Als Karl Baedeker durch das Lahntal reiste: -
Von Georg Schwedt
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Über dieses E-Book
Georg Schwedt
Der Autor wurde in Hessisch Oldendorf geboren, besuchte das Gymnasium Ernestinum in Rinteln und war nach dem Chemiestudium drei Jahrzehnte als Hochschulprofessor - zuletzt an der TU Clausthal - tätig. Als Buchautor veröffentliche er auch populärwissenschaftliche Werke und Bücher zur Wissenschafts- und Regionalgeschichte.
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Rezensionen für Als Karl Baedeker durch das Lahntal reiste
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Buchvorschau
Als Karl Baedeker durch das Lahntal reiste - Georg Schwedt
hat.
Karl BAEDEKER (1801-1859) – (schrieb sich damals Bädeker)
Karl Baedeker wurde am 3. November 1801 als ältester Sohn des Verlegers und Buchdruckers Gottschalk Diederich Baedeker in Essen geboren. Sein Großvater war „fürstlich Essendischer Hofbuchdrucker" gewesen. Von 1815 bis 1817 besuchte er das Gymnasium in Hagen. Es folgte eine Lehre von 1817 bis 1820 bei J. C. B. Mohr (1778-1854; Gründer der Akademischen Verlagsbuchhandlung Mohr) in Heidelberg. Nach Ableistung seines Militärdienstes bei den Wetzlarer Jägern war er von 1823 bis 1825 als Gehilfe bei Georg Andreas Reimer (1776-1842; Gründer des gleichnamigen Wissenschaftsverlages, der von 1817 bis 1918 bestand) in Berlin tätig.
Danach zog Baedeker nach Koblenz, seit 1815 Hauptstadt der preußischen Rheinprovinz – und zugleich ein Brennpunkt des internationalen Reiseverkehrs in dieser Zeit am Rhein entlang in die Schweiz und bis nach Italien. 1827 gründete er am damaligen Paradeplatz (heute Görresplatz) die Sortiments- und Verlagsbuchhandlung Karl Baedeker.
1827 begann auch der regelmäßige Personenverkehr zu Schiff der Preußisch-Rheinischen Dampfschifffahrtsgesellschaft zwischen Köln und Mainz. Im Koblenzer Verlag F. Röhling erschien ein kleiner, literarischer Führer unter dem Titel „Rheinreise von Mainz bis Köln, Handbuch für Schnellreisende von Professor J. A. Klein, einem Gymnasiallehrer. Baedeker erwarb den Verlag Röhling und nach dem Tod von Klein 1832 beginnt die Geschichte der „Baedeker-Reiseführer
(s. weiter unten). Karl Baedeker starb am 4. Oktober 1859 in Koblenz. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er zahlreiche Reiseführer herausgegeben – manche Bände hatten es schon bis zu der 8. bis 10. Auflage gebracht. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Koblenzer Hauptfriedhof.
Baedekers Reiseführer Rheinreise
1835 – mit der Übernahme des ersten Reiseführers von J. A. Klein (Gymnasialprofessor in Koblenz, verstorben 1832) veröffentlichte Baedeker die 2. Auflage (von Straßburg bis Rotterdam). Die 1. Auflage stammte aus der Druckerei Florian Kupferberg in Mainz, die 2. Auflage erschien in der Druckerei Dubois & Wele in Koblenz, die 3. Auflage von 1839 in der Druckerei Sam. Lucas in Elberfeld und die 4. Auflage 1843 in der Druckerei J. Hildenbrand in Koblenz. Ab der 5. Auflage (1846) wurde die Rheinreise in der Druckerei G. D. Bädecker in Essen gedruckt.
