Das Bessere zuerst: Mary Ward und der Exerzitienweg
Von Ursula Dirmeier
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Buchvorschau
Das Bessere zuerst - Ursula Dirmeier
Auf dem Fundament der Exerzitienspiritualität
Als Mary Ward der Exerzitienspiritualität begegnete und sich von ihr prägen ließ, geschah dies etwa zwei Generationen nach der offiziellen kirchlichen Anerkennung der »Geistlichen Übungen« des Ignatius von Loyola (1548). Die Exerzitien waren inzwischen zu einer sich ausbreitenden spirituellen Bewegung geworden, von der Mary Ward empfing, der sie aber auch aus der Tiefe ihres Wesens und Lebensweges heraus eine eigene Prägung gab.
Auf den Punkt gebracht
Mary Ward legte am Morgen des 30. Januar 1645 in einem kleinen Vorort von York den wenigen Gefährtinnen, die um ihr Sterbebett versammelt waren, als Vermächtnis ans Herz, »in der Ausübung der Berufung, die Gott in uns gelegt hat, beständig, wirkungs- und liebevoll zu sein« (D = [Dokument] 1529). So sollten sie in allem handeln, was zum Allgemeinen und Besonderen »of the same« gehört, das meint die Berufung, aber auch »dasselbe von der Gesellschaft (Jesu)«. In diesen Worten hatte Mary Ward 1611 den göttlichen Auftrag vernommen, ihre Gemeinschaft nach dem Vorbild des Jesuitenordens zu formen mit derselben Spiritualität, Lebensweise, Struktur und Zielsetzung. Was sie als Testament weitergab, bringt das Ziel der Exerzitienspiritualität auf den Punkt: beständig und ausdauernd zu sein in dem, was wir vor Gott als richtig erkannt und als unsere Berufung gehört haben, wirksam und wirklich effektiv in dem, was wir im Licht Gottes unternehmen, zugleich ganz mit dem Herzen, mit Leib und Seele dabei und in der Verwirklichung voll Liebe und Güte.
»Dasselbe von der Gesellschaft« klingt ebenfalls in der Inschrift auf Mary Wards Grabstein an, mit dem die Gefährtinnen ihr Leben in Worte zu fassen suchten. »Die Armen zu lieben, in demselben auszudauern, mit ihnen zu leben, zu sterben und aufzuerstehen, war Mary Wards Lebensziel.« Ihre Liebe zu den Armen war groß, zu den ganz wörtlich Armen, den Hungernden und Bedürftigen, ebenso wie zu den Armen, die an einem anderen Hunger litten, dem nach Glauben und Bildung, Zuversicht und Sinn. Kann man mit den Armen leben, sterben und auferstehen, muss sich das nicht auf Christus beziehen, so hat man gefragt. Demgegenüber weist die Grabinschrift darauf hin, dass in jedem von ihnen Christus gegenwärtig ist und dass das, was wir in der »Zweiten, Dritten und Vierten Woche« der Exerzitien und im Jahreskreis der Liturgie meditieren, das Leben, Sterben und Auferstehen Christi, sich auswirkt und verwirklichen muss im eigenen »mit den Armen meines Lebens Leben, Sterben und Auferstehen«.
Die Grundlegung – in der Gegenwart Gottes leben
Mary Ward, deren Kindheit in die Regierungszeit von Königin Elisabeth I. fiel, wuchs in einer katholischen Familie des Landadels im Norden Englands auf. Wegen der Katholikenverfolgung mussten sich die Priester versteckt halten und wechselten von einem Ort zum nächsten, um der Verhaftung zu entgehen. Im einsam gelegenen Haus der Großeltern, wo Mary Ward vom fünften bis zum zehnten Lebensjahr wohnte, könnte sich ein Priester für längere Zeit aufgehalten haben. Als Jugendliche lebte sie bei der Familie Babthorpe. Dort wurde fast täglich die Messe gefeiert; wiederholt waren zwei Priester anwesend.
