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So lieb – und sooo frech: Mami 1901 – Familienroman
So lieb – und sooo frech: Mami 1901 – Familienroman
So lieb – und sooo frech: Mami 1901 – Familienroman
eBook102 Seiten1 Stunde

So lieb – und sooo frech: Mami 1901 – Familienroman

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Über dieses E-Book

Die Familie ist ein Hort der Liebe, Geborgenheit und Zärtlichkeit. Wir alle sehnen uns nach diesem Flucht- und Orientierungspunkt, der unsere persönliche Welt zusammenhält und schön macht. Das wichtigste Bindeglied der Familie ist Mami. In diesen herzenswarmen Romanen wird davon mit meisterhafter Einfühlung erzählt. Die Romanreihe Mami setzt einen unerschütterlichen Wert der Liebe, begeistert die Menschen und lässt sie in unruhigen Zeiten Mut und Hoffnung schöpfen. Kinderglück und Elternfreuden sind durch nichts auf der Welt zu ersetzen. Genau davon kündet Mami.

»Jetzt!« Doreen sprach das Wort fast lautlos aus und nickte ihrem Zwillingsbruder zu, der ebenso verborgen wie sie, hinter einem Busch hockte.


Marvin zog jetzt an den kaum unsichtbaren Nylonfäden, an denen er die alte Brieftasche festgebunden hatte. Ein Mann in mittlerem Alter hatte sich danach gebückt, und nun schaute er einigermaßen verblüfft, als das Teil – wie von Geisterhand bewegt – über den Bürgersteig rutschte. Er machte einen Schritt, um sich dann erneut zu bücken, aber wieder entwischte ihm die Brieftasche, und er mußte mit den Armen rudern, um das Gleichgewicht zu halten. Als er sich aufrichtete, zeigte sein Gesicht unverhohlenen Ärger


Marvin und Doreen, die zehnjährigen Zwillinge, grinsten sich verschwörerisch an, begannen dann aber haltlos zu kichern. Marvin zog seine Beute ganz heran, nahm sie auf und lief mit seiner Schwester davon, immer noch fröhlich lachend.


Der Zorn des Mannes verrauchte, auch über sein Gesicht huschte ein Lächeln, als er die Fröhlichkeit der Kinder bemerkte. Nun, was sollte es, ein harmloser Streich, nichts weiter, und er war eben darauf hereingefallen. Er fand seine gute Laune wieder und ging davon. Die Kinder aber schauten auf die Uhr, es war höchste Zeit, daß sie heimliefen, sonst würde sich ihre Mutter Sorgen machen.


Stefanie Rosenberg, die Mutter der beiden Racker, die den ehrenvollen Spitznamen Pünktchen und Anton trugen, hatte sich vor einem halben Jahr von ihrem Mann Manfred getrennt. Seitdem erzog sie die Kinder allein und vermißte ihren Mann jeden Tag aufs Neue. Es war nicht so gewesen, daß er untreu gewesen wäre oder sie
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum23. Nov. 2017
ISBN9783740923815
So lieb – und sooo frech: Mami 1901 – Familienroman

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    Buchvorschau

    So lieb – und sooo frech - Margarete Saltzmann

    Mami – 1901 – So lieb – und sooo frech

    Mami

    – 1901–

    So lieb – und sooo frech

    Dorren und Marvin spielen Schicksal

    Margarete Saltzmann

    »Jetzt!« Doreen sprach das Wort fast lautlos aus und nickte ihrem Zwillingsbruder zu, der ebenso verborgen wie sie, hinter einem Busch hockte.

    Marvin zog jetzt an den kaum unsichtbaren Nylonfäden, an denen er die alte Brieftasche festgebunden hatte. Ein Mann in mittlerem Alter hatte sich danach gebückt, und nun schaute er einigermaßen verblüfft, als das Teil – wie von Geisterhand bewegt – über den Bürgersteig rutschte. Er machte einen Schritt, um sich dann erneut zu bücken, aber wieder entwischte ihm die Brieftasche, und er mußte mit den Armen rudern, um das Gleichgewicht zu halten. Als er sich aufrichtete, zeigte sein Gesicht unverhohlenen Ärger

    Marvin und Doreen, die zehnjährigen Zwillinge, grinsten sich verschwörerisch an, begannen dann aber haltlos zu kichern. Marvin zog seine Beute ganz heran, nahm sie auf und lief mit seiner Schwester davon, immer noch fröhlich lachend.

