Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 326: Das Thule des Wikingers
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 326: Das Thule des Wikingers
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 326: Das Thule des Wikingers
eBook126 Seiten1 Stunde

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 326: Das Thule des Wikingers

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Vier Schnapskruken hatte Thorfin Njal in Wurfbomben umfunktioniert – den Schnaps hatte er vorher mit Winge, Snorre und Saxe kräftig gelenzt. Und jetzt sollte es den Belagerern des Thorgeyr-Hofes an den Kragen gehen. Hinter der Hofmauer ging Thorfin Njal in Deckung, zündete die erste Kruke, wog sie in der Hand, bog sich zurück, seine Rechte mit der Kruke schwang nach hinten, sein ganzer riesiger Leib spannte sich wie eine Bogensehne, schnellte vor, sein rechter Arm peitschte nach vorn bis in Kopfhöhe und entließ das sprühende Wurfgeschoß. In einem mächtigen Bogen torkelte die Kruke durch die Luft, Funken spritzten nach allen Seiten, die Kruke senkte sich genau über den beiden Basaltbrocken, hinter denen die Kerle lauerten, fiel – und platzte plötzlich in einer grellen Explosion auseinander…
SpracheDeutsch
HerausgeberPabel eBooks
Erscheinungsdatum18. Juli 2017
ISBN9783954397235
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 326: Das Thule des Wikingers

Ähnlich wie Seewölfe - Piraten der Weltmeere 326

Titel in dieser Serie (100)

Mehr anzeigen

Ähnliche E-Books

Kinder – Action & Abenteuer für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Verwandte Kategorien

Rezensionen für Seewölfe - Piraten der Weltmeere 326

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 326 - Davis J.Harbord

    8

    1.

    Es war schon ein Witz, was sich Old Donegal Daniel O’Flynn an diesem Vormittag des 17. April 1593 mal wieder geleistet hatte – und das, ohne daß er vorher ein Kribbeln in seinem Holzbein gespürt hatte, was sonst meistens seinen düsteren Prophezeiungen vorauszugehen pflegte.

    Der Himmel war heiter, und ebenso aus heiterem Himmel heraus hatte Old Donegal den Arm in die Luft gestoßen und düster verkündet, er sähe Sturmzeichen am Horizont aufziehen – dräuende Wolken, wie er sich ausdrückte, die gleich schwarzen Rössern des Unheils dahinjagten, und auf denen Nachtreiter säßen!

    Und da war Hasard der Kragen geplatzt. Er hatte nach dem Kutscher gebrüllt, damit der sich um „Mister O’Flynn" kümmere, weil der am Überschnappen sei. Und als Medizin hatte er dem Kutscher empfohlen, dem Alten eine Vollnarkose zu verpassen – mit dem Holzhammer, mit dem er sonst das Fleisch weichklopfe.

    Es gab ja gewisse Gemüter an Bord – Smoky gehörte zu ihnen –, bei denen Old Donegals Spinnereien auf fruchtbaren Boden fielen. Je schauriger die Zukunftsdeutungen, desto wohliger war das Gruseln bei diesen gewissen Gemütern.

    Da war Hasards Vorschlag mit dem Holzhammer zwar drastisch, jedoch auch bestens geeignet, einerseits Old Donegal Vierkant zu bremsen und andererseits den Lachmuskeln der Arwenacks einen kräftigen Anreiz zu geben.

    Beides klappte hervorragend.

    Old O’Flynn brachte keinen Piep mehr heraus und schnitt eine Miene, als habe er eine Qualle in einem Stück verschluckt, und die Arwenacks ließen Lachsalven über die Decks der „Isabella IX." dröhnen.

    Der einzige, der nicht mitlachte und vermutlich zur Zeit den Eindruck haben mußte, unter die Irren gefallen zu sein, war ein Mann namens Ase Thorgeyr, ein blondmähniger, einäugiger Riese, der es in der letzten Nacht geschafft hatte, sich in Stavanger heimlich als blinder Passagier an Bord der „Isabella zu schleichen und unter der Jollenpersenning zu verstecken. Dort hatte ihn vor knapp einer Viertelstunde Plymmie, die Bordhündin, „erschnüffelt und erneut bewiesen, daß sie mit einer hervorragenden Nase ausgestattet war.

