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Hammer + Veilchen Nr. 8: Flugschriften für neue Kurzprosa
Hammer + Veilchen Nr. 8: Flugschriften für neue Kurzprosa
Hammer + Veilchen Nr. 8: Flugschriften für neue Kurzprosa
eBook53 Seiten28 Minuten

Hammer + Veilchen Nr. 8: Flugschriften für neue Kurzprosa

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Über dieses E-Book

Hammer + Veilchen. Flugschriften für neue Kurzprosa. Hrsg. von Günther Emig und Peter Engel. Erscheint 4mal im Jahr und am Ende eines Jahres als gedrucktes Jahrbuch mit sämtlichen Texten der einzelnen Ausgaben eines Jahres. Nr. 8 enthält Texte von Orla Wolf · Martin Jürgens · Frank Lähnemann · David Blum · Luise Lunghard · Rüdiger Käßner · Cornelia Manikowsky · Jörn Birkholz · Andreas Reichelsdorfer. Mehr unter www.Hammer-und-Veilchen.de
SpracheDeutsch
HerausgeberEmig, Günther
Erscheinungsdatum11. Juni 2016
ISBN9783921249673
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    Buchvorschau

    Hammer + Veilchen Nr. 8 - Günther Emig

    Orla Wolf

    City of Glass

    Als ich in die 42. Straße einbog, sah ich Menschen zusammenstehen. Auf dem Gehweg. Unweit meines Büros. Sie bildeten einen Kreis. Jetzt hatte ich sie fast erreicht und bemerkte, daß in ihrer Mitte sehr viel Glas lag. Die Blicke suchten die umliegenden Gebäude ab. Vielleicht war es Fensterglas. Eine Scheibe. Herausgebrochen. Und dann hinabgestürzt. Von irgendwo dort oben. Die Scherben auf dem Asphalt schienen jedoch wie zusammengefegt. Dicht an dicht. Scherbe an Scherbe. Und erinnerten der Form nach an die Umrisse eines Menschen. Wir berieten uns. Da trat noch jemand hinzu. Und betrachtete alles. »Ich erkenne es«, sagte er, »das ist der Mann, der sich aus Glas wähnte.«

    Live-Installation

    Ich lebe. In einer Drehtür. Seit Jahren schon. Die Drehtür ist ein Labyrinth, das aus einer einzigen Bewegung besteht. Einem Kreis. Die Leute sagen: Sie bewegen sich so schön. Ich selbst sehe das anders. Mit der Zeit hat mein Gang etwas Taumeliges bekommen. Das kann ich beobachten. In den Glasscheiben. Um mich herum. Ich laufe. Weiter. Und heute sind sie wieder da. Diese Gedanken: Geh rückwärts! Oder: Bleib einfach stehen! Ich wüßte. Nicht weiter.

    Module

    Das hier braucht Vorlauf. Ich habe drei Monate auf einen Termin gewartet. Und meinen time slot dann automatisch zugewiesen bekommen. 15.30 bis 16.00 Uhr. Also 30 Minuten. Die gibt es für Kurzfilme. Bei Langfilmen sind es 60. Ich bin schon vor Tagesanbruch losgefahren. Jetzt bin ich da. Es ist 15.30 Uhr. Und ich betrete pünktlich die erste Halle. Es gibt zehn Gänge (sie sind übersichtlich numeriert) mit Regalreihen. Die Regale reichen vom Boden bis zur Decke. Und sie sind mit Schachteln und Kartons bestückt. Davor verschiebbare Leitern. Auf Displays der Inhalt der Regale. In Halle 1, in der ich mich gerade umsehe, kann ich meine Kulissen wählen. Alles in Kapselform. Ich lese: Wüste. Felsen. Ozean. Mondlandschaft (gefällt mir – nehme ich). Es gibt ein Schloß am See. Eine 70er-Jahre-Reihenhaussiedlung. Eine abgewrackte Fabrikanlage (gefällt mir – nehme ich auch). Und vieles mehr. Dann gucke ich beim Wetter: Hier sind Schachteln mit Sonne. Regen. Hagel. Und Donner. Gleich daneben Blitz und Nebel. Das kann ich alles gut gebrauchen. Und nehme eine Handvoll Wetterkapseln mit. Ich blicke auf die Uhr. Jetzt schnell in Halle 2. Zu den Darstellern. Auch da gibt es eine Vielzahl an Modulen. Die ich nach Belieben kombinieren kann. Ich entscheide mich für vier Schauspieler. Geschlecht

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