „Ich hoffe, dass der Wagen ohne Insassen ist, bei dieser Kälte wäre das fatal, sprach er leise. Er fuhr langsam weiter. Irgendwie plagten ihn Gewissensbisse, da er nicht anhielt und nachsah, was da los war.

    „Was ist das denn?, sagte er plötzlich laut. Er riss blitzschnell das Steuer herum, was ihm eine satte Drehung einbrachte, da es doch empfindlich glatt war. Mit einer panischen Stotterbremsung, weil er nicht an einem Baum landen wollte, kam sein Auto sehr mittig auf der Straße zum Stehen. Sein cooles Rockerherz klopfte heftig. Schnell startete er seinen schwarzen BMW neu und stellte ihn mit Warnblinkanlage am Straßenrand ab. Im Radio war gerade „Knocking on Heaven’s Door von Guns’n’Roses zu hören. Mit einem sehr mulmigen Gefühl in der Magengrube stieg David aus.

    „Ich hoffe doch sehr, dass das, was da in die Straße ragt, ein Holzstück oder ein anderes Teil aus diesem Wald ist, sagte David sehr beunruhigt zu sich selbst. Auf diesen Schrecken so früh am Morgen musste er sich sofort eine Zigarette anzünden, an der er heftig mehrmals hintereinander zog. Langsam und auf alles gefasst, machte er sich fröstelnd auf den Weg zu der Stelle, an der der Gegenstand in die Fahrbahn ragte. Als er immer näher kam, flüsterte David: „Das ist, das sind, bitte lass das nicht sein, wonach es aussieht. Er blieb stehen, denn die fürchterliche Vermutung, dass hier ein Mensch lag, wurde immer größer. Wie in Trance setzte er seine bleiernen Beine in Bewegung. Was er jetzt sah, ließ seinen Atem stocken. Vor ihm lag tatsächlich ein menschliches Wesen. Die Füße ragten auf die Straße, der restliche Körper kauerte seltsam verkrümmt nach unten, wo eine kleine Senke verlief. Der Schnee auf und unter dem Körper war dunkelrosa gefärbt.

    „Um Gottes willen, wo bin ich da hineingeraten, flüsterte David entsetzt. Er kniete sich nieder und versuchte, etwas den Schnee von der Person zu entfernen, um den Puls fühlen zu können. Ein starres Gesicht mit weit aufgerissenen Augen, die wohl in die Hölle geblickt hatten, stierte ihn an. Er konnte nur noch schnell seinen Kopf zur Seite drehen und es schien, als wolle sein Magen alles, was er je zu sich genommen hatte, auf einmal wieder hergeben. Eine Fontäne nach der anderen wurde herausgeschleudert. David war weiß wie eine Wand. Zusammengekrümmt wie ein Häufchen Elend saß er da, immer noch würgend und zitternd. Seine Tränen kannten keinen Halt mehr. Bäche strömten über sein Gesicht. Er hatte noch nie so starken seelischen Schmerz verspürt. Er schrie, bettelte und jammerte wie ein geschundenes Tier. „Nein, nein, das kann doch nicht sein, bitte, bitte nicht Lola. In seinem Schock rüttelte er die Tote, schrie sie an, sie möge doch was sagen. Als er endlich kapierte, dass hier alles zu spät war, nahm er den Oberkörper der Frau in seine Arme, aber alles, was er spürte, war Eiseskälte und Starrheit. Wie hypnotisiert ließ er seinen unsagbar geschockten Blick den Körper dieser armen Person entlanggleiten. Er schrie aus Leibeskräften: „Welches Schwein hat dir das angetan, oh Gott, oh Gott!"

    Das arme Wesen war fürchterlich zugerichtet. Unzählige schon angetrocknete Wunden konnte man erkennen und das Schlimmste, was David ertragen musste, war der Anblick des wahrscheinlich geöffneten und sehr stümperhaft wieder verschlossenen Bauches.

    „Hilfe, Hilfe, bitte, bitte kann mir denn niemand helfen", schrie David immer noch ziemlich hysterisch.

    Er hatte überhaupt nicht gemerkt, dass mittlerweile ein Wagen gehalten hatte und jemand pausenlos auf ihn einredete. Erst als der Mann ihm ins tränenüberströmte Gesicht schlug, kam David zu sich.

    „Ich bin Luka, beruhige dich, die Polizei kommt gleich, auch den Notarzt habe ich verständigt."

    Worauf David erneut wie von Sinnen schrie: „Die braucht keinen Notarzt mehr, sie ist tot, sie ist tot!"

    Eine Ohnmacht erlöste ihn aus seinem großen Schock.

    Als David die Augen aufschlug, lag er auf einer Trage im Notarztwagen, wo ihm gerade eine Injektion zur Beruhigung verabreicht wurde. Einige Minuten später, als David wieder ansprechbar war, stand ein Mann vor ihm, der sich als Kommissar Malek vorstellte.

    „Ich hätte gern Ihre Personalien und wenn Sie sich in der Lage fühlen, den genauen Hergang des Geschehens von heute in den frühen Morgenstunden", sagte Herr Malek eigentlich sehr freundlich.

    David erzählte punktgenau die Vorgänge. Er unterbrach nur einmal, als er diese eklige Blechwanne, in der sich seine Hoffnung auf die große Liebe, Lola, befand, sah. Er erzählte, dass Lola, ihr richtiger Name war Eleonore Probe, in demselben Supermarkt arbeitete, in dem er als Filialleiter tätig war. Unter anderem erwähnte er auch, dass bereits zarte Bande zwischen ihnen geknüpft wurden. Jetzt war auch klar, warum David so erschüttert reagiert hatte.

    Inzwischen stand ein riesiges Aufgebot mitten im Wald, der hermetisch abgeriegelt wurde, um keine Spuren zu vernichten. Nachdem David sich geweigert hatte, wenigstens eine Nacht zur Beobachtung im Krankenhaus zu bleiben, sagte der Notarzt vor Ort fürsorglich: „Ich würde Ihnen dringend empfehlen, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Was Sie hier erlebt haben, können Sie auf keinen Fall allein bewältigen. Hier habe ich eine Adresse, melden Sie sich bitte dort, wenn es Ihnen einigermaßen besser geht."

    Er drückte David ein Kärtchen in die Hand und stieg in den Notarztwagen. Luka, der keine Sekunde von Davids Seite wich, half diesem aus dem Krankenwagen. In Davids Kopf rotierte alles fürchterlich. Er konnte keinen klaren Gedanken fassen.

    „Du setzt dich jetzt in mein Auto, ich werde dich nach Hause bringen", sagte Luka fürsorglich. Er rief kurz in seiner Firma an, um Bescheid zu geben, dass er heute nicht mehr erscheinen werde, denn er wollte sich um David kümmern, der ihm in der Seele leid tat.

    „Entschuldige bitte, ich habe deinen Namen nicht registriert, da ich ziemlich am Ende bin", stammelte David total zerbrochen.

    „Luka heiße ich, und dass du fertig bist, kann ich sehr gut verstehen.

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