U.S. Marshal Bill Logan, Band 22: Ein Strick für Joe Hawk
Von Pete Hackett
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Buchvorschau
U.S. Marshal Bill Logan, Band 22 - Pete Hackett
U.S. Marshal Bill Logan
Band 22
Ein Strick für Joe Hawk
Western von Pete Hackett
U.S. Marshal Bill Logan – die neue Western-Romanserie von Bestseller-Autor Pete Hackett! Abgeschlossene Romane aus einer erbarmungslosen Zeit über einen einsamen Kämpfer für das Recht.
Ein CassiopeiaPress E-Book
© by Author www.Haberl-Peter.de
© der Digitalausgabe 2013 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen
www.AlfredBekker.de
1. digitale Auflage 2014 Zeilenwert GmbH
ISBN 9783956171253
Über den Autor
Unter dem Pseudonym Pete Hackett verbirgt sich der Schriftsteller Peter Haberl. Er schreibt Romane über die Pionierzeit des amerikanischen Westens, denen eine archaische Kraft innewohnt, wie sie sonst nur dem jungen G.F. Unger eigen war – eisenhart und bleihaltig. Seit langem ist es nicht mehr gelungen, diese Epoche in ihrer epischen Breite so mitreißend und authentisch darzustellen.
Mit einer Gesamtauflage von über zwei Millionen Exemplaren ist Pete Hackett (alias Peter Haberl) einer der erfolgreichsten lebenden Western-Autoren. Für den Bastei-Verlag schrieb er unter dem Pseudonym William Scott die Serie Texas-Marshal
und zahlreiche andere Romane. Ex-Bastei-Cheflektor Peter Thannisch: Pete Hackett ist ein Phänomen, das ich gern mit dem jungen G.F. Unger vergleiche. Seine Western sind mannhaft und von edler Gesinnung.
Hackett ist auch Verfasser der neuen Serie Der Kopfgeldjäger
. Sie erscheint exklusiv als E-book bei CassiopeiaPress.
Inhalt
Cover
Titel
Impressum
Über den Autor
Ein Strick für Joe Hawk
Band 22
Ein Strick für Joe Hawk
Der peitschende Knall eines Schusses trieb über den Hügel. Eine zweite Detonation verschmolz mit dem verklingenden Knall. Dann kehrte Ruhe ein.
Joe Hawk war seinem Pferd abrupt in die Zügel gefallen. Das Tier stand. Joe lauschte angespannt. Es blieb still. Der U.S. Marshal zog das Pferd um die rechte Hand, lenkte es nach Westen und trieb es den Hügel hinauf. Er hatte Einblick in eine weitläufige Senke.
Vom Scheitelpunkt der Anhöhe aus sah er am Rand der Ebene ein graues Pferd stehen. Ein Mann lag daneben am Boden. Und aus einer Hügellücke im Norden trabten zwei Reiter. Sie hielten die Gewehre in den Fäusten. Im Schritt näherten sie sich der reglosen Gestalt bei dem grauen Pferd …
Joe Hawk kam von Perryton herunter. Er war auf dem Weg nach Amarillo, wo er als U.S. Marshal für das 'District Court for the Northern District of Texas' ritt.
Er kniff die Augen eng. Das ferne Hufgetrappel von den beiden Pferden sickerte an Joes Gehör. Es waren ein Pinto und ein Grulla. Die beiden Reiter waren gekleidet wie Cowboys. Der Mann auf dem Pinto trug einen schwarzen Stetson mit einem hellen Band. Das konnte Joe trotz der weiten Entfernung deutlich erkennen.
Joe musste keine großen Überlegungen anstellen, um sich an fünf Fingern abzuzählen, was sich hier zugetragen hatte.
Die beiden Reiter hatten dem Burschen, der jetzt am Boden lag, aufgelauert und ihm aus sicherer Deckung heißes Blei serviert. Da Joe zwei Schüsse vernahm, ging er davon aus, dass jeder der beiden Heckenschützen einen Schuss abgegeben hatte.
Ein entschlossener Zug kerbte Joes Mundwinkel nach unten. Er griff nach der Winchester, zog sie aus dem Scabbard und repetierte.
Da nahm ihn einer der Kerle wahr. Er fiel seinem Pferd in die Zügel und machte seinen Kumpan auf Joe aufmerksam. Es war der Bursche mit dem hellen Hutband. Er hob das Gewehr an die Schulter und feuerte.
Joe trieb im selben Moment den Falben an. Die Kugel verfehlte ihn. Der U.S. Marshal schoss aus der Hüfte. Die beiden Kerle gaben ihren Tieren die Sporen. Joe jagte über den Scheitelpunkt des Hügels. Bei einer Strauchgruppe sprang er vom Pferd und lief in Deckung. Im Schutz eines hüfthohen Felsens, der zwischen den Sträuchern aus dem Boden ragte, ging er auf das linke Knie nieder. Durch das Zweiggespinst konnte er die beiden Kerle beobachten.
Sie schienen begriffen zu haben, dass ihnen gegenüber der Mann auf dem Hügel in der Deckung des Felsens deutlich im Vorteil war, und jagten nach Osten davon. Joe wartete, bis sie zwischen die Hügel sprengten, dann richtete er sich auf, rannte zu seinem Vierbeiner und war mit einem Satz im Sattel.