Der G. D. Baedeker Verlag in Essen wurde bereits 1775 durch Zacharias Baedeker (1750-1800) gegründet, der die Witwe des Buchdruckers Wohlleben geheiratet hatte – mit den Firmenzweigen Buchhandel, Buchverlag, Zeitungsverlag, Druckerei und Bibliothek – im Stammhaus in der Limbecker Straße. Gottschalk Diedrich Baedeker (1778-1841) führte und entwickelte das noch kleine Unternehmen erfolgreich weiter und durch die Söhne (Brüder von Karl Baedeker) Eduard und Julius expandierte das Unternehmen weiter. Die renommierte Baedeker-Buchhandlung in Essen wurde im Oktober 2012 nach 237 Jahren geschlossen. Der Name Baedekerhaus bleibt jedoch am Gebäude bestehen, da es unter Denkmalschutz steht.
Der Name Baedeker ist heute zu einem Synonym für die erfolgreichen Reiseführer geworden. In der 6. Auflage von 1849 (als verbesserte und vermehrte Auflage der Klein’schen Rheinreise) beschrieb Baedeker auch in seiner Einleitung die ihm wichtigsten Merkmale dieses Reiseführers, die auszugsweise im Folgenden zitiert werden:
Das vorliegende Buch hat sich die Gunst der Reisenden so zu erwerben und zu erhalten gewußt, daß wieder eine neue Auflage, bereits die sechste, nothwendig geworden ist. Es hat, als natürliche Folge der veränderten Zustände am Rhein, von seiner ursprünglichen Gestalt nur wenig Züge bewahren können. Da es aber einmal unter dem Namen Klein bekannt geworden war, so wurde dieser beibehalten, obgleich schon bei der zweiten Auflage alle Mitwirkung des Herrn Professor Klein, der bald nach dem Erscheinen seiner „Rheinreise von Mainz nach Köln" starb, aufhörte. Um indeß Verwechselungen mit einer in Mainz gedruckten Rheinreise, die ebenfalls den Namen Klein trägt, zu verhüten, hat der Herausgeber nunmehr für nöthig erachtet, auch seinen Namen zu nennen.
Nach dieser Einleitung folgen einige für Baedeker wichtige Merkmale dieses, nun seines Reiseführers:
Auf die Gasthöfe hat der Herausgeber bei dieser sechsten Auflage ein besonderes Augenmerk gerichtet; er glaubt einer nicht unbedeutenden Zahl von Rheinreisenden einen wesentlichen Dienst dadurch geleistet zu haben, daß er sie auf kleine, gute und billige Gasthöfe aufmerksam macht. (…)
Der ganze Inhalt des Buches beruht ausschließlich auf eigener Anschauung. Der Herausgeber hat sich bemüht, zwischen dem Zuviel und Zuwenig die rechte Mittelstraße zu finden. Er glaubt, den Fehler mancher Reisehandbücher vermieden zu haben, welche entweder nur ein Verzeichniß von Gebäuden, Anstalten und Einrichtungen darbieten, und es dem guten Glücke des Wanderers überlassen, nach manchen Enttäuschungen das Bemerkenswerthere selbst heraus zu finden, oder welche auf der andern Seite sich in ausführlicher Schilderung unbedeutender geschichtlicher Einzelheiten verlieren, die nur für den Mann vom Fach oder den Ortsbewohner belangreich sein können. Nie aber hat der Herausgeber außer Acht gelassen, daß das Rheinthal für die Geschichte und Entwickelung Deutschlands viele Jahrhunderte hindurch von größerer Bedeutung war, als irgend ein anderer Gau des Vaterlandes.(…)
Zu Lebzeiten von Karl Baedeker erschien die Rheinreise bis zur 10. Auflage (1858) – danach noch bis zur 34. Auflage im Jahre 1931.
Bereits in der 2. Auflage (1835) besuchte Baedeker auch die Nebenflüsse bzw. deren Täler – er machte Ausflüge an die Nahe, die Mosel, die Ahr, in die Bäder des Taunus… - und in der 6. Auflage (1849) dann auch in das Lahnthal.
Anhand des Textes im Kapitel 24. Ems und das Lahnthal wurde von mir sein Reiseabstecher in das Lahntal nachvollzogen, wobei eine Aussage Baedekers (in einem Brief an seinen Vater) auch für meine Reise gelten konnte:
„Es ist eine prächtige Einrichtung mit diesen Eisenbahnen; bei Reisen kommt Geld