    Der Zorn des Mannes verrauchte, auch über sein Gesicht huschte ein Lächeln, als er die Fröhlichkeit der Kinder bemerkte. Nun, was sollte es, ein harmloser Streich, nichts weiter, und er war eben darauf hereingefallen. Er fand seine gute Laune wieder und ging davon. Die Kinder aber schauten auf die Uhr, es war höchste Zeit, daß sie heimliefen, sonst würde sich ihre Mutter Sorgen machen.

    Stefanie Rosenberg, die Mutter der beiden Racker, die den ehrenvollen Spitznamen Pünktchen und Anton trugen, hatte sich vor einem halben Jahr von ihrem Mann Manfred getrennt. Seitdem erzog sie die Kinder allein und vermißte ihren Mann jeden Tag aufs Neue. Es war nicht so gewesen, daß er untreu gewesen wäre oder sie schlecht behandelt hätte, nein. Er liebte sie und die Kinder fast abgöttisch. Aber in vielen Dingen war er wenig entschlußfreudig, überließ lieber alle Entscheidungen Stefanie und kümmerte sich im Grunde um gar nichts. Immer wieder hatte die attraktive 32jährige auf ihren Mann eingeredet, denn ihr war nach und nach einiges zuviel geworden, doch selbst die Streiche seiner Kinder entlockten ihm höchstens ein Lächeln, aber niemals eine Strafpredigt. So hatte sich zwischen den Eheleuten immer mehr eine Mauer aus Nichtigkeiten aufgebaut, bis Stefanie es nicht mehr ausgehalten hatte. Ihr war klar, was sie sich selbst und den Kindern antat, aber schweren Herzens hatte sie ihren Mann weggeschickt. Und zum erstenmal in seinem Leben hatte Manfred vehement widersprochen, doch seine Frau war hart geblieben.

    Marvin und Doreen vermißten ihren Vater sehr, vor allem, weil ihre Mutter ja viel strenger mit ihnen war. Die Kinder verstanden es nicht recht, daß ihre Eltern sich getrennt hatten, doch sie akzeptierten es notgedrungen. Stefanie hatte versucht, es ihnen begreiflich zu machen, daß Papa und Mama sich im Augenblick nicht verstanden. Stefanie selbst kam mit dieser Situation nur schwer zurecht, aber sie wußte, daß es mit dem alten Zustand so nicht hatte weitergehen können. Und so hatte sie vor einigen Tagen einem Impuls nachgegeben: Sie würde mit den Kindern Urlaub machen, um Abstand zu gewinnen und in Ruhe noch einmal nachzudenken – ohne Manfred, der ja noch immer in greifbarer Nähe war und stets aufs Neue Verwirrung in ihrem Gefühlsleben stiftete.

    So hatte die junge Frau spontan eine Kreuzfahrt gebucht, und die Abreise stand in zwei Tagen bevor. Stefanie sorgte dafür, daß ein Freund sich in regelmäßigen Abständen um das Haus kümmerte, die Blumen goß und die Post aus dem Kasten nahm.

    Dieser Freund aber machte sich Sorgen um das Paar, er hielt die beiden für prächtige Menschen, und eine Trennung, wie sie jetzt erfolgt war, hielt er für einen Fehler.

    Als Stefanie ihn nun um Hilfe bat, rief Andreas Stefanies Mann an.

    »Deine Familie macht eine Kreuzfahrt, Manfred. Willst du dich nicht freimachen und versuchen, das gleiche Schiff zu nehmen? Eine bessere Gelegenheit wirst du nicht bekommen, um Steffi zurückzuerobern.«

    »Woher weißt du das?« fragte er verstört. Manfred war offenbar geschockt darüber, daß seine Frau und die Kinder einfach so für einige Zeit aus seinem Leben verschwinden wollten.

    Andreas erzählte es ihm.

