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Porta Dämonica: Das Grauen beginnt
Porta Dämonica: Das Grauen beginnt
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eBook136 Seiten1 Stunde

Porta Dämonica: Das Grauen beginnt

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Über dieses E-Book

Eigentlich möchte Caleb Conerly nur eine schöne Zeit im historischen Regensburg bei seiner Internetliebe Ella verbringen. Doch kaum hat er die Altstadt betreten, scheint nichts mehr wie es war. Rings um den Dom geschehen äußerst merkwürdige Dinge. Eine Welt voller dunkler Offenbarungen. Was scheinbar harmlos begann, wird zur tödlichen Gefahr.
Mit Ellas Tod beginnt eine grausame Mordserie. Die Welt um Caleb hält den Atem an.
Düstere, unheimliche Schauplätze, schräge Gestalten und finstere Rituale erwarten Caleb. Die heimliche Hauptstadt des Mittelalters wird von dämonischen Mächten heimgesucht. Geheimnisvolle Fremde führen Caleb an Orte, deren makabere Geschehnisse seinen Aufenthalt zum Albtraum werden lassen. Ein eiskalter Hauch weht durch die engen verwinkelten Gassen. Ein Todeshauch.
Allmählich kann Caleb das Rätsel lösen. Wird ihm seine Entdeckung zum Verhängnis?

Willkommen in Regensburg!
Willkommen in der Welt der Porta Dämonica…

'Dieses Taschenbuch ist der ideale Begleiter für einen mysteriösen Trip durch Regensburg.'
SpracheDeutsch
HerausgeberSpielberg Verlag
Erscheinungsdatum7. Okt. 2014
ISBN9783954520503
Porta Dämonica: Das Grauen beginnt

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    Buchvorschau

    Porta Dämonica - Gabriele Kiesl

    Epilog

    Totentanz im Kellergewölbe

    Die Nebelwand, die sich langsam von der Donau hinauf in die engen Gassen der Domstadt bewegte, schuf in mir ein beklemmendes Gefühl. Es war still. Zu still für mein Empfinden. Regensburg schien plötzlich wie ausgestorben, keine Menschenseele war weit und breit zu sehen, geschweige denn zu hören. Ich lehnte mich an eines der Schaufenster des Hutmachers und versuchte den Dom zu erkennen. Stattdessen sah ich gerade mal meine Hand vor Augen. Ich streckte meine Hände schützend vor mir aus und hoffte, mit kurzen Schritten die Hausmauer gegenüber zu erreichen.

    Vielleicht kann ich mich entlang der Mauern bis zur Dombuchhandlung vortasten?, dachte ich. Von dort aus wäre es, selbst bei diesem dichten Nebel, ein leichtes gewesen zum nahegelegenen Neupfarrplatz zu gelangen. Was hatte ich mir nur dabei gedacht, an diesem unheimlichen Treffen teilzunehmen? Ich schüttelte immer noch benommen den Kopf.

    »Das ist mehr als cool!«, hatte Ella am Tag zuvor zu mir gesagt. »Ein Fest zu Ehren der Toten! So etwas hat es noch nie in Regensburg gegeben.« Ellas Begeisterung konnte man ihr im Gesicht ablesen. Sie war eine von der Sorte Frau, die es einem Mann unmöglich macht, ihr einen Wunsch abzuschlagen. Eine Frau, die nicht mit ihren Reizen geizte. Sie hatte eine sehr schlanke, fast filigrane Figur. Ihr Teint war vornehm blass, während ihre ausdrucksstarken Augen meerblau funkelten. Ungewöhnlich für einen Menschen mit derart schwarzen Haaren. Fast blauschwarz. Und das, obwohl Ella nie in ihrem Leben ein Färbemittel benutzte. Sie benötigte weder Schminke noch irgendwelche anderen Mittel, um sich zu verschönern. Ella war einfach eine Naturschönheit.

    Eine Schönheit, die ein gehöriges Temperament besitzt!, dachte ich und musste lächeln. So manches Mal hatte sie mich schon in den Wahnsinn getrieben. Ihre Sprunghaftigkeit und ihr maßloser Abenteuerdrang waren es letztendlich auch, die uns in jener Nacht in ein altes Kellergewölbe südlich der Stadt zum Galgenberg geführt hatten. Zuerst dachte ich an eine gewöhnliche Gothic Party, als ich den Eingang des Kneitinger Kellers betrat. Ausschließlich schwarz gekleidete Menschen, überwiegend jüngeren Alters, kamen mir entgegen. Zum Glück hatte mich Ella vorgewarnt: »Schwarze Kleidung ist Pflicht, hast du gehört? Das ist das Mindeste!«

    Ohne lange zu überlegen, beschloss ich der Menschenmenge nach zu trotten. Quer durchs Lokal, vorbei an unzähligen Gästen im Restaurant, gelangte ich in einen Flur, von dem eine Treppe hinab in die Tiefen des Gebäudes führte. Laute, mit Bass durchtränkte Musik dröhnte mir entgegen und ich zögerte bei jedem meiner Schritte. Nur der Gedanke, dass Ella dort auf mich wartete, machte es mir möglich, Stufe für Stufe zu nehmen.

    Ein blutroter Samtvorhang verhüllte muffig die schwere Holztüre, die sich dahinter verbarg. Nur mit Kraft beider Hände konnte ich sie nach innen öffnen. Beim Anblick des Kellerraumes entfuhr mir ein entsetztes: »So stell ich mir die Hölle vor!«

    Der Raum war dürftig mit Grablichtern beleuchtet. Nebelartige Schwaden durchzogen das alte Gemäuer und es roch ekelerregend süßlich. Menschen standen dicht aneinander gedrängt und starrten mit finsteren Mienen in meine Richtung. Oder sollte ich lieber Grimassen sagen? Waren es überhaupt Menschen? Oder doch eher die Brut der Unterwelt? Alle waren wie ich schwarz gekleidet, jedoch zusätzlich mit todesverherrlichenden Accessoires bestückt. Sicherheitsnadeln und klaffende Gesichtswunden mit teils eitrigen Ekzemen zierten ihre Haut. Entweder hatten die Leute hier verdammt gute Maskenbildner oder es handelte sich um Untote. Besser, ich verpiss mich hier schnell! Mein Gehirn schien wieder zu funktionieren. Ich drehte mich auf dem Absatz um und machte kehrt. Doch hinter mir stand bereits einer dieser gruseligen Zombies und deutete mit seinem langen knochigen Zeigefinger auf mich. Zähnefletschend wie ein Vampir starrte er mich an. Er schien in dieser illustren Runde so etwas wie der Anführer zu sein. Jedenfalls nickte er den unheimlichen Wesen um sich herum nur kurz zu. Ich schluckte. Gerade als diese zielsicher auf mich zusteuerten, nahm ich zum Glück Ella wahr. Nichtsahnend lehnte sie an der Bar. Unverkennbar an ihrem langem schwarzem Haar und der Art, wie sie mit einer Strähne spielte. Erleichtert ging ich schnellen Schrittes zu ihr hinüber und tippte ihr auf die Schulter. Als sie sich ruckartig zu mir umdrehte, blieb mir fast das Herz stehen. Ihr Gesicht sah aus, als wäre sie bereits verstorben. Sie war stark geschminkt, kreideweiß mit dunklen Augenhöhlen. Auf die Stirn war ein Spinnennetz gezeichnet. Oder war es gar nicht aufgezeichnet? Mein Gott, war es am Ende sogar ein Tattoo? Ich war irritiert. Sie hatte ihre Augen geschlossen, und mir kam es vor, als starrte ich in die hohlen Krater eines Totenschädels.

    Langsam, ganz langsam hob sie ihre schwarzen Augenlider. Instinktiv hoffte ich, nach all den abschreckenden Eindrücken in ihre wunderschönen Augen blicken zu dürfen. Doch weit gefehlt. Mir schauten zwei blutunterlaufene Augen entgegen. Die Iris war tiefschwarz abgegrenzt und innen feuerrot. Ihre Pupillen stachen stark geweitet hervor. Mir lief es eiskalt über den Rücken. Was war das? Wer war sie? Handelte es sich um irgendwelche Faschings-Kontaktlinsen oder stand vor mir nicht Ella, sondern eine Dämonin der Nacht?

    Sie ähnelte eher einer Leiche als meiner Ella. Der enorme Schreck war mir wohl anzusehen, denn Ella begann schallend zu lachen. »Hey, jetzt mach dich mal locker!«

    In diesem Moment verzogen sich die gruseligen Gesellen hinter mir, als hätte sie es ihnen befohlen.

    Als sie einen Schritt zur Seite ging, konnte ich trotz der Dunkelheit ihr schwarzes Kleid erkennen. Es war bodenlang und sehr schlicht, weit dekolletiert, hauteng und sexy. Anlässlich dieses Aus- beziehungsweise Einblicks entschied ich mich, nun doch einen Drink zu bestellen. Überraschenderweise schmiegte Ella sich dabei gedankenverloren an mich. Daraus schlussfolgerte ich, dass sie sicher schon viel Alkohol intus hatte. Trotz alledem begann mein Herz erneut laut zu pochen. Dieses Mal eher vor Begierde als vor Angst.