    Dieser Riese Ase Thorgeyr war ein besonderes Kaliber, zumal er bereits mit Ed Carberry aneinandergeraten war. In einem wüsten Schlagabtausch hatten sie ausprobiert, wessen Fäuste die härteren wären. Nun, sie schienen gleichwertige Kämpfer zu sein, und das wollte bei Carberry etwas heißen.

    Mit blinden Passagieren ist das so eine Sache. Sie sind Fremdlinge, und das um so mehr, je enger die Gemeinschaft einer Crew ist. Der Entdeckung durch Plymmie war der fürchterliche Schlagabtausch mit Carberry gefolgt, bei dem sich die beiden Kämpfer regelrecht ineinander verkrallt hatten. Erst Hasard hatte die beiden Kampfhähne voneinander getrennt.

    Da hatten die Seewölfe noch nicht gewußt, wer dieser einäugige Riese war. Aber sie hatten entschieden, ihn mit nach Island – ihrem jetzigen Ziel – zu nehmen, statt nach Stavanger zurückzusegeln oder den Mann auf den Shetland-Inseln oder den Färöern auszusetzen. Diese Entscheidung entsprach ihrer ehrlichen Achtung, die sie für einen echten Kämpfer empfanden. Der Mann hatte auch Carberry spontan die Hand zur Versöhnung hingehalten, eine Geste, die für sich sprach, dafür hatten die Seewölfe ein Gespür.

    Soweit war das alles in Ordnung.

    Daß es sich bei dem Riesen aber um den verschollenen Bruder der Gotlinde Thorgeyr handelte, hatte den Seewölfen nun doch die Sprache verschlagen – bis auf Old O’Flynn, der wohl meinte, die Anwesenheit dieses Mannes an Bord der „Isabella mit „dräuenden Wolken vergleichen zu müssen, ganz abgesehen von den „schwarzen Rössern des Unheils, auf denen „Nachtreiter säßen.

    Gotlinde Thorgeyr!

    Wegen dieser Frau segelten die Seewölfe und in ihrer Begleitung die Mannen Arne von Manteuffels auf der „Wappen von Kolberg" nach Island, wo Unvorstellbares geschehen war, wie die Seewölfe von Eike und dem Boston-Mann erfahren hatten.

    Thorfin Njal, der Wikinger und Kapitän des Viermasters „Eiliger Drache über den Wassern, hatte zwar sein Traumziel Thule nicht gefunden, dafür aber jene Frau namens Gotlinde Thorgeyr, Herrscherin über den Thorgeyr-Hof und den Isa-Fjord an der Nordwestküste Islands. Bei dieser Frau war er vor Anker gegangen, und zwar für immer, wie er seinen Mannen verkündet hatte. Er wollte seine Gotlinde heiraten und für immer in Island auf dem Thorgeyr-Hof bleiben. Bei seiner Crew allerdings war er auf Unverständnis und schroffe Ablehnung gestoßen, als er verkündet hatte, seine Mannen sollten gleich ihm auf Island bleiben und am Isa-Fjord siedeln. Daß sie mit ihm und seiner Gotlinde auch noch gegen neidische Nachbarn kämpfen sollten, hatte allem die Krone aufgesetzt, aber dazu auch sein Wille, „Eiliger Drache über den Wassern in seinem Besitz zu behalten.

    Der andere Eigner dieses legendenumwobenen Viermasters war Siri-Tong, die Rote Korsarin. Diese Tatsache war für Hasard Motivation genug, dem Hilferuf der Crew, den ihm Eike und der Boston-Mann überbracht hatten, zu folgen. Sollte der Wikinger ruhig mit seiner Gotlinde glücklich werden – das war seine Privatangelegenheit. Aber er hatte nicht das Recht, seine Männer zu zwingen, auf Island zu bleiben. Und er hatte nicht das Recht, Siri-Tongs Anteil an dem Viermaster für sich zu vereinnahmen.

    Das war – hol’s der Teufel – ein ziemlich dicker Hund, den er sich da leistete.

    Darum also segelten sie nach Island, und es konnte durchaus sein, daß Hasard dort auf einen sehr grimmigen und total vernagelten Thorfin Njal stieß, dem er in taube Ohren predigen würde, wenn er ihm vorhielt, ziemlich selbstherrlich mit der Crew und dem Miteigentum Siri-Tongs umzuspringen. So ging das ja nun wirklich nicht. Für Hasard war es das typische Zeichen, wie blind Männer werden konnten, wenn sie in Liebe entflammt waren.

