Sand auf unserer Haut
Von Saskia Hennig
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Über dieses E-Book
Dabei begegnet sie Tom, der sich ebenfalls eine Auszeit genommen hat.
Gemeinsam entdecken sie inmitten der Dünen an der Ostsee nicht nur ihre Leidenschaft für das Leben wieder, sondern finden Leidenschaft auch in den Armen des anderen.
Bis Tom - von seinen Gefühlen überwältigt - etwas sagt, das das fragile Glück des Tages zu zerstören droht...
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Buchvorschau
Sand auf unserer Haut - Saskia Hennig
Impressum
„Sand auf unserer Haut" von Saskia Hennig
herausgegeben von: Club der Sinne®, Allee der Kosmonauten 28a, 12681 Berlin, Februar 2008
zitiert: Hennig, Saskia: Sand auf unserer Haut, 1.Auflage
© 2008
Club der Sinne®
Inh. Katrin Graßmann
Allee der Kosmonauten 28a
12681 Berlin
www.Club-der-Sinne.de
kontakt@club-der-sinne.de
Stand: 01. Juli 2013
Gestaltung und Satz: Club der Sinne®, 13086 Berlin
Coverfoto: © NAS CRETIVES, www.shutterstock.com
Covergestaltung: Tatjana Meletzky, www.imprintdesign.de
ISBN 978-3-95527-034-6
eBooks sind nicht übertragbar!
Es verstößt gegen das Urheberrecht, dieses Werk weiterzuverkaufen oder zu verschenken!
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http://www.club-der-sinne.de/index.php?manufacturers_id=11
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Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden und volljährig.
Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
Erfundene Personen können darauf verzichten, aber im realen Leben gilt: Safer Sex!
Saskia Hennig
Sand auf unserer Haut
Es war eine von diesen Wochen, in denen man am besten zu Hause im Bett bleibt, oder sich im Supermarkt um die Ecke mit allem Möglichen, vorrangig Süßem, eindeckt und die eigenen Räume danach nicht mehr verlässt.
Gott, war ich schlecht gelaunt!
Zwei Tage tigerte ich in meinem Haus auf und ab, bis ich endlich einen Entschluss fasste: Ich musste hier weg. Einfach weg. Eine Weile mit dem Auto irgendwohin fahren, alles stehen und liegen lassen, was die Energie fesselte und mich am Boden hielt.
Ich war freiberufliche Zeichnerin, und so, wie ich zurzeit gelaunt war, bekam ich keinen guten Strich aufs Papier. Vielleicht würde das nach ein paar Tagen in einer fremden Umgebung wieder anders, wer wusste es schon? Zumindest war es eine gute Ausrede, um einfach mal eine Zeitlang anderes vor die Nase zu bekommen. Neue Menschen, andere Landschaften – nur weg vom bedrückenden, einengenden Alltag.
Innerhalb einer Stunde war mein Auto gepackt, die Nachbarin hatte zugesagt, sich um die Katze und meine Pflanzen zu kümmern und meine beste Freundin wünschte mir ein paar erholsame Tage. Ich schätze, sie war insgeheim froh, meine miese Laune nicht mehr ertragen zu müssen.
Es fehlte mir nur noch ein Ziel. Während ich zur Tankstelle fuhr, überlegte ich mir, wohin ich eigentlich wollte. Das Wetter war so lala und ich hatte keine Ahnung, wohin genau es mich zog. Während ich mich in die kleine Schlange zum Bezahlen einreihte, fiel mein Blick auf einen Landkartenstapel gleich neben den Süßigkeiten.
Zuoberst lag eine Straßenkarte von der Ostsee. Ostsee? Da hatte es mich noch nie hin verschlagen. Gedankenverloren griff ich sie mir und unversehens stand ich als Erste an der Theke. Der Kassierer fragte gar nicht, sondern nahm mir das Papier aus der Hand und fuhr mit dem Scanner darüber. Noch bevor ich verdutzt reagieren konnte, tippte er froh gelaunt meine Zapfsäulennummer ein und grinste mich an. Erstaunt hob ich eine Augenbraue, bevor ich kontrollierte, ob er mir auch das richtige Benzin abknöpfte. Tatsache. Ich lächelte zurück und trollte mich schon besser gestimmt zu meinem Auto zurück. Ostsee? Warum nicht? Manche Chancen muss man ergreifen, wie sie sich bieten.
Ein paar Stunden später rollte mein staubiges Auto müde über die wirklich hervorragend geteerten Straßen im Osten Deutschlands. Ich hatte mich für die Wismarer Bucht entschieden. Das Ortsschild von Boltenhagen leuchtete mir gelb entgegen und ich hoffte, in diesem Kurort eine nette Dependance zu finden, in der ich mich für ein paar Tage einnisten konnte. Langsam fuhr ich durch den schmalen, lang gezogenen Ort, in dem sich ein gemütliches, abendliches Leben regte.