Er zerrte das Tier herum und lenkte es hangabwärts. Unten angekommen hielt er an und lauschte. Fernes Hufgetrappel verkündete ihm, dass die beiden Pferde nach wie vor in östliche Richtung liefen. Das musste aber nichts heißen. Es konnte auch eine Finte sein.
Joe folgte nicht direkt der Spur der beiden Fliehenden, die sich deutlich im hohen Gras abzeichnete. Er ritt über eine niedrige Anhöhe und gelangte in eine Mulde. Das Gelände vor ihm stieg wieder an. Joe war auf blitzschnelle Reaktion eingestellt. Die Winchester hatte er quer vor sich über den Mähnenkamm des Falben gelegt. Seine Augen waren unablässig in Bewegung, seine Sinne arbeiteten mit doppelter Schärfe.
Von den beiden war nichts zu sehen.
Der U.S. Marshal saß ab. Er leinte den Falben zwischen einigen Büschen an und lief den Hang hinauf, der sich vor ihm nach oben schwang. Auf der Kuppe duckte er sich und ließ seinen Blick in die Runde springen.
Ringsum beherrschten Hügel, zum Teil bewaldet, und Buschgruppen das Blickfeld. Weit im Westen ragten die blauen Konturen der Berge zum Himmel. Obwohl die Sonne im Süden stand, war es bitter kalt. Joes Finger waren klamm. Der Atem stand wie eine weiße Wolke vor seinem Gesicht.
Und dann sah Joe einen der beiden Kerle um einen Hügel traben. Es war nicht der Bursche mit dem auffälligen Hut.
Joe war augenblicklich klar, dass sie versucht hatten, hinter seinen Rücken zu gelangen. Diese beiden Wegelagerer hatten nicht aufgegeben.
Joe schob den Gewehrlauf durch die ineinander verflochtenen Zweige des Strauches, der ihn deckte. Eine Kugel befand sich im Lauf. Über Kimme und Korn starrte Joes Auge auf die Brust des Grulla-Hengstes. Doch Joe hatte nicht im Sinn, das unschuldige Tier zu töten. Der Lauf wanderte nach unten, dann krümmte Joe den Finger. Der Knall wurde über den Reiter hinweggeschleudert – die Kugel pflügte zwischen den vorderen Hufen des Pferdes den Boden. Erdreich spritzte.
Wiehernd stieg das Tier auf die Hinterhand. Der Reiter hatte Mühe, sich im Sattel zu behaupten. Das verstörte Pferd kreiselte herum. Dann krachten die Vorderbeine auf den Boden und der Grulla warf sich herum.
Weiter links waren trommelnde Hufschläge zu vernehmen.
Während sich der Bursche auf dem Grulla-Hengst abmühte, um auf dem Pferderücken zu bleiben, stob sein Kumpan auf der anderen Seite des Hügels, der linker Hand von Joe buckelte, heran.
Erst tauchte der Hut über dem Kamm auf, dann der Kopf des Mannes, der Schädel des Pferdes, der Oberkörper des Burschen …
Er riss den Pinto in den Stand.
Für die Spanne zweier Herzschläge beobachtete er den Kampf seines Kumpans mit dem scheuenden Pferd.
Das Gewehr weg!
, brüllte Joe und trat hinter dem Busch hervor. Er zielte auf den Reiter. Hier ist U.S. Marshal Joe Hawk! Also Gewehr weg und …
Seine weiteren Worte gingen unter im Krachen der Winchester des Kerls, der den Pinto ritt. Zugleich gab der Bursche dem Pferd die Sporen.
Aber auch der andere brachte sein Pferd mit eiserner Faust wieder unter Kontrolle. Er zerrte das Tier herum und galoppierte zurück hinter den Hügel.
Die Hufschläge endeten.
Joe ahnte, dass sich die beiden Schufte nun anschleichen würden wie jagende Pumas, die sich ihr Opfer unter allen Umständen holen wollten. Er würde sich nach zwei Seiten verteidigen müssen. Und er fragte sich, was es war, das die beiden so verbissen hier ausharren ließ und sie veranlasste, sich mit ihm, dem U.S. Marshal, anzulegen.
Joe rannte zu seinem Pferd. Er wollte weg sein hier, ehe sie ihn in die Zange nahmen und in Stücke schossen. Außerdem lag Joe das Schicksal des Mannes am Herzen, den die beiden heimtückischen Hombres vom Pferd geschossen hatten.
Joe leinte den Falben los, schwang sich in den Sattel und ritt an. Das Tier streckte sich. Es trug den U.S. Marshal den Hang hinunter und zwischen die Hügel, schließlich ritt er am Rand der Ebene nach Norden, wo noch immer das graue Pferd neben der reglosen Gestalt am Boden stand.
Der Graue hob den Kopf, als Joe heran war, rollte die Augen und spielte mit den Ohren. Unruhig trat er auf der Stelle. Dumpf pochten die Hufe auf dem beinhart gefrorenen Boden.
Der graue Hengst trug das Brandzeichen der Broken Arrow Ranch. Dies registrierte Joe, indes er sich von seinem Falben schwang. Er sicherte in die Runde. Das Gewehr legte er nicht aus der Hand. Von