Spätestens in diesem Umfeld kam sie mit der ignatianischen Spiritualität in Berührung. Sie fand, wie sie in ihren autobiographischen Aufzeichnungen (AB) schrieb, in einem Buch Anregungen, »wie man die Wochentage auf die Übung verschiedener Tugenden aufteilen und die Zimmer des Hauses einzelnen Heiligen widmen kann« (AB 6, 2). Es handelte sich um die »Kurze Regel für ein gutes Leben«, die der Jesuitenpater Robert Southwell (1561–1595) für Ann Howard schrieb, deren Mann wegen seiner Glaubensüberzeugung im Tower saß. P. Southwell gab darin Hinweise für eine Laienspiritualität aus dem Geist der Exerzitien. Im zweiten Kapitel ist zu lesen: »Was meine Pflicht gegenüber Gott betrifft, besteht ein sehr gutes Mittel, ihm zu gefallen, darin, seine Gegenwart immer im Sinn zu haben. (…) Wenn ich die Gewohnheit oder Haltung gewinnen kann, mich an die Gegenwart und Unterstützung Gottes immer wieder zu erinnern (wie mir das durch Übung leicht möglich ist), werde ich mich mit wahrer Aufmerksamkeit, Ehrfurcht und Überlegung von einem Verhalten fernhalten, von dem ich denke, es könnte ihn in irgendeiner Weise beleidigen. Ebenso werde ich eine große Leichtigkeit gewinnen, ihm meinen Sinn und mein Herz zuzuwenden und oft mit ihm zu sprechen in kurzen und innigen Gebeten, die der Brennstoff der Hingabe sind.«¹ Hier dürfte die Quelle für den Vorsatz liegen, den Mary Ward formulierte: »Ich will dem Rat folgen, den der selige Vater Ignatius so sehr empfahl und verwirklichte, nämlich immer in der Gegenwart meines Gottes unterwegs zu sein. Herr, lass mir das durch deine Gnade möglich werden, was mir von Natur aus unmöglich zu sein scheint« (D 72, 34).
Übergabe an den Willen Gottes und Beten ohne Unterlass
Mary Wards langjähriger Beichtvater, der Weltpriester John Mush (1552–1617), war der Spiritualität der Jesuiten zugetan. Allerdings ergriff er im Streit zwischen den Jesuiten und dem englischen Weltklerus für Letzteren Partei. In dieser Zeit gab ihr ein anderer Priester, man vermutet in ihm den für die Jesuitenmission im Norden zuständigen P. Richard Holtby (1552–1640), ein Buch zu lesen, das sie nach eigener Aussage sehr geprägt hat, den »Geistlichen Kampf« des Theatinerpaters Lorenzo Scupoli, den P. John Gerard ins Englische übersetzt hatte. Scupoli betont, dass die christliche Vollkommenheit weder in Bußübungen und Strenge gegenüber dem eigenen Leib noch in der Aneinanderreihung von mündlichen Gebeten besteht, auch nicht in Einsamkeit und Stille, sondern »in einem wahren Wissen um die Güte und Größe Gottes und unser eigenes Kleinsein oder Nichts und unseren natürlichen Hang zu allem Bösen, im Hass uns selbst gegenüber und in der Liebe zu Gott, in der völligen Verneinung unseres Eigenwillens und seiner Übergabe an den Willen Gottes«². Für das Gebet fordert Scupoli die Haltung, »den Willen Gottes zu wollen und nicht den eigenen, sowohl im Erbitten wie im Erhalten dessen, was man erbeten hat, das bedeutet, dass man zum Gebet bewegt ist, weil Gott es will, und dass man wünscht, erhört zu werden, weil man hofft, dass das sein Wille ist«³. Inneres Gebet ist nach Scupoli das Erheben des Geistes zu Gott mit oder ohne Worte, auch ein einfacher »Aufblick des Geistes«, eine stille Erinnerung an ihn. Das könnte Mary Ward gemeint haben, wenn sie von jener Zeit in England schrieb, sie sei nach dem, was sie in diesem Buch gefunden und zu befolgen versucht habe, beinahe immer in der Haltung des Gebets gewesen (AB 6, 4).
Der Zwiespalt der Jesuiten
Die Exerzitienspiritualität wendet sich weder ausschließlich