    Und nun stand hier auf der Kuhl der „Isabella ein blinder Passagier namens Ase Thorgeyr, Bruder der Gotlinde Thorgeyr vom Isa-Fjord, und Hasard war im Gegensatz zu Old O’Flynn fast geneigt, an Wunder zu glauben – nicht an „dräuende Wolken.

    Denn blitzartig war ihm etwas klargeworden: Dieser Mann war ein Geschenk, das er für seine Mission gar nicht hoch genug einschätzen konnte. Im Kartenspiel nannte man das einen Joker – eine Trumpfkarte, die man auf den Tisch knallen konnte, um das Spiel zu gewinnen.

    Von diesen Zusammenhängen wußte der Riese natürlich nichts, und darum war er auch so verwundert über die Reaktionen der Männer, die ihn umstanden.

    Hasard ließ ihn nicht lange im unklaren, nachdem das Gelächter verebbt war.

    Durch Stenmark ließ er dem Riesen sagen, daß er sich kein besseres Schiff für die Reise nach Island hätte aussuchen können, denn sie hätten die Absicht, den Isa-Fjord anzulaufen.

    Jetzt war es an dem Riesen, verdutzt dreinzuschauen. Offenbar glaubte er, sich verhört zu haben. Auf seine Frage wiederholte Stenmark, daß sie tatsächlich den Isa-Fjord ansteuern wollten, insbesondere den Ort Isafjord, wo ja der Hof der Thorgeyrs läge.

    Das haute den blondmähnigen Riesen nun doch um, und sofort wurde sein hartes Gesicht mit dem gekerbten eckigen Kinn mißtrauisch. Das gleiche Mißtrauen funkelte in seinem gesunden, linken blauen Auge.

    Und es klang wie ein Knurren, als er fragte: „Was wollt ihr da?"

    Stenmark grinste ihn an. „Deine Schwester Gotlinde will einen Mann heiraten, den wir sehr gut kennen und bisher als Freund bezeichneten. Nur sind da einige Umstände, die uns bestimmten, nach Island zu segeln – nicht um die Hochzeit unseres Freundes zu verhindern, aber um einige Dinge klarzustellen, die mit seinem Schiff und seiner Mannschaft zusammenhängen. Unser Freund ist der Kapitän und Miteigner eines Viermasters. Jetzt beansprucht er dieses Schiff für sich und verlangt, seine Crew solle ebenfalls in Island bleiben und am Isa-Fjord siedeln, was die Crew aber ablehnte. Diese beiden Männer dort, Stenmark deutete auf Eike und den Boston-Mann, „gehören zu der Crew und baten unseren Kapitän in dieser Sache um Hilfe.

    Eike, der diesem Dialog folgen konnte, nickte und sagte: „Ja, genauso ist es. Er grinste schief. „Außerdem scheint deine Schwester in Schwierigkeiten zu stecken, was ihre Nachbarn betrifft …

    „Etwa mit den Grettirs?" unterbrach ihn der Riese erregt.

    Eike zuckte mit den Schultern. „Das weiß ich doch nicht, Ase Thorgeyr. Ehrlich gesagt, uns interessiert auch nicht, wer wen im Isa-Fjord befehdet, das ist nicht unsere Sache. Unser Kapitän war auf der Suche nach Thule, und da haben wir hinter ihm gestanden. Aber Island und der Isa-Fjord können uns gestohlen bleiben, das ist nicht unser Bier. Wir wollen zurück in die Karibik, wo wir Freie sind – keine Hofknechte einer Gotlinde Thorgeyr, damit du klar siehst."

    „Wie heißt euer Kapitän?" fragte der Riese aufmerksam.

    „Thorfin Njal, erwiderte Eike. „Man nennt ihn auch den Wikinger.

    Der Riese starrte ihn perplex an. „Etwa jener Wikinger, der auf einem Schiff fährt, das man den Schwarzen Segler nennt?"

    „Genau der! platzte Eike heraus, jetzt ebenfalls verblüfft. „Kennst du ihn?

    Unter den Arwenacks ging das Gemurmel um, denn Stenmark hatte alles mitübersetzt. Diese Geschichte schien immer verrückter zu werden.

    „Kennen wäre zuviel gesagt, erwiderte der Riese, „aber ich habe viel über ihn gehört, denn ich war auch unten in der Karibik. Er lachte grimmig. „Mein rechtes Auge muß da

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1