    »Das kann sie doch nicht machen. Ich meine, sie kann doch nicht einfach die Kinder nehmen und wegfahren.«

    »Doch, sie kann, Manfred. Und wenn du nicht selbst endlich mal die Initiative ergreifst, wirst du sie wirklich und für alle Zeiten verlieren.« Andreas versuchte seinen Freund anzustacheln. »Mensch, tu endlich was, damit Steffi sieht, daß du um sie kämpfst. Du liebst sie doch immer noch, oder etwa nicht?«

    »Und wie«, seufzte Manfred sehnsüchtig.

    »Dann sieh zu, daß du noch etwas machst. Meist springen ja ein oder zwei Leute direkt vor dem Termin ab. Wenn du Glück hast, bekommst du noch einen Platz.«

    »Und wenn nicht?«

    »Dann mußt du dir, verflixt noch mal, etwas Gutes einfallen lassen. Stelle dich nicht so dumm an, überleg dir was!«

    Es bedurfte wirklich erst dieser Aufforderung, um Manfred wachzurütteln.

    Und er hatte tatsächlich viel Glück. Im letzten Moment hatte ein Passagier wegen Krankheit storniert, und der junge Mann bekam eine Einzelkabine.

    An Geld hatte es in dieser Familie zum Glück nie gefehlt, Manfred verdiente recht gut als Verkaufsmanager einer großen Automobilfirma. War erfolgreich in seinem Beruf und hatte Steffi auch nach der Trennung stets ausreichend mit Geld versorgt. Es machte zwar einige Schwierigkeiten, von heute auf morgen Urlaub zu bekommen, aber schließlich war auch das geschafft.

    Am nächsten Tag würde es losgehen.

    *

    Waren Doreen und Marvin auf der Bahnfahrt zum Ablegehafen noch aufgeregt und wild gewesen, kaum zu bändigen, wie Stefanie entnervt feststellte, so wurden sie dann ganz plötzlich ruhig, als sie das Kreuzfahrtschiff sahen, mit dem sie fahren würden. Ein richtiger Ozeanriese, eine Stadt für sich, mit allen Annehmlichkeiten, die man sich nur denken konnte.

    Stefanie war es im Grunde völlig egal gewesen, wohin die Reise ging, nur weg aus der gewohnten Umgebung, fort von allem, was ihr vertraut war und sie am nüchternen Denken hindern konnte. Und auf eine gute Kinderbetreuung hatte sie Wert gelegt, denn sie brauchte dringend Ruhe zum Abschalten und Nachdenken. Und so würde die Reise quer durchs Mittelmeer gehen, über Genua in Italien nach Griechenland bis hin nach Istanbul und Ägypten. Überall gab es Zwischenstops und Landausflüge, eine gute Gelegenheit, die Landschaft kennenzulernen und die Geschichtskenntnisse ein wenig aufzufrischen.

    Das Gepäck war schon in die Kabinen gebracht worden, und oben am Ende der Gangway wurden Stefanie und ihre Kinder sehr freundlich von einer Stewardeß begrüßt, die gleich darauf eine Erzieherin herbeirief, die die Kinderbetreuung an Bord innehatte.

    Eine hübsche junge Frau tauchte auf, stellte sich erst bei den Kindern und dann bei der Mutter als Kathrin vor und begleitete die drei zu ihrer Kabine.

    »Wenn es Ihnen recht ist, Frau Rosenberg, nehme ich die Kinder auch gleich mit. Wir haben hier an Bord für die Kinder einen eigenen Eßraum. Da gibt es dann auch keine Unruhe mehr im Speisesaal. Da viele unserer Passagiere schon älter sind, ist es angenehmer für beide Seiten. So stellen wir auch gleich den Kontakt zu den anderen Kindern her. Wie schön, Zwillinge hatten wir hier noch nie.«

    Wahrscheinlich wird sie sich bald wünschen, auch diese beiden nicht kennengelernt zu haben, überlegte Stefanie schmunzelnd.

    »Wie viele Kinder sind überhaupt an Bord?« erkundigte sie sich dann. Kathrin gefiel ihr, sie schien energisch genug,

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