    Laut schlürfend zog Ella ihren Cocktail durch einen großen, schwarzen Strohhalm. Das Geräusch, das dabei entstand, ließ vermuten, dass es sich um eine dickflüssige oder gar bröckelige Substanz handelte. Die »Flüssigkeit« erinnerte mich eher an Erbrochenes als an eine Spirituose.

    Angeekelt bestellte ich mir einen klassischen Martini. Der Barkeeper, der sich als Werwolf-Verschnitt besonders cool vorkam, hauchte mir mit deutlich femininem Unterton ein »Loser!« entgegen und warf ein paar Eiswürfel in ein milchiges Glas.

    Der Qualm der künstlichen Nebelmaschine, die die Nebelschwaden erklärte, legte sich endlich wieder und ich konnte mir ein genaueres Bild von diesem sogenannten »Totentanz« machen. Das alte Kellergewölbe diente wohl vor vielen Jahren als Bierkeller. Meine Vermutung, dass es sich um eine Gruft oder ähnliches handeln könnte, wurde also nicht bestätigt. Ich drehte mich zu meinem Martini-Glas um und kippte dessen Inhalt mit einem Schluck hinunter. Jemandem, der so gut wie niemals trank, würde diese Menge Alkohol hoffentlich helfen, diese Nacht zu ertragen. Ella grinste mich zufrieden an und zog ihre ohnehin schon durch allerlei Schminke lang gezogenen Mundwinkel vermutlich bis zum Hinterkopf. »So ist es brav!« Sie tätschelte meine Wange.

    Der Alkohol wirkte schnell. Schneller als erwartet. Mir wurde heiß und ich begann zu schwitzen. Ich lockerte die Bänder am Halsausschnitt meines Sweatshirts und klappte die Kapuze zurück. Mir kam plötzlich alles so weit von mir entfernt vor. Ella. Wo war Ella auf einmal? Der Vampir. Sein Gesicht. Es wirkte eigenartig verzerrt. Ich versuchte meine Augen weiter zu öffnen. Schwindel überfiel mich. Langsam begann sich der Raum zu drehen. Die Geräusche von der Bar nahm ich lauter wahr als die Musik. Das Geplapper der Menschen, der Bass, die Stimmen in meinem Kopf. Ich steuerte eine Bank an der Hinterwand des Gewölbes an. Ich musste mich für einen Moment setzen. Was war DAS nur für ein Martini? Wie viel Prozent hatte denn das Ding?

    Noch einmal konzentrierte ich mich und suchte den Raum nach Ella ab. Zu meinem Erstaunen sah ich sie lasziv tanzend mit dem Vampirtypen von vorhin. Rhythmisch und eng umschlungen bewegten sie sich zu der mit Bass durchtränkten Musik. Was war nur mit ihr los? Ich schüttelte meinen Kopf, als könnte ich damit meine Gedanken ordnen. Gedanken, die allmählich träger wurden. Ich wollte schlafen. Nur schlafen. Ich fühlte mich krank. Schritte näherten sich. Schemenhaft erkannte ich Ella. Sie lachte hämisch zu mir herab und hob mein Kinn an. »So ist es brav!« Mir wurde schwarz vor Augen.

    Als ich wieder erwachte, glaubte ich für einen Moment, beim Nachhauseweg auf dem feuchten Kopfsteinpflaster dieser alten historischen Stadt ausgerutscht zu sein, aber die Gasse, in der ich mich befand, führte definitiv nicht zu meinem Hotel. Meine Hände schmerzten, ich stützte mich am Boden ab und versuchte aufzustehen. Wie zum Teufel war ich nur zurück in die Innenstadt gekommen? Ich überlegte, in welche Richtung ich gehen sollte. Kurzerhand entschied ich mich für den Dom. Langsam, Schritt für Schritt bewegte ich mich in seine Richtung. Ich benötigte die ganze Breite der Gasse, um mich von einer Seitenwand zur nächsten abzustützen. Und nun stand ich also hier, beim Geschäft des Hutmachers.

    Nach einigen Anläufen hatte ich die Straße überquert. Torkelnd gelangte ich zu den ersten Stufen der Eingangstreppe vom Nebeneingang des Doms. Ich versuchte die Stufen, jede einzeln für sich, zu erklimmen. Endlich oben angelangt, umklammerte ich erleichtert die Klinke. Mit letzter Kraft stemmte ich mein ganzes Gewicht gegen die schwere Holztüre und konnte sie öffnen. Laut knarrend fiel sie hinter mir wieder zu. Im Inneren des Doms war es unheimlich still. Stiller als draußen auf dem Domplatz.

    »Jetzt bist du fast dreißig Jahre alt und hast immer noch ein mulmiges Gefühl,

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