Irgendwann war ich fast ganz durch den Flecken hindurch, bis ich mich entschieden hatte. Eine gemütliche, reetgedeckte Kate lag beinahe verwunschen an einer schmalen Zufahrt, das Schild „Zimmer zu vermieten" wackelte im sanften Abendwind. Es lockte mich regelrecht und nach einem letzten Zögern lenkte ich meinen Wagen auf den Zufahrtsweg und stieg entschlossen aus.
Noch am selben Abend lief ich barfuß durch den weichen, kühlen Sand, lauschte dem Rauschen des Meeres und noch lange, nachdem die ersten Sterne am wolkenlosen Himmel leuchteten, saß ich da und fühlte, wie mein Schwermut langsam von mir wich.
Die Sonne weckte mich bereits früh am Morgen und meine nette Vermieterin wies mir den Weg zum nächsten Bäcker. Ich überlegte kurz, ob ich für die Strecke tatsächlich meinen Wagen anwerfen sollte und entschied mich dann dagegen.
Das war eine gute Entscheidung, denn die Strandpromenade war in diesem hinteren Teil der Stadt aus fest getretenem Sand, der meine Schritte weich abfederte. Seewind zerzauste meine schulterlangen, blonden Haare, und ich schloss die Augen, als mich der Weg unter hohe Nadelbäume führte, von denen ich nicht wusste, wie sie hießen. Gerne hätte ich es gewusst. Ihr Duft war weich, sanft. Er umhüllte mich und gab mir ein warmes Gefühl im Bauch.
Bis zur Bäckerei war es ganz schön weit und mein Magen knurrte hörbar, als ich mir eine Tüte mit Brötchen einpacken ließ und noch einen Becher heißen Kaffees mitnahm. Mit meinem Frühstück setzte ich mich in den Sand, blickte über die sanft heranrollenden Wellen, sah die Möwen in der Luft tanzen und freute mich. Freute mich tatsächlich! Als ob meine negativen Gedanken mit den Kilometern, die ich hinter mich gebracht hatte, einfach peu à peu verschwunden waren und mir der leichte Meerwind den Rest davon aus dem Kopf blies.
Als ich satt war, knüllte ich alles in die leere Brötchentüte und stopfte den Abfall in eine der Mülltonnen. Jetzt musste ich einfach zum Wasser! Mit hochgerollten Hosenbeinen tollte ich durch die Brandung, hüpfte über angeschwemmte Quallen und suchte mir die schönsten Muscheln aus, soviel ich in meinen Taschen unterbringen konnte. Ich kam mir vor wie ein kleines Mädchen und genoss jeden Augenblick. Schließlich ließ ich mich rücklings in den Sand fallen und ließ die Frühsommersonne auf meinem Gesicht brennen. Wie wunderbar, dass sie hier schien! Ich konnte nicht anders, ein fröhliches Lachen traute sich über meine Lippen und ich vergrub meine Finger im feuchten Sand.
„Ist das nicht zu kühl?"
Hm? Ich drehte mich um und bedeckte meine Augen vor den noch schräg stehenden Sonnenstrahlen. Vor mir stand ein Mann, bepackt mit einem Korb, einer Decke, einem Stapel Tageszeitungen und grinste mich an.
„Nein, gar nicht kühl, herrlich!", erwiderte ich.
***
Sie blickte zu mir auf. Ein fröhliches Lachen lag auf ihrem Gesicht. Mit einer Hand schützte sie ihre Augen vor der hinter mir gleißenden Sonne. Ich trat zur Seite. Jetzt konnte sie mich ansehen, ohne gleichzeitig geblendet zu werden. Ich hatte sie schon eine Weile beobachtet und ihrem ausgelassen Treiben zugesehen.
Heute früh hatte ich mich entschlossen, den Tag lieber am Strand zu verbringen, als wie immer in meinem tristen Büro zu hocken. Einen Tag mal wieder genießen, fern ab aller Hektik und Termine. Von Klütz aus ist es nur ein Katzensprung nach Boltenhagen ans Meer. Bevor der tägliche Touristenstrom zum Strand pilgerte, wollte ich schon dort sein, um ein ungestörtes Plätzchen zu erwischen.
Ich bog von der Hauptstraße ab und parkte meinen Wagen am Seitenrand. Von hier aus gab es eine Abkürzung zum Strand, sodass ich nicht über die Promenade musste. Meinen Korb mit Sandwiches